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Bild des Benutzers Jule108
Verbunden: 27. August 2013 - 13:11
Licht ins Dunkel?

Hallo,

zur Zeit sammel ich Informationen und bin jedem der mir seinen "Senf" dazu geben kann sehr dankbar.

 

Die eine Seite - Augenoptiker, Augenärzte und Betroffene - sagen:

"Eine volle Korrektur der Winkelfehlsichtigkeit sollte man auf gar keinen Fall machen."

"Wer sich seine Winkelfehlsichtigkeit voll korrigieren lässt, wird in den Kreislauf des "Prismenaufbau" kommen."

"Nach dem man dann immer höhere Prismen erhalten hat, kann es einem passieren, dass man eine Augen - OP benötigt."

"Man sollte die WInkelfehlsichtigkeit nur so weit korrigieren, wie es das eigene Auge nicht schafft - also niemals komplett."

"Man sollte die Prismenwerte so niedrig wie möglich halten."

 

Die andere Seite - Augenopiker -  sagen:

"Nur mit vollkorrigierter Winkelfehlsichtigkeit, kann man richtig gut sehen."

"Die Augenmuskeln entspannen sich durch das tragen einer Prismenbrille. Das dadurch neue Gläser, mit mehr Prismen erforderlich werden, ist normal."

"Man benötigt am Anfang nach relativ kurzer Zeit neue Gläser, weil man das ganze Ausmaß der Winkelfehlsichtigkeit erst erkennt, wenn die Augenmuskeln sich schon entspannt haben."

 

Heute habe ich bei verschiedenen Augenärzten (bei allen drei war ich schon mal) angerufen. Ich fragte, ob ich meine Winkelfehlsichtigkeit (die bei einem Optiker gemessen wurde) bei ihnen nachmessen lassen könne, oder ob ich dafür in eine Augenklink muss. Eine Dame gab mehr oder weniger kleinlaut bekannt, dass sie nicht die richtigen Geräte dafür haben und das ich dann eine Überweisung in eine Augenklink brauche.

 

Lange Rede - kurzer Sinn:

1.) Von wem habt ihr eure Winkelfehlsichtigkeit bisher ausmessen lassen? (Augenoptiker, Augenarzt, Augenklink)

2.) Wer von euch war schon mal in einer Augenklink?

3.) Wurde euch in der Augenklink eine volle Korrektur empfohlen oder davon abgeraten?

4.) Wie zufrieden seid ihr mit eurer Prismenbrille - haben sich eure Werte immer wieder gesteigert?

5.) Seit wann habt ihr eine Prismenbrille?

6.) Wie oft (und in welchem Abstand) wurden eure Werte erhöht?

 

Vielen lieben Dank fürs Lesen - ich hoffe ich bekomme ganz viele Antworten (gerne auch per PN), weil ich für mich selber den richtigen Weg finden möchte.

 

Viele Grüße

Jule

 

Bild des Benutzers Elisa
Verbunden: 26. September 2012 - 22:28

Hallo Jule

Also hier mein Senf - oder meine Geschichte: Bei mir wurde vor 14 Monaten mit 57 Jahren durch den Optiker Winkelfehlsichtigkeit diagnostiziert. Prismenfolien, zuerst 3, dann 5, dann 7, dann 9 Prismen, dann Brille mit 8.75 Prismen. Ab 5 Prismen sah ich von einem Tag auf den andern räumlich - und realisierte, das ich bis anhin eben nicht räumlich gesehen hatte.

Die Eingewöhnung ins räumliche Sehen war sehr ermüdend, aber irgendwann dachte ich, sollte es doch besser gehen, vor allem mit der vollen Korrektur. Dann stellte ich fest, das ich nicht mehr freiwillig las. Hörbücher waren In. Suche nach dem Grund - denn ich bin doch eine Leseratte!

Ergebnis der Suche: Früher wurde beim Lesen ein Auge im Gehirn abgeschaltet. Heute lesen beide Augen mit - aber sie haben nie gelernt, im Team zusammen zu arbeiten. Auf Fachdeutsch: Konvergenzschwäche. Der Visualtherapeut erklärte, meine Augen bräuchten eine "Paartherapie". Seit Mai in der "Paartherapie" für Augen. Prismen langsam abgebaut, zuerst bei der Alltags-Gleitsichtbrille, nun auch bei der Computerbrille ganz ohne Prismen. Augen arbeiten nun zusammen. Wenn ich die sehr ermüdenden Übungen ausnahmsweise mal ein paar Tage fahren lasse, lese ich wieder ganze  Bücher durch.

