hallo,
nach einer Venenastthrombose habe ich auf einem Auge bedeutende Gesichtsfeldausfälle erlitten. Bis dahin war ich normalsichtig, lediglich zum Lesen brauche ich eine Lesebrille, weil ich schon über 50 war. Durch die "Behandlung" wurde innerhalb kürzester Zeit meine (bis dahin völlig klaren und anliegenden ) Glaskörper von der Netzhaut abgelöst. Es entstanden Netzhautschäden. Die dadurch entstandenen Glaskörpertrübungen waren so dicht, dass eine Vitrektomie klinisch notwendig geworden war. Nach der Vitrektomie des erkrankten LA wurde ich auf dem Auge schlagartig kurzsichtig. Ich bekam einäugige extrem schwere Geisterbilder. Der Prozess der Kurzsichtigkeit setzte sich unaufhörlich fort, bei -7 dpt riet mir der Arzt zu einer Katarakt-OP. Mir blieb nichts anderes übrig, denn + 2,75 auf dem gesunden rechten Auge und - 7dpt auf dem vitrektomierten linken besorgten mir unvorstellbare Beschwerden.
Nach der Katarakt-OP tauchten neue Probleme auf. Bei geweiteter Pupille, also in der Dämmerung und Dunkelheit, schaute ich auf den Rand der Kunstlinse, hatte rotierende Halos, Starburst und Glare in allen denkbaren Variationen. Zunächst wurde die Sehschärfe auf + 1 dpt festgestellt. Damit hatte ich wieder - trotz zahlreicher sehr hinderlicher Gesichtsfeldausfälle - einen Visus von 1,0, allerdings mit den Metamorphopsien "Pelopsie" und "Makropsie". Nach und nach änderte sich auch dieser Wert, so dass ich heute wieder bei 0 dpt liege und für die Ferne eigentlich keine Brille mehr bräuchte. Doch unglücklicherweise änderten sich die Pelopsie und Makropsie ebenfalls mit dem veränderten Brechwert: Objekte springen mir entgegen und sind deutlich größer verglichen mit dem Partnerauge. Das führt zu beachtlichen Schwierigkeiten beim beidäugigen Sehen: ich habe das Gefühl, das jetzt das operierte Auge (wieder) die Führung übernommen hat, denn auch das gesunde Auge wurde während der Erkrankung des linken Augen (grundlos) mitbehandelt und dort ist es ebenfalls zu einer iatrogenen Glaskörperabhebung mit schwersten Trübungen und Netzhautschäden gekommen... Nun sitze ich da und die Augenheilkunde, die mir das alles eingebrockt hat, hat mich fallengelassen wie eine heiße Kartoffel
Meine Frage lautet: gibt es Kontaktlinsen, die nur und ausschließlich die Makropsie korrigieren können? Es müsste sich um eine aniseikonische KL handeln ohne dpt-Wert. Gibt es so etwas überhaupt? Mit einer Linse, die das Bild vergrößern würde, könnte ich das gesunde Auge versorgen, so dass im Gehirn wieder von beiden Augen ein ungefähr gleich großes Bild ankommen würde , um zu erreichen, dass das gesunde rechte wieder mehr am Sehvorgang partizipieren würde.
Für Antworten von Optiker/Optometristen wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
agnes
Moin,
leider gibt es keine aniseikonischen KL. Die Aniseikonie kann nur durch recht dicke Brillengläser korrigiert werden, mit starker Durchbiegung und hoher Mittendicke.
Viele Grüße
Eberhard
vielen Dank für die rasche Anwort. Wirklich sehr schade, dass es keine aniseikonische KL gibt.
Ist ein aniseikonisches Brillenglas, Gleitsichtbrille mit +2, 75 dpt zum Lesen und Mittelbereich, aber mit 0 dpt für die Ferne möglich? Dauerndes Auf- und Absetzen einer Brille ist nicht möglich, da ich viel mit Telefon/ SmartPhone arbeite, also eine Hand immer "belegt" ist. Während des Telefonierens muss ich mich auch immer im Raum bewegen können, das geht mit einer Lesebrille nicht, deswegen bräuchte ich schon eine GSB.
viele Grüße
agnes
Moin,
das sollte Dein Optiker vor Ort mal nachfragen bei den entsprechenden Herstellern.
Viele Grüße
Eberhard
OK, vielen Dank für die Hilfe.
Schönes Wochenende
agnes