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Bild des Benutzers Hoberto
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00
-1,75 dpt stärkere Gläser mit 36 J

Hallo,

War am Freitag beim Optiker um mir eine neue Brille machen zu lassen. Zuerst habe ich mir ein Gestell ausgesucht. Danach gings zum Sehtest, da der letzte schon über 3 Jahre zurück liegt. Am Ende waren es dann R -3,5/-1/105 und L -3,75/0/0. Die Brille konnte ich dann noch am Nachmittag abholen - war total geschockt. Die Sicht in der Ferne war sofort scharf wie nie zuvor und auch in der Nähe gibt es mittlerweise keine Probleme mehr. Nicht desto trotz kommt mir die Brille einfach stark vor ? Vielleicht kann mir hier jemand weiterhefen.

Brillenhistory

1987 (18J) R -0,5 L -0,5 (keine Brille - zu Eitel, Führerscheinsehtest ohne Brille OK
1991 (22J) R -0,75 L 0,75 (Brille zum Autofahren, Führerscheinsehtest ohne Brille OK - Ich konnte es gar nicht glauben)
Optikerwechsel (Umzug)
1997 (28J) R -1,0/-0,75/105 L -1,25
1998 (29J) R -1,0/-0,75/105 L -1,5
Optikerwechsel (Umzug)
2000 (31J) R -1,25/-1,0/90 L -1,75
2001 (32J) R -1,5/-1,0/90 L -2,0
2002 (33J) R -1,75/-1,0/90 L -2,25
Optikerwechsel (Umzug)
2005 (36J) R -3,5/-1,0/105 L -3,75

Bisherige Sehtest's
Bei den bisherigen Sehtests wurde immer zuerst rechts , dann links gemessen.
Danach wurden noch beide Augen gemeinsam getestet. Das Ergebnis war immer, dass ich Tagsüber super sehen konnte und nachts beim Autofahren nicht 100% gesehen habe.
Soweit ich mich erinnern kann lag der Visus R 100% L 110% (zumindest war das 2002 so)
Bei Test am Freitag merkte ich auch beim Einzeltest (R/L), dass es ein paar mal schärfer wurde, bis ich die komplette Tafel (Buchstaben) sehen konnte. Danach kam eine Tafel mit kleineren Zahlen. Hier konnte ich nur die erste Zeile lesen. Die Optikerin beendete dann diesen Test. Als nächstes kam dann ein Test mit 3 Zeilen, wobei die erste und dritte leicht abgedunkelt waren. Die mittlere Zeile war hell und ich konnte alle Zahlen lesen, bei der ersten und dritten nur die ersten zwei Zahlen. Jetzt erhöhte Sie wiederrum die Werte (ca. 3x Oberen Zeile und 3x unteren Zeile) bis alle Zahlen klar zu sehen waren. Als letztes zeigte Sie mir dann noch die Tafel mit den kleinen Zahlen. Ich konnte alle Lesen. Die sagte, dass der Visus bei mindestens 160% liegt. Zum Schluss kam noch der Blick ins Freie mit einer Testbrille - alles superscharf - wie noch nie.
Jetzt aber meine Sorgen.
Kann es trotzdem sein, dass die Werte zu hoch sind, da ich nun folgendes beobachte

1.) Nachdem ich die Brille den ganzen Samstag getragen habe, waren meine Auge blau (Augenränder)
2.) Die Sicht in der Nähe ist anfangs unscharf - nach ein paar Sekunden aber I.O.
3.) Wenn ich die Brille abnehme sehen ich Anfangs viel schlechter als wenn ich die Brille gar nicht getragen habe. (Der Unterschied ist Tagsüber grösser als Nachts)
4.) Ich sehe mit der alten Brille (trotz ca 1,5 bzw. 1,75 dpt schwächer) tagsüber auch sehr gut - Nachts sehe ich mit der neuen schon besser -> aber macht das wirklich 1,5 dpt. Wenn ich das Sehen mit der alten Brille mit den Simmulator bei optiker.at vergleiche, so sehe ich um Welten besser, als diese Simmulation.
5.) Ist es normal in diesen alter noch solche Sprünge zu machen ?

