Hallo,
ich habe aktuell eine bisschen ein Odyssee bzgl. meiner neuen Brille hinter mir. Bzw. bin immer noch dabei.
Ich hatte jahrelang folgender Werte:
Alte Brille:
R: SPH +0.25 ZYL: -1.25 Achse: 95
L: SPH +0.25 ZYL. -1.25 Achse: 89
Dann habe ich im Oktober 23 gemerkt, dass die Brille zu anstrengend wird.
Bin dann zu meinem sehr erfahrenen und kompetenten Augenoptikermeister, der folgende Werte gemessen hat:
Variante 1:
R: SPH +0.50 ZYL: -1.75 Achse: 95
L: SPH +0.75 ZYL. -2.00 Achse: 95
Mit der Brille hatte ich aber das Gefühl, dass es nicht passt. Insbesondere in Hinblick auf die Wahrnehmung von Schrift. Ich hatte ähnlich wie bei 3D-Bildern so einen rot/gelb/grünen Saum an Schrift. Besonders wahrnehmbar bei weißer auf schwarzer Schrift. Ich hatte die Brille knapp 2 Wochen. Insgesamt konnte ich aber in die Ferne recht gut sehen, aber Schrift war trotzdem leicht versetzt. Am Am Bildschirm (vor dem ich viel sitze) war die Schrift eben leicht versetzt und eben mit diesem Farbsaum.
Er hatte dann nochmal gemessen und es kamen folgende Werte raus:
Variante 2:
R: SPH +0.25 ZYL: -1.75 Achse: 91
L: SPH +0.50 ZYL. -2.00 Achse: 88
Leider war auch da das gleiche Problem mit der Schrift.
Die Brille hatte ich auch knapp 2 Wochen.
Parallel bin ich dann mal zu einem anderen (weniger erfahrenen aber trotzdem kompetent wirkenden) Optiker einer Kette. Dieser meinte ich wäre überkorrigiert und hat folgende Werte gemessen:
Variante 3:
R: SPH +0.25 ZYL: -1.50 Achse: 96
L: SPH +0.50 ZYL. -2.50 Achse: 95
Dort habe ich mir dann mit diesen Werten auch eine Brille machen lassen, welche aber im Vergleich zur Variante 2 deutlich schwächer war, d h. ich konnte mit Variante 2 besser sehen als Variante 3. Das Problem mit den 3D-Farbsäumen war leider nicht gelöst.
Ich bin dann auch noch zum Augenarzt und Optometristen:
Der Augenarzt hatte im Refraktometer folgendes gemessen (Achse weiß ich leider nicht):
R: SPH +0.75 ZYL: -2.00
L: SPH +0.75 ZYL. -2.00
Und hat dann nochmal in der Praxis einen subjektiven Sehtest gemacht, bei dem dann das rauskam:
R: SPH +1.00 ZYL: -2.00
L: SPH +1:00 ZYL. -2.00
Ansonsten war mit den Augen alles ok und auch der Optometrist hat geprüft, ob ich irgendwelche Fehlstellungen hab oder Probleme mit dem räumlichen Sehen und hat ein paar Tests gemacht. Da war auch alles sehr gut und keine pathologischen Befunde.
Der Augenarzt meinte dann, dass ich mir gerade so schwer tue, liegt daran, dass ich viele Jahre unterkorrigiert war (also genau das Gegenteil, von dem was der 2. Optiker gesagt hat) und ich mir erst dran gewöhnen muss.
Mit dem Werten vom Augenarzt bin ich dann wieder zum meinem Augenoptikermeister. Er hat dann nochmal gemessen und es kam folgendes raus:
Variante 4:
R: SPH +0.75 ZYL: -2.00 Achse: 91
L: SPH +0.75 ZYL. -2.00 Achse: 92
Also im Prinzip fast das was das Refraktometer und den Augenarzt gemessen hatten.
Diese Brille habe ich jetzt seit 4 Tagen.
Das mit dem 3D-Farbsaum ist deutlich besser und teilweise sogar fast weg. Manchmal sehe ich es noch. Die Brille fühlte sich sofort richtiger an.
ABER: was mit mit dieser Brille jetzt auffällt, ist das die Proportionen nicht mehr stimmen. Alles ist etwas höher als Breit. Also die vertikalen Linien eines Quadrats sind etwas länger als die horizontalen. Im Kino waren die Schauspieler alle etwas schlanker. Kreise sind leicht oval. Wenn ich laufe habe ich das Gefühl, dass ich viel größer bin als vorher. Also als wären meine Beine länger, wenn ich nach unten sehe. Auch Schrift wirkt irgendwie gestaucht
Ich habe dann meinen Augenoptikermeister gefragt, an was das liegen kann. Er meinte eine solche Verzerrung wäre bei so einem Zylinder und Achse normal. Also durch die veränderte Lichtbrechung. Aber man soll sich dran gewöhnen mit der Zeit. Das Gehirn macht die Rechtecke irgendwann wieder zu Quadraten, auch wenn die Lichtbrechung natürlich gleich bleibt, meinte er. Jetzt frage ich mich: Schafft das Gehirn es wirklich, das wieder auszugleichen? Auch dauerhaft? Oder ist mit Gewöhnung nur gemeint, dass die Seitenverhältnisse so bleiben (auch subjektiv) und es einem irgendwann egal ist. Was blöd wäre, weil ich beruflich sehr genau hinschauen muss und ich will natürlich, dass alle Proportionen passen.
Oder bin ich tatsächlich überkorrigiert und das ist nur eine Erscheinung davon?
Hallo Sandro
wie so ein Brillenglas verzerren kann, siehst du wenn du die gleiche Glasstärke als Kontaktlinse angepasst trägst. Diese bewirkt ein natürliches Sehen. Es bleibt vllt ein kleiner Restastigmatismus.
i.d.R gewöhnt sich das Gehirn an den neuen Seheindruck mit Brille. Die Dauer der Eingewöhnung ist allerdings sehr individuell.
Gruss Burkhard