Also:
Seit Oktober 2013 sind mir zunehmens Doppelbilder aufgefallen. Zunächst nur wenn ich Kontaktlinsen trug (ich habe -8 dpt. beidäugig Bei Brille und -7,5 beidäugig bei KL) und auch eher unauffällig, abends usw.. Es ist dann zunehmend schlimmer geworden, vorallem mit KL. Wenn ich irgendetwas fixierte, war es immer für 0,5-1 Sek in Ordnung, dann rutschte nach rechts das Doppelbild raus, der Abstand konnte varieren, je nachdem wie fit ich war und wie sehr ich mich anstrengte.
Ich habe dann immer Fotos dabei von mir gemacht und so bemerkt, das in dem Moment das rechte Auge nach innen schielt.
Während das Doppelbildsehen früher aber nur abends oder bei Müdigkeit war, war es nun eigentlich denganzen Tag (mit KL) so. Das ist etwa ab Dezember/Januar so. Auch mit Brille (einer alten, zerkratzten, rechts (also auf dem schielenden Auge) zu schwachen, ich trug sie hauptsächliche zuhause, jedoch eher mehr die KL) kam es nun durch, jedoch geringer.
Ich hatte dann mein 1. Sehschulentermin (Asklepios Klinik Heidberg in Hamburg), da wurde jedoch nur mit der alten Brille gemssen und mir nichts konkretes gesagt, außer halt Diagnose latentes Inwärtsschielen des rechten Auges.
Ich ließ mir dann eine neue Brille machen, mit den richtigen Stärken, ohne Prisma. Mit dieser sehe ich alles, was über 2-3 Meter hinausgeht, doppelt. Schlimmer als mit KL, schlimmer als mit der alten Brille. Ich habe dann wieder Bilder von mri dabei gemacht: Der Schielwinkel mit der neuen Brille sieht weniger geringer, wenn nicht ganz weg aus. Die Doppelbilder sind jedoch eher stärker.
1. Frage: Ist dies nur auf die Umgewöhnung zurückzuschließen? Wird das mit der neuen Brille noch besser? Kriegt das Gehirn die Bilder noch weniger zusammen?
Es ist ein komisches Gefühl etwas zu machen wovon man sich Heilung verspricht, und es dann schlimmer wird.
Beim 2. Sehschulentermin (26.2) hab ich dann auf Nachfrage mal ein paar Zahlen bekommen. In der Ferne liege der Schielwinkel wohl zwischen 3-8 Grad, in der Nähe (wo man son Stift hält mit Bildern drauf die man jeweils mit 1 Auge anvisiert herausgeefunden) 17 Grad. Es wurde mit KL gemessen.
Ich habe im Alltag der Nähe (also wenn das nicht so provoziert wird) aber überhaupt keine Beschwerden, zumindest viel weniger. Arbeiten am PC geht wunderbar, lesen auch, schreiben ist manchmal ein bisschen schwer, aber im Vergleich zur Ferne Pipifax. Wenn ich mit KL in der Nähe schaue wirds manchmal unscharf und ich muss dann neu fokussieren, das ist anstrengend, mit Brille tritt das seltener auf, aber wie gesagt, das eigentliche Problem liegt für mich mehr inder Ferne; die Orthoptistin meinte dass da sich die Schielwinkel so unterscheiden würden eine OP schwierig wär, es gut wäre wenn ich in der Ferne noch mehr schielen würde, 3 Tage vor dem nächsten Termi nsoll ich 1 Auge abkleben.
Auf MS oder Gehirntumor wurde ich nicht untersucht. Ursache wurde mit "Ist wohl angeboren und ist jetzt halt rausgekommen" beantwortet, die Frage ob sich mit Training da was machen ließe verneint, die Frage ob das von viel Bildschirmarbeiterei käme ebenfalls.
Ich habe in meiner Kindheit nie geschielt.
Zwischenzeitlich war ich beim Optiker. Mit einem Prisma von 3 rechts bzw. 1,5 beidseitig (2. Frage: Das passt doch zu den 3-8 Grad Schielwinkel, oder?) konnte ich wunderbar und problemlos in der Ferne sehen. In der Nähe zu testen hatte ich leider vergessen, aber da ich ja sogar nur mit Brille da wenig Probleme habe..
