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Bild des Benutzers Discuslike
Verbunden: 13. Februar 2013 - 15:25
Probleme wegen WFS?

Hallo,

ich habe mich eben hier neu angemeldet weil ich an die Experten eine Frage habe zum Thema Winkelfehlsichtigkeit.

Kurz zu mir, männlich, 25 Jahre alt, seit ich 12 bin trage ich eine normale Brille, kurzsichtig, die Korrektur wurde auch immer stärker und liegt jetzt bei ca. -6,25. Zwischendurch hatte ich auch mal Kontaktlinsen, erst weiche, dann harte, jetzt wieder eine Brille.

Letzten Sommer war ich beim Augenoptiker, der sich mit WFS anscheinend sehr gut auskennt. Dieser machte mit mir nach meinem Wunsch einen Test nach der Haase-Methode und stellte daraufhin fest, dass ich eine ziemlich ausgeprägte WFS habe. Er meinte, dass eine Korrektur mit Prismenbrille eigentlich nicht sinnvoll ist, weil die WFS wohl sehr hoch ist, und man in dem Fall eigentlich gleich operieren sollte, wenn die Beschwerden zu groß werden. Da ich damals sagte, dass die Beschwerden eigentlich gar nicht groß sind, meinte er, ich solle jetzt meine (neue) normale Brille weiter tragen, bis eben die Beschwerden zu groß werden.

Nun kommen wir also zu den Beschwerden. Ich möchte hier einfach mal abfragen, ob diese Beschwerden wie ich sie habe, bekannt bzw. normal für WFS sind, ob diese Beschwerden noch im Normalbereich sind, oder ob man hier einschreiten muss. 
Ich selbst kann das objektiv nur ganz schlecht einschätzen, weil natürlich die WFS, wenn überhaupt so stark vorhanden, schleichend kam, d.h. es wird schwierig, den Unterschied immer zu bemerken und einzuschätzen.

Zunächst mal habe ich einige der typischen Beschwerden gar nicht. Keine Kopfschmerzen, kein Schwindel in dem Sinn, keine besondere Lichtempfindlichkeit (vll. ein bisschen), keine Doppelbilder.
Bei mir ist es nun aber seit einiger Zeit so, dass ich z.B. einen Text nicht mehr so "klar" sehen kann. Zwar ist der Text schon scharf und ich kann ihn lesen, aber ich muss mich dabei anstrengen. Er verschwimmt nicht in dem Sinn, aber es ist irgendwie anstrengend, wenn ich lesen muss. Möglich ist es aber trotzdem und ich muss dazu sagen, dass ich am PC sehr viel lese und generell viel am PC mache.

Meine größte Beschwerde ist eigentlich folgende:
Ganz schlimm für mich sind mittlerweile z.B. ein Supermarkt, oder Einkaufszentrum, oder irgendetwas wo sehr viele Produkte oder Menschen auf engem Raum beisammen sind. Ich sehe das zwar alles, aber wenn in einem Regal dann tausend Produkte stehen, wird mir das irgendwie alles "zu viel". Ich fühle mich leicht überfordert. Ich kann zwar noch einkaufen, also es geht schon, aber es macht mir absolut keinen Spaß.

Es ist auch generell so, wenn ich z.B. am laufen bin, und vor allem dann wenn viele Eindrücke gleichzeitig auf mich zukommen, fühle ich mich, wie wenn ich ein bisschen getrunken hätte. Zwar kann ich alles klar sehen, aber ich muss mich ständig konzentrieren und fokussieren.
Am wohlsten fühle ich mich daher in einer gewohnten Umgebung, wo ich eh alles kenne.

Ähnlich auch beim Autofahren. Ich halte mich eigentlich für einen guten Autofahrer bzw. war auch schon immer Rennsportaffin (natürlich rase ich nicht!), jedenfalls habe ich mich auf der Straße immer wohl gefühlt.
Mittlerweile ist das anders. Auch hier bin ich ab und zu überfordert. Wenn ich mich nicht auskenne und etwas suchen muss, viele Eindrücke gleichzeitig da sind, usw. Gleiches Gefühl wie oben beim Einkaufen. 

So, ich denke das war jetzt mal das Gröbste. Sind diese Beschwerden typisch für WFS?
Oder ist es vielleicht nur, weil meine Augen altern? Der Optiker meinte auch, besonders mein rechtes Auge hätte eine Performance wie bei einem alten Menschen. Wäre das aber nicht unabhängig von einer WFS?
Oder sind diese Probleme vielleicht auch psychisch bedingt? (Zwar geht es mir nicht extrem schlecht aber die persönliche Situation könnte besser sein. Eigentlich hab ich aber keine großartigen Probleme).

Ich glaube, ich werde wieder zum Optiker müssen. Falls aber jemand eine Anregung hat würde ich mich freuen.
Besten Dank

Gruß
D

Bild des Benutzers Elisa
Verbunden: 26. September 2012 - 22:28

Hallo Discuslike

Ich bin nicht Expertin sondern WFS-Betroffene. Ich hatte auch nie Kopfschmerizen oder Lichtempfindlichkeit - aber es passierte z.B. oft, dass ich einen Text las und nacher nicht wusste, was ich gelessen habe. Bei mir wurde die Winkelfehslichtigkeit erst mit 57 diagnostiziert.

