Guten Abend,
seit über einem halben Jahr trage ich nun meine Prismenbrille mit 8 Prismen und war bisher total zufrieden damit. Auch war ich gerade so glücklich, beschwerdefrei zu sehen, die Brille hilft mir einfach sehr.
Seit dieser Woche merke ich aber, dass meine Augen, wenn ich lange auf den PC oder das Handy schaue, wieder nicht so richtig das tun wollen, was ich möchte. Schaue ich weit in die Ferne, fühlen sich meine Augen angestrengt an und ich merke, dass sie "wegrutschen" wollen und es teilweise auch schaffen. Dann kann ich den Blick wieder nicht so richtig fixieren und sehe Doppelbilder. Wie gesagt: Wenn ich weit in die Ferne sehe. Ich bin dazu noch ganz leicht kurzsichtig (0,5 dpt.)
Auch Abends, wenn ich müde bin, kommt das Problem auf. Morgens, wenn ich zur Arbeit fahre, habe ich keine Beschwerden, dann sind die Augen anscheinend "ausgeruht".
Ich bin mittlerweile verzweifelt und habe Angst, dass die Prismen gestiegen sind. Und steigere mich sehr da hinein.
Ist das üblich und sind meine Anzeichen schon ein Indiz dafür?
Ich will das einfach nicht alles noch einmal durchmachen. Wo sollen die Prismen noch hinführen, es kann doch nicht sein, dass ich jetzt jedes halbe Jahr stärkere Gläser brauche.
Was ist, wenn ich mittlerweile z. B
10 Prismen habe? Ab wann lohnt sich eine OP?
Ich bin dankbar für jede Erfahrung und jede Antwort.
Moin,
eine deutliche Steigerung scheint vorzuliegen. Eine OP lohnt dann, wenn entweder keine Steigerungen mehr zu erwarten sind, oder wenn Werte von ca. 30 cm/m erreicht sind. Halbjährliche Steigerungen sind aber auch üblich.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo,
Hoffe jetzt geht's. Ich hab das gleiche Problem, regelmäßig nach 6 Monaten steigen die Prismen.
Gestern war ich mal aufgrund diverser Gründe bei der Messung. Welche Werte nun festgestellt wurden weiß ich erst wenn die Brille fertig ist, allerdings waren die Äußerungen des Optikers nicht sehr ermutigend, wählen Sie ein großes, leichtes Gestell am besten Vollrand, weil die Gläser sehr dick werden ..... Und natürlich müssen die Gläser in allen Brillen erneuert werden.... Und eine Stärkere Nachbesserung ist nicht auszuschließen, auf der Brillenbestellung wird es eilt vermerkt !
Das sich die Werte geändert haben war ja der Grund des Besuches, aber solche Aussagen hat der Optiker ( immer der gleiche ) noch nie gemacht....
Hoffe nur er hat übertrieben, hab echt Horror ... Lg
Hallo Eberhardt,
hallo Laura,
erst einmal vielen Dank für die immer kompetente Hilfe.
Ich bin heute noch einmal beim Optiker gewesen um mein Prismen messen zu lassen und leider hat sich mein Verdacht bestätigt.
Aus den 8 Prismen sind innerhalb 1/2 Jahres 17 Prismen geworden.
Hier meine kompletten Werte:
R: +1,00 A10Grad 8,5 Pr. B.A. 180
L: +1,00 A175Grad 8,5 Pr. B.A. 0
Der Optiker meinte nun, dass er mir eine neue Brille erst nach dem OK meines Augenarztes machen kann.
Eberhardt, kannst du mir bitte sagen, welche Schritte ich nun unternehmen muss? Sollte ich wirklich sofort zum Augenarzt, wenns mit der alten Brille noch gut geht?
Die Gläser werden sehr dick und ich bevorzuge lieber eine OP (natürlich nach Prismenaufbau), als solche Glasbausteine zu tragen.
Momentan komme ich mit meiner Brille mit je 4 Prismen pro Seite, außer wenn ich müde bin, erstaunlicherweise noch sehr gut zurecht. Bleibt das so, es sind schließlich viel mehr Prismen dazu gekommen? Es wundert mich, dass ich nicht viel schlechter sehe.
Ich habe Angst, dass meine Augen sich bei einer neuen Brille wieder so schnell an die Prismen gewöhnen, sodass es ein nie endender Erhöhungsprozess wird. Wo ist denn mal Schluss?
Ab wann weiß ich denn, dass die Prismen nicht mehr steigen?
Eberhardt, kannst du mir einen guten Augenarzt im Raum NRW empfehlen, der mir Schritt für Schritt erklärt, was ich jetzt tun muss? Ich will die richtigen Entscheidungen für meine Augen treffen aber ich bin so unwissend, was das Thema betrifft.
Wird der Augenarzt mir eine neue Brille oder eine neue Folie verschreiben oder was wird er tun?
Danke für deine Hilfe!