Die Orthoptistin meinte ein Aufbau der Prismen wäre nicht sinnvoll, weil sie halt auch von den 17 Grad in der Nähe und damit eines riesigen Prismas ausgeht. Die 1,5, mit den ich beim Optiker gut sehen konnte, ließen sich aber doch gut in eine Brille integrieren, die ich dann über den KL trage. Ansonsten würde ich viel die normale Brille tragen, in der Hoffnung dass Augen, Gehirn und Körper das so alles wieder auf die Reihe kriegen.
3. Frage: Angenommen, ich würde viel normale Brille tragen, aber wenn ich vernünftig sehen muss (ich starte gerade ins Berufsleben) setze ich die Prismenbrille über die KL. Würde das Schielen immer schlimmer werden?
Ich störe mich allgemein an dem Gedanken, dass ich nie geschielt habe, dass jetzt plötzlich rausgekommen sein und gleich operiert werden soll. Dazu muss ich sagen: Mir geht es seit Jahren körperlich nicht sondernlich gut. Ich habe vermutlich ne ~mittlere Depression, jedoch nie diagnostizieren lassen, vor 2 Jahren beim Arzt meinte er ich hätte vermutlich ne versteckte Schilddrüsenunterfunktion (jedoch nicht komplett diagnostiziert, war nich so der bomben Arzt), die jetzt auch schlimmer geworden sein könnte, 90% der Symptome (wie Antriebslosigkeit, schlechtes Gedächtnis usw., also alles Dinge die auch mit dem Gehirn zu tun haben, was auch was mit der Kompensation des lat. Schielens zu tun hat.. passen perfekt für mich. Interessanterweise ist mir diese Doppelbildseherei und das Schielen im Okt. 13 aufgefallen, 1 Monat nachdem mich meine letzte Freundin verlassen hatte, was noch die letzte psychische Stütze war (hab auch fast alle Freunde verloren, Familie kaputt usw. lange Geschichte, falsches Forum). Das Schielen haut da natürlich nochmal schön drauf.
4. Frage: Kann das alles etwas damit zu tun haben, Stichtwort Psychosomatik? Auch allgemein hab ich schonmal was von der Verbindung von Schilddrüsenerkrankungen und Schielens gelesen. Auch allgemein der Hirnstoffwechsel oder die Leistung des Gehirns..
Demnächst hab ich einen Internistentermin, wo das weiter abeklärt werden könnte, aber ich wollte mich mal vorher informeiren ob es da noch mehr Erfahrungen zu gibt.
5. Frage: Gibt es hier im Forum Erfahrungswerte mit Augenklinik in S-H/Hamburg wie die Asklepios Klinik Heidberg oder Augenklinik Bellevue Kiel?
Ist jetzt doch recht lang geworden, aber danke schonmal fürs lesen und alle Antworten.
Moin,
wenn schon latentes Schielen diagnostiziert wurde und ein Problembild Deinerseits vorgestellt wurde, kann ich nicht verstehen, dass in der KLinik keine primatische Verordnung mitgegeben wurde.
Der Optiker hat mit den 3cm/m etwa die Hälfte der bisher gemessenen Schielstellung korrigiert, was Dir gut tut. Sicher wird die Korrektion mehr werden müssen, sobald sie längere Zeit getragen wurde. Es kann auch zur Schiel-OP führen, was dann aber auch die Probleme beseitigt.
Mit Psychosomatik hat das nichts zu tun, sondern mit dem älter werden. (sorry). Mit jedem Jahr werden die Schwierigkeiten ohne Schielkorrektion immer schlimmer werden.
Erfahrungen mit der Klinik habe ich keine.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo,
die 3cm sind auch in der Ferne nur "die Hälfte"? Wie gesagt, ich konnte damit in der Ferne problemlosschauen, auch wenn ich mit Absicht gestarrt und die Augen entspannt hab.
Das dürfte wohl damit zu tun haben dass das im Alltag noch besser korriegiert werden kann als beim anstrengenden Orthoptistentest?
"Mehr" bedeutet aber in dem Fall nur bis zum angeboren, maximalen Schielwinkel?!
Wenn der laut Orthoptist in der Ferne bei 3-8 Grad liegt, ist das ja alles garnicht soo tragisch und sollte doch gut mit einer Prismenbrille auszugleichen sein? Prisma von 3 oder 1,5 bds. sind jetzt ja auch nicht allzu dick usw.
Die im KH reden ja immer nur von Schiel-OP, vermutlich wegen den 17 Grad in der Nähe, aber davon merk ich wie gesagt im Alltag kaum etwas..
