Hallo!
Ich lese schon seit einiger Zeit hier im Forum mit, nun möchte ich selber mal fragen:
Ich wurde in meiner Kindheit, etwa vom 3. bis zum 10. Lebensjahr, wegen Schielen behandelt (linkes Auge, Innenschielen). Das Schielen trat auf infolge eine Scharlacherkrankung mit hohem Fieber, laut Aussagen meiner Eltern war das an einem Weihnachtsfest, ich war zu diesem Zeitpunkt also 3 Jahre und 7 Monate alt.
Ich bekam die Behandlung, die offensichtlich Standard ist, also Augenpflaster (teilweise auch auf dem schwachsichtigen Auge) und eine Brille. Gegen beides habe ich mich mehr oder weniger gewehrt. Zum Ende der Grundschulzeit wurde die Behandlung dann abgebrochen, nach der 5. Klasse habe ich mich dann auch strikt geweigert, meine Brille zu tragen - eitles Mädchen eben - mein durch das Abkleben erlangter recht guter Visus war natürlich futsch, aber interessiert hat es keinen und mich am allerwenigsten. Wieso auch, ich konnte ja mit dem rechten Auge perfekt sehen und das andere wurde sowieso nicht benutzt. Doppelbilder oder sonstige Probleme habe ich bis heute nicht gehabt. Mit 17 oder 18 kam ich dann wieder auf die Idee, eine Brille zu tragen, bei mir wurden die Werte R 0.0 und L + 2,5 festgestellt. Die Brille trage ich seitdem den ganzen Tag lang - und gerne.
Seit etwa 2 Jahren haben sich bei mir heftige Kopfschmerzanfälle gehäuft und ich habe meinen Hausarzt um Rat gefragt. Da bei mir normale Kopfschmerzmittel gut helfen, nahm er von einer Migräne-Diagnose und der entsprechenden Medikation erstmal Abstand. Nachdem ich ihm kurz vom Schielen erzählt hatte, kam er zu dem Schluß, daß die Kopfschmerzen eventuell daher kommen könnten, daß mein rechtes Auge mit der alleinigen Erledigung der Sehaufgaben überlastet ist. Er verschrieb mir eine ganz normale Augenklappe, ich sollte doch versuchsweise mein rechtes Auge für 1-2 Stunden am Tag mal abdecken. Auch bei einem erneuten Kopfschmerzanfall sollte ich das tun. Ich habe es probiert, die Anfälle sind tatsächlich sehr zurückgegangen und dauern auch nicht mehr so lange, wenn ich bereits am Anfang eines Anfalls das rechte Auge abdecke.
Seit ich das rechte Auge nahezu täglich abdecke, habe ich festgestellt, daß daslinke schwächere Auge irgendwie versucht, am Sehgeschehen teilzunehmen, allerdings nicht störend, sondern durchaus bereichernd! Und ein Sehtest Ende letzten Jahres ergab einen Rückgang um fast 1 Dioptrie auf 1.5 (rechts inzwischen ganz leicht kurzsichtig, -0.25). Der Knaller kam allerdings, als ich zum Besuch eines 3D-Kinos eingeladen wurde: Ich konnte den Effekt tatsächlich voll sehen! Auch beim neuen Nintendo 3D, den sich der Sohn meines Freundes letztens gekauft hat, kann ich den 3D-Effekt sehen - allerdings nicht ganz so gut wie bei der riesigen Kinoleinwand.
Irgendwas scheint ja bei mir zu funktionieren, deshalb würde ich gerne ein paar Tipps haben, wie es für mich weitergehen könnte. Ein Besuch beim Augenarzt brachte überhaupt nichts - der nette Herr wollte mir nicht mal glauben, daß das erneute Abdecken des rechtes Auges eine positive Veränderung gebracht hat, und sagte mir nur, da kann man nichts tun (ein Satz, den ich leider schon sehr oft im Zusammenhang mit Schielen gehört habe). Kann es sein, daß ich eventuell die Visusstufe zurückerlangen kann, bei der man damals die Behandlung abgebrochen hat? Besteht die Möglichkeit, dauerhaft 3D sehen zu können? Wenn ja, mit welchen Mitteln oder Möglichkeiten? Mein Visus beträgt zur Zeit rechts um 1.5, links 0.5 - 0.6.
