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Bild des Benutzers Caskaruhut
Verbunden: 28. Januar 2023 - 23:35
Augentraining oder Prismenbrille bei Augenschmerzen durch bestimmte Bildschirmarbeit?

Hallo zusammen!

Ich seit geraumer Zeit an einer Unverträglichkeit bestimmter elektronischer Geräte. Einige Geräte mit bestimmten Betriebssysteme kann ich nutzen, andere nicht. Besonders ältere Geräte sind nutzbar (mein Laptop ist über 10 Jahre alt). Unter modernen Geräten fällt es mir sehr schwer Geräte zu finden, die mir nicht innerhalb weniger Minuten starke Augenschmerzen verursachen. Entscheidend: die Beschwerden treten kaum auf wenn ich mein rechtes Auge mit einer Augenklappe bedecke.

Daneben leide ich schon mehrere Jahre an Schwierigkeiten Zeilen von Text zu gut fokussieren. Nicht unscharf, sondern eher als würde sich der Text leicht bewegen. Ein Lineal als Hilfe verbessert es nicht.

Ich vermute, dass eine Störung des beidäugigen Sehens vorliegt. Ich trage seit Jahren eine Brille zur Korrektur meiner leichten Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung mit aktuellen Werten, keine Verbesserung hierdurch.

Nun meine Fragen:

1. Bin ich alleine mit meiner Bildschirmunverträglichkeit?

2. Wo könnte man sich hinsichtlich eines möglichen Augentrainings beraten lassen? Online oder im norddeutschen Raum (Hamburg)? Wäre das eine mögliche Herangehensweise oder besser Richtung Prismengläser gehen?

3. Dazu sollte ich sicher mein beidäugiges Sehen testen lassen. Gibt es hier Empfehlungen für Hamburg? Testung bei Fielmann ist nicht ausreichend nehme ich an. Auf der IVBS-Seite habe ich tatsächlich nur zwei Optiker ausfindig machen können: Die Brille im Grindel mit Fr. Timm und Augenoptik Bernstiel mit Hr. Weiss.

Ich bin etwas zurückhaltend bzgl. Prismengläsern bzgl. des möglichen Gewöhnungseffektes. Ich befürchte eine Verschlimmerung der Situation und bin verunsichert bei verschiedenen Fachmeinungen bezüglich einer Winkelfehlsichtigkeit.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

 

die Optiker auf der Liste der IVBS sind sicher richtig.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Frage:"Hast Du etwas unternehmen können?"

Eberhard Luckas und ich, wir haben immer den Weg der Korrektion empfohlen. Aber auf der Seite der IVBS finden sich auch viele Anwender der Funktional-Optometrie und des Trainings.

Die IVBS (Internationale Vereinigung für Binokulares Sehen) ist durch Umbenennung entstanden aus

der ursprünglichen IVBV (Internationale Vereinigung für Binokulars Vollkorrektion), diese stand ursprünglich für diese Werte.der MKH

Aber hinzugewonnene Mitglieder haben diese Sicht gekippt und um dem Visualtraining eine weitere Plattform im deutschsprachigen Raum verschafft, die Vereinigung wurde durch Mehrheitsentscheidung umbenannt und umfunktioniert. International ist das Training viel bekannter und auch hierzulande gibt es ja im heilkundlichen Bereich die Orthoptistin in der sogenannten "Sehschule". Aber von Schule ist im Wesentlichen nur noch der Name geblieben. Sehschule hat mit Schulung bei Störungen im Binokülaren Sehen fast nur noch mit den Abklebetechniken zu tun. Das war es allermeist auch schon, Echte Übungen gibt es dagegen hier weiter im Bereich von Seh- und Leseschwächen, sprich im sogenannten Low-Vision Bereich.

Ich habe damals die Vereinigung der IVBS verlassen! - Denn Hans-Joachim Haase, der Gründer und Entwickler der MKH (ich habe ihn persönlich noch gut gekannt) hat seine Messtechnik gerade gegen die Visual- und Funktionaloptometrie der anglo-amerikanischen Welt als Erfolgsmodell entwickelt und Ihr im deutschsprachigen Raum zum Siegeszug verholfen. Dieser erweiterte sich dann auch im Kerngebiet der Funktionaloptometrie und gewann an Anerkennung. Und dann kam es, wie in vielen anderen Bereichen auch dazu, das alles was von Amerika kam, im deutschsprachigen Raum mit fliegenden Fahnen übernommen wurde, ich bin überzeugt, ein fataler Kapitalfehler. Die Folgen sind heute fast überall spürbar (ich rede jetzt nur vom Bereich der Augenoptik!)

Auch das Forum Optometrie-online war einmal entstanden, die (Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase) MKH als überragende Messtechnik sogar für Störungen beim echten Schielen, was ja keine Kernkompetenz der Augenoptik ist, zu etablieren. Hier waren oft Augenärzte in der Folge federführend, die die MKH als Augenoptikermeister erlernt hatten und dann über ein medizinisches Facharztstudium in der Augenheilkunde anwendeten und um anschließend als Operateure zur Verfügung zu stehen. Diese machten dann auch echte Fortschritte im Bereich Schielen und frühkindlicher OP-Technik plus prismatischem Aufbau durch die Vollkorrektion von Binokularstörungen.

Heute ist das fachlich gesehen leider ein ausgesprochenes Sumpfgebiet geworden. Und leider gibt es nur wenige voll arangagierte Anwender dieser hervorragenden Messtechnik zur Hilfe für viele binokulare Sehstörungen seit über sechzig Jahren.

Einerseits ist die Messtechnik inzwischen zumindest in der Augenoptik voll anerkannt. Andererseits sind die fertigen Absolventen der Schulen auch verblendet durch die mit erlernten Techniken des VT Visualtraining. Was dann in der Praxis heraus kommt ist oft weder eine MKH noch eine versierte Funktional-Optometrie, die ihre Anwender in einem Schneeballsystem von Fortbildung teuer schult, und dann am Klientel sehr teure und aufwändige Übungen und Trainings offeriert. Führt es nicht zum gewünschten Erfolg lag der Fehler immer beim Probanden, und es gibt ja immer weitere neue Massnahmen und Übungen. Spuren werden verwischt und es gibt weder dicke Prismenbrillen, noch Augen-OPs. Und Training ist doch nie was schlechtes, nicht wahr?

Oder doch, denn man übt i.d.R. die Dinge, die man schon gut beherrscht, viel unliebsamer die Dinge, die meine Schwächen sind und dafür gibt man dann auch nicht gerne sein Geld aus. Das ist belastend, schmerzhaft, unangenehm.und so bleibt der Erfolg bei Übungen leider oft begrenzt! - Ich weiss, ich bin hier sehr einseitig, aber mit der richtigen unterstützenden Brille nach MKH, übt man alle Fertig- und Fähigkeiten des Sehens und lernt und verbessert auch die Dinge, die vorher nicht gingen und verbessert diese. Natürlich nur solange, wie man diese wundervollen Hilfsmittel auch aufsetzt, wo sie hingehören nämlich auf die Nase und nicht in der Handtasche mitführt, wo sie in den umfassenden Sehaufgaben des Alltags nicht einsetzbar ist. Hier ist zumindest jeder Erwachsene seines eigenen Glückes Schmied.

Dies war ein sehr einseitiges Bekenntnis zur MKH-Korrektion nach 60-jähriger persönlicher Prismenbrillen-Trageerfahrung und einer 45-jährigen Anwendungszeit in der Augenoptik, jetzt bis vor zehn Jahren.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)