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Gast (nicht überprüft)
Latentes Schielen auf einem Auge 16°?! Als Kind schonmal operiert.

Liebe Community,

ich bin gerade mal wieder etwas genervt von meinen Augen (bzw. einem von beiden) und hoffe, dass irgendjemand hier mir Mut machen kann. 

Folgendes: Ich habe ständig ein relativ unangenehmes Flimmern auf den Augen, Konzentrationsprobleme schon seit Jahren und ich merke auch deutlich, dass ich Schwierigkeiten habe die Bilder zusammenzuhalten, bzw. auf etwas größere Entfernungen (Abhängig von Müdigkeit etc.) sehe ich auch zwei sich großflächig überlappende Bilder (also mehr so wie ein verruckeltes Bild. Wie ein Spiegelbild in einer doppelt verglasten Fensterscheibe... Wink ). 

Ich weiß, seit ich in die Grundschule gegangen bin, dass ich eine Veranlagung zum Schielen habe. Damals manifestierten sich scheinbar aus dem Nichts heraus deutliche Doppelbilder, die auch unter Anstrengung nicht mehr weggingen und nach vielen Untersuchungen (nicht nur der Augen, sondern es wurde wirklich alles abgeklärt, was man irgendwie abklären kann in dem Zusammenhang) und einer Übergangszeit mit einem Prisma für das schielende Auge, wurde dann operiert. Danach hatte ich keine Doppelbilder mehr und durfte dann auch keine mehr haben (->Eltern). Ich habe anfangs noch manchmal angemerkt, wenn ich irgendwie Schwierigkeiten hatte eine Bild richtig "einzustellen", aber weil darauf leicht aggressiv reagiert wurde, hab ich es dann gelassen und mich damit arrangiert. Der Leidensdruck war da auch noch nicht so besonders groß. 

Nachdem ich dann sehr lange nicht mehr beim Augenarzt bzw. insbesondere in keiner Sehschule mehr war, hab ich dann an der Uni im Hörsaal doch sehr deutlich gemerkt, dass ich ernsthaft Kopf- und Augenschmerzen davon bekomme auch nur zu versuchen einer Powerpointpräsentation vorne zu folgen, weil ein Bild nicht geht und 2 Bilder mich fertig machen und im Zweifel dazu führen, dass ich die Augen schließen oder weggucken muss. Auch wenn ich spazieren gehe oder z.B. Fahrrad fahre, kann ich nicht so schnell einstellen, wie ich den Blick bewege, was beim Spazieren einfach keinen Spaß macht und beim Radfahren schon zu mehreren Unfällen beigetragen hat (man muss aber fairerweise sagen, dass ich auch einfach sehr ungeschickt bin). 
Da mir dann vor einem Jahr einfiel, dass es unter Umständen doch etwas mit einem Schielwinkel zu tun haben könnte, bin ich bei einer Augenärztin hier in meiner Provinz-Studentenstadt gewesen, die mir aber ziemlich auf den Geist gegangen ist, weil Sie mir eigentlich gar nichts erklären konnte und mir beim Ausmessen des ihren Aussagen nach erstaunlich hohen Schielwinkels in meiner Wahrnehmung regelrecht Vorwürfe gemacht hat. Ich wüsste halt vor allem gerne, warum ich schon wieder einen Winkel von (wenn ich das hier auf dem Rezept richtig sehe) 16° habe, wie das überhaupt sein kann bei einem latenten Schielwinkel (ich habe maximal einen leichten Silberblick, wenn man überhaupt irgendwas sieht, sonst wären meine Eltern schon längst im Dreieck gesprungen) und was das langfristig bedeutet. 
In dem Rezept von vor einem Jahr stehen letztenendes 2.00 a. je Auge, keine Ahnung, was das heißt. Ich habe beim Optiker dann eine Brille ohne Prisma geholt, weil ich Angst davor hatte, dass das irgendwie Ärger gibt. Nun war ich aber heute wieder beim Optiker, um meine restliche Mini-Sehschwäche kontrollieren zu lassen und zu sehen, ob man da eventuell noch etwas rausholen kann, damit das Flimmern und die Kopf- und Augenschmerzen nachlassen. Ich habe das Rezept, auf dem auch die Prismen stehen, eigentlich nur zum Vergleich für die Weitsichtigkeitswerte mitgebracht, aber der Mensch, der den Test mit mir gemacht hat, meinte gleich, das meine Beschwerden ganz sicher vom Schielwinkel kommen und dass man das mit Prismengläsern wunderbar ausgleichen könnte und es kosmetisch auch gar nicht so ein Problem sei. Er hat mir dann einen Termin für nächste Woche zum Winkelmessen gegeben. 

