Hallo Forum,
ich w. 44 Jahre und ziemlich kurzsichtig R -7,25 L -6,00 Zyl. jeweils 0,5 brauche leider auch eine Sehhilfe für die Nähe wahrscheinlich + 1,5. Meine Augenärztin möchte die Daten noch einmal genau mit einer Pupillenerweiterung austesten, da ich ca. 1 Dioptrie locker akkomodieren kann und eine verlässliche Aussage schwierig zu treffen ist.
Gestern war ich auf einer Regionalmesse bei einem Optiker, die Dame war nett, die Beratung gut, nur als wir auf die Kostenfrage kamen bin ich doch arg erschrocken. Das Gleitsichtbrillen teuer sind ist mir bekannt. Diese Optikerin errechnete mir einen Glaspreis von ca. 400,-€ pro Stück. Ist das wirklich so, wenn man gute hochbrechende Gläser haben möchte? Muss ich tatsächlich mit einem Brillenpreis von ca. 1000,- € rechnen?
Würde mich über Antworten freuen.
Karo
2. Oktober 2005 - 19:41
#1
Gleitsichtbrille - Kosten
Hallo Karo,
genauso viel musste ich auch vor Kurzem hinlegen. Knapp tausend Euro. Ich habe allerdings auch eine randlose Brille, wodurch Kunstoff nötig ist. Vielleicht geht es mit normalem Glas etwas günstiger. Aber im Prinzip kostet die Brille soviel wie dir gesagt wurde. Ich habe mich auch erstmal erschrocken, als ich sah in welcher Spalte die Dame beim Optiker schaute.
Gruß
Eifelmaus1961
Hallo Karo,
hochbrechende Gläser sind schon als Einstärkengläser teuer (ich, 45, habe mir vor einem Jahr eine neue randlose und daher mit Kuststoffgläsern versehene Brille anfertigen lassen (-4 und -4,25 Astigmatismus eingerechnet) und allein diese Einstärkengläser haben fast 500,00 Euro gekostet, die "paar Euro" für das Gestell waren da eher nebensächlich. Gleitsichtgläser waren und sind immer noch weitaus teurer als Einstärkengläser - selbst wenn man keine Kunststoffgläser oder hochbrechende Gläser auswählt, ich denke, der von Dir genannte Preis für Gleitsichtgläser ist wohl realistisch.
Aber da ich annehme, dass Du aufgrund Deiner Stärken schon länger hochbrechende Gläser trägst, hätte ich da an Dich nochmal eine Frage ist es so, dass hochbrechende Gläser ergebliche Randunschärfen haben? Seit ich nun erstmals diese hochbrechenden (und "kosmetisch" wirklich schönen und fast planen) Gläser habe, stört es mich doch sehr, dass ich beim Blick zur Seite nur noch dann scharf sehe, wenn ich den ganzen Kopf mitbewege, also immer durch den Glasmittelpunkt schaue. Dies ist bei meinen früheren Gläsern nicht so gewesen, da war der Schärfebereich auch bei Blicken "aus dem Augen:wink:el" viel grösser.
Übrigens, wenn Du noch ca. 1 Dpt. akkomodieren kannst, ist dann wirklich schon eine Gleitsichtbrille nötig? Im Allgemeinen brauchen doch Menschen unseres Alters eine Nahsichtbrille, weil sie eben NICHT mehr so gut akkomodieren können, dass sie in der Nähe noch scharf sehen. Die sogen. Altersweitsichtigkeit ist ja keine echte Übersichtigkeit, sondern beruht zumeist auf der nicht mehr ausreichenden Akkomodationsfähigkeit für den Nahbereich.
Antwort von Dir wäre schön!
hannah2206
@Eifelmaus,
danke, es ist mir einfach wichtig nicht beim Optiker zu sitzen und vor Schreck vom Stuhl zu fallen, wenn über die Kosten gesprochen wird.
@hannah
auch dir danke für deine ausführliche Antwort. Hochbrechende Gläser habe ich schon seit Jahrzehnten. Den Unterschied zwischen diesen und "einfachen" Gläsern kenne ich gar nicht mehr, mit der Zeit habe ich mich wahrscheinlich so daran gewöhnt automatisch den Kopf mitzubewegen. Vielleicht solltest du einen neuen thread aufmachen mit dieser Frage.
LG Karo
Hallo miteinander,
hoffentlich kann ich Euch einige Antwoten geben.
Zuerst zu dem Thema hochbrechende Gläser und unschärfen am Rand Bei jeden Glas treten am Rand unschärfen auf, da eine exakte Abbildung nur im sogenannten optischen Mittelpunkt (da wo Ihr durch die Brille bei geradeaussehen durchschaut) statt. Wen der Blick aus diesem Punkt rauswandert wird es unscharf. Dieser Effekt ist mit zunehmener Glasstärke größer. Bei hochbrechenden Gläsern kommt erschwerend hinzu, das diese eine größere Farbzerstreuung habe. Diese macht auch das Bild unschärfer.
Zu Thema Preis von Gleitsichtgläsern. Gleitsichtgläser gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Wer nur auf den Preis achtet bekommt oft ein Glas angefertigt, das nicht dem neusten technologischen stand entspricht. Man muß also mit Gesichtfeldeinschränkungen und größeren Abbildungsfehlern leben. Wer auf Qualität wert legt sollte ein sogenanntes Individualglas nehmen, nur kostet dort auch eines zwischen 350 und 450 Euro. Im hochbrechenden Bereich ist es eher die zweite Zahl. Hier bekommt man dann aber auch echte Qualität die fast spontan verträglich ist und man nicht lange Eingewöhungsprozeduren über sich ergehen lassen muß.
Zum Thema Akkomodation Deine Akkomodation dürfte noch locker über 1 dpt liegen, da Du schreibst Du kan 1dpt leicht wegakkomodieren. Eine Mehrstärkenbrille wird nötig, wenn die Akkomodationfähigkeit unter ca. 4dpt singt. Die 4dpt ergeben sich aufeinen Leseabstand (in der Regel) von 40cm. Das entspricht einer nötigen Akkomodation von 2,5dpt. Die Hälfte der möglichen Akkomodation sollte man selber aufbringen (also hier 2dpt). Da ich aber 2,5dpt benötige,dauerhaft aber nur 2dpt aufbringen kann, ist ein Lesezudatz (add) von 0,5dpt nötig
Ich hoffe ich habe damit alle Fragen beantwortet.