Nun ist es doch ein recht langer Text geworden, vielen Dank fürs Lesen. Über Antworten würde ich mich freuen!
Jaana
...sorry, habe ganz vergessen zu schreiben: Ich bin jetzt knapp 32 Jahre alt.
Hallo Jaana,
in Deinem Fall sind Prognosen so eine Sache für sich. Das kann voll daneben liegen.
Da Du aber erst mit über drei Jahren angefangen hast zu Schielen, gibt es eine gute Basis auch mit 32 Jahren noch etwas zu optimieren.
Du solltest Dích an einem erfahrenen Anwender der MKH wenden, Ganz sicher wid sich nicht jeder dieser Sache annehmen wollen. Das ist dann auch sehr gut, so. Aber Du musst fündig werden. Wenn Du uns mitteilst, wo Du wohnst kann man Dir evtl. auch einen Ansprechpartner in der Nähe benennen. Dies machen wir per PIN.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Jaana,
hier im Forum haben schon andere Betroffene Ähnliches berichtet, nämlich, dass sie auch im Erwachsenenalter durch Okkludieren wieder Visussteigerungen erzielen konnten! Dein Gefühl betrügt Dich also nicht, Du brauchst nun einen fachlichen Begleiter, der sich deiner annimmt. Vielleicht suchts Du noch einmal einen anderen Augenarzt auf, der sich auf Schielen spezialisiert hat, oder aber Du versuchst es in einer Uni-Augenklinik mit Strabologieabteilung. Auch ein versierter Optiker kann Dir evenutell weiterhelfen, indem er Dir eine gute Brillenkorrektion ausmisst.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo liebe Forengemeinde,
es ist ja mittlerweile eine Ewigkeit her, daß ich hier gepostet habe, so wollte ich mich doch mal wieder melden und ein kurzes Update geben.
Ich habe, wenn es irgend möglich war, tatsächlich fast täglich mein rechtes (gutes) Auge abgedeckt und als Alternative zur Augenklappe hatte ich eine Okklusionsfolie mit dem Wert 0.4 fürs Brillenglas bekommen, die ich auch öfters benutzt habe. Allerdings war mir die Augenklappe immer lieber. Zwischendurch habe ich den einen oder anderen Sehtest gemacht, der Visus ist mit Brille stabil bei 0.6 - 0.7! Die Kopfschmerzanfälle haben sich auf etwa 1 Anfall in 8 Wochen reduziert und damit kann ich sehr gut leben, zumal sie auch nicht mehr so heftig sind wie vor der Behandlung.
Ich habe mich bei verschiedenen Augenärzten vorgestellt, leider immer mit dem gleichen Ergebnis: "Da kann man nichts mehr machen". Immerhin wurde bei einem Arzt mein Schielwinkel vermessen. In der Ferne sind es 3-4°, in der Nähe etwa 6-7°. Die dort ansässige Orthoptistin, die die Messungen vorgenommen hatte, hat mir dann aufgrund meines Visus eine neue Okklusionsfolie mit dem Wert 0.6 aufgeschrieben und sagte, wenn ich keine Beschwerden habe und mich damit wohl fühle, dann soll ich sie tragen, wenn ich möchte. Aber "mehr" könne man nicht machen, naja, das kannte ich ja nun schon.
Nun habe ich drei Fragen:
1. Ich komme mit der neuen Okklusionsfolie (ich habe sie seit etwa 3 Monaten) sehr gut zurecht. Sie kommt direkt nach der Arbeit aufs Brillenglas und bleibt dann dort, bis ich die Brille zum Schlafen abnehme. Ich merke sie beim Blick in die Ferne kaum. Ist das ein gutes Zeichen?
