Ersteinmal einen guten Tag und Hallo an alle Mitglieder!
Ich bin neu in Eurem Forum und versuche mich durch die Beiträge zu lesen, auf der Suche nach Antworten auf meine Fragen. Leider weis ich nicht, ob man mit einer Frage ein Forum erstellt, oder ob man sich mit einer Frage in ein bestehendes Forum "einreiht"? Man merkt, dies ist mein erster Ausflug in ein Forum:)
Ich versuche es mal auf diesem Weg.
Meine Augen-Geschichte:
Stabismus - Vererbung; starke Weitsichtigkeit; Astigmatismus; erste Brille im dritten Lebensjahr ( ca. 1968 ); erste Schiel-OP am rechten Auge im 7. Lebensjahr ; immer wieder Schwierigkeiten mit dem Sehen; mit den Eltern immer wieder Augenarzt und Sehschule in der Uniklinik aufgesucht - Diagnose: Schielwinkel von 2 Grad - kann man nichts machen!
Mit 21 Jahren, Untersuchung auf Empfehlung meines Optikers bei einem neuen Augenarzt. Ergebnis: Schielwinkel von 7 und nicht von 2 Grad. Entscheidung für zweite OP. Drei Jahre Vorbereitung mit Prismen. OP am linken Auge im Alter von 24 Jahren.
Nun könnte alles gut sein, aber leider habe ich mein Leben lang immer wieder Schwierigkeiten mit dem Sehen, allerdings eigentlich nur, wenn etwas an meiner Brille verändert ist, und sei es nur ein bißchen verbogen. Was sicher auch mit meinen hohen Werten zusammenhängt. Wobei es auch immer wieder gut sein kann, sogar für längere Zeit.
Seit Dezember 2012 ist wieder so eine schlechte Zeit! Wir haben nur meine vorhandenen Brillengläser in ein neues ( gleiches Modell! ) Gestell gewechselt. Alles müßte wie vorher sein, ist es aber nicht. Nach langem versuchen, die Brille wieder an meine Augen zu gewöhnen, haben wir bei meinem Optiker gemessen, da ich auf dem linken Auge auch ständig ein Einwärtsschielen beobachtete.8 cm Basis aussen wurden gemessen. Termin in der Orthoptik der Uniklinik ergab die Aussage, daß man nur Prismen verordnen würde, wenn ich Doppelbilder sähe und das mein Mikrostabismus ja sowieso immer bliebe und der Optiker sollte eine Vollkorrektur meiner Werte vornehmen, dann würde sich das Schielen wieder geben.
Meine Frage:
Wären Prismen ratsam, auch wenn es immer wieder lange gute Phasen ohne Beschwerden gibt?
Meine Angst, daß sich die Prismenzahl erhöht, wie damals vor der OP, kann man sicher auch nicht ausräumen? Nach der OP hieß es übrigens, es wäre nichts übergeblieben. Bei meiner Stärke ist das ja von der Dicke her auch kein Zuckerschlecken.
Leider arbeite ich den überwiegenden Teil des Tages am PC und trage bereits eine Gleitsichtbrille.
Hier noch meine derzeitigen Werte vom November 2011:
R: + 9,25 - 1,25 Achse: 31 Add: + 2,25 54 MDZ
L: + 8,75 - 2,00 Achse: 179 Add: +2,25 56 MDZ
Diagnose der Uniklinik: R Mikrostrabismus convergens Z.n. 2x AM - OP
R / L hohe Hyperopie, Astigmatismus, Presbyopie, Nystagmus latens
Im Moment geht es wieder ganz gut und der Optiker und ich haben vereinbart, wenn es wieder schlechter ist, den Weg mit den Prismen, ersteinmal mit Folien, zu versuchen. Er hätte zwar auch lieber ein o.k. eines Arztes, aber leider wird man den wohl auch nicht finden....
So, ich hoffe, der Text war nicht zu lang!? Würde mich sehr über Antworten freuen.
Ein schönes Wochenende für Euch alle, liebe Grüße
Mary
Moin Mary,
diese Leidensgeschichte ist leider typisch, Du wirst hier imForum viel ähnliches finden.
Für Dich ist es ratsam, die optimale Korrektion zu bekommen. Dein Optiker ist schon vorsichtig genug, denn ein Mikrostrabismus kann nicht korrigiert werden. Was man korrigieren kann, ist die wahrscheinlich vorhandene zusätzliche Winkelfehlsichtigkeit. Dies kann korrigiert werden. Das klappt nur auf dem Wege eines Verträglichkeitstetstes. Die Prismenfolie kann eine Möglichkeit sein, ist aber nicht die beste Variante.
Dein Optiker muss mit der Messbrille versuchen, die verträglichste prismatische Korrektion zu finden.
Viele Grüße
Eberhard
Moin Eberhard,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort!!!
