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Hallo liebe Forumsteilnehmer

Eigentlich wollte ich am 31. Juli posten, meinen "Zweijahresjubiläum" im Stereosehen. Da war ich aber ausser Haus. Vor 5 Tagen nun hatte ich Kontrolle beim Visualtherapeuten. Auch dies ein Grund für ein Posting. Fazit: Es ist alles in Ordnung. Er will mich erst in einem Jahr wieder sehen, ausser mir fällt bei den monatlichen (oder zweimonatlichen ) Kontrollübungen auf, dass etwas nicht stimmt.

Einige von Euch haben mich lange Zeit begleitet und unterstützt. Da waren die Probleme mit den neuen Brillen, die Entdeckung des "versteckten Schielens" durch einen anderen Optiker, die Korrektur mit Prismenfolien, das plötzliche 3D-Sehen von einem Tag auf den anderen, die plötzlich so inseniven Farben, die Überforderugn durch all die Eindrücke (Spaziergang von "Baum zu Baum", weil jeder Baum so toll aussah); die Erkenntis, dass die Stereoblindheit vermutlich mit einem Unfall im Alter von ca 5 Jahren in Zusammenhang hing, als ich "auf den Kopf fiel".

Dann trotz prismatischer Vollkorrektur massive Probleme beim Lesen. Da habt Ihr mich unterstützt bei der Suche nach der Ursache. Endlich einen Top-Visualtherapeuten gefunden, der eine Konvergenzschwäche entdeckte. Tägliches Training, manchmal war ich nach einer Übung nur noch erschöpft. Alle 14 Tage 3 Stunden Fahrt zum Therapeuten, 1 Stunde Therapie, 3 Stunden Fahrt zurück.

Zum Lesen habe ich noch lange eine Zweiprismenfolie auf der Lesebrille gehabt. Der schummrmige Durchblick verleidete mir aber, und ich Griff für das Lesen zur Computerbrille. Mit dieser Brille halte ich die Bücher etwas weiter weg. Der Visualtherapeut hat sich die Lesebrille nun genau angeschaut. Fazit: Ich soll meine nächste Brille mit einem grösseren Abstand erstellen lassen (er mass die Distanz vom Ellenbogen zu irgendeinem Finger- oder Handgelenk), dann brauche ich auch für's Lesen keine Prismen mehr.

Gewisse Dinge von früher werde ich wohl nicht mehr los. So gehe ich Treppen immer noch sehr vorsichtig runter und halte mich am Handlauf - zu oft bin ich früher wegen eines Fehltritts runtergepurzelt. Andere Dinge sind aber einfach weg. Es gibt eine ganz spezifische Rechtskurve, bei der ich früher beim Autofahren öfters mal den Rand des Gehsteigs touchierte. Das ist mir seit zwei Jahren nicht mehr passiert...

Mein Ziel war, beim Arbeiten und Leben keine Einschränkungen mehr zu haben, nach dem Lesen oder der Computerarbeit nicht mehr so erschöpft zu sein, eine bessere Lebensqualität zu haben. Das habe ich alles erreicht. Einfach war es nicht, aber es hat sich gelohnt.

Zusätzlich dazu ist die Welt viel schöner geworden: Ich sehe in die Wälder hinein, ich sehe die Wolken im Raum sich bauschen und ich sehe Raum vor und hinter dem Zeppelin, wenn er am Himmel vorbeifährt. Und ich sehe die typische räumliche Form des Zeppelins - ganz anders als der zweidimensionale "Kartonausschnitt" von früher.  

Ich hatte ganz spezifische Beschwerden mit einer ganz spezifischen Ursache. Mein Weg lässt sich nicht einfach auf andere übertragen. Aber es lohnt sich seinen Weg zu suchen und zu gehen.

Was ich noch sagen wollte: Ich bin jetzt 59 Jahre alt. 3D sah ich vermutlich bis zum Alter von 5 Jahren und dann wieder ab 57 Jahren. Soll mir kein 30-jähriger schreiben, er sei zu alt für solche Aktionen!

Elisa