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Bild des Benutzers Jana K.
Verbunden: 3. August 2024 - 13:48
Amblyopie, Mädchen 6 Jahre HILFE!!!

Hallo an alle Leser,

ich bin die Mama von zwei Mädchen, 6 und 4 Jahre jung. Meine Frage betrifft meine große Tochter.

Im Januar 2023 waren wir zur U-Untersuchung bei der Kinderärztin. Der Sehtest war völlig unauffällig. Meine Tochter saß auf meinem Schoß und ich habe ihr abwechselnd ein Auge zugehalten. Sie konnte ohne jedes zögern sehr zügig hintereinander alle Symbole richtig benennen. Auch der Test für das räumliche Sehen war unauffällig. Sie konnte Stern, Mond, Elefant und Auto ohne zu zögern sehen und benennen.

Im Rahmen der Schuluntersuchung im Oktober 2023 sagte die Ärztin, sie hätte eine leichte Sehschwäche links und wir sollten das beim Augenarzt kontrollieren lassen. Der Augenarzt sagte uns im April 2024, sie würde auf dem linken Auge nur 5% sehen. Der Sehtest war eine völlige Katastrophe. Es war einfach ganz deutlich, dass ihr linkes Auge fast blind ist. Auch auf der Tafel für räumliches Sehen konnte sie nur den Stern erkennen. Sonst nichts.

Der Arzt sagte das wäre genetisch bedingt und wir sollten das gute Auge 5 Stunden täglich abkleben. Außerdem verordnete er eine Brille mit Stärke für beide Augen.

Ich suchte mit meiner Tochter einen zweiten Augenarzt auf. Dieser untersuchte das Auge sehr gründlich, stellte aber nichts anderes fest, als der erste Arzt. Ihre gemessene Sehstärke (mit einem Gerät) sei sehr gut, ihr Auge ist völlig gesund, aber im Sehtest sieht ihr linkes Auge dennoch nur 10%. (hier kam der Arzt auf 10%) Der Arzt riet zu einer neurologischen Abklärung.

Meine Tochter war daraufhin im MRT. (MRT Schädel ohne Kontrastmittel) Das MRT zeigte eine Auffälligkeit. Ein Glioseareal. Keiner kann mir sagen woher das kommt. Ansonsten war sie neurologisch völlig unauffällig, aber im Schieltest zeigte das linke Auge ein leichtes Schielen. Der Chefarzt der Neuropädiatrie sagte mir, die Auffälligkeiten, die sich im MRT zeigen, erklären aus seiner Sicht nicht den Sehkraftverlust. Das Glioseareal wäre eher als alt zu bewerten. Außerdem würde er sowas sehr häufig bei völlig gesunden Menschen sehen. Je nach Klinik könnte man aber noch ein detailliertes MRT Sehnerv/ Sehzentrum mit Kontrastmittel machen. Da aber der Verdacht auf eine Amblyopie im Raum stand, meinte der Arzt, dies sei eine Erklärung für ihre Symptomatik.

Es wurde noch ein VEP durchgeführt. Ich zitiere: Die visuell evozierten Potenziale sind mit einer leicht verzögerten Latenz bei guter Konfiguration rechts und auffälliger Konfiguration links mit dem Befund einer Amblyopie bei Mikrostrabismus vereinbar.

Eine dritte Augenärztin bestätigte die Amblyopie und sagte, wir sollten das Auge 2 Tage lang abkleben und dann einen Tag pausieren.

Das ist jetzt der Stand der Dinge.

Wir waren nun bei 3 Augenärzten, von denen uns jeder zu einer anderen Therapie riet.

Arzt 1: 5 Stunden abkleben, Brille mit Stärke für beide Augen

Arzt 2: 3 Stunden abkleben, auf keinen Fall eine Brille und schon gar nicht mit Stärke für das gesunde Auge

Arzt 3: 2 Tage abkleben, 1 Tag Pause, keine Brille

Bisher folge ich dem Rat von Arzt 2. Wir kleben das Auge nach der Schule (meine Tochter ist ganz frisch eingeschult) für 3 Stunden ab. Die Akzeptanz ist eher schlecht und es ist eine ständige Gratwanderung. Wir müssen die Therapie so gestalten, dass meine Tochter sie sehr lange durchhält, aber sie muss auch verstehen, dass es einfach sein muss und wir da jetzt gemeinsam durch müssen.

