Forum

17 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers calabrese
Verbunden: 19. März 2009 - 17:39
Überkorrektur bei Prismengläsern

Hallo,

wie macht sich eigentlich eine Überkorrektur bei Prismengläsern bemerkbar ? Ist es von Vorteil bei der Korrektur einer Winkelfehlsichtigkeit, die Prismenanzahl so niedrig wie möglich zu halten oder ist ein mehr an Prismen von Vorteil ?
In der Regel ist es doch so, dass bei einer Nachkontrolle eher nach oben als nach unten korrigiert wird, was die Anzahl der Prismen anbelangt. Oder liege ich da falsch ?

Zur Zeit habe ich folgende Brillenwerte

Ferne
R / Sphär.+0,50 / Cyl. -0,25 / Achse 111 / Prisma 3,75 / Basis unten
L / Sphär. +0,50 / Cyl. -0,25 / Achse 113 / Prisma 3,50 / Basis oben

Nähe
R / Sphär.+2,00 / Cyl. -0,25 / Achse 111 / Prisma 3,75 / Basis unten
L / Sphär. +2,00 / Cyl. -0,25 / Achse 113 / Prisma 3,50 / Basis oben

Da ich in der Ferne leichte Verzerrungen wahrnehme, kommt es mir vor als wäre ich mit dem Prisma überkorrigiert. Auch das Nahteil der Brille mit diesem Prima empfinde ich als störend. Teilweise verspringen die Buchstaben. Dieser Eindruck entsteht auch beim Ablesen von Autokennzeichen. Wenn ich z.B. ein Kennzeichen mit den Augen länger fixiere, werden die Buchstaben und Zahlen unleserlich.

Kann es sein, dass ich ein Prisma von 2,0 als angenehmer empfinden werde. Oder bilde ich mir das alles nur ein ? Mein Optiker hat mir zurzeit eine Prismenfolie auf das linke Brillenglas geklebt. Die Folie soll diesen 2,0 Effekt vermitteln. Ich selbst merke davon wenig.

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo,

seit wann trägst Du denn die Prismenbrille? Und hast Du gleich mit diesen Höhenwerten begonnen? Es sind nämlich nicht wenige....es braucht etwas Eingewöhnung und die Brille sollte in Form einer "Einrastsitzung" abgegeben werden. Also Prismen in Messbrille langsam aufbauen und dann die neue Brille aufsetzen und auflassen.

Was mich irritiert, ist Deine Beschreibung, dass die Buchstaben und Zahlen erst bei längerem Hinsehen unscharf werden...eventuell solltest Du alls noch einmal nachprüfen lassen, vor allem auch die Einarbeitung, also Zentrierung, der Gläser.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers calabrese
Verbunden: 19. März 2009 - 17:39

Hallo Kerstin,

angefangen hat das ganze im August 2008, wo ich mit einer verordneten normalen Gleitsichtbrille +0,5 dpt, add +1,5 nicht zurecht kam. Ich hatte auch den Optiker gewechselt, der sich etwas mehr Zeit genommen hat als der Augenarzt. Der Optiker stellte eine Winkelfehlsichtigkeit fest. Ich bekam eine Probeprismenbrille mit einer geringen Fernstärke +0,25 und 3,75 pdpt. Ich muss gestehen, dass mit dieser Prismenbrille zumindest meine schiefe Kopfhaltung ausgeglichen werden konnte. Nach einem Termin bei einem Facharzt für Winkelfehlsichtigkeiten im Januar 2009 ließ ich mir die Prismenbrille mit den beschriebenen Werten anfertigen, mit der ich nun meine geschilderten Probleme haben.
Die Gläser für viel Geld sind nahezu wertlos für mich. Mein Optiker ist bereit, die Gläser neu zu bestellen.
Für mich stellt sich die Frage, ob ich diese Gläser mit den abgeschwächten Prismenwerten von 2,0 pdpt nehmen soll oder ich die Prismen ganz ausser acht lassen soll, wodurch ich wiederum eine schiefe Kopfhaltung habe.
Momentan schreibe ich diesen Kommentar mit einer leichten Gleitsichtbrille add +1,0, die ich eigentlich gut vertrage.
Kerstin, nochmals danke für deinen Kommentar. Vielleicht hat der eine oder die andere noch einen hilfreichen Tipp für mich.

