Hallo liebes Forum,
ein Patient hat im Jahr 2014 Probleme mit Doppelsehen. Er wohnt in Berlin und ist dort von einem Augenarzt zum nächsten geschickt worden. Der Augenarzt in der Charite hat bis zu 15 pdpt Basis außen festgestellt und eine Prismenfolie zu ausprobieren verordnet. Auch von einer Operation wurde gesprochen. 3 Ärzte und 2 Jahre später habe ich Ihn nochmal getestet. Er hat seit der Untersuchung immer seine Einstärken Brille getragen. Eine monokulare Augenglasbestimmung konnte von mir durchgeführt werden. Die binokulare Überprüfung ergab das das linke Auge nicht mehr am Sehen teilnimmt. Ich bin überzeugt das durch das Prisma ein binakulares Sehen wieder hergestellt werden kann. Allerding sind die Beschwerden, Doppelbilder und Kopfschmerzen, nur noch da wenn er sehr müde ist.
Würde nun von einer prismatischen Korrektur absehen, da er keine Beschwerden dauerhaft zeigt.
Wie ist Eure Meihnung.
Mfg Saint
Moin Kollege,
wenn er die Prismen nicht bekommen hat, würde ich schon versuchen, mit Prismen das linke Auge wieder zu reaktivieren. Es kommt auf den Versuch an. Wenn es klappt, ist viel gewonnen. Die relativ wenigen Beschwerden deuten ja an, dass es einen Rest von Binokularität geben muss.
Sicher, Prismen nur geben bei Beschwerdelage, aber ein Auge, das sich vom Sehen verabschiedet, ist schon ein deutliches Problem.
Viele Grüße
Eberhard
Guten Morgen Eberhard,
Danke für die schnelle Antwort. Wünsche Dir erstmal ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Klar ist das ein großes Problem. Bei Kindern ist eine Visusverschlechterung des "abgeschalteten" Auges ein großes Problem. Wie ist das bei einem 37 Jahre alten Erwachsenen ?
Was sind die größten zu erwartetn Probleme.
Habe die Befürchtung das der Patient das Sehen so akzeptiert und mit den Argumenten Stereosehen, Entfernung abschätzen etc. nicht wirklich im Alltag ein Problem hat.
Danke für den Austausch
Moin,
Dir auch ein Frohes Neues Jahr und viel Erfolg,
Wenn der 37jährige früher binokular sehen konnte, kann man die Binokularität wiedder hervorholen. Was das Gehirn einmal gelernt hat, vergisst es nicht (nur imextremen Krankheitsfall oder bei Unfallfolgen). Deswegen würde ich alle Werte, die mittels MKH anfallen, einbauen in seine Brille oder verordnen.
Wenn der Patient es ablehnt, würde ich ihn darauf hinweisen, dass das abgeschaltete Auge auch später immer schwieriger wieder zu reaktivieren ist, z. B. bei funktioneller Einäugigkeit, wenn das bisherige gute Auge sich durch z.B. AMD verabschiedet.
Viele Grüße
Eberhard