Guten morgen, ich bin neu in diesem Forum und würde mich über den einen oder anderen Tipp freuen. Tatsächlich stehe ich aktuell mit meiner Problematik etwas ratlos und orientierungslos da.
Bereits vor mehr als zehn Jahren stellte man bei mir in der UNI Klinik Gießen eine Winkelfehlsichtigkeit fest. Damals gab man mir den Rat die Probkematik so lange auszusitzen, bis die Sehprobleme schlimmer werden. Beim Einsetzen von Doppelbildern sei dann über Prismen oder ggf. über eine OP nachzudenken. Bereits damals hatte ich häufig überanstrengte sowie lichtempfindliche Augen und nie dss Gefühl entspannt sehen zu können. Damals wie heute hatte ich nie den Eindruck, dass die vom Augenarzt verordnete Brille die passende Lösung meiner eingeschränkten Sehleistung war. Daran hat sich bis heute nichts geändert, vielmehr nehmen die Probleme zu. Bei extremer Überanstrengung (lange Autofahrten, lange Computerarbeit) baut meine Sehleistung stark ab, sodass ich trotz Brille phasenweise nur unscharf sehe, was meine Augen wiederum sehr anstrengt und jetzt auch körperliche Probleme entstehen, die ich mittlerweile im Zusammenhang mit meiner Sehproblematik sehe (Nackenschmerz, plötzlich auftretende Übelkeit usw.).
Ich habe aktuell mal wieder eine Odysee der Widersprüchlichkeiten hinter mir. Laut Sehschule habe ich auf dem linken Auge eine WF von 3 Grad und auf dem rechten Auge sieben Grad. Hinzu kommt eine Unterversorgung im Nahbereich von 1,5 Dioptrien (bisheriges Gleitsichtglas = 0,5). Da die WF sowohl die Horizontale, als auch die Vertikale beider Augen betrifft und dies im Zusammenhang mit einer vorliegenden Unterversorgung steht, bezeichnete die Sehschule meinen Befund als komplex und vielschichtig.
Um so größer war meine Überraschung, als der Augenarzt die Sache wieder herunterspielte und mir sagte, das bei den meisten Menschen eine WF vorliegt und meine Werte sowieso kaum der Rede wert seien. Ich würde zukünftig feststellen, dass sich meine Probleme bereits mit einer nachkorrigierten Brille auflösen würden und eine WF auf meine Problematik keinen ausschlaggebenden Einfluss habe.
Doch habe ich aufgrund einer Jahrzehnte langen Erfahrung und den damit im Zusammenhang stehenden Problemen, von denen mir erst im Nachhinein bewusst wurde, woher diese möglicherweise rühren, so meine Zweifel. Diese werden von sehr unterschiedlichen Ansichten eines Augenarztes und einer Sehschule nicht gerade zerstreut.
Gibt es im Forum Menschen mit ähnlichen Erfahrungen? Mich würde ebenso interessieren wie ich die Grade meiner WF einordnen soll, wenn das nicht einmal in einem nachvollziehbaren Rahmen zwischen Augenarzt und Sehschule möglich ist.
Mir liegt jetzt ein Brillenrezept vom Augenarzt vor, welches sich jedoch ausschließlich auf die Nachkorrektur der nun festgestellten Dioptrien Werte bezieht.
Besten Dank schon mal im Voraus!
Beste Grüße Tomeik
Moin Tomeik,
lasse Dir die Werte, die die Sehschule gemessen hat, mal in eine Messbrille setzen und Du wirst fetstellen, dass das Sehen damit deutlich entspannter und besser ist. Die Aussage des Arztes widerspricht unseren Regeln bei der Korrektion von Winkelfehlsichtigkeit. Es wird immer korrigiert, wenn ein Beschwerdebild vorliegt. Es grenzt an unterlassener Hilfeleistung, was der Doc macht.
Schöne Weihnachten wünsche ich Dir
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
besten Dank für die schnelle Rückmeldung und deine Einschätzung. Werde mir die genauen Meßwerte der Sehschule besorgen und diese mit zum Optiker meines Vertrauens nehmen. Ist für viele Betroffene halt wirklich schade, dass zu diesem Thema zwischen Sehschule/Optiker und Augenarzt oft derart unterschiedliche Ansichten bestehen.
Kannst du mir noch eine Einschätzung geben bis zu welchem Winkel ein Prisma Sinn macht und ab wann eine OP angesagt ist.
Ich danke dir schon einmal im Voraus und wünsche dir ebenfalls ein Frohes Fest!
Gruß Tomeik
Tom
Moin Tom,
bis zu ca. 13cm/m pro Seite und je nach Grundstärke, Plus/Minus/Cyl kann man Brillengläser fertigen. Manchmal auch noch mehr. Aber ab 30cm/m gesamt (beide Auge zusammen) sollte man operieren.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Tomeik
den groessten Sinn macht eine OP bei Vollkorrektion der WF. Als vorbereitende Massnahme ist eine Korrektion mit Brille, die der Korrektur durch eine Operation sehr nahe kommt. Es kommt haeufeger vor, dass man Korrektionszwischenschritte in wechselnder Glasstaerke vornehmen muss, um an das gesamte Ergebnis heranzukommen. Es ist also auch etwas Geduld gefragt. Wenn die Endkorrektion 6 Monate getragen wurde, ohne dass sich etwas aendert, kann operiert werden.
Gruss Burkhard
Hallo und vielen Dank für die Tipps, eine letzte Verständnisfrage, wieviel Grad entsprechen die vorgenannten Werte in mm? Die Sehschule beziffert meine vorliegende Abweichung nämlich in "Grad".
Gruß Tom
Tom
Moin Tom,
1° sind etwa 2 cm/m bzw. Prismendioptrien. Operiert wird aber meist ab 30cm/m als sogenannte Einleitungs-OP, wenn man weiß, dass noch viel mehr kommt. Manchmal kann man als Erst-OP 40cm/m operieren an einem Auge, erlebt habe ich auch schon 50cm/m bei einer Kundin. Das hängt alles vom Aufbau und Größe des Auges ab.
Viele Grüße
Eberhard