Was heißt, " ist nicht die beste Variante "??? Gibt es eine andere Möglichkeit???
Optimale Korrektion? Soll heißen Vollkorrektion? Prismen? Die Uni würde für + 075sph. zur vorhanden Brille plädieren, aber in der Ferne war das Sehen damit nicht zufriedenstellend. Und auch das müßte man dann ja erst probieren.
Was mich an mir so verwundert ist ja, warum habe ich immer diese Schwierigkeiten, wenn etwas an meiner Brille verändert ist??? Dann renne ich immer wieder zum Optiker, nerve die armen Menschen dort schon, weil sie selbst nicht mehr wissen, in welche Richtung sie biegen sollen und dann probiere ich selbst so lange, bis entweder mal der Punkt erreicht ist, oder ich die Brille komplett kaputt bekomme ( Nasenflügel abgebrochen o.ä. )
. Wenn aber der Punkt wieder gefunden ist, habe ich lange Zeit wieder Ruhe in meine Augen???? Ich denke, wenn man dann messen würde, wären keine Prismen messbar!? Manchmal denke ich auch schon, daß ist nicht ganz normal, oder kann es doch sein????
Viele Grüße,
Mary
Darf ich mal fragen, wie sich die Sehschärfe mit den Augen und der Brille gestaltet? - Sie fehlt mir zu einem Meinungsbild, hier.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard Mosch,
naja, mit diesen Werten erreichen wir 80 %, laut Aussage des Optikers.
Leider habe ich auch vor der Gleitsichtbrille immer wieder diese Schwierigkeiten gehabt. Ich kann einfach nicht verstehen, warum meine Augen immer wieder so, sagen wir mal ganz einfach " verrückt spielen " und wenn sie dann wieder einen gewissen Punkt gefunden haben, kann es auch durchaus sein, daß ich ein Jahr keine Schwierigkeiten habe. Das kann doch nicht normal sein. Mein Augenarzt sagte damals nach der OP 1990 sei kein Prisma über geblieben. Aber es kann sich ja auch wieder verändern? Hier ist leider auch kein wirklich guter Augenarzt zu finden, was ja eh überall schwierig zu sein scheint!
Ist es dann doch eine Winkelfehlsichtigkeit oder der Mikrostrabismus, der ein Leben lang bleibt?
Ich hätte mit diesen Werten natürlich auch ein bisschen Bammel vor den Prismen!!!
Liebe Grüße und einen sonnigen Sonntag,
Mary
Hallo Mary,
lieber wäre es mir, Du weißt die Sehschärfe jedes einzelnen Auges. Die Sehschärfe mit beiden Augen zusammen kann durchaus höher liegen, aber andererseits sogar schlechter sein, wie mit einem Auge allein.
Ich denke, dass die Gesamtsituation bei Dir schon komplexer zu sein scheint.
Aber wer sagt denn, dass man da nicht noch was machen kann! In jedem Fall geht es doch darum, ob das Sehen mit korrekt definierten (Bestimmten) prismatischen Werten nicht zu einer günstigeren Gesamtsituation im Sehen führt. Deshalb ist Angst ganz gewiss eine völlig falsche Grundposition in der Einstellung zum Thema.
Was insgesamt bei Dir vorliegt, dass hat sicher eine Verkettung mit einer Binokularstörung, aber es bleibt müßig dies aufzubröseln in allen Feinheiten.
Fakt ist, ein Schieleingriff ist von der Tendenz her ein massiver (manchmal unbedingt benötigter) Eingriff, um gewisse Sehverhältnisse zu begünstigen. Prismatische Korrektionen machen dies viel dosierbarer und feiner abgestimmt. Zudem sind sie weit weniger endgültig, sondern bleiben anpassbar! Und dies ist gerade bei komplexen Ausgangslagen sehr wesentlich.
Soviel erstmal.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Lieber Paul-Gerhard,
leider kann ich die Sehschärfe für das einzelne Auge nicht beantworten.
Die Angst vor den Prismen liegt zum einen in der Zeit vor meiner zweiten Schiel-OP begründet, denn da haben wir ja drei Jahre lang mit Prismen auf die OP vorbereitet und es wurden ja immer mehr, und zum anderen ist es bei meinen Werten mit + 9 ja auch alles andere als wenig. Klar geht es um gutes Sehen, aber es funktioniert ja auch immer wieder, bis irgendetwas an der Brille verändert ist Und warum sagt die Uniklinik, Prismen wendet man nur an, wenn man Doppelbilder hätte und die hätte ich ja nicht. Es wurde ja auch keine richtige Messung durchgeführt, so wie es damals bei meinem damaligen Augenarzt gemacht wurde. Die Uni versteht nur nicht, warum der Optker keine Vollkorrektion vornimmt, wobei sie selbst feststellen mußten, daß dies in der Ferne nicht funktioniert?!?