2. Große, weiter entfernte Dinge (Häuser, Landschaften, Flächen) nehme ich offensichtlich mit beiden Augen wahr, in der Nähe und zum Lesen ist es jedoch immer ein Kampf zwischen meinen Augen. Ich habe die Auswahl zwischen dem "matten" Bild vom Führungsauge mit Folie, oder von dem zwar scharfen, aber nicht sehr detailreichen Bild vom amblyopen Auge. Welches Auge die Naharbeit dann macht, scheint ein Zufall zu sein. Woran liegt das? Ich kann mit dem linken Auge lesen, auch kleine Schriftgrößen, aber es braucht mehr Konzentration und oft muß ich etwas zweimal lesen, um den Zusammenhang ganz zu erfassen.
3. Herr Mosch, vielen Dank für das Angebot, mich mit einem Ansprechpartner zu versorgen. Ich wohne in Hamburg und würde mich über eine PN sehr freuen!
Viele Grüße! Jaana
Da kann Dir Kerstin evtl. eher helfen, da Sie auch im Norden wohnt.
Ich möchte Dir keine halbherzige Adesse benennen. Aber ich würde da am Ball bleiben.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Jana,
habe Dir ein PN geschickt.
VG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo,
erstmal vielen Dank an Kerstin für die Adressen und Infos!
Ich hatte in meinem obigen Beitrag noch zwei Fragen gestellt:
1. Ich komme mit der neuen Okklusionsfolie (ich habe sie seit etwa 3 Monaten) sehr gut zurecht. Sie kommt direkt nach der Arbeit aufs Brillenglas und bleibt dann dort, bis ich die Brille zum Schlafen abnehme. Ich merke sie beim Blick in die Ferne kaum. Ist das ein gutes Zeichen?
2. Große, weiter entfernte Dinge (Häuser, Landschaften, Flächen) nehme ich offensichtlich mit beiden Augen wahr, in der Nähe und zum Lesen ist es jedoch immer ein Kampf zwischen meinen Augen. Ich habe die Auswahl zwischen dem "matten" Bild vom Führungsauge mit Folie, oder von dem zwar scharfen, aber nicht sehr detailreichen Bild vom amblyopen Auge. Welches Auge die Naharbeit dann macht, scheint ein Zufall zu sein. Woran liegt das? Ich kann mit dem linken Auge lesen, auch kleine Schriftgrößen, aber es braucht mehr Konzentration und oft muß ich etwas zweimal lesen, um den Zusammenhang ganz zu erfassen.
Nachtrag dazu: Ist das, was da bei mir in der Nähe passiert, eine Art unbewußtes Alternieren? Ist das positiv oder negativ zu werten?
Mich würden Antworten darauf weiterhin brennend interessieren! Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen? Das wäre super!
Vielen Dank und liebe Grüße! Jaana
Hallo Jaana,
was Du schilderst ist für mich gut nach zu vollziehen.
Bislang wurde noch nicht versucht die Schielstörung über Prismen zu kompensieren. Mit dem "bestrafen" des gut sehenden Auges durch Abkleben bzw. Abschwächen, wird erstmal das nicht dominante Auge angeregt, mitzusehen oder auchsehen zu können oder zu dürfen.
Durchaus spannend wird es nun in der Folge, wenn versucht wird, die Funktion der beidäugigen Fusion über die Fernsicht so optimal, wie möglich zu arrangieren. Dann stellt sich grundsätzlich die Frage, evtl. nicht jetzt gleich; ob die unterschiedlich gemessenen Schielwinkel für Ferne und Nähe, wirklich eine Zusammenarbeit beider Augen in spe behindern, oder ob es wieder zu einer gleichzeitigen Fusion beider Augen kommen kann.
Ich habe festgestellt, dass es durchaus möglich ist, evtl. auch erst über zwischenzeitlich sogar unterschiedliche Korrektionswerte für Ferne und Nähe, langfristig zu einer gleichgeschalteten binokularen Fusion mit einem Prismenwert zu kommen.