Du schreibst, die Abweichung sei zu stark für eine Brille und es müsste sofort operiert werden. Wie stark ist denn die jetzt gemessene Abweichung?  Das interessiert sicher auch die im Forum schreibenden Experten!

Elisa

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Diskuslike,

dass eine WF vorhanden ist, steht nach der ersten Messung nach Haase grundsätzlich fest. Dies ist wohl eindeutig ergründet worden. Viele machen nun den Versorgungsfall vom Beschwerdebild abhängig, vor allem dann, wenn es um höhere evtl. operationsfähige Werte geht. Dies aber suggeriert zweierlei: Gibt es echt nur ein wirklich dezentes Beschwerdebild, bleibt die Frage trotzdem offen, wurden wirklich alle Beschwerdefelder, die entstanden sind, sauber abgefragt und werden zudem nicht evtl. gewisse Bereiche von Befindlichkeiten schon lange längst ganz anderen Ursachen zugeschrieben???

Zu dem jetzigen Beschwerdefeld wäre die WF durchaus ein gängiges Erklärungsmodell. - Aber bei der zunehmenden Myopie (Kurzsichtigkeit) und Deinem Alter halte ich auch ein Netzhautproblem für nicht ganz ausgeschlossen. Ich würde deshalb vor einer WF-Korrektion generell eine sehr gewissenhafte ärztliche Kontrolle der Netzhaut und der Augenmedien empfehlen.

Findet sich hier alles in Normalbereich, steht einer Versorgung der WF doch letztlich nichts im Wege, wenn Dein Betreuer auch so versiert ist, wie Du ihn beschreibst. - Aber keinesfalls gleich auf eine OP abspringen!

Siehe mein neuer Beitrag unter:

Ja was für ein Schielen habe ich denn nun? - Antwort Nr. 6

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Discuslike
Verbunden: 13. Februar 2013 - 15:25

Hallo,

erst mal ein Dankeschön für die Antworten.

Elisa:
Wie stark die gemessene Abweichung beim Haase-Test war kann ich nicht mehr sagen, das ist schon eine Weile her bzw. ich habe es mir nicht gemerkt.

Paul-Gerhard Mosch:
Ich denke die zunehmende Kurzsichtigkeit ist erblich bedingt. Mein Vater hat eine Stärke von irgendwas um die -9,0. Ebenso ist mein jüngerer Bruder kurzsichtig.
Trotzdem könnten Sie Recht haben, denn ich habe im Hinterkopf, dass der Optiker damals meinte, dass die früher getragenen weichen Kontaktlinsen irgendwelche Schäden verursacht hätten (diese hatte ich von einem Augenarzt bekommen, den ich seither nicht mehr aufsuche). Der Optiker gab mir daraufhin die harten Linsen, dann die Brille (ich wollte die Linsen nicht mehr).

Wenn ich so überlege, bin ich der Meinung, dass die im Eingang beschriebenen Beschwerden immer dann mehr wurden, wenn ich eine "aktuelle" Korrektur der Kurzsichtigkeit bekommen habe. Oder anders gesagt:
Ich hatte meine harten Kontaktlinsen und meine damalige alte Brille. Die Kontaktlinsen machten zwar ein leicht schärferes Bild, aber mit der Brille fühlte ich mich deutlich wohler, was die Beschwerden betraf. Deshalb wollte ich ja auch wieder zur Brille zurück. Jetzt habe ich also diese neue Brille, und die Beschwerden sind nun eigentlich noch höher als mit den Linsen. Weiß nicht ob das sein kann, aber so empfinde ich es.

Irgendwie werden die Beschwerden auch immer mehr. Ich versuche es zu verdrängen, vor allem wenn ich lese welches Schicksal andere Leute hier hervorbringen, da muss ich mich ja glücklich schätzen. Wünsche jedem die Kraft sein Problem in den Griff zu bekommen.

Werde meinen Optiker erneut aufsuchen.

Gruß
D

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Bitte auch den Augenarzt, erblich hin und her! - Ich bin immer dafür, dass wir Augenoptiker das Sehen korrigieren, aber idealerweise nach abgeklärten medizinischen Verhältnissen, gerade auch, wenn die Ursache erblich ist.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Jasmin_2
Verbunden: 9. November 2009 - 21:51

Hallo,

 

mich würde interessieren, wie Du Dein Sehen empfindest, wenn Du Deine aktuellen Myopiewerte um eine viertel oder halbe Dioptrie abschwächst. Häufig reicht wirklich schon eine viertel Dioptrie aus, um einen riesen Unterschied zu spüren. Dein Problem könnte akkomodativ begründet sein. Einen Versuch könntest Du recht leicht und kostengünstig mit Tageslinsen machen. Du schreibst zwar, dass Du die weichen Kontaktlinsen nicht gerne trägst aber es wäre ja nur für 1-2 Tage.

 

Ein akkomodatives Problem würde auch Deine Beschwerden im Nahbereich erklären können.

 

Gruß.