Lieben Gruß
Nadine
Moin Nadine,
solange mit der alten schwächeren Korrektion keine Probleme vorliegen, sollten keine höheren Prismen getragen werden. Die Regel heißt: ohne Beschwerden keine Prismen.
8,5 cm/m pro Seite sind noch gut als Brillenglas machbar. Sicher sind die Gläser deutlich dicker. Der Kollege hat gut daran getan, den Augenarzt ins Spiel zu bringen.
Auch wenn ich zur Zeit noch in NRW arbeite, kann ich Dir Namen nur per PN mitteilen, aber nicht in NRW.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Nadine,
Vorab: ich bin kein Augenoptiker oder -arzt, beim Durchlesen Deiner Nachrichten fallen mir jedoch ein paar Dinge auf.
Neben Deiner prismatischen Korrektur haben sich Deine sphärischen Werte signifikant verändert, immerhin um 1,5 Dioptrien (vorher -0.5, nun +1.0)!
Das scheint mir eine recht starke Veränderung und die Verbindung zu den prismatischen Werten sollte geprüft werden. Ich selbst habe ähnliche prismatische Werte wie Du, die sich ständig erhöht hatten, bis ein Optiker mir höhere sphärische Werte (mehr plus) verabreicht hatte (zur Lösung eines Akkommodationskrampfs). Danach hatte sich meine prismatische Korrektur reduziert und ist seitdem deutlich stabiler.
Du schreibst weiter, daß sich bei Dir die Fusion manchmal nachlässt wenn Du müde bist. Ich glaube, daß dies charakteristisch für Prismenträger ist, da die Augenmuskeln durch Lösen des ursprünglichen Tonus' nun flexibler und daher sensibler zur körperlichen Befindlichkeit sind (d.h. die Veränderungen im Tagesablauf). Wenn Du das Problem natürlich andauernd hast (z.B. jeden Abend), dann macht es Sinn etwas zu unternehmen.
Sollten die sphärischen Werte korrekt sein (und Du Dir die Brille anfertigen lässt), kann mir vorstellen, daß Du anfangs ein wenig Probleme in der Ferne hast (Unschärfe), die sich aber innerhalb weniger Tage auflösen sollten.
Beste Grüße!
brachman
Hallo Eberhardt,
vielen Dank für deine Hilfe und die netten Zeilen.
Ich werde, denke ich, noch etwas abwarten, ob es mit der jetzigen Brille weiterhin funktionieren wird.
Wie gesagt, habe ich bisher keine Beschwerden und wenn, dann spüre ich diese nur Abends beim Fernsehen.
Das ist aber auch nicht an jedem Tag so.
Allerdings ist das Argument von Brachman, dass sich die Dioptren aufgrund der prismatischen Werte ständig verschlechtern, auch sehr interessant.
Vielen Dank auch für deine Anregungen und deine Hilfe, lieber Brachman.
Ich bin jetzt natürlich hin- und her gerissen. Sollte ich schon jetzt zum Augenarzt gehen oder noch etwas abwarten?
Wenn die Prismen weiter steigen, werde ich es ja merken.
Andererseits denke ich: Wenn du jetzt nicht gehst, werden die Dioptren vielleicht auch immer schlechter.
Ich bin mittlerweile sowieso an dem Punkt angekommen, an dem ich mir denke: Vielleicht wäre es das Beste, einen Prismenaufbau zu betreiben, sodass ich die OP auch wirklich irgendwann in Anspruch nehmen kann. Dann wäre Ruhe.
Wie denkt ihr darüber?
Warten oder zum Arzt?
Danke und liebe Grüße!
Nadine
Update 16:19: Ich komme gerade von der Arbeit und muss zugeben, dass mir nun auch eine minimale Verschlechterung des Sehfeldes beim Autofahren auffällt. Die Kennzeichen weit vor mir fahrender Autos zum Beispiel sehe ich doppelt, wenn ich den Blick "ganz locker" lasse.
Also da, wo ich meinen Blick sehr konzentrieren muss.
Ich glaube also, der Arztbesuch sollte die richtige Entscheidung sein oder?
Moin Nadine,
Deine Beschwerden sollen Dir zeigen, wie der weitere Weg aussieht.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhardt,
hallo zusammen,
ein kurzes Update zu meiner Geschichte:
Ich besuchte gestern die Sehschule eines Augenzentrums in NRW (Ruhrgebiet) und hatte das erste Mal das Gefühl, dass die Dame (Orthoptistin) dort wirklich genau wusste, wovon sie spricht und wie sie bzgl. meiner Prismen vorgehen muss.
Sie ist außerdem auf Winkelfehlsichtigkeit / Prismen spezialisiert.
Ich kann jedem aus NRW nur empfehlen, diese Dame aufzusuchen, da sie sehr kompetent auf mich wirkte.
Sie hat sich fast eine Stunde Zeit genommen, mich zu testen und mit mir über die weiteren Abläufe und das "Krankheitsbild" der WFS zu sprechen. Auch hat sie mir all meine Fragen beantwortet.