Ja, man merkt, im Moment bin ich wirklich etwas ratlos!
Trotdem nocheinmal vielen Dank für die Antwort und einen schönen Abend,
Lieben Gruß,
Mary
Hallo Mary,
überlege einmal:
Warum hast Du Probleme mit jeder Brille?
Ich sage Dir, nicht wegen der zusätzlich bestimmten für Dein Sehen BESSER(!) geeigneten Brille. Warum sollte man zusätzliche Glaswerte bestimmen und festlegen, wenn sie keinen positiven Einfluss auf SEHEN ausüben tun!
Nein, die Ursache liegt alleine darin, dass immer noch zu viel unaufgearbeiteter Sehstress das Sehen tangiert und behindert. Übrigens, hast Du Dich nach einiger Zeit auf die (nicht optimal passende) Brille eingewöhnt, wird sehr wohl immer noch ein Restfehler aufzufinden sein, unr Du kompensiertst diesen mittlerweile fiffiger, geschickter. Dies führt im Gegenzug dazu, dass der Restfehler selbst wieder besser versteckt werden kann.
Aber, ... dass ist keinesfalls ein endloses Spiel, es sei denn, Dein Berater bringt Dein Sehen immer wieder neu von einem Fettnäpfchen in ein Neues anderes. Übrigens, kenne ich keine Uni-Klinik, die ein solches Spiel nicht perfekt beherrscht, deshalb wirst du dorten auch eher vergeblich auf diesbezügliche Hilfe hoffen. Eigentlich sehr schade!
Natürlich bist Du mit Deiner Grundkomponente sprich "Glasstärke" ein denkbar ungünstiger Fall für das RICHTIG-machen. Denn wenn Deine Brille nur gut vermessen, aber nicht äußerst exakt gefertigt wird, ist der Tod schon im Topf. Das hat weiter oben auch Eberhard gemeint mit seinem "... typisch...".
Für uns ist es manchmal zum Haare-aus-raufen. Denn wir können Dich und Deine Aussagen sehr gut nachvollziehen, leider auch die Hintergründe von geschilderten Begegnungen in Uni-Klinik usw. Da ist es doch nur eine Folge, wenn man als Probant ratlos und selbst überlassen vorkommt. Hier fehlt viel Wissen, was ein Fachmann zum Verständnis der Sache beim Klienten aufbauen müsste. Damit man gemeinsam darauf zielorientiert aufbauen kann. Fehlt dies, ist ein derart aufgesuchter Partner evtl. selbst völlig überfordert. - Warum geht man da nicht mehr zu dem vorher benannten Operateur, und ersucht diesen erneut um Hilfe? - Geht dies nicht mehr, oder bietet dieser Weg keine Hilfe, müssen wir halt hier weiter sehn, wie Dir zu helfen ist. Einfach ist es in der Sache jedenfalls nicht, aber keinesfalls aussichtslos..
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard,
vielen, lieben Dank für diese verständnisvolle Antwort!
Ich sende Dir mal eine PN.
Viele Grüße, Mary
Guten Morgen zusammen,
hier nocheinmal ein Nachtrag, bzw. doch eine Antwort auf die Frage von Paul-Gerhard, bezüglich meiner Sehschärfe.
Befund der Uni vom März 2013:
Visus (cc): Ferne R 0,8 mit +1,0 sph. dazu: 0,7
L 1,0 mit +1,0 sph. dazu 0,8p
Binokularfunktion: Bagolini-Test: F/N positv mit EB
Stereosehen: Lang I negativ; Titmus Fliege, Ringe 1-2, Tier A positiv
Augenstellung: F/N Mikroesotropie od, phorisch überlagert
Schielwinkel: F simultaner PCT: + 5^, alt. PCT: bis + 14^
N simultaner PCT: + 5^, alt. PCT: + 10^
Motilität: L Spur Sursoadduktion, Nystagmus latens
Fundus (NP): R/L Papille rs, vital, im Niveau, nicht exkaviert; Makula intakt, Gefäße etwas tortuos,
zentrale NH-Anlage
Starke und anhaltende Akkomodation, auch im Retinomax deutlich sichtbar.
Vielleicht gibt das ja ein wenig mehr Aufschluß über meine Lage!?!
Vielen Dank und liebe Grüße,
Mary
Hallo Mary,
PCT heißt Prismen-Covertest
Ferne 5,0 cm/m / alternierend (wechselseitiges abwedeln) 14 cm/m; dito in der Nähe, hier beim abwedeln nur 10.0 cm/m.
Mit keine Prismen mehr, dass stimmt demnach nicht. Es gibt sogar eindeutige Einstellbewegungen.von Innen kommend.
Nun sollte nicht alleine auf Einstellbewegung geachtet werden, aber Sehstörungen sind jedenfalls vorhanden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard,
danke für die Erklärung.
Melde mich noch per PN.
Viele Grüße,
Mary