Hallo,
ich bin seit kurzem Besitzer eine Gleitsichtbrille mit Werte
R -8.75 -1.25 60 Add 2.25
L -9.50 -0.75 115 Add 2.35
Glas Zeiss Gradal
Da diese meine erste Gleitsichtbrille ist und meine Erwartungen
etwas zu viel waren, bin ich etwas enttäuscht. Ich merke keine
grosse Unterschied zur vorherigen Einsichtbrille ausser, dass
die Verzehrungen links und rechts deutlicher werden und dass
im unteren Bereich ganz am Brillenrand die Nahsicht besser
ist.
Vier Sachen fallen mir auf
1. Ich habe überhaupt keine Probleme Treppen zu benutzen, obwohl
mir gesagt worden ist, dass dies schwierig sei.
2. Bücher in einer Entfernung von etwa 40cm sind nur bequem zu lesen,
wenn ich wirklich den unteren Bereich der Brille benutze, also
quasi entlang meine Nase schiele.
3. Das Gleiche gilt auch fürs Lesen eines Computermonitors in
Augenhöhe und etwa 80cm entfernt. Hier kann ich nur das untere
Drittel der Linse benutzen, was zu einer unbequemen Kopfhaltung
führt.
4. Dagegen für die Ferne sehe ich am schärfsten, wenn ich durch
die Mitte schaue, das obere Drittel der Linse ist für die Ferne
nutzlich aber nicht optimal. Auch hier muss ich, z.B. beim Autofahren
die Kopf etwas nach hinten werfen (ungef. 20Grad nach hinten),
wenn ich gut sehen will.
Was ich ungefähr erwartet habe ist
1. Einen Fernbereich im oberen Drittel der Brille.
2. Einen Nahbereich im unteren Drittel.
2. Dazwischen einen Bereich wo ich scharf sehen kann zwischen 1m und 3m
(etwa).
Nun die Fragen
1. Waren meine Erwartungen falsch?
2. Ist das von mir geschilderte Verhalten der Brille normal?
3. Ist es möglich das die Gläser zu tief in der Fassung gesetzt worden
sind? Mich störts nämlich, dass die oberen zwei Drittel der Brille
gut fürs Fernsicht sind, und nur das untere Drittel etwas für meine
Altersichtigkeit tut.
22. August 2005 - 13:34
#1
Neue Gleitsichtbrille: falsche Erwartungen?
Hallo Stuart,
etwas irritiert mich Du kannst weit nur besser sehen, wenn Du den Kopf nach oben nimmst. Das bedeutet, daß die Gläser mit allen Zonen zu tief eingebaut wurden. Lasse die Zentrierung erst nochmal prüfen und weise Deinen Optiker auf diesen Umstand hin.
Wenn alles optimal wäre, könntest Du weitsehen, auf dem Schreibtisch alles erkennen und auch ein Buch optimal lesen.
Im Nahbereich allerdings mit seitlichen Unschärfen, die gewöhnungsfähig sind.
Den PC-Bildschirm kann mit normalen Gleitsichtgläsern nur sehen, wenn der Kopf in den Nacken gelegt wird, dafür sind spezielle Bildschirmabrbeitsplatzgläser bei nahezu jedem Glashersteller im Programm.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Danke Eberhard,
inzwischen habe ich unter
http://www.zeiss.de/de/ophtalmic/comp/home.nsf
eine Seite mit "Messpunkte beim Gleitsichtglas" gefunden.
Wenn ich die Seite richtig verstanden habe, liegt das
Zentrierkreuz der Linse mittig zwischen den beiden
Gravurmarkierungen und 6mm höher als die Linie, die die
Beiden verbindet. Das Glas ist richtig zentriert, wenn
das Zentrierkreuz bei Nullblickrichtung exakt vor der
Pupillenmitte ist. Ich nehme an, dass "Nullblickrichtung"
bedeutet, dass ich geradeaus in der Ferne blicke.
Also habe ich gestern vorm Spiegel das ausprobiert und
stelle fest, dass meine Pupillenmitte ungef. 3 bis 4mm
oberhalb des Zentrierkreuzes liegt und etwa 1mm nach
aussen (weg von der Nase) ist. Natürlich sind das laienhafte
Messungen aber die Richtung passt.
Ich habe die Messung heute wiederholt - gleiches Ergebnis.
Ich bin mehr als irritiert, weil diese schon die zweite Brille
ist. Die erste Brille war noch schlechter, und nach 8 Stunden
zurückgebracht, weil ich festgestellt habe, dass ich keinen
Nahbereich hatte und dass ich am besten weit sehe, wenn meinen
Kopf nach hinten genickt ist. Die Optikerin hat mir dann einen
"Sehtest" gegeben und festgestellt, dass die Werte vom Augenarzt
richtig waren. Sie hat also gemeint, dass mit dem Glas etwas nicht
in Ordnung sei und wurde neue Gläser bei Zeiss bestellen.
Nach zwei Wochen kriege ich die zweite Brille, die zwar besser
ist, aber eben die geschilderte Macken hat.
Ärgerlich, man geht zum Fachmann (wo man bisher zufrieden war)
und muss trotzdem alles selber machen (Internet sei Dank, aber
ich muss mich wirklich bedanken für dieses Forum)
Ich hätte noch 2 Fragen
1. Die Zentrierung ist beim Optiker mit Filzstift gemacht worden.
Ist eine technisch aufwendigere Bestimmung generell besser?
2. Welche Auswirkung hat eine falsch bestimmten Pupillenabstand?
Es wundert mich, dass die Zentrierkreuze etwas nach innen
liegen (natürlich kann das meiner Messfehler sein).
mfg
stuart
Hallo, Stuart
sweit ich das beurteilen kann hast Du alles richtig verstanden.
Ob Deine Beobachtung stimmt, ist aus der Ferne schlecht zu sagen, aber wenn die Tendenz stimmt, sollte was dran sein.
Der Filzstift ist heute nicht das Mass der Dinge. Sicher gibt es im Umfeld einen Kollegen mit einer Video-Zentriertechnik. Und dann sagt ein Bild mehr als tausend Worte, auch Deinem jetzigen Augenoptiker!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)