Alles Gute!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo zusammen,
ich muss meinen alten Thread hier mal ausgraben, da inzwischen ein paar neue Fragen und Problemchen aufgetaucht sind.
Ich trage immer noch die Okklusionsfolie 0.6 und komme mit der Fernsicht prima klar. Der Visus auf dem schlechten Auge hat sich auf 0,7 - 0,8 verbessert, so dass ich jetzt hauptsächlich mit diesem Auge sehe, wenn ich die Folie trage.
Allerdings habe ich weiterhin Probleme in der Nähe. Dort hat sich ein recht großer Schielwinkel eingestellt, der leider nie konstant ist. Prismen wurden probiert, haben aber keine Verbesserung gebracht. Den Ärger beim Lesen habe ich immer noch, dazu kommt, dass ich mich mit kleinerer Schrift recht schwer tue, da ich die Buchstaben nicht auseinanderhalten kann, wenn sie zu nah zusammenstehen. Die Orthoptistin sagte etwas von "Crowding". Als Abhilfe hat sie mir jetzt eine Bifokalbrille vorgeschlagen:
Rechts (gutes Auge): Wie gehabt ein normales Einstärkenglas, oberer Teil Okklusion 0,6, unterer Teil 0,0, dann habe ich keine störenden Effekte und kann mit dem schwächeren Auge problemlos lesen.
Links (schwaches Auge): oberer Teil bisherige Fernkorrektion (inzwischen nur noch +1,00), der untere Teil soll eine Addition von +4 Dioptrien bekommen. Damit würde ich eine Vergrößerung haben, bei der ich die Buchstaben wieder auseinanderhalten kann - und nebenbei noch ganz entspannt sehen kann. Als Extra-Bonbon hieß es, dass sich auch der Schielwinkel verkleinern würde.
Ist das eine gebräuchliche Methode? Und vor allem, wie sieht ein Bifokalglas mit oben +1 und unten +5 Dioptrien aus? Es soll ein "geteiltes" Glas werden, keines mit diesen kleinen Lesefenstern.
Meine Orthoptistin meinte, ich kann diese Brille dann auch immer tragen, nur Arbeit und Autofahren seien ausgeschlossen... hm, vielleicht hilft es mir, aber irgendwie stelle ich mir das Aussehen katastrophal vor...
Über ein paar Meinungen dazu würde ich mich freuen!
Liebe Grüße, Jaana
Moin,
zum Verständnis: rechtes Auge bekommt unten keine Nahstärke?
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
genau so ist es. Rechts unten soll eine braune Folie drauf.
Liebe Grüße,
Jaana
Ok, dann kann das klappen.
Viele Grüße
Eberhard
Warum hattest Du Bedenken?
Moin,
ich hatte erst im Kopf, dass Du rechts unten keine Folie hättest. Mit Voll-Occlusion ist das ja o.k.
Viele Grüße
Eberhard
Also probeweise hat es schon gut geklappt damit.
Was wäre denn, wenn ich rechts unten keine Vollokklusion bekommen würde?
Die Augen wurden einzeln ausgemessen. Links brauche ich den Nahzusatz, rechts würde ich gar keinen benötigen.
Ist +4 eigentlich ein "normaler" Wert? Er kommt mir irgendwie so hoch vor...
Edit: Der "Ärger beim Lesen", von dem ich oben geschrieben habe, bezieht sich nur auf mein schwaches Auge! Bei guten ist alles okay und ich kann in allen Entfernungen scharf sehen.
Moin,
da die 4 dpt Nahzusatz als Lupenwirkung zu sehen ist, klappt das nur monokular, als nur mit Abdecken des eigentlich besseren Auges.
Aber warum wird nicht das schlechtere Auge für das normale Sehen abgedeckt? Das wäre mein Vorschlag. Sicher könnte das bedeuten, dass das schlechtere Auge weiter nachlässt, aber wenn man beides macht, eine mit Add. 4,0 links und eine mit Occlusion links, würde das nicht passieren.