Das führt mich zu meiner letzten Frage:
Wenn ich mir jetzt beim Optiker eine Prismenbrille machen lasse:
Trage ich rechts ein Prisma von 3, könnte sich die Schielstellung mit der Zeit zum angeborenen, maximalen Winkel verschlimmern.
Wenn ich rechts und links 1,5 trage (laut Optiker verhindert das "Farbsäume"?), ist dass dann nicht schlecht für das linke, eigentlich nicht schielende Auge? Das wird dann doch künstlich in eine Schielstellung bewegt?
Versuche das mal mit der zu geringen Korrektion. Wenn es Dir dann gut geht ist alles o.k.
Viele Grüße
Eberhard
Bezüglich Schiel-OP wäre eventuell die Augenklinik Rendsburg noch eine Alternative - mein Mann wurde dort kurz vor Weihnachten erfolgreich operiert.
Mal ein Update:
Ich war am Donnerstag nach 3tägigem Marlow-Verband nochmal in der Klinik.
Fernwinkel bei 6°, in der Nähe wohl 12-14°.
Meine eigene Meinung dazu ist nachwievor, das ich im Alltag in der Ferne größere Probleme habe, bzw. es mehr auffällt (am Bildschirm wie gesagt 0 Probleme).
Erwähnenswert ist wohl auch: Ich bekam eine Prismenbrille aufgesetzt, mit wohl den Werten für die Ferne, damit konnte ich jedoch auch problemlos lesen. Aber da spielt natürlich auch die Kompensation mit rein (wobei die nach 3 Tage Marlow-Verband wohl auch nicht allzu groß sein dürfte..)
Ohne Prismenbrille konnte ich auf dieser 3D-Karte nichtserkennen, mit Prisma schon.
Als Möglichkeiten wurden mir vom Oberarzt Prismenbrille oder OP vorgestellt. Beim Tragen von Prismen bestünde jedoch die Gefahr, das es immer schlimmer werden könnte.
Ich hatte ja schonmal erwähnt, dass ich im Januar mit einem Prisma von 1,5 beidseitig gut sehen konnte, das ist jedoch auch schon 2 Monate her und wie gesagt, wohl mit Kompensation.
Meine Frage nach mehrmonatigem Prismentragen vor der OP, um das OP-Ergebnis zu simlieren, wurde streng verneint, dies wäre nur bei Außenschielern üblich. Ist das so richtig?
Als OP wurde die Fadenoperation (nach Cüppers (?)) besprochen, da diese in der Nähe stärker wirkt als in der Ferne - was sich bei mir ja anbietet. Bei etwa 2/3 aller Patieten wäre das Ergebnis perfekt, bei 15-20% entwickelte sich eine Überkorrektion mit Außenschielen bei Blick in die Ferne (das ist ja garnicht mal soo wenig?); bei ~10% eine Unterkorrektion (die meiner Meinung nach bessere "Alternative").
Ist das so richtig? Das Risiko einer Überkorrektion liegt dann ja auch bei 15-20%, wobei der Arzt auch meinte, das sie schon lieber zu wenig als zu viel machen. Außenschielen wäre der Horror für mich..
Ob es sich wirklich um die Fadenoperation nach Cüppers oder um eine "Gürteloperation", bei der ein Silikonband über den Muskel gelegt wird (was wohl besser reversibel ist) handelt hatte ich vergessen zu fragen, da muss ich nochmal anrufen. Gibt es hier Erfahrungswerte mit solchen OPs?
Allgemein stellt sich mir noch die Frage, ob sich das bei 6° wirklich lohnt - als Laie klingt das noch recht wenig, anderseits habe ich Doppelbilder und möchte auch nicht den Rest meines Lebens Prismen tragen - gibt es Erfahrungen wo jemand solch einen Winkel mit Training o.ä. noch wegbekommen hat?
Vielen Dank schonmal.
Moin,
wenn ein Marlow-Vernand verordnet wird, besteht die viel zu große Gefahr, dass die anschließenden Messergebnisse total verfälscht sind. Das Binokularsystem wird durch diesen Verband total gestört. Über die OP-Methoden kann und will ich nichts verlauten.
Viele Grüße
Eberhard
Lässt sich der Schielwinkel bis ins "unendliche" steigern (mit Prismen z.b.?) oder nur bis zum maximalen, angeboren Schielwinkel?
Ich habe inzwischen beides gehört, aber der Sinn eines Prismenaufbaus vor einer OP ist ja den maximalen Schielwinkel (was dann wohl der angeborene ist?) herauszufinden; das würde ja kein Sinn machen, wenn sich dieser immer weiter steigern ließe ...