Hallo zusammen!
Ich habe eine Frage Die meisten Sonnenbrillen haben gewölbte Gläser. Dennoch wirken sie nicht als Linse. WARUM? Kann mir jemand eine Erklärung dafür geben und diese vielleicht mit einer Formel (aus der Optik) untermauern?
Vielen Dank und liebe Grüße
Antje
1. Juni 2004 - 12:21
#1
Sonnenbrille
OK, mir ist aufgefallen, dass ja die Krümmung der Gläser auf beiden Seiten gleich ist, somit kann also kein Licht gebrochen werden, also keine Linsenwirkung...
Aber ne Formel finde ich nicht dazu...
Vielleicht mag ja jemand mal ne Sekunde nachdenken -)
Gruß
Antje
Hallo Antje,
eine optische Wirkung gibt es nicht, wohl eine Wirkung in Richtung Vergrößerung. Gewölbte Plangläser müssen nur dick genug und stark gewölbt werden um eine gewisse Vergrößerung zu erzielen, etwa bis 5%. Das macht man sich bei Aniseikonien(ungleich große Bildgrößen) zu Nutze.
Aber bei gewölbten Sonnengläsern ist wegen der geringen Dicke davon nichts zu merken.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Also gibt es für das o.a. Problem bzw. die Antwort auf meine erste Frage keine formelmäßige Untermauerung?
Gruß
Antje
Eine relativ einfache formelmäßige Erklärung lässt sich mit der Linsenformel darstellen, sie gilt - genau genommen - aber nur für den achsennahen Bereich. Die Formel wird in der Augenoptik auch als Gullstrandsche Formel bezeichnet, hier werden an Stelle der Flächenradien die Flächenbrechkräfte in Dioptrien eingesetzt.
Einfach alle Vorzeichen (in Lichtrichtung = positiv) einsetzen und die korrekten Brechzahlen der optischen Medien (i.d.R. Luft - Glas) angeben, sowie die Scheibendicke bzw. Mittendicke und Radien in m einsetzen schon hat man das Ergebnis der Brechkraft einer durchgebogenen Scheibe.
Viel Spaß beim Rechnen!
PS Bei Bedarf könnte ich mal eine Beispielrechnung angeben.
Gullstrand-Formel
D = n-1/r1 + n-1/r2 - d/n * D1*D2
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
ist ja witzig, ich war auf dem richtigen Weg. Hatte mir überlegt, die Linsenformel folgendermaßen zu "verbraten"
1/f=(n-1)*(1/r1-1/r2)
nun kann ich bei gewölbten Plangläsern ja davon ausgehen, dass r1 ungefähr gleich r2 ist...
d.h.
Hallo Antje,
rechne mal die komplette Gullstrandformel mit 6dpt und Dicke von 5mm. Viel Spaß. Bitte Delta(d/n) nicht vergessen.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Antje,
wenn man bei einem durchgebogenen Glas die Radien korrekt einsetzt, dann muss der konvexe Radius um den Betrag der Glasdicke größer als der konkave Radius sein. Am Ende wird man feststellen können, dass auch ein durchgebogenes Glas eine optische Wirkung hat, die allerdings bei einem Brillenglas in der Regel keine Rolle mehr in der Korrektion spielt.
Bei einem System der Präzisionsoptik kann dieser Wert jedoch bereits zu erheblichen Störungen führen.
Für das Unterrichtsfach Physik sollte aus meiner Sicht genau durchgerechnet werden.