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Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00
@AgnesMaria

Von Mensch zu Mensch

AgnesMaria schrieb

Eberhard Luckas schrieb
ich habe für mich die Entscheidung getroffen, prismatische Verordnungen nur zu geben, wenn vorher augenärztlich untersucht wurde. Ich glaube aber, daß die meisten Kollegen, die sich intensiv mit der binokularen Korrektion befassen, das auch so handhaben. Damit genau das, was Du beschrieben hast, nicht passiert. Ich will kein Schmalspur -Augenarzt sein, dafür Augenoptiker mit ganzem Herzen.

Nur als Egänzung Vor einigen Wochen hatte ich u.a. ein Konzil mit der Frage ob eine enokrine Orbitopathie vorliegt. Der Patient hatte Blickeinschränkungen nach oben, vertikale und horizontale Doppelbilder, Schilddrüsenprobleme seit Jahren und im B-Bild waren die Augenmuskeln verdickt. Ich diagnostizierte eine mechanische Beeinträchtigung wegen V.a. endokrine Orbitopahthie. Mein Kollege fand das irgendwie merkwürdig, auch wenn die Schichtbildaufnahmen der Obita per MRT nichts aufweisten und schickte wegen erhöhter Ca-Werte zum Inneren. Der wurde nicht mehr als der den Ultraschall durchführte. Ich hatte mich geirrt. Es war nicht endokrin primär. Es war aber metastatisch bedingt. Die mechanische Beeinträchtigung war korrekt. Es war so schlimm das der Patient heute wohl nicht mehr lebt. Das hat mich zweifeln lassen ob man überhaupt Medizin studieren sollte wenn man dann gar nicht helfen kann. Jede Intervension war in diesem Fall vergeblich. Es hat mich geschockt. Ein 5-jähriges Kind ist nun vermutlich Halbwaise. Auch das ist Alltag bei uns. Hier haben wir nun nicht mehr helfen können, was aber wenn derjenige seine Dopppelbildproblematik bei einem Augenoptiker versorgen läßt der nicht zum Augenarzt schickt deswegen und wertvolle Zeit verstreicht und es sind dann einem die Hände gebunden?

Ich habe das mehrfach erlebt und es macht einen nun nicht gerade glücklich. Können Sie das verstehen?

Wenn DAS die Wunde ist, in die ich den Finger gelegt habe beim Schilddrüsenposting, dann tut mir das sehr leid. DAS kann ich verstehen. Vielleicht verstehst Du nach all meinen verzweifelten Erklärungsversuchen aber doch, worum es mir ging. Um nix anderes als eben diese Menschlichkeit, die da hilft, wo die Medizin selber es nicht mehr kann. Und Du hast sie, das erkenne ich in jenem Posting. Zuviel Fachtermini täuscht nur oft darüber weg. Du weißt was Du fühlst, aber der Patient merkt es nicht. Und manchmal eben auch nicht der \"verletzte\" Betroffene.

LG
Kerstin

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

KerstinEP schrieb

Von Mensch zu Mensch

Wenn DAS die Wunde ist, in die ich den Finger gelegt habe beim Schilddrüsenposting, dann tut mir das sehr leid. DAS kann ich verstehen. Vielleicht verstehst Du ....
LG
Kerstin

Hallo Kerstin,

ich danke sehr für die gerade erst hier gelesene Entschuldigung. Ich denke sie war sehr wichtig! Ich weiß, dass Ihr es beide sehr ehrlich meint, aber "wir Moderatoren" haben uns schon einige Gedanken gemacht.

Hallo AgnesMaria,

ich kann nur wünschen, dass Du die letzten Beiträge von Kerstin so verstehst, wie sie ganz sicher gemeint waren.
Ich hoffe sehr, Ihr streitet nun miteinander für unsere gemeinsame Sache.

Euer

Paul-Gerhard Mosch

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

KerstinEP schrieb

Wenn DAS die Wunde ist, in die ich den Finger gelegt habe beim Schilddrüsenposting, dann tut mir das sehr leid. DAS kann ich verstehen. Vielleicht verstehst Du nach all meinen verzweifelten Erklärungsversuchen aber doch, worum es mir ging. Um nix anderes als eben diese Menschlichkeit, die da hilft, wo die Medizin selber es nicht mehr kann. Und Du hast sie, das erkenne ich in jenem Posting. Zuviel Fachtermini täuscht nur oft darüber weg. Du weißt was Du fühlst, aber der Patient merkt es nicht. Und manchmal eben auch nicht der "verletzte" Betroffene.

LG
Kerstin

Nein, das war es nicht allein. Da gab es noch mehr. Aber sei's drum sich nicht von Fachbegriffen und Schubladendenken beeinträchtigen lassen.

Und wenn ich mit dem Patienten mitfühle so zeige ich es sicher nicht in der Art das er mich leiden sieht. Das wäre absolut unprofessionell und würde ihm doch gar nicht helfen. Er erwartet Hilfe von mir und Abschaffung seiner Probleme oder wenigstens eine Minimierung dieser. Und zwar schnell. Was selten geht. Wink

Dazu ein nettes Wort, einen Rat, einen Tipp und auf jeden Fall ein Lächeln aus den Augen. Selbst der rüpelhafteste Patient wird nicht der Tür verwiesen sondern höflich behandelt. Und von der Sorte gibt es auch genug. Der wird auch niemals merken das ich ihn nicht gerade sympathisch finde. Das ist absolut nebensächlich.

Der Medizineralltag ist geprägt von so vielen Dingen, vor allem von permanenter Überlastung, mental und physisch, da ist man nicht jeden Tag gut drauf.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Andreas Polzer
Verbunden: 1. März 2000 - 0:00

... Thema wurde auf Wunsch von KerstinEP und AgnesMaria geschlossen.

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