Man kann bei einseitiger Sehschwäche niemals beide Augen gleichzeitig optimal korrigieren.
Viele Grüße
Eberhard
Danke, das erklärt einiges!
Also: Ich behalte meine "normale" Brille für Arbeit und Autofahren. Das bessere Auge ist ganz normal auskorrigiert (-0,5 dpt), das schlechtere Auge hat nur die Fernkorrektion (+1,00). Mit dieser Brille sehe ich standardmäßig nur mit dem guten Auge, das andere sieht aber peripher mit und kann auch kurzzeitig mal das Sehen übernehmen.
Die neue Brille sehe ich als "Trainingsbrille" an, mit der gezielt der Visus vom schlechteren Auge gestärkt bzw. erhalten werden soll. Gerade beim Sehen in der Ferne empfinde ich es als sehr angenehm, wenn das bessere Auge etwas abgeschwächt ist und beide Augen gleichwertig sind. Deshalb soll ich mit der Folie 0.6 weitermachen.
Ich habe mal probiert, das schlechtere Auge abzudecken, aber der Seheindruck war für mich sehr ungewohnt und verwirrend. Eigenartigerweise ist es für mich wesentlich angenehmer, wenn das gute Auge zu ist.
Wie genau meinst Du das?
LG, Jaana
Moin Jaana,
Occlusion ist abschalten/Abdecken usw.
Viele Grüße
Eberhard
Das ist mir schon klar, ich meinte eigentlich den ganzen Satz
"aber wenn man beides macht, eine mit Add. 4,0 links und eine mit Occlusion links"
Meintest du zwei Brillen? Oder die Abdeckung 0,6 aufs andere Glas (oben)? Oder...?
LG, Jaana
Moin,
nein, wenn man 2 Brillen macht:
1 Brille mit Add. 4,0 links und Occlusion unten rechts und die 2. Brille links nur Ferne und rechts optimale Korrektur ohne Folie, wird das schwache Auge nicht noch schwächer.
Viele Grüße
Eberhard
Ah okay... verstanden!
Das, was Du hier als 2. Brille bezeichnest, habe ich ja schon. Beide Augen optimal für die Ferne korrigiert. (gilt für rechts auch für die Nähe)
Ich glaube, ich werde mir die andere Brille anfertigen lassen. Was ich dann mit dem rechten Glas mache - also nur unten eine braune Folie oder auch noch oben die 0,6 - kann ich ja später immer noch entscheiden, die Folien lassen sich ja problemlos ablösen.
Vorhin hast Du vorgeschlagen, das schlechtere Auge fürs normale Sehen abzudecken, was soll das bringen?
Und eine Frage noch: Wie dick wird das linke Glas im unteren Teil? Die genauen Werte sind: Sph. +1,00 Cyl. -0,75 20° ADD +4,00
Danke & Grüße,
Jaana
Viele Grüße
Eberhard
Ich habe am Samstag die Brille in Auftrag gegeben!
Das Glas wird Rodenstock Excelit AS. Soll wohl "DAS" Glas sein, wenn es um Exekutivgläser geht.
Um die Dicke habe ich mir erstmal keine weiteren Sorgen gemacht, die Brille wird sowieso ungewöhlich aussehen, da kommt es auf den Millimeter auch nicht mehr an. Ausserdem vertraue ich meinem Optiker, dass er das gute Stück optimal fertigt.
Im Laufe dieser Woche soll die Brille fertig sein, ich werde berichten!
Hallo zusammen,
ich habe seit Montag die Brille und habe erst einen Schreck bekommen, wie sie aussieht... mit dem geteilten Glas und den beiden Folien schon echt gewöhnungsbedürftig.
Aber ich kann super damit sehen...! Durch den Nahteil kann ich ganz entspannt sehen und das Schielen ist merklich zurückgegangen, wenn ich etwas lese. Den Wechsel zwischen den Folien beim guten Auge bemerke ich gar nicht. Es scheint ganz selbstverständlich zu sein, dass ich in der Ferne zwischen den Augen hin- und herschalte und dann im Nahbereich nur das linke Auge benutze.