Gruß, C.

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Calabrese,

schiefe Kopfhaltung und ordentlich Höhenprismen. Da sollte man an eine Überfunktion oder Lähmung eines äußeren Augenmuskels denken (wahrscheinlich ein obliquer).
Das würde bedeuten das bei verschiedenen Kopfhaltungen auch verschiedene Werte rauskommen - das wurde hoffentlich überprüft! Wurde in die Richtung was gesagt (Trochlearisparese, Strabismus Sursoadductorius, etc.).

Hast Du manchmal Doppelbilder - wenn ja nur in der Höhe und sind diese auch irgendwie verdreht bzw. verkippt zueinander?! Verändern sich diese bei anderer Kopfhaltung (Neigung des Kopfes etc.)?

Eine Überkorr. kann sich negativ auswirken - genau wie eine Unterkorr.! Man bleibt in der Regel eher unter dem Wert, Überkorr. sollte man vermeiden da muss man in die ungewohnte Richtung kompensieren -> also nicht gut
- da gibt es aber viele Philosophien das würde den Rahmen sprengen.

Mein Gefühl sagt mir ein Höhenprisma wäre evtl. schon sinnvoll - aber die Höhe muss man richtig festlegen!
Aus der Ferne allerdings wie immer alles ohne Gewähr - wir können nicht den Fachmann vor Ort ersetzen.

liebe Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Calabrese,

wenn die erste Brille ok war und es dann mit den höheren Prismen nicht mehr ok war, dann vermute ich, es wurde über das Ziel hinausgeschossen. Höhere Prismen sollten doch auch erst dann verordnet werden, wenn die bisherigen Prismen nicht mehr ausreichen und die Beschwerden wieder da sind.

Warum hast Du denn gleich doppelt soviele Prismen bekommen, wo Du doch mit der bisherigen Brille zurechtgekommen bist? Wurde Strabismus (Schielen) vom Facharzt definitiv ausgeschlossen? Gibt es einen Befundbericht? Und im übrigen finde ich Georgs Gedankengänge sehr wichtig und es sollte untersucht werden.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers calabrese
Verbunden: 19. März 2009 - 17:39

Hallo Kerstin, Georg und alle anderen User,

zunächst einmal vielen Dank für eure Kommentare. Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt.
Die Prismenanzahl bei der Probebrille als auch bei der jetzigen sind die gleichen. Was bei der aktuellen Brille hinzugekommen ist sind die Gleiter.
Ich habe probiert und getestet mit dem Ergebnis, dass beide Brillen diese Verzerrungen verursachen. Anfangs bin ich davon ausgegangen, dass es an der Eingewöhnung liegt.
Mittlerweile bin ich aber der Auffassung, dass die Prismenanzahl zu hoch ist. Bei den Messungen ist auffällig, dass ich sowohl mit als auch ohne dieses Prisma sehen kann. Die Augen stellen sich sofort auf die jeweilige Situation ein.
Die Symptome, die eine Winkelfehlsichtigkeit ausmachen liegen bei mir vor, sonst wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen meine Augen in diese Richtung untersuchen zu lassen.
Ansonsten sind meine Augen gesund. Mit diesem Prisma stelle ich mir eigentlich ein entspanntes Sehen vor, ohne das Zusammenpetzen der Augen, die schiefe Kopfhaltung, das Vermeiden von teilweise auftretenden Doppelbildern durch angestrengtes Sehen, die Anstrengungen am PC und beim Lesen.
Ich habe auch festgestellt, dass ich mit der Brille besser schreiben kann, insbesondere beim Ausfüllen von Formularen.
Wenn ich die jetzige Prismenbrille aufsetze, funktioniert es auch zu anfangs. Nur beim längeren Tragen kommt es mir vor als wenn der Augenmuskel an einen Anschlag gelangt, wobei die Prismenbrille versucht, den Muskel weiter zu strapazieren, obwohl ein Darüberhinaus nicht möglich ist.
Fazit: Meine Empfindungen sprechen für eine zu hohe Prismenanzahl. Oder liege ich als Laie verkehrt?