Vielleicht sind ja hier ein paar Refraktionsspezialisten, die mir meine Sorgen lindern.

Hoberto

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Hoberto,

auch in Deinem "fortgeschrittenen" Alter kann es solche Stärkenänderungen geben. Und Dein Verlauf macht eine regelmäßige Steigerung deutlich.
Wenn Du davon ausgehst, daß früher immer bei etwa 100% aufgehört wurde zu prüfen (welch ein Schwachsinn) hast Du villeicht gar keine so große Steigerung, sondern die alten Werte waren von Anfang an zu schwach.

Daß Du jetzt beim Nahsehen kurzzeitig Probleme hast, ist normal. Das darf nur nicht länger (ab 2 Wochen) dauern.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers micha__t
Verbunden: 15. Juni 2005 - 0:00

Hallo Hoberto!

Ob das nun wirklich so sinnvoll ist, mit einer starken Brille zusammen mit unvermeidlichen Verkleinerungen und Verzerrungen usw. auf 160 % zu kommen, kann ich als Laie nicht beurteilen.

Ich kann mir aber vorstellen, daß es da auch unter Fachleuten verschiedene Ansichten gibt.

Vielleicht solltest du doch mal einen Augenarzt aufsuchen, um den Optiker-Befund abklären zu lassen.

Micha

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Also ich komme gut auskorrigiert auch auf 160 und ich möcht NIE MEHR mit 100 auskommen. Für mich sind 160 wie für andere 100. SO kenne ich doch die Welt von klein auf. Sobald es weniger ist, fühle ich mich blind. Von 160 auf 100 "abzufallen" ist ein Visusverlust von 60%! Und den merke ich eher störend, als wenn ich zu gut sehe, nur weil es kleiner ist. Letzteres ist eine Eingewöhnung von wenigen Minuten/Stunden.

"Wer einmal am Steuerknüppel eines Flugzeugs gesessen hat, wird sich nicht mehr damit begnügen, auf dem Beifahrersitz eines Rollers Platz zu nehmen (Julia Onken)."


Ich will Dir ja nicht zu nah treten, aber einen Arzt das Ergebnis eines Optikers kontrollieren zu lassen, das kann - rein refraktorisch betrachtet - eigentlich nur schief gehen...es sei denn, der Arzt hat vorher ne Optikerlehre gemacht...

Es nutzt doch nix, wenn der Arzt meint (so meine Erfahrung), ich würde genug sehen und ich nachts nicht mehr fahren mag, weil ich mein einfach unsicher fühle...

Ich spreche nicht als Optiker, nur als Betroffene...

LG
Kerstin

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Hoberto
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo Eberhard Luckas, Micha, KerstinEP


Vielen Dank für die Antworten,

zu Eberhard Luckas

Das es nun in meinem "fortgeschrittenen" Alter zu Stärkenänderungen kommt habe ich sicher gemerkt. Kann nur hoffen , dass die Reise höherer Werte langsam zu ende ist.
Unter Umständen war es wirklich so, dass die Werte früher immer zu schwach waren (aber ich denke da eher so an -0,25 bis -0,5 zu schwach -- nicht mehr)
Mit dem Nahsehen habe ich inzwischen keine so Probleme mehr.

zu micha

Dies habe ich so noch gar nicht betrachtet. Mein Maßstab war immer nachts die Straßenlaternen und Autolichter optimal zu sehen (keine Sterne sondern Punkte). Tagsüber fühle ich mich mit meiner alten Brille in Summe sogar besser (weniger Verzerrungen, größer, Boden bleibt gerade, usw.). Der Unterschied ist Tagsüber nach wie vor nur minimal. Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll über einen Kompromiss nachzudenken (vorausgesetzt ich bin nicht sowieso überkorrigiert).
Augenarzt hilft glaube ich nicht weiter.

zu Kerstin,

Das mit 160% Sehschärfe stimme ich voll zu, wenn diese auch gebraucht werden. Wenn ich z.B. nachts Autofahre (geht jetzt wieder wunderbar mit 180km/h - vorher habe ich mich eher hinter den LKW`s versteckt), wenn ich aber den ganzen Tag vor dem PC sitze, reichen 100% mit Sicherheit auch.