Bei der Kontrolle habe ich übrigens mit dem schlechten Auge einen Lesevisus von 100% erreicht und wollte am liebsten vor Freude an die Decke hüpfen!
Prima.
Viele Grüße
Eberhard
Nach 1,5 Wochen mit dieser wunderbaren Brille habe ich nochmal eine Frage:
Warum kann mein schwaches Auge eigentlich nicht eigenständig lesen?
Auch ohne die Brille kann ich im Fernbereich bewußt zwischen den Augen wechseln. Ich sehe zwar standardmäßig mit dem rechten Auge, kann aber auch aufs linke Auge umschalten und damit sehen - und das Bild mit dem Auge auch halten, ich schalte nicht nach ein paar Sekunden zurück.
Warum geht das in der Nähe nicht? Egal was ich versuche, ich bekomme immer ein Mischmasch aus beiden Bildern. Um mit dem schlechten Auge in der Nähe zu fixieren, muss ich zwingend das gute zumachen/abdecken.
Warum ist das so??
Edit: das war mal anders. ich konnte auch mit dem schwachen Auge in der Nähe fixieren, als mein Schielwinkel noch kleiner war. Hängt das irgendwie zusammen?
Viele Grüße
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Moin,
Das kann so sein, daß das schwächere Auge keine Lust hat, sich auf die Nähe einzustellen. Das andere Auge kann es ja.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo,
ich wollte mal einen kurzen Zwischenstand posten: Ich bin immer noch begeistert von der Brille, und zwar so sehr, dass ich sie inzwischen fast durchgehend trage. Für die Arbeit kommt die 0,6er Folie einfach runter, so dass das rechte Glas nur noch unten abgedeckt ist. Somit kann ich ganz normal mit der Fernkorrektion sehen, die Nähe übernimmt dann ausschließlich das linke Auge. Somit ist das lästige Schielen sehr reduziert und das Sehen ist herrlich entspannt.
Darf ich damit eigentlich auch Auto fahren?? Also mit der Okklusion unten rechts? Oder muss dafür das ganze Auge "frei" sein? Auto fahren ist zur Zeit das einzige, bei dem ich noch meine "normale" Brille trage.
Eberhard schrieb:
"Das kann so sein, daß das schwächere Auge keine Lust hat, sich auf die Nähe einzustellen"
Kann sich das damit wirklich so leicht erklären lassen?
Ich kann auch im Nahbereich zwischen den Augen "umschalten", aber wenn ich rechts keine Abdeckung habe, geraten die Bilder von beiden Augen durcheinander. Je mehr das rechte Auge sich wegdreht desto deutlicher wird das Bild vom linken Auge. Als Abdeckung reicht eine Mattfolie nicht, es muss etwas Dunkles sein.
LG, Jaana
Moin Jaana,
Autofahren darfst Du mit der Folie, hauoptsache die Ferne ist nicht abgedeckt. Bei Augen, die nicht miteienander kommunizieren, ist die Akkomodation fast immer gestört.
Viele Grüße
Eberhard
Danke für die schnelle Antwort, das ist ja prima! Dann kann ich die Brille also immer tragen!
Die andere bleibt dann als Ersatz im Handschuhfach - mich hat das Wechseln wirklich gestört, zumal das linke Auge dann auf die Nahunterstützung verzichten musste und sich immer irgendwie verkrampft angefühlt hat.
Was darf ich unter "gestörter Akkommodation" verstehen? Ich weiß, dass meine Augen nicht gleich akkommodieren bzw. das linke kann es nur unter großer Anstrengung, aber sonst...?
Mich wundert nur, dass ich in der Ferne aufs linke Auge umschalten kann, in der Nähe aber trotz Unterstützung durch die Brille nicht. Eigenartigerweise ging das mal!
gestörte Akkomodation= gestörte Einstellung für die Nähe
Viele Grüße
Eberhard
Okay, verstanden, danke;)
LG, Jaana