Jetzt bin ich etwas durcheinander, weil ich nicht weiß, wie ich weiter verfahren soll. Ich bin mir sicher, insbesondere nach meinen Kindheitserfahrungen, dass man bei so einer ernsten Sache wie Schielen(Strabismus O.o) mit ungeklärter Ursache und viele Jahre nach einer scheinbar erfolgreichen Behandlung mit einem Experten darüber sprechen sollte und nicht nur mit einem Optiker (sorry). Das Problem ist nur leider, dass ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer solche Experten manchmal zu finden sind. 
Meine erste Idee wäre es jetzt einfach zu der Sehschule in dem Krankenhaus zu gehen, in der ich auch operiert wurde, weil die meinen Fall vielleicht noch irgendwo in den Akten haben und die andere Tante, bei der ich vor nem Jahr war schien gepflegt auf die Geschichte zu scheißen und auch darauf, dass mich das vielleicht verunsichern könnte. Auf der andern Seite weiß ich halt nicht, wie ich die Arbeit der Experten dort nun rückblickend bewerten soll. 
Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder fühlt sich selbst als Experte? Würdet ihr eher nochmal in die Sehschule an der Klinik gehen oder eine ganz andere Praxis suchen? Das Problem ist, dass alles sehr schnell gehen muss, weil ich in ein paar Wochen für einen längeren Auslandsaufenthalt wegfahre... Das Timing ist halt aus meiner Perspektive das einzig machbare, weil ich im Ausland die Chance hätte ggf. auch eine unschöne Prismenbrille zu tragen, weil meine arme Mutter den Anblick dann nicht ertragen muss.

Zur Ergänzung: Die Sehkraft ist auf beiden Augen ziemlich genau gleichgut ausgebildet und das schielende Auge ist, zumindest soweit ich das mit diesen "Hände ausstrecken und Objekt in der Ferne fixieren"-Tests bestimmen kann, sogar das dominante Auge, oder aber ich kriege keine klare Dominaz raus, aber auf keinen Fall ist da ein Auge auch nur ansatzweise abgeschaltet. Räumliches Sehen ist auch super. (Bevor hier noch irgendjemand darauf abhebt. Wink ) Muss ich befürchten, dass davon irgendetwas Schaden nimmt, wenn ich nicht mit Gläsern korrigiere? Beim letzten Mal waren die Ärzte und vor allem meine Eltern total aufgeregt deswegen. 

Viele Grüße
BrightBride

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

 

es wird Dir nichts anderes übrigbleiben, die Augen komplett von einem MKH-Spezialisten ausmessen zu lassen. (MKH= Mess-und Korrektionsmethode nach Haase)

Das Ergebnis sollte mindestens 3 Monate getragen werden, danach ist erst eine Nachkontrolle sinnvoll. Nach Deinen Problemen zu urteilen, ist es ein sehr hoher Schielwinkel, den Du nur Zeitweise selber ausgleichen kannst.

Viele Grüße

Eberhard

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BrightBride (nicht überprüft)

Vielen Dank erstmal für die Antwort.

Sad Habe heute die Arzthelferinnen bei meiner Hausärztin gefragt, ob man was sieht und die zurückhaltende Bestätigung bekommen, ich hätte nen ganz leichten Silberblick (war wegen ner Impfung da). Wie soll das dann mit Prismen aussehen? Habe in der Sehschule der Klinik, in der ich damals behandelt worden bin, angerufen und bin auch ganz nett beraten worden, die Dame am Telefon sagte allerdings, ggf. würde ich da dann mit ziemlichen Bauklotzgläsern rausgehen und es wär halt die Frage, ob das Sinn macht mit Prismen überhaupt erst anzufangen, weil man sonst "abhängig" würde. Bin jetzt noch verunsicherter als vorher und habe leider keinen Termin mehr bekommen. Dafür eine Empfehlung zu einer anderen Praxis mit Sehschule, in der ich Mittwoch einen Termin habe, mal sehen, wie die das da einschätzen. 

Weiß hier jemand, ob man ggf. auch ein zweites Mal operieren könnte auf dem gleichen Auge, wenn der Winkel für ein Glas zu groß sein sollte? Insbesondere, da ich ja "nur" auf einem Auge schiele, stelle ich mir eine Korrektur mit Gläsern sehr schwierig vor... Wenn ich auch so einen Silberblick hab *seufz*, kann ich meinetwegen auch Gläser davorsetzen, die den Blick wieder abknicken, so eitel bin ich dann auch wieder nicht und anscheinend gibt es auch für sowas Fans, solang es nicht zu arg ist, also was solls, aber ab einem gewissen Gewicht bzw. Durchmesser wird das Leben mit Brille ja sogar schwieriger als ohne. 

Viele Grüße

BrightBride

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

typisches Halbwissen in den Kliniken, wenn behauptet wird, man würde abhängig. Die Prismen sollten verteilt werden und bis zur OP beschwerdefrei getragen werden können, allerdings ist das Schielen dann sichtbar. Eine 2. OP müsste möglich sein.

Viele Grüße

Eberhard

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BrightBride (nicht überprüft)

Naja, vielleicht lasse ich mir die Prismen dann ggf. erstmal in eine Sonnenbrille einbauen. I-m so happy

Aber wenn eine 2. OP nicht von vornherein ausgeschlossen ist, bin ich erstmal beruhigt. Die Orthoptistin in der letzten Sehschule hier in meinem Kaff meinte, da könne man nichts operieren, ich müsse eben einfach immer Prismen tragen. Das ich schonmal operiert worden war, schien sie gar nicht einordnen zu wollen. Das war ja keine kosmetische OP, sondern die Diagnose lautete auf normosensorisches Spätschielen und das wird nunmal operiert. Sie meinte halt, der Winkel würde immer wieder kommen, nach jeder OP, weil ich eben schielte, so wie andere kurzsichtig seien. Ich will ja gar nicht ausschließen, dass es sowas gibt, aber einfach nur einmal den Winkel ausmessen finde ich etwas wenig für so eine Aussage. Zumal ich meine früheren Sehschulbesuche viel länger in Erinnerung habe. 

Viele Grüße

BrightBride