Sie hat bei mir insgesamt nun 20 Prismen (b. A.) gemessen und sagte mir, dass eine OP auf jeden Fall in Frage kommt, allerdings nur nach gemeinsamer Prüfung des weiteren Verlaufs.
Ich bin trotz der hohen gemessenen Prismen sehr erleichtert, denn das Gefühl zu haben, dass da endlich jemand ist, der sich meiner Fehlsichtigkeit annimmt, ist erleichternd.
Natürlich sind alle im Forum sehr hilfsbereit, aber es ist doch etwas Anderes, ein persönliches Gespräch zu führen.
Wir werden nun gemeinsam über einen längeren Zeitraum entscheiden, wann und wo eine OP in Frage kommt.
Auch hat sie mich über den genauen OP Ablauf informiert, das ist natürlich beängstigend, aber für die Ärzte eben nur eine Routine-OP, das stimmt mich hoffnungsvoll.
Zunächst werden mir nun jeweils 6 Prismen pro Glas eingebaut.
Das begründete sie damit, dass meine Augen bei den Tests, die sie mit mir machte, genau richtig bei 6 Prismen anspringen und 8,5 Prismen pro Seite noch nicht sein müssen.
Damit widerspricht sie der Empfehlung des Optikers, direkt 8,5 Prismen pro Seite reinzuknallen.
Sie sagte mir, es ist nicht unbedingt gut, dem Auge gleich das zu geben, was es verlangt, das Auge soll ja auch noch ein bisschen "arbeiten".
Sie sagte hierzu den Leitsatz: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich".
Wir schauen dann, wie lange die Prismen stabil bleiben, es könnte ja sein, dass sie noch weiterhin steigen.
Wenn sie über eine längeren Zeitraum konstant bleiben, testen wir alles erneut und entscheiden dann, ob die OP machbar ist.
Ich bin gerade sehr glücklich, dass die Gläser nicht arg dicker werden.
Nur die Kosten (wieder neue Gläser!) machen mich wahnsinnig, aber was tut man nicht alles für die Gesundheit.
Interessant ist übrigens auch, dass das Schielen bei mir wohl vererbt ist.
Meine Mama hat damals nämlich auch nach innen geschielt (manifest) und wurde dann als Kind operiert.
Auch bei meinem Opa war es schon so.
Die Orthoptistin sagte mir aber auch, dass eine OP wahrscheinlich nie zu 100% erfolgen kann, Restprismen werden also bleiben.
Auch ist es nie sicher, ob es nur bei einer OP bleibt, es gab Patienten, die hatten nach einem Jahr wieder Probleme und Patienten, bei denen 25 Jahre alles gut lief.
Ich nehme es aber in Kauf, die OP hinter mich zu bringen und danach vielleicht noch mit einer Brille mit 2-3 Prismen rumzulaufen.
Das ist OK.
Ich wünsche euch einen schönen Tag und halte euch auf dem Laufenden.
PS: Wenn jemand denkt, dass mein Weg vielleicht nicht der Richtige ist, bin ich gerne für Ratschläge offen.
Viele Grüße
Nadine
Moin Nadine,
im Prinzip ist alles richtig. Aber: wenn schon 20 Prismen gemessen wurde und mit 12 angefangen wird, ist vorauszusehen, dass Du in spätestens 6 Monaten neue Gläser brauchst.
Dann zum OP-Erfolg: wenn alle Werte bis zur OP optimal gegeben werden, ob mit Gläsern oder später mit Prismenfolien, ist ein Restfehler unwahrscheinlich. Nur in dem Fall, dass mehr als 40 Prismen nötig sind, ist irgendwann eine 2. OP nötig.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo, hab das grad gelesen ihr macht mir Angst ... Meine prismakorrektion ist nun bei 4,5 pro Auge ( doppelter Wert nach 6 Monaten) hab nun auch schon wie ich finde dicke Gläser....
Ganz ehrlich ich weiß nicht ob ich mir das einbilde aber nach 3 Wochen mit dieser Brille die sehr entlastend ist, diese mal kurz absetze ist das für mich total stressig geworden kurzum nicht möglich... Wahnsinn diese Abhängigkeit
Moin Laura,
keine Angst, alles wird gut.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Laura
Abhängigkeit,ja
Ist bei mir ähnlich.Fühle mich mit Prismenbrille auf der Nase wohler als ohne.War bei normaler Brille nicht so extrem.
Trotzdem bin ich heilfroh,endlich wieder gut zu sehen
Schwungvolle Grüsse
Tschackomo 9 prismen
@ tschackomo , danke für Deine aufmunternden Worte, schön das es Dir das auch so geht.....
Gibt mir die Erkenntnis ich bilde mir das nicht ein.. Augen zu und durch und akzeptieren das es so ist, leider bin ich noch nicht so weit, wenn ich meine Bildschirmbrille trage ( hab nur die Gläser wechseln lassen, randlos ) Fühle ich mich nicht wohl, weil die Gläser so dick sind