Vorgestern in der Visualtherapie erklärte der Therapeut: Noch einmal zu ihm fahren, dann Ende der Therapie. Meine Augen haben gelernt, was sie lernen mussten. Ich krieg dann noch eine Übung mit auf den Weg, dann langsam die Häufigkeit der Trainingseinheiten abbauen, dann monatlich Kontrolle (die kann ich selber durchführen). 

Ich hoffe, dass Du unter den Geschichten, die die Forumsteilnehmer hier niederschreiben diejenige findest, die Dir weiterhilft! Jede/r muss seinen Weg finden und mit den widersprüchlichen Aussagen der Fachleute, ist das für uns Laien nicht einfach.

Elisa

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Julie,

 noch eine Info: Lediglich 2-4% der korrigierten Winkelfehlsichtigkeiten werden irgendwann operiert. Alle anderen haben eine relativ stabile Schielstellung, die mit Brille ausgewglichen werden können. Das relativiert die Meinung der MKH-Gegner doch etwas, dass jede prismtische Korrektion zur OP führen würde.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Jule108
Verbunden: 27. August 2013 - 13:11

Liebe Elisa,

 

vielen herzlichen Dank für deinen Beitrag!

Durch Menschen wie dich, erhalte ich immer wieder ein Puzzle-Teilchen mehr um mir ein Bild machen zu können. Smile

 

Viele Grüße

Jule

Bild des Benutzers MIP
MIP
Verbunden: 6. Dezember 2006 - 23:23

Hallo Eberhard,

ist die Zahl der OP-Kandidaten wirklcih so niedrig? Dann habe ich wohl ziemlich Pech. Denn nach meiner Untersuchung beim Augenarzt wurde mir eine OP nahegelegt. Es wurden bei mir über 20 Prismen festgestellt und der Arzt meine, es seien vermutlich noch viel mehr. Aber ich habe für mich entschieden, mich nicht operieren zu lassen, sondern eine relativ starke Prismenbrille mit 8 auf jeder Seite und noch ein paar Höhenprismen zu tragen. Wobei meine Brille zum Lesen und für die PC-Arbeit etwas stärker ist als meine Fernbrille. Damit komme ich ganz gut klar.

Viele Grüße, Michael

 

Bild des Benutzers Jule108
Verbunden: 27. August 2013 - 13:11

Hallo Michael,

schau unter  "Augentraining statt Prisma bei Höhenfehler" rein.

Mir hat sich ein neuer Weg aufgetan, auf der Suche danach, ob eine Prismenbrille sinnvoll ist oder nicht.

Da ist der Streit über OP oder nicht OP, die ganze Winkelfehlsichtigkeit korrigieren oder nur so weit es das Auge nicht schafft und auch die Frage, wem man eigentlich Vertrauen soll hinfällig.

Die Devise lautet: Hilf dir selber... ;-) 

Ich werde es mit dem Augentraining bei einem Funktionaloptometristen auf jeden Fall versuchen. Und so wie ich es gelesen habe, hat man mit dem Augentraining eine gute Chance, die Prismen zu verringern, oder sogar ganz darauf verzichten zu können.

Und mal ehrlich was will man mehr? Würde nicht jeder von uns ein viertel Stunde Training am Tag in kauf nehmen, wenn er dann dafür "gescheit" gucken könnte?

Auf meine Frage, warum mir bisher niemand ein Visualtraining angeboten hat war die Antwort: "Da muss man eine Zusatzausbildung machen."

Und bei meinen Recherchen im www habe ich sogar von jemandem gelesen, der selber Augenoptikmeister ist und dieses Augentraining zunächst nur müde belächelt hat - um es jetzt selber mit großer Begeisterung anzubieten.

So scheint es wie mit allem zu sein - die Menschen haben vor allem was neu ist Angst - und neue Thesen müssen erst einmal müde belächelt werden.

Ich werde auf jeden Fall weiter von meinen Erfahrungen berichten!

 

Viele Grüße

Jule

Bild des Benutzers MIP
MIP
Verbunden: 6. Dezember 2006 - 23:23

hallo Juile,

 

vielen Dank für Deinen Beitrag und den Hinweis auf Augentraining. Ich habe das schon gemacht und ich kann sagen, dass es auf alle Fälle hilft. Und wenn meine Augen während der Arbeit sehr gestresst sind, mache ich auch Übungen. Also für mich kann ich sagen, dass es mir geholfen hat, aber das Problem an sich nicht beseitigen konnte.