Allgemein

1.) Alte Brille ist etwas zu schwach - das merke ich auch Tagsüber. (Ebenfalls der Winkel 105 ist jetzt richtig - merke ich, wenn ich meine alte Brille verdrehe.

2.) Habe auch vor die neue Brille eine Lesebrille mit +1 dpt gehalten. Tagsüber fast gleich - Nachts schlechter.

3.) Habe schon mal was von Nachtmyopie gelesen - gibt es das wirklich oder war bei den betroffenen ebenfalls nur die Schärfe nicht voll korrigiert.

4.) Werde auf jeden Fall noch mal Nachmessen lassen - Vielleicht hatte ich auch nur einen schlechten Tag

LG

Hoberto

Bild des Benutzers Hoberto
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo,

Nach über 11 Jahren habe ich zufällig beim Googeln meinen eigenen Beitrag entdeckt und eigentlich bin ich ja immer noch die Auflösung (Fortsetzung) schuldig. Ich hoffe, ich bekomme sie noch hin.

1.) die 2005 (36J) R -3,5/-1,0/105 L -3,75 erhaltene Brille war definitiv überkorrigiert (Kopfschmerzen gingen nicht weg und das Nah sehen war auch sehr anstrengend) und wurde dem entsprechend auch nicht vertragen. Bin dann zur Not wieder mit der alten aus 2002 herumgelaufen. Nachdem ich den Optiker noch einmal aufgesucht hatte, wurde ein erneuter Sehtest durchgeführt. Diesmal vom Meister selbst.
Neuen Werte: R -2,5/-1,25/100 L -3,0/-0,25/80. Auf Anraten des Meisters (Er hatte wohl Angst, dass ich sonst die Brille wieder nicht vertrage) wurde dann die Brille wie folgt gefertigt.
R -2,5/-1,00/100 L -3,0. Brille war OK (gute Sicht) und wurde auch vertragen (war ja auch eine Dioptrie weniger)

2.) 2009 kam die nächste interessante Story. Damals war ich gerade in Brasilien. Mir ist dort die Brille (R -2,5/-1,00/100 L -3,0) abhandengekommen und ich war gezwungen eine Neue machen zu lassen. Der direkte Gang zum Optiker brachte einmal gar nichts, denn in Brasilien bekommt man keine Brille ohne augenärztlichen Rezept (Ausnahme, wenn man eine Brille dabei hat kann man eine gleiche Kopie (z.B: optische Sonnenbrille) bekommen.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als dort zum Augenarzt zu gehen (Termin war als Barzahler kein Problem).
Der dortige Augenarzt hatte die Einstellung, dass man so wenig wie möglich korrigieren soll. Der Sehtest wurde mit
eingetropften Augen durchgeführt und der Augenarzt meint, dass ich eine viel zu starke Brillen trage und 100% Sehleistung pro Auge gar nicht notwendig sind, solang es beidäugig noch gut geht. Sonst verschlechtern sich die Augen ja nur. Ergebnis:
2009 (40J) R -1,5/-1,50/100 L -2,0/-0,75/80
Lustig fand ich auch, nachdem ich mir nun bei Optiker die Brille anfertigen lassen habe, musste ich zur Augenarztgehilfin zurück. Dort wurde nochmals bestätigt, dass die brille auch richtig angefertigt wurde.
Fazit: Brille war zu schwach ==> beim Autofahren (vor allem Nachts bei brasilianiesch Straßen mit Schlaglöchern) wurde ich zur Gefahr.

2009: Zurück nach Deutschland bei meinem Optiker
2009 (40J) R -2,0/-1,75/100 L -2,5/-0,75/80. Diese Brille trage ich bis heute noch und wenn man nun die komplette Story betrachtet hat sich seit den 36 Lebensjahren nur doch der Astigmatismus verändert.

LG Hoberto