Hallo zusammen!
Anlass meiner Frage sind Ergebnisse einer Strabologin, die ich nach Empfehlung aufgrund meiner anhaltenden Problematik aufgesucht habