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Bild des Benutzers Siestakey
Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05
Monokulare Doppelbilder nach Linsen OP wegen Linsenluxation

Hallo zusammen,

Ich haffe, jemanden zu finden, der mir eine Plausibiisierung für meine Symptome (Doppelbilder/Ghostings auf dem rechten Auge) geben kann. Da ich ein etwas komplexer Fall aufgrund meiner Vorgeschichte, beschreibe ich zuerst, was mein Auge bisher hat mitmachen müssen:

Vor drei Monaten hatte ich auf dem Rechten Auge eine komplette Luxation meiner IOL und ich wurde zum Notfall.
Die torische Linse wurde geborgen, explantiert und wegen gerissenem Kapselsack + Zonulaschwäche durch eine dreiteilige nicht torische IOL ersetzt (intrascleral verankert). 

Seitdem habe ich einen extremen Astigmatismus von ca 6,5 Dioptrien mit wahrscheinlich irregulärem Anteil (ich habe nebst komplett verschwommener Sicht und unkorrigiertem Visus 30% auch Doppelbilder). 

Ich hatte präoperativ einen kornealen Astigmatismus von ca. 2,75...3 dpt. und wahrscheonlich kommt diese Änderung durch den ca 7..8 mm langen Korneaschnitt

Hier die Keratometerwerte: 

POST-OP
R1 = 8,78 / 115°  ///  R2 = 7,60 / 20°   (ca.  6,4 dpt)
PRE-OP 
R1 = 8,56 / 133°  ///  R2 = 8,00/ 30°   (ca. -2,95 dpt)

Seit 4 Wochen habe ich eine Brille, die einigermassen meinen Astigmatismus korrigiert und mit der ich teilweise auch wieder 90, manchmal 100% Sehkraft mit Ansrengung erreiche.

Trotz Korrektur, habe ich unverändert starke Ghostings / Doppelbilder auf diesem Auge:
Das seltsame dabei ist, dass NICHT im zentralen Gesichtsfeld, sondern NUR im nasalen und unteren peripheren Gesichtsfeld sind.

Oben beschriebenes peripheres Gesichtsfeld grenzt sich vom vom zentralen symptomlosen Gesichtsfeld sehr markant ab.
Die Lage o.g. Abgrenzung entspricht gefühlt mit dem Pupillenrand, den ich durch die Iridodonesis leider jetzt bei jeder Augenbewegung vor allem unten wie nasal wahrnehme.

Wenn ich einen Punkt mit dem Auge fixiere und einen Gegenstand von nasal ausgehend horizontal zur Sehachse hinbewege, ist folgendes zu beobachten:
- Bis zu einem Winkel von ca. 30 Grad horizontal zur Sehachse ist dieser Gegenstand extrem verschwommen und bildet ein markantes Ghosting ab. Das ist auch die Lage, wo auch Randreflexe der IOL sich stark bemerkbar machen.
- Ab einem gewissen Punkt verschwindet Gegenstand nahezu kurzzeitig. Diese Position stimmt in etwa mit der Lage der oben beschriebenen Wahrnehmung des Pupillenrandes überein
- Jenseits dieses Punktes und den Gegenstand weiter in Richtung der Sehachse bewegend verschwinden diese Ghostings nahezu sprunghaft

- Gleiches gilt exakt analog für die im unteren Gesichtsfeld entstehenden Ghostings (und auch IOL Randreflexe)

Kann jemand mit diesen peripheren Ghostings anfangen? Woran können diese Photopsien liegen? Warum sind sie nur im Randbereich aber nich im zentralen Gesichtsfeld?

 

Danke voraus für Eure Antworten

Gruß

Karsten

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Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Ich füge ein paar Bilder mit bei. In einem ist der Optikrand der IOL auch bei kleiner Pupille sichtbar. Die Linse soll einen kleinen Tilt von 7..8 Grad temporal von der Iris weg haben, was aber dem Operateur nach nicht Ursache der Symptome sein sollte....

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Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Pentacam Topographie

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Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Pentacam Topographie

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Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Pentacam Topographie

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

bei dem Foto der axialen Fläche kann man den irregulären Astigmatismus erkennen. Das kann mit Brille niemals vollständig korrigiert werden. Das führt auch zu den beschriebenen Ghostings.

Hat Dein Optiker Dich auf eine eventuelle Korrektion mit formstabiler Kontaktlinse angesprochen?

Viele Grüße

Eberhard

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Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Moin Eberhard

Danke für Deine Rückmeldung.

Ja, wir (mein Optiker  + ich) versuchen gerade, eine formstabile CL amzupassen und die Ursache einzugrenzen. Ich hoffe, Ende dieser Woche neue Erkennntnisse berichten zu können.

Der Linsenanpasser sagte mir, dass seiner Auffassung nach er keine Besserung der Diplopie erwartet und meine, es hat mit einer Dislozierung der IOL (Verkippung / Dezentrierung) zu tun und ich bin deswegen etwas verwirrt aufgrunf dieser Aussage.....

Natürlich erzeugt das Foto mir dem sichtbaren Rand der Optik der IOL bei nur 2,5mm Pupillendurchmesser (siehe angehängtes Photo, von ca. 35 Grad nasal aus gemacht) eine Reihe von Zweifeln, ob die Ursache auch oder primär hier liegt.......

Ist es denn normal, bzw. wahrscheinlich, dass sich ein irregulärer Astigmatismus EXKLUSIV und NUR im peripheren Sichtfeld sich so stark, wie von mir beschrieben manifestieren kann?

Ich weiss, dass meine Beschreibugen der Dysphotoposien etwas schwierig zu verstehen sind... Hast Du Dir diese genau nachhvollzoehen können....? Die Symptome sind etwas, wenn nicht sehr untypisch und seltsam, da normalerweise Diplopien der "fovealen" Sichtachse wahrgenommen werden...

Gruß und Danke

Karsten

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Karsten, 

falls die IOL tatsächlich nicht korrekt sitzt, kann es dadurch zu zusätzlichen Astigmatismen kommen. Mich stört, dass der Rand der IOL sichtbar ist. 

Die Pentacam zeigt aber auch eine deutlich temporal verzogene Hornhaut, auch das ist irregulär.

Das alles sollte von der formstabilen KL korrigiert werden, notfalls mit torischer oder sogar bitorischer Geometrie.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Siestakey
Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Moin Eberhard

Ich habe jetzt eine . für Anpasslinse - sehr gut korrigierende (besser als Brille). Leider sind die peripheren Doppelbilder nahezu unverändert gleich. Wie gesagt, im zentralen Bereich habe ich eine Doppelbilde, aber nasal + inferior umso krasser.

Auch merke ich einen regelechten Sprung von unscharf + Ghosting auf klar, wenn sich beispielsweise eine Person oder Gegenstand vom nasalen Geischtsfeld zum zentralen Gesichtsfeld hin bewegt. Es ist, als ob ich eine semitransparente Scheuklappe, die mein Gesichtsfeld nasal und nach unten abdeckt

Hast Du einen plausiblen Ansatz, mit dem man diese Symptome erklären kann?

Ist möglicherweise, nebst dem Tilt (der nicht übermässig gross ist mit 8 Grad .... oder doch?!') die IOL "zu tief "im Auge, mit anderen Worten zu weit von der Iris/Pupille? Ich habe gesehen, das ich vor der OP eine Vorkammertiefe von 4,8mm und jetzt über 5,6mm habe (Abstand Cornea - Linse)

Ich bin ratlos....

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Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

wenn es eine Anpasslinse ist, kann es sein, dass die Wirkung der KL noch verbessert werden kann. Das würde ich erstmal versuchen und abwarten.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Siestakey
Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Moin

Dann müsste aber sich ein signifikanter Quantensprung ergeben  was unwahrscheinlich ist, denn die Ghostings und Photopsien wie oben beschrieben sind auch mit der CL gleich.

Was hältst du von dem Ansatz  das neben der Verkippung der Linse, der Abstand zur Iris zu gross ist?

Gruß Karsten

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

eine Verkippung der Intraocularlinse kann solche Ghostings hervorrufen, wenn zusätzlich der Rand der Linse im Strahlengang liegt. Geht das Licht durch die Linse ohne den Rand zu treffen, ist es nur eine veränderte Korrektur, die dabei entsteht.

Viele Grüße

Eberhard

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Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Moin

Das ist meine Theorie ebenso . Ein Strahlengang an der IOL vorbei (also durch den aphaken Bereich hindurch) bzw durch deren Optikrand müsste eigentlich durch den grösseren Abstand Lochblende (bzw. Iris  / Pupille) mehr oder minder höher sein als in einem anatomisch "normalen " Auge mit geringerer Vorkammertiefe, oder ?

Gruß und nochmals vielen Dank für Deine Antwort 

Karsten 

Bild des Benutzers Siestakey
Verbunden: 7. Juli 2019 - 13:05

Moin Eberhard 

Ich hatte mich etwas unklar ausgedrückt mit meinen letzten Post.  Hier noch einmal meine Frage:

Kann es sein dass ein zu grosser Abstand zwischen Linse und Iris die beschriebenen Photopsien signifikant begünstigt?

Die vorkammertiefe hat seit der letzten OP um 1mn zugenommen, also liegt die IOL jetzt um diese Distanz tiefer im Auge und von der Iris weg  .

Das könnte periphere Strahlengange begünstigen  durch die Linsenkante oder gar durch den aphaken Bereich hindurch zu gehen.

Was meinst Du?

Gruss Karsten 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Karsten,

damit hast Du sicher Recht.

Viele Grüße

Eberhard