Auf alle Fälle ist es ein möglicher Weg, den man gehen kann. Und toll finde ich, wenn es hier von vielen einen Erfahrungsaustausch gibt. Das hilft sehr. Ich war schon lange nicht mehr hier im Forum, aber ich merke, dass es sich auf jeden Fall lohnt:-)

 

Viele Grüße

Michael

 

 

Bild des Benutzers Buerotiger
Verbunden: 19. September 2012 - 16:18

Hallo Jule,

bei mir hat zuerst der Augenarzt eine Esophorie festgestellt, als ich mit meiner ersten Gleitsichtbrille vom Optiker nicht klar kam, und man beim (Ketten-)Optiker auch nicht wirklich mehr helfen wollte oder konnte. Arzt und Orthoptistin wollten aber zuerst versuchen, meine leichte Weitsichtigkeit aus-/überzukorrigieren, statt mir Prismen zu geben. Als das nichts half, und ich nur unscharf in der Ferne mit dem zuviel Plus sah, und ein neuer Optiker bei mir am Polatest ca. 10cm/m gesamt gemessen hatte, sah es dann auch der Augenarzt ein, daß "aber nur für die Naharbeit" nun Prismen erforderlich wären, man verschrieb mir 5cm/m Basis außen gesamt, ermittelt per ausprobieren bis es mir angenehm vorkam.

Mit der Brille vom Augenarzt kam ich am PC und zum Lesen auch gut klar, allerdings sah ich nach längerer Nutzung dann in der Ferne doppelt, außerdem wollte ich auch gerne wieder Gleitsicht haben, folglich hörte ich dann auf den Optiker, der auch nur eine Teilkorrektion von 6cm/m statt der gemessenen 10 empfahl (die ich am Polatest sowohl in Ferne wie Nähe gleicht hatte).

Mit Nahbrille (5cm/m) und Gleitsichtbrille (6cm/m) war ich ca. 6 Monate sehr zufrieden, danach kehrten jedoch die alten Nahbeschwerden wieder zurück. Nachdem ich mich ein paar Monate herumgequält habe also wieder zum Optiker, der maß nun 14cm/m, wollte aber wieder nur eine Teilkorrektion vom 10cm/m geben.

Ich hatte mich mittlerweile intensivst hier informiert, und ich hatte ehrlich gesagt keine Lust mehr auf angestrengtes Arbeiten, keine Lust mehr auf noch mehrfachen Gläserwechsel (denn auch bei meiner Teilkorrektion sind die Werte ja gestiegen), sondern wollte eine möglichst gute und langfristige Lösung, auch auf die Gefahr hin, irgendwann in einer OP zu landen.

Folglich habe ich mir dann einen neuen Optiker gesucht, und auf Empfehlung auch gefunden, der nun mit mir eine Vollkorrektion von 15cm/m gesamt angeht, auf die Brille warte ich aber noch. Ich werde gerne berichten, wenn ich sie habe.

Zum Visualtraining haben mir diverse Fachleute mittlerweile gesagt, daß es bei Eso-Problemen nichts nützt, folglich habe ich das bisher nicht probiert. Und ich finde auch das oft gehörte Beispiel, daß man ja ein zu kurzes Bein auch nicht durch Muskel- oder Knochentraining sondern nur durch einen Ausgleich der fehlenden cm hinbekommt, sehr passend.

Übungen zur Entspannung der Augen mache ich aber natürlich auch hin und wieder.

Hallo Michael,

wenn ich das in einem alten Posting von Dir richtig lese, trägst Du nun schon etliche Jahre eine hohe Prismenkorrektur (10, 14, 24 nun 16? gesamt). Darf ich als jemand, der gerade nach 6cm/m auf seine 15cm/m Brille wartet, mal fragen, wie es Dir damit nach so langer Zeit geht? Schielst Du mittlerweile dauerhaft, oder kommst Du notfalls auch noch ohne Prismen klar?

Gruß, Buerotiger

Bild des Benutzers Jule108
Verbunden: 27. August 2013 - 13:11

Hallo Bürotiger,

gespannt warte ich auf deinen Bericht, wenn deine neue Brille da ist. Zwar kann man die Langzeitwirkung erst nach ein paar Monaten beurteilen - aber auf den ersten Eindruck und auch weitere bin ich gespannt.

Meinen Termin beim Funktional-Optometristen habe ich Samstag. Wenn es dich interessiert, berichte ich ebenfalls gerne.

 

Viele Grüße

Jule

Bild des Benutzers MIP
MIP
Verbunden: 6. Dezember 2006 - 23:23

Hallo Buerotiger,

 

ja, ich trage nun schon seit längerer, um nicht zu sagen langer Zeit Prismenbrillen (eine für die Nähe und eine für die Ferne) und ich komme ehrlich gesagt ohne nicht mehr klar. Warum sollte ich sie auch nicht tragen und Kopfschmerzen und Doppelbilder dafür in Kauf nehmen? Ich will nur nicht mehr Prismen haben (obwohl ich die wahrscheinlich bräuchte) und vor allen Dingen keine Augen-OP.

Viele Grüße, Michael