Im September haben wir einen Termin bei einer 4. Augenärztin. Die Ärztin ist spezialisiert auf Kinderaugenheilkunde und Schieltherapie. Ich erhoffe mir dort mehr Kompetenz. Nächste Woche haben wir einen Termin beim Förderzentrum Sehen. Die Mitarbeiterin des Förderzentrums sagte mir nun, eine Amblyopie wäre es aber mit Sicherheit nicht, da meine Tochter ja bereits nachweislich gut sehen konnte. Selbst wenn sie bei bisher allen Sehtests so geschummelt hätte, dass es immer so gewirkt hat, als könnte sie tadellos sehen, wäre da trotzdem noch der unauffällige Sehtest für räumliches Sehen. Da könnte man nicht schummeln.

Jetzt stehe ich gefühlt wieder am Anfang. Bei der Frage: Was fehlt meiner Tochter? Ist es denn so, wie die Mitarbeiterin des Förderzentrums es sagt? Aber dann wäre es doch nicht möglich, dass eine Amblyopie selbst bei einer 14-jährigen erst entdeckt wird. 

Ich bin so verzweifelt und wünsche mir einfach kompetente Hilfe.

 

Vielen Dank

Jana K.

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Noch ein Nachtrag:

Permalink  Submitted by Jana K.Tue Aug 06, 2024 09:08am

Noch ein Nachtrag:

Wir haben tatsächlich viele Fotos von meiner Tochter, auf denen das linke Auge einen leichten Silberblick hat. Nicht immer und nicht jeden Foto, aber in jedem Alter immer mal wieder eins. Aufgefallen ist das aber tatsächlich immer nur ab und an mal beim Fotografieren. Im Alltag ist weder uns noch Pädagogen eine Schielen aufgefallen. Auch heute sieht man mit bloßem Auge kein Schielen.

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Antworten

Visus: F R +0,25 +0,50/ 105 1

Permalink  Submitted by Jana K.Tue Aug 06, 2024 09:08am

Visus: F R +0,25 +0,50/ 105 1,0 /// F L +0,5 +0,25/ 95 0,1

Augendruck: RA 15 mmHg /// LA 15 mmHg

Bild des Benutzers Tommarko
Verbunden: 9. Juli 2024 - 23:52

Hallo Jana! 

Ich bin auch nur als betroffener Elternteil hier und leider nicht vom Fach, dass ich kompetente medizinische Aussagen machen könnte! Ich denke du hast auf unsere Geschichte (14 jährige Tochter) angespielt. Ja anscheinend gibt es die "unmöglichsten" Fälle! Bei meiner Tochter war alles total unauffällig und wenn nicht plötzlich Schielen aufgetreten wäre hätte man die Amblyopie wahrscheinlich nie entdeckt! Bei der Kontrolle vor einer Woche hat sich tatsächlich schon eine Besserung durch das Abkleben gezeigt!

Ob die Behandlung gut läuft müsstet ihr ja dann auch schon beim nächsten Kontrolltermin sehen?

Jedenfalls Alles Gute für Dich und deine Tochter!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Tomarko, - Danke für Deine Zwischenmeldung! - Und für Deine Antwort hier!

Hallo Jana,

auch wenn wir uns nicht kennen, wirst Du einiges gelesen haben, um Dich an uns im Forum zu wenden. Ich hatte Deinen Beitrag taggleich gelesen, wollte mich aber erst medizinisch rückversichern, bzgl. einer Antwort. Heute Abend erhielt ich dieselbe, hier ist sie jetzt:

Ursache aufgrund Deiner Angaben: "Es ist ein Microstrabismus! Die Fixation fehlt (zur Zeit völlig).

Massnahmen: 1) Brille, mit korrekten Werten für beide Augen! 2) Vollocclusion rechtes Auge 5 Std. täglich. Das ist zur Zeit das einzig Richtige!

Der erste Arzt hat die korrekt richtige Therapie empfohlen. Alles andere ist völlig daneben, ich erspare mir, die mir hierzu weiter geleiteten Worte.

Nachdem ich nochmal alles durchgelesen habe, möchte ich doch noch ergänzend weitergeben. "Das Förderzentrum Sehen sind Idioten (das heißt übersetzt: keine Fachleute!)". Bitte mach was drauß, es ist Deine große Tochter! Viel Erfolg!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)