Hallo!
Seit meiner Geburt habe ich eine Abduzenzparese am linken Auge. Das Auge bleibt in der Mitte stehen. Da sich durch die Kopffehlstellung - leicht nach links - starke Probleme im Nacken- und Rückenbereich sowie mittlerweile eine schiefe Wirbelsäule ergeben haben, überlege ich jetzt doch, etwas zu unternehmen. Da ich immer nur dieses Sehen kannte, war ich dadurch nicht beeinträchtigt. Ich sah es immer als "kosmetischen Fehler".
Wer hat Erfahrungen mit dieser OP? Ich habe eine Überweisung an die Uniklinik Giessen, die mir in diesem Zusammenhang sehr empfohlen wurde. Teilt ihr die Meinung? Bin sehr gespannt auf Eure Antworten!
LG
Sally
14. Mai 2005 - 12:27
#1
Abduzenzparese
Hallo, Sally
Giesen besitzt eine sehr bekannte strabologische Abteilung (Schielen).
Auch ein "kosmetischer Fehler" kann erhebliche Auswirkungen haben (Wirbelsäule, Nervenbahnen, Durchblutung etc.). Die entscheidende Frage des Binokularsehens ist von der Disposition im Säuglings- bzw. Kleinkindalter entscheidend abhängig und könnte hier teilweise durchaus noch positiv beeinflusst werden.
Leider wird meistens viel zu lange vertröstet und abgewartet, was falsch eingerastete Zustände verfestigt.
Ich weise an dieser Stelle gerne nochmal darauf hin, dass Dr. Wulff / Berlin schon frühkindliche Eingriffe vornimmt und Kinder im Säuglingsalter (als Privatarzt) behandelt.
Auch Paresen würde ich lieber in der Hand eines Arztes wissen, der auch die MKH anwendet und Korrektionen der Winkelfehlsichtigkeit grundsätzlich positiv gegenübersteht. Dahinter steht die Annahme, dass oft kombinierte Störungen in den binokularen Verhältnissen zu beachten sind.
Allerdings solltest Du Dir jetzt in Giesen eine fundierte Diagnose und Behandlungsform vorstellen, aber evtl. erst an anderer Stelle gegenprüfen lassen. So kannst Du Dir eher ein Urteil erlauben und die Dir dann evtl. bestätigte und einleuchtende Massnahme entgültig angehen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo!
Als Kleinkind war ich natürlich auch in ärztlicher Behandlung. Allerdings sah vor 25 Jahren die Lage noch etwas anders aus. Da ich noch nie das Auge nach links bewegen konnte, war auch nicht zu erwarten, dass es mit der Zeit verbessert würde. Ich habe eine Brille bekommen und wurde nach den üblichen Methoden behandelt. (durch die Brille war ich nach Aussage der Ärzte gezwungen, meinen Kopf nach links zu bewegen, um dort was zu sehen, es reichte nicht, das rechte Auge nach links zu bringen, was evtl. einen Schiefhals nach sich gezogen hätte - so die Aussage der Ärzte damals). Auf dem linken Auge hat sich ausserdem eine Weitsichtigkeit entwickelt.
In der Uniklinik Köln wurde ich auch untersucht und es gab damals wohl noch keine Behandlungsmöglichkeiten, um den Fehler zu beseitigen. Heute gibt es die sehr wohl.
Natürlich warte ich die Diagnose in Giessen ab, ein OP-Termin steht selbstverständlich noch nicht fest. Ich war nur sehr neugierig auf die Erfahrungen der Mitglieder dieses Forum und bin es immer noch.
LG
Sally