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Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42
Prismen und Bangerterfolie

Hallo!

Seit etwa 3 Jahren habe ich Prismen in meiner Brille. Es waren von Anfang an 3 Prismen außen pro Auge und der Wert hat sich nicht erhöht. Anfangs hatte ich tolles „3D“ Sehen damit. Der Effekt nahm mit der Zeit ab, ich hatte aber mehrfach gelesen, dass das normal ist.

Bei der letzten Untersuchung wurde nun festgestellt, dass die Augenstellung mit den Prismen immer noch sehr gut ist, die anderen Brillenwerte stimmen auch noch, aber ich nutze zum Sehen nur noch das rechte Auge (war schon immer mein „gutes“ Auge“). Das linke sieht angeblich nicht mehr zentral mit, sondern nur noch peripher. Meine Sehschärfe auf dem linken Auge ist um einiges zurückgegangen.

Nun habe ich ein Rezept für eine sogenannte Bangerterfolie bekommen. Sie hat den Wert 0,4 und soll auf das rechte Glas kommen. Bestellt ist sie schon, diese Woche soll sie da sein. Damit soll das linke Auge wieder mehr zum Sehen angeregt werden, gleichzeitig sehen beide Augen  weiterhin gemeinsam dank der Prismen.

Ist das eine gängige Methode, kann das funktionieren? Ich mache gerne mit, wenn es hilft, aber ich bin noch sehr unsicher, wie (und ob!) ich in der nächsten Zeit damit sehen kann. Wie lange sollte diese Folie getragen werden? Da hatte mein Arzt sich nicht zu geäußert – „erstmal tragen und dann sehen wir weiter“.

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Nina,

wie alt bist Du? Warum ich frage: bei Kindern ist das mit der Bangerter Folie korrekt, bei Erwachsenen kaum.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

ich bin 22.

Warum ist das bei Erwachsenen nicht korrekt? Was passiert, wenn ich die trage?

Lieben Gruß, Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Mit 22 kann es noch klappen, aber sicher ist es nicht. Es hat viel mit der Entwicklung der Augen zu tun.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Wie müssen denn meine Augen etwickelt sein, damit ich noch etwas Sehschärfe zurück erlangen kann?

Bis zu welchem Alter geht das?

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin, die Entwicklung der Augen ist eigentlich nie abgeschlossen, aber Sehschärfenverbesserungen gibt es oft nur bis zu Ca. 14 bis 16 Jahren. Ich habe aber auch erlebt, dass bei jungen Erwachsenen solche Verbesserungen der Seheschärfe eines vorher amblyopes Auges möglich sind.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

bisher ist es immer mal wieder besser geworden. Die Sehschärfe war schlecht, dann kam ca. 1 Jahr Behandlung mit Augenpflaster und es wurde wieder besser (bis etwa 0,8 habe ich es immer geschafft), dann wurde aufgehört mit der Behandlung und es ging wieder zurück etc. Das mache ich jetzt schon seit Ewigkeiten. Zuletzt als ich kurz vor dem Abi stand. Dann hatte ich die Prismen bekommen und mein Augenarzt sagte, dass dies nun eine "Dauerbehandlung" sei und wenn das Auge gut mitguckt, wonach es ja immer aussah, brauche ich keine Abklebebehandlung mehr. Tja, nun hat es leider nicht funktioniert. Deswegen meine Frage ob es so nochmal klappen kann! Wenn ja, ab welcher Behandlungsdauer kann ich mit einer Verbesserung rechnen?

Solche Bangerterfolien hatte ich bisher noch nicht.

 

Lieben Gruß, Nina

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Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Nina,

rechne mit mindestens 6 Monaten. Wichtig ist aber, dass alle anderen Werte optimal gemessen wurden.

Viele Grüße

Eberhard

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Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

 

danke für die schnelle Info.

Ich habe gerade eine Nachricht vom Opitker bekommen, dass meine Folie eingetroffen ist und ich sie nun anbringen lassen kann. Das werde ich mal tun.

Ich kann dann kurz berichten, wie es so damit ist!

Kann etwas schief gehen, wenn ich die Folie nun so lange tragen muss? Ich soll sie übrigens immer tragen, nicht nur stundeweise. (Ist es schlimm, wenn ich sie mal abmache?)

 

Grüße, Nina

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Nina,

nein, schief gehen kann es nicht. Die Folie sollte täglich mindestens 10 Stunden getragen werden. Ich würde alle 2 Wochen prüfen,ob die Sehleistung besser geworden ist.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Ich bin zurück vom Optiker und trage nun die Folie am rechten Glas.

Es ist ungewohnt, und ich muss mich ganz auf das schlechtere Auge verlassen, das andere sieht nicht mehr sehr viel durch die Folie. Aber es sieht noch so viel, dass es Konturen erkennt, die Details werden dann vom linken Auge geliefert (sofern es möglich ist).

Was mir sofort auffiel: Mit der Folie besteht ein ganz neues Gleichgewicht zwischen meinen Augen! Auch wenn ich jetzt wirklich nicht gut sehe, ist es mit der Folie irgendwie angenehmer als ohne. Der Optiker hat noch einen Sehtest mit der Folie gemacht, raus kam rechts 0,4 und links knapp 0,5 (mit viel raten).

In einer Woche habe ich nochmal einen Termin zur Kontrolle beim Augenarzt. Den von dir vorgeschlagenen Sehtest alle 2 Wochen macht mein Optiker mit mir!

Eine Frage noch, zum Lesen kneife ich momentan das rechte Auge zu, da ich sonst mit dem linken nichts erkennen kann, die beiden Bilder vermischen sich zu einem einzigen Unsinn. In der Ferne ist es nicht so. Woran kann das liegen? Ist das schlimm, wird das besser?

Liebe Grüße! Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Nina,

Das Zukneifen kommt durch ein Schielen, was mehr in der Nähe vorliegt als in der Ferne. Das müsste jetzt exakt geprüft werden, ich hoffe, Dein Optiker kann das. Ohne Korrektion des Schielens wird die Schwäche des linken Auges nur kurzzeitig besser, aber nicht auf lange Zeit.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Danke Eberhard für deine Erklärung!

Ich war prompt heute früh nochmal bei meinem Optiker und habe ihm den Sachverhalt erklärt. Er hat daraufhin mal einen Nahsehtest mit mir gemacht. Wie gestern konnte ich erst etwas erkennen, als er mir das rechte Auge mit einem Stück Papier verdeckt hatte. Dass ich schiele, war deutlich zu sehen. Er hat dann den Test ohne die Folie gemacht, und da war ein ebenso deutliches Schielen auf meinem linken Auge zu sehen, was ich aber wohl nie bemerkt habe, da ich sowieso mit dem rechten lese.

Er hat mit verschiedenen Prismengläsern gemessen. Als ich endlich auch mit der Folie lesen konnte, waren wir bei 20 Prismen angekommen! Mit stärkeren Gläsern konnte das Prisma reduziert werden auf 12, dafür würde ich aber einen Nahzusatz brauchen.

Für die Ferne stimmen meine insgesamt 6 Prismen noch sehr gut.

Ich habe als erste Abhilfe vom Optiker eine braune Folie bekommen, die ich aufs rechte Glas kleben soll, wenn ich für längere Zeit etwas lese. Eine Prismenfolie auf der Bangerterfolie hielt er für nicht sinnvoll.    Er hat eine Bifokalbrille vorgeschlagen, aufgrund der verschiedenen Prismenwerte soll ich aber mit meinem Augenarzt nochmal Rücksprache halten, was er für richtig hält. Ich werde berichten!

Soll ich bis zum Kontrolltermin warten oder wegen dieser Sache schon vorher versuchen, einen Termin beim Augenarzt zu bekommen? Und was würdest du in meinem Fall vorschlagen, Bifokal oder verschiedene Prismen oder...?? Ich nehme jeden Hinweis dankend an!

Lieben Gruß, Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Nina,

auf jeden Fall sofort einen Augenarzttermin machen. Alles andere ist Sache Deines Optikers, ich kann ja nur vermuten, er hat aber gemessen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Habe gerade einen Termin für heute 17.30 Uhr bekommen. 

Einäugige Grüße, Nina 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Prima

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

ich glaube, ich habe meinem Augenarzt gestern den Feierabend verdorben. Über eine Stunde ging die Untersuchung, bis endlich alle zufrieden waren.

Ergebnis: Ich bekomme eine Brille mit sehr speziellen Gläsern, die ich zusammen mit der Bangerterfolie tragen soll. Von der Folie wollte er auf keinen Fall abrücken, auch nicht für eine oder zwei Wochen, er sagte, meine Sehschärfe würde ich wieder aufholen.

Wie der Optiker hat er erst versucht, mir passende Prismen für die Nähe auszumessen, um dann festzustellen, dass ich auch mit den Prismen kaum etwas lesen konnte, die Sehschärfe in der Nähe war nur etwa 0,1.. Mit stärkeren Gläsern ging es dann immer besser. Den besten Effekt hatte ein Zusatzglas mit +3. Das ist wohl viel, hatte aber die richtige Vergrößerung, und es wird ja sowieso eine therapeutische Brille. Dass die nicht schön wird, ist mir klar. Ich bekomme den Zusatz auf beiden Augen. Dazu kommen verschiedene Prismen für Ferne und Nähe. Mit den Gläsern in der Testfassung war kein Schielen mehr zu sehen!

Mein Optiker sagte, diese Brille sei für ihn eine Herausforderung, aber er hatte schon Ideen. Ich bin gespannt, wie es mit dieser Brille wird, er hat sie als Eilauftrag bearbeitet. Die Folie soll ich trotz der Probleme beim Lesen weiter tragen und dann eben das Auge zumachen/abdecken, laut Arzt würde sich die Sehschärfe sonst noch weiter verschlechtern. Er hätte mir am liebsten Augenpflaster verschrieben, wollte es aber nicht tun, da ich sonst Doppelbilder bekommen könnte.

Lieben Gruß, Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Sehr gut, was alles jetzt passiert.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Danke für die Bestätigung! Meinst du, da ist nonch was zu retten?

Ich habe einfach Angst, dass ich da etwas angestoßen habe, was nachher nichts oder das falsche bringt.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Mach Dir keine so schlechten Gedanken. Es wird sicher alles gut.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

seit Montag habe ich meine neue Brille!

Sie sieht gar nicht so schlimm aus wie ich erwartet hatte, ist aber sichtbar stärker und sieht mit der Linie in der Glasmitte schon etwas "besonders" aus. 

Die Werte sind:

Rechts Fernteil: +1,25, 3 Prismen aussen

Links Fernteil: +3,75, cyl. -0,75, 113°, 3 Prismen aussen

Rechts Nahteil: +4,25, 7 Prismen aussen

Links Nahteil: +6,75, cyl. -0,75, 113°, 7 Prismen aussen

 

An den Wechsel zwischen nah und fern habe ich mich schnell gewöhnt, da der Nahzusatz wirklich hilft. Die Kombination aus Prismen und der Bangerterfolie scheint meine Augen tatsächlich im Lot zu halten. Ohne die Folie übernimmt mein rechtes Auge sofort und schaltet das linke ab. Ich kann nicht einmal sagen, ob es dann direkt mitschaut oder gar nichts tut, ein Schielen ist zwar nicht messbar, aber wahrnehmbar ist auch nichts. Mit der Folie sind die Augen gut im Gleichgewicht und sehen offenbar beide zusammen! Mein Augenarzt ist zufrieden, ich soll diese Brille nun erstmal für ein Jahr tragen. Wobei es sein kann, dass ich in dieser Zeit noch einmal neue Gläser brauche und der Folienwert angepasst werden muss. Ich soll alle 3 Monate zur Kontrolle kommen, und mein Optiker prüft die Sehschärfe alle 2 Wochen. Noch war keine Verbesserung zu sehen, aber Optiker und Augenarzt gehen davon aus, dass es sich mit der neuen Brille nun zum Positiven ändert.

Nachtrag: Lesen ist noch immer schwierig, da ich mit der Folie in der Nähe kaum etwas erkennen kann und ganz auf das schwache Auge angewiesen bin. Das ist bei einer Nah-Sehschärfe von 0,3 bis 0,4 nicht so toll. Zum Glück kann man Bildschirminhalte beliebig vergrößern...

Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber ich möchte auf jeden Fall besser sehen können!

Hoffnungsvolle Grüße, 

Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Nina, 

als ich meine Frau kennengelernt habe, hatte sie links nur einen Visus von 0,5. Mit viel Geduld und neuen Stärken, mal auch Kontaktlinsen und Brille mit Prismen, hatte sie nach Ca. 3 Jahren einen Visus links von 0,8. Das blieb stabil bis zum Zeitpunkt, als ein grauer Star begann.

Also kann man auch im Erwachsenenalter noch Visusverbesserungen erreichen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

danke, das macht Hoffnung!

Jetzt würde mich mal interessieren, wie deine Frau es bis zu diesem Visus geschafft hat. Wurde das Auge extra gefordert oder passierte die Verbesserung so ganz nebenbei?

Viele Grüße, Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

das Auge wurde extra gefordert, dadurch, dass ich das gute Auge für die Ferne genebelt habe, also schlechter gemacht habe. In der Nähe war das gute Auge immer noch das bessere, weswegen es nicht schlechter wurde.

Der Führerschein war noch nicht wichtig😊

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Du hast also absichtlich ein zu starkes/schwaches Brillenglas eingesetzt? Um wieviel wich es von dem richtigen Wert ab?

Führerschein, da sagst du was. Ich habe einen, werde aber wohl erstmal ein Jahr lang nicht fahren dürfen. Oder ich mache die Folie mal für eine Stunde ab, wenn ich irgendwo hin muss.

Noch mehr Sorgen macht mir allerdings mein Studium. Zur Zeit läuft ja alles online, da vergrössere ich mir den Bildschirm beliebig. Aber ob ich später in der Uni genug sehen kann...? Gibt es sonst irgendwelche Hilfsmittel, die für mich in Frage kommen könnten? Ich will meine Behandlung nicht durcheinander bringen, indem ich die Folie dann doch viel seltener trage als verordnet.

Viele Grüße, Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Nina,

es war eine leichte Abschwächung auf Visus 0,5 in der Ferne und Visus 1,0 in der Nähe. Das schlechtere Auge hatte Anfangs nur 0,6. Je stärkrüer das schlechte Auge wurde, umso weniger habe ich das gute Auge abgeschwächt.

Welche Hilfsmittel es gibt für die Uni sollte Dir Dein Optiker sagen können.

Ein kleiner Überblick:

Handfernrohr, Lesegerät mit Kamera, Kamera am Laptop nutzen, usw.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

danke, das hört sich sehr spannend an. Vielleicht ist es bei mir ja irgendwann auch mal auf diese Weise möglich.

So langsam habe ich mich an das 1,5-äugige Sehen gewöhnt. Mir fällt immer wieder auf, wie selbstverständlich es doch für mich war, einfach sehen zu können!

Ich habe die Uni-Problematik mit meinem Optiker besprochen und er riet mir zu einem Monokular. Ich habe bei ihm eines erstanden, das genau zu meinem Auge passt. Ich nutze es bereits, z.B. um Haltestellenschilder lesen zu können, wenn ich nicht direkt davor stehe. Auch beim Fernsehen kann ich es verwenden, z.B. für englische Untertitel, die ich so nicht erkennen könnte. Es ist sehr nützlich und wird mir in der Uni sicher gut helfen! Danke für die Tipps!

Viele Grüße, Nina

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo,

ich brauche mal eine Meinung von den Fachleuten!

Ich nutze mein Monokular inzwischen sehr häufig im Alltag. Als ich letztens mit einer Freundin an der Bushaltestelle stand, habe ich es natürlich benutzt, um zu sehen, welche Linie gerade kommt. Sie meinte daraufhin, ich soll lieber mein Auge anstrengen und nicht so oft das Monokular benutzen. Wenn ich es dem Auge zu leicht mache, wird es nicht besser.

Kann das stimmen??

Viele Grüße,

Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin, das ist Blödsinn. 

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

danke für die schnelle und deutliche Antwort. Ich gebe sie seitdem gerne so weiter... Wink

Gestern war meine erste Kontrolle beim Augenarzt. Links hat sich das Auge auf stabile 0,5 verbessert, nah wie fern! Ich habe mich gut an das "neue" Sehen gewöhnt und komme täglich besser zurecht. Es ist wirklich sehr entspannend, wenn man nicht mehr ständig schielt. Ansage vom Augenarzt: weitermachen.

Viele Grüße, Nina

 

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Kurzes Update nach zwei weiteren Sehtests beim Optiker:

Nah- und Fernvisus unverändert 0,5 - und beim 3D-Sehtest den ersten Ring erkannt!

Viele Grüße, Nina

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard und Forum,

nun war wieder Kontrolle beim Augenarzt und es hat sich eine kleine Änderung ergeben. Mein Visus lag zwar noch immer bei 0,5 für Nähe und Ferne, auch den 3D-Ring konnte ich noch erkennen, aber offenbar ist mein stärkeres Auge schon wieder dabei, sich in den Vordergrund zu mogeln. Ich habe es selbst nicht bemerkt, aber ich nutze es wohl öfter auch mal ohne mit beiden gleichzeitig zu schauen... laut Arzt bin ich so sehr daran gewöhnt, so zu sehen. Durch die Bangerterfolie kann ich ja noch Dinge erkennen, und sobald sie groß genug für das rechte Auge sind, zieht es die Arbeit an sich. Das linke arbeitet schon mit, aber das rechte ist einfach zu dominant.

Resultat: Ich habe eine neue Bangerterfolie mit dem Wert 0,1 bekommen. Der Arzt sagte, das würde genügen, um mein rechtes Auge im Tritt zu halten, und das linke wird so noch mehr gefordert. Mit der Folie kann ich weiterhin Konturen, Flächen und große Formen erkennen, aber so würde ich nicht mehr in Versuchung kommen, Details nur mit dem rechten Auge sehen zu wollen. Das linke soll ja gerade üben, sowas zu erkennen.

Für die nächsten 12 Wochen trage ich jetzt die neue Folie - wenn es sich in diesem Zeitraum verbessert, kann ich wieder mit der 0,4-Folie weitermachen.

Eberhard... kannst du mal eine Einschätzung dazu geben?

Danke & Grüße! Nina

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Nina,

je nach Alter des jungen Erwachsenen dauert die Visusverbesserung bis zu mehreren Jahren, also solltest Du etwas Geduld haben. 

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Ach, Geduld haben ist manchmal nicht so leicht...

Ich komme jedoch mit der 0,1-Folie sehr gut zurecht, fast besser als mit der vorigen. Das Sehen ist irgendwie ruhiger.

Viele Grüße! Nina

Bild des Benutzers Eisbär 3
Verbunden: 13. September 2009 - 9:48

Hallo Nina,

darf ich fragen, ob dir (abgesehen vom Tragen der Therapiebrille) auch andere Möglichkeiten der Amblyopiebehandlung aufgezeigt wurden? 

LG, Eisbãr 3

"Musik ist Arbeit, aber keine Mühsal." Sabine Mayer, Klarinettistin 

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eisbär,

nein, ich werde bisher nur mit der Prismenbrille und der Folie behandelt.

Habe dir eine PN geschickt!

LG, Nina

Bild des Benutzers Eisbär 3
Verbunden: 13. September 2009 - 9:48

Hallo Nina, PN ist nicht angekommen. Kannst du's nochmal versuchen? LG

"Musik ist Arbeit, aber keine Mühsal." Sabine Mayer, Klarinettistin 

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo Eberhard,

du hattest mal wieder Recht, Geduld haben ist nicht so einfach.

Gestern hatte ich eine Kontrolluntersuchung und ich trage nun immer noch die 0,1-Folie, auf jeden Fall noch das kommende Vierteljahr bis zum nächsten Termin. Messbar verbessert hat sich nichts, immerhin ist auch nichts schlechter geworden...

Viele Grüße, Nina

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo!

Langsam bewegt sich was bei mir! Ich hatte trotz Brille und Bangerterfolie wieder angefangen zu schielen (diesmal lustigerweise vor allem mit dem rechten Auge hinter der Folie), also bekam ich vor 2 Wochen eine neue Brille. Wieder eine bifokale mit Prismen.

Rechts Fernteil: +1,5, 4 Prismen aussen

Links Fernteil: +4,5, cyl. -0,75, 115°, 4 Prismen aussen

Rechts Nahteil: +4,75, 9 Prismen aussen

Links Nahteil: +7,75, cyl. -0,75, 115°, 9 Prismen aussen

Trotz der langen Zeit mit Folie auf dem Glas ist rechts der Visus 1,0. Links ist er ein wenig gestiegen auf nun 0,6 nah und fern! Ich soll weitermachen mit der Folie, habe nun aber eine Stufe schwächer mit dem Wert 0,2. Ich sehe eigentlich keinen Unterschied. Mit der neuen Brille ist das Sehen aber viel angenehmer und entspannter. 

Viele Grüße! Nina

 

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo!

Ich brauche mal wieder euren Rat. Seit meinem letzten Post hat sich nichts mehr verändert, nur dass ich eine neue Folie mit dem Wert 0,3 bekommen habe. Meine Brillenwerte sind weiterhin gleich geblieben und auch der Visus am linken Auge ist noch immer bei 0,6.

Soll ich die Behandlung mit den Folien weiter laufen lassen oder abbrechen? Momentan gibt es kein messbare Verbesserung. Ich habe nur Angst, dass es wieder schlechter wird, wenn ich jetzt aufhöre. Mein Optiker sagt, ich soll unbedingt weitermachen, er rechnet noch mit einer Zunahme meines Visus. Mein Augenarzt sagt, ich soll selbst entscheiden, ob ich weitermachen will.

Ist in meinem Alter (bin jetzt 24) eine Steigerung des Visus von knapp 0,5 auf 0,6 in 2 Jahren viel oder wenig? Lohnt sich eine Fortsetzung der Therapie? Oder werde ich die Folie sowieso immer brauchen, damit ich nicht schiele?

Viele Grüße! Nina

Bild des Benutzers Xvision
Verbunden: 5. Oktober 2022 - 19:02

Genau so ging es mir auch.

Immer wenn mein Visus meines rechten (schlechten) Auges schlechter wurde musste ich wieder Pflaster tragen (oder später dann Brillenfolie) und die Werte gingen mehr oder weniger (auch je nachdem wie gut ich mich an die Zeiten gehalten hab) wieder hoch. 
Aber relativ kurzfristig nachdem die Okklusion beendet wurde fiel der Visus wieder ab und die Sache ging von vorne los!

 

Kann jemand erklären warum die Behandlung bei manchen Menschen dauerhaft Erfolg zeigt und bei manchen (z.B. mir..) nicht?

Das ist eine wirklich gute Frage, wie wäre es, diese in Deinem eigenen Beitrag zu stellen, falls nicht schon geschehen. (PGM)

 

lg Pia

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Pia,

 

das kann an einer nicht richtigen Korrektion des Auges liegen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo,

dies ist ein spannender Beitrag in unserem Forum. Ich habe ihn mir gerade das erste Mal durchgelesen.

Da Eberhard nicht mehr unter uns ist, bin ich gerne bereit, für Ihn einzuspringen. Da inzwischen wieder ein Jahr verflossen ist, wäre es schön, wenn wir hören könnten, was in der Zwischenzeit geworden ist.

Evtl. kann ich Ihnen auch von meiner Seite ein paar Tipps weitergeben.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Nina01
Verbunden: 11. Mai 2020 - 6:42

Hallo lieber Paul-Gerhard Mosch und liebes Forum,

lange habe ich nicht hier reingeschaut, und es tut mir sehr leid zu erfahren, dass Eberhard nicht mehr unter uns ist. Er hatte mich super beraten!

Gerne kann ich berichten, wie mein aktueller Stand ist. Von der Kombination Prismen-Bifokal werde ich wohl nicht mehr wegkommen, und auch die Folien werden mir erhalten bleiben. Sehtests mache ich nur noch alle 8-10 Wochen, da inzwischen klar ist, dass mir die Folien nicht schaden. Mein Visus rechts ist immer noch bei 1,0.

Das linke Auge ist weiterhin mein Sorgen-Auge. Der Visus liegt stabil zwischen 0,6 und 0,7, was eine leichte Verbesserung seit meinem letzten Beitrag ist. Das hört sich nach guten Zahlenwerten an, jedoch sehe ich immer noch nicht wirklich gut (im Nahbereich ist es weniger). Auch mein beidäugiges Sehen ist weiterhin sehr instabil und kann tatsächlich nur aufrecht erhalten werden, wenn ich zusätzlich zu den Prismen mein rechtes Auge mit einer Folie abschwäche, aktueller Wert 0,6 oder 0,4, je nach Tagesform. Nur so sieht mein linkes Auge etwas besser und ist bereit mitzuarbeiten. Sobald ich die Folie abnehme, tendiert es trotz korrekten Prismenwerten zum Abschalten und Schielen und das rechte Auge nimmt sofort alle Arbeit an sich. Ich sehe dann zwar besser, bekomme aber sehr schnell Kopfweh, Druck- und Schwindelgefühle. Somit ist die Frage, ob ich die Behandlung mit Folie weitermachen möchte, geklärt. So ist es zur Zeit die beste Lösung für mich.

Problematisch ist es nach langen Tagen an der Uni oder im Büro, wenn ich 8 Stunden oder mehr konzentriert gearbeitet habe und die Augen müde sind. Lesen ist dann nur noch mit Mühe möglich (ich brauche mehr Stärke und eine dunkle Abdeckung rechts),  auch die Ferne fühlt sich nicht stabil an. Auch hier tritt zeitweise wieder ein Schielen auf, manchmal trage ich die dunkle Abdeckung dann den Rest des Tages. Doppelbilder habe ich nach wie vor nicht.

Viele Grüße,

Nina

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Nina,

ich freue mich sehr, dass Du wieder mal ins Forum geschaut hast. So haben wir jetzt einen neuen Zwischenbericht erhalten.

Mich würde sehr interessieren, wer Deine Berater sind. Wenn Du sie hier nicht benennen willst oder kannst, würde es mich freuen, wenn wir uns telefonisch darüber austauschen könnten. Dabei habe ich dann noch zwei Gedanken, die ich mit Dir gerne einmal ausgetauscht hätte. Ich bin sehr dankbar von Dir zu hören, dass Du selbst an Dir erfahren konntest, dass Dich dieser Weg weiter vorwärts bringt.

Einer meiner Gedanken geht in die Richtung Höhenprisma! Da Dein Sehen sicher nicht einfach zu prüfen ist, Du andererseits auch jetzt wieder Unruhe und Instabilität äußerst, frage ich mich wirklich, ob nicht noch eine sehr versteckte prismatische Höhenkomponente vorhanden ist. Da Du glücklicherweise keine Doppelbilder hast, wird es Dir selber so niemals bewusst auffallen können. Und ob entsprechende Mess-Testfelder von Dir selbst klar und präzise beurteilt werden können, wage ich einfach mal anzuzweifeln.

Wie kann man dabei weiter kommen?

Frage, gibt es eine Höhenabweichung oder einen Aniseikoniefaktor (evtl. auch Beides)? - Was wäre zu tun?

Gibt es eine leichte seitliche Kopfneigung, oder/und einen leichten Höherstand eines Auges? Den zweiten Punkt kannst Du für Dich selbst ablesen, wenn beide Augen bei Blicksenkung Deine Nahteile gleichzeitig erreichen, die Brille korrekt horizontal ausgerichtet ist und die eingearbeiteten Nahsichtflächen von der Brillenunterkante aus gleichhoch eingearbeitet sind, dürften beide Augen gleichhoch stehen.

Sollte dies der Fall sein, könnte aufgrund der Ungleichsichtigkeit R/L ein Aniseikoniefaktor (ungleiche Netzhautbildgrößen) bestehen, produziert durch die höhere Pluswirkung des linken Brillenglases. Dann wären die Bilder des Hakentestfeldes unterschiedlich groß. Was einen leichten Höhenfehler erschwerter feststellbar macht. Es ist hier aber relative einfach mit einem Pol-Vorhalter zu prüfen, ob der Hakentest sauber zentral gegen über steht. Test: Man bewegt die aufgesetzte Brille an den Bügeln rechts, alternative links leicht höher. Wäre das der Fall, dass das Bild sauberer mittig wird, kann der richtige Korrektionsmesswert durch vor die Brille gehaltene Prismenmessgläser gut ermittelt werden.

Auch ein Aniseikoniefaktor kann gemessen und ebenfalls in eine Brillenkorrektur übernommen werden. Dazu gibt es Aniseikoniemessgläser der Fa. Okulus und ich hatte früher Messdias von polarisierten Hakentestzeichen, die unterschiedlich groß waren. Heute können gut ausgestattete Sehprüfgeräte auch Aniseikonietestfelder darstellen. Wichtig ist jedenfalls immer der Abgleich über das beste geeignete Aniseikoniemessglas.

2) Die Bangeler Folien sind eine mögliche Option, aber lieber habe ich auf Dauer andere Wege beschritten, und ich meine mit mehr Erfolg. Hier kann ich mich sicher im Einzelfall auch täuschen, aber ...

Im Messraum habe ich zur Annäherung unterschiedlicher Visusstufen, das deutlich bessere Auge über graue Farbfilter in der Sehleistung abgeschwächt, je nachdem bis zu max. 95% Filtertönung. Das hat für eine Messsituation immer geklappt. Der Vorteil liegt darin, dass nur die Lichtmenge reduziert wird, nicht aber die Sehleistung des Auges. (Für den Filter geht eine Einsteckmöglichkeit in der Messbrille verloren).

Bei der brillentechnischen Lösung habe ich, wie auch Eberhard Luckas es bei seiner Frau beschrieben hat, mit überhöher Korrektion gearbeitet. Dabei gab es oft zwei positive Effekte. In Ihrem Fall, würde das Sehungleichgewicht von der Glasstärke (+0,50 dpt bis +1,25 dpt) besser angeglichen werden. (das kann den Aniseikoniefaktor verringern) Evtl. entfällt er allein dadurch als Ausgleich. Darüber hinaus kann es sein, dass das Auge längerfristig sogar mehr plus-Stärke akzeptiert, was dann ein Grund für die fehlende Akzeptanz (Sehunruhe) vorher war.

Sollten all diese Faktoren nicht zu einer weiteren Besserung verhelfen, gibt es noch den Faktor von kontrastverstärkenden Lichtschutzgläsern. Auch dies kann man durch Überziehbrillen mit kontrastverstärkenden Wirkungen im Praxistest ausprobieren. Dazu sollte die Korrektionsbrille allerdings nicht zu groß sein.

Alle Faktoren die Ruhe und Entspannung in das Sehsystem leiten, vorrangig die beste prismatische und refraktive Korrektion hilft Ihnen weiter. Alles Gute! Sie können mich anmailen: mosch.pg@gmail.com

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)