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Bild des Benutzers *manfred
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00
Dünne Gläser zwangsläufig schlechter?

Hallo,
um aus ästethischen Gründen dünnere Brillengläser zu erhalten gibt es folgende Möglichkeiten, die man einzeln oder kombiniert wählen kann
- Wahl eines Materials mit höherem Brechungsindex (z.B. n=1,6/1,67/1,74)
- asphärischer Schliff
- sogen. "Dickenreduzierung"
Aus diesem Forum habe ich erfahren, dass höhere Brechzahlen eine Verschlechterung der Sehschärfe sowie Farbveränderungen in den Randbereichen der Gläser bewirken können.
Folgende Fragen hierzu
1. Welche der oben genannten Varianten führt zwangsläüfig (physikalisch bedingt oder herstellungsbedingt)zu einer Qualitätsverschlechterung?
2. welche Varianten sind einzeln bzw. in Kombination zu empfehlen
3. gibt es eine Marke, die man herausstellen kann (bei der die oben genannten Varianten nicht oder nur geringfügig zu Qualitätseinbußen führen)?

In meinem konkreten Fall müßten es zusätzlich qualitativ hochwertige Gleitsichtgläser sein. Ich stehe also vor der Entscheidung Hersteller und Glastyp/Dickenreduzierung (essilor/zeiss/seiko/nikon...?).
Meine Werte
R +3,75 +1,25 179° +1,75
L +3,5 +1,5 7° +1,75

Gruß und vielen Dank im Voraus.
*manfred

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo *manfred,

ich versuche Dir mal ausreichend zu antworten.

Höhrere Brechzahlen führen nicht zwangsläufig zu Farbsäumen, die man wahrnimmt. Es kommt da immer auf das persönliche Empfinden an. Farbsäume werden auch meist nach kurzer Zeit vom Gehirn "ausgeblendet".
Was Du weiter mit Verschlechterung der Sehschärfe meinst, verstehe ich nicht.

Asphärischer Schliff liegt bei allen Gleitsichtgläsern automatisch vor, anders könnte man gar kein Gleitsicht machen. Das weglassen der Asphäre würde also dann bedeuten, kein Gleitsichtglas zu bekommen und das wäre eine erhebliche Qualitätsverschlechterung.

Die Dickenreduzierung ist eine genaue Berechnung des Glasdurchmessers auf die Fassungsform und die Zentrierdaten. Hierbei wird lediglich die Mittendicke verringert, dies hat keine direkten Auswirkungen auf die Sehqualität.

Zu empfehlen bei den genannten Glasstärken sind also auf jeden Fall Asphäre und Dickenreduzierung. Auch hätte ich keine Scheu höherbrechende Materialien zu empfehlen, es sei denn, es ist eine Unverträglichkeit schon bekannt.

Wie Du sicher gesehen hast, gab es hier neulich schon einen langen Thread über Gleitsichtqualitäten. Gerade bei den modernen Gläsern (wie dem im anderen Thread von Dir benannten Individual) gab es einhellig gute Erfahrungen der hier mitschreibenden Optiker mit Zeissgläsern. Ich persönlich kenne allerdings keinen Grund, der gegen Essilor sprechen würde. Es kommt halt drauf an, mit welcher Firma der Optiker vor Ort zusammenarbeitet.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
Gruß Lucccy

Bild des Benutzers *manfred
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo Lucccy,
danke für Deine ausführliche Antwort.Ich denke, meine Unklarheiten sind damit beseitigt.

Ich war der Auffassung, dass höhere Brechzahlen neben Farbsäumen auch Unschärfen in den Randzonen der Gläser verursachen. Ich habe selbst bei Gleitsichtbrillen, und zwar in den Randbereichen der Fernzone!, diese schon wahrnehmen können. Die Ursache kann natürlich auch anderswo herkommen, vermutlich dann vom Gleitsichtdesign ansich oder vom asphärischen Schliff in Verbindung mit nicht ganz perfekter Zentrierung. Eventuell ist ja auch eine geringfügige Abnahme der Sehschärfe zum Rand hin normal. Ich war halt der Auffassung, sie resultiert aus der höheren Brechzahl.

Ich werde also künftig bei Gleitsichtgläsern n=1,6 oder größer und Dickenreduzierung wählen.
Gruß *manfred