Gruß C.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Calabrese,

Fakt ist, mit den Prismen sollte es dir besser gehen! Ich finde es auch erstaunlich, dass Du für Nähe und Ferne die gleiche Prismenzahl hast, obwohl die Dpt. Zahl verschieden ist. Ist es denn definitiv, dass Du nur Höhenprisma brauchst? Nach wohin verzerren sich denn die Buchstaben?

Spontan so auf die Ferne würde ich auch eher sagen: weniger Prismen in die Brille....das ist aber nur ein Bauchgefühl.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Calabrese,

falls es einer reine Wf ist - hört sich das ganze tatsächlich nach nicht optimalen Werte an (wahrscheinlich zu stark, etvl. fehlende Seite). Auch fehlerhafte Gläser sind möglich etc. Ich würde noch mal mit Deinem AO reden - er scheint ja schon auf der richtigen "Spur" zu sein.

Ich persönlich glaube ja immer noch an eine Überfunktion oder Lähmung eines schiefen äußeren Augemuskels. Das würde bedeuten das Du je nach Kopfhaltung andere Prismen brauchst - man kann hier oft sehr gut mit Prismen helfen. Die besondere Gegebenheit muss nur berücksichtigt werden bei der Messung. Manchmal kommt da ein Verrollungsschielen hinzu - was nur operativ behoben werden kann.

Die Beantwortung meiner Fragen im letzen Post würden evtl. etwas Aufschluss geben.

viele Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers calabrese
Verbunden: 19. März 2009 - 17:39

Hallo,

im August 2008 machte ich mir ernsthafte Gedanken, warum ich in manchen Situationen Dinge nicht mehr so gesehen habe wie sonst. Manchmal verschwand ein Schriftbild gänzlich, dann nur teilweise. Zudem hatte ich Probleme Dinge zu fixieren. Wenn ich jemanden während einer Unterhaltung längere Zeit angesehen habe, fing es mit diesen Doppelbildern an. Ich hatte und habe auch bisweilen das Gefühl, die Nase, die Augen pp. meines Gegenübers doppelt zu sehen. Auf Bildern bin ich stets mit einer schiefen Kopfhaltung zu sehen. Auch den Videotext kann ich schlechter lesen. Ich habe das Gefühl die Schrift wandert. Beim Schreiben am PC vergesse ich manchmal Buchstaben als auch ganze Wörter. Vergessene Wörter, die mir auch erst nach mehrmaligem Durchlesen eines Textes auffallen.
Bei verschiedenen Untersuchungsbildern sehe ich die Dinge so wie sie für das Vorliegen einer WF typisch sind. Beispielsweise ein großes K in einem Kreis sehe ich zum einen seitlich versetzt und zum anderen so als wenn das "K" einem entgegenkommt. Bei einer weiteren Vielzahl von Messungen sehe ich einen normalerweise mittig zu sehenden Kreis auf der sieben. Bei der Kreuzmessung sehe ich seiten versetzt, also in der waagerechten.
Es ist auch unwahrscheinlich schwer so jetzt mit Worten die ganzen Sehprobleme zu umschreiben. Ich muss mich ja auf das verlassen können, was der Augenarzt und der Optiker sagt.
Ich habe meinen Optiker mittlerweile kontaktiert. Er will sich auch mit dem Brillenglashersteller kurzschließen. Mal sehen was da zu machen ist. Hoffentlich kommt es zu einer befriedigenden Lösung. Die Tendenz geht dahin, das Prisma zu reduzieren. Die Frage ist nur wie weit ? Fakt ist auch, dass ich mit einer Prismenbrille keine schiefe Kopfhaltung mehr habe.

Gruß C.

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Calabrese,

typische Probleme sind vorhanden - eine Lösung muss es geben. Denn Doppelbilder und/oder schiefe Kopfhaltung sind schon echt störend und können massive Probleme mit sich bringen.

Viel Erfolg - falls noch weitere Fragen auftauchen stehen wir gerne zu Verfügung.

liebe Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Calabrese,

nach wo siehst Du denn nun doppelt versetzt: Höhe oder Seite?

So, wie Du die Sehteste beschreibst, ist da auch Horizontalverschiebung dabei. Das wäre dann also nicht nur Höhe sondern auch Seite! Falls ja, muss beides korrigiert werden. Bei Gleitsichtgläsern kein einfaches Spiel....

Als Deine Probleme anfingen, war da vorher etwas in Sachen Infekt oder anderer Krankheit oder hattest Du einen Sturz mit Einwirkung auf den Kopf? Hast Du sonst Probleme mit der Halswirbelsäule (blockierte Wirbel z. B.)?

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers calabrese
Verbunden: 19. März 2009 - 17:39

Hallo Kerstin,

wirbelsäulentechnisch und neurologisch ist alles im grünen Bereich. Was die Doppelbilder anbelangt, verschieben sich die Bilder seitlich. Was die von mir beschriebenen Verzerrungen anbelangt, kommt es mir vor als wenn ich das was ich sehe, in den Umrissen schärfer sehe, wobei ich diese Schärfe laienhaft als ein Indiz für eine zu hohe Prismenzahl deute.

Gruß C.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Calabrese,

dann sollte unbedingt nach Horizontalprismen "gesucht" werden.

Hast Du den zwischenzeitlich schon einmal kontakt mit Deinem Optiker bzw. behandelnden Arzt aufgenommen? Allzu lange solltest Du dich mit unverträglichen Prismen nicht herumquälen....

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers calabrese
Verbunden: 19. März 2009 - 17:39

Hallo Kerstin,

ich war mittlerweile beim Optiker. Das mit den von dir erwähnten Horizontalprismen ist vom Tisch und wurde bei den ersten Untersuchungen abgeklärt.
Die Prismen von 3,75 bzw. 3,50 hat mein Optiker reduziert. Zurzeit trage ich meine alte Gleitsichtbrille ohne Prismen. Diese Brille hat eine ADD von +1,0. Auf dem linken Glas wurde nun probeweise eine Prismenfolie mit 2,0 pdpt aufgeklebt.
Und siehe da, ich habe ein ganz anderes Sehvermögen. Die Verzerrungen und Hervorhebungen sind weg. Ich habe eine beschwerdefreie und gute Fernsicht, ohne Doppelbilder. Die Lesbarkeit von Kfz.-Kennzeichen ist uneingeschränkt und ohne Verzerrungen. Ich habe keine tränenden Augen und brauch auch nicht zu petzen. Und vor allen Dingen kann ich mit den Nahteil der Brille lesen.
Ich werde diese Folie noch ein paar Tage testen und mir dann entsprechende Prismengläser mit 2,0 pdpt und der entsprechenden Stärke (+0,5(?) add+2,0)anfertigen lassen.
Inwieweit der Fernbereich optimal auskorrigiert werden kann, muß ich mit meinem Optiker noch abklären. Mir geht es ja auch mehr um den Nahbereich, da ich weitsichtig bin.
Ich bin froh, dass es ein solches Forum wie dieses gibt und bedanke mich recht herzlich für eure Beiträge.

Gruß C.

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Calabrese,

sehr schön - das hört sich doch sehr positiv an! Es scheint der richtige Weg zu sein....

Viel Erfolg und alles gute

lg
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hi Calabrese,

das klingt doch super! Dann waren es definitiv zu viele Höhenprismen. Schön, wenn es nun klappt.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Bei Obliquii-Einschränkungen sind die Prismen in Ferne und Nähe unterschiedlich. Da sollte der AO mal richtig nachmessen, auf subjektive Vertäglichkeit korrigieren und dann Franklin-Gläser für den PC bauen. Gleichtsicht ist da nicht möglich.

LG

A.M.

P.s. Typische Fehlmessung: Objektiver und subjektiver Winkel sind unterschiedlich. Immer auf Subjektivität dann gehen.

Kopfhaltung? Kopf nach links gewendet, Kinn gesenkt, Gesicht nach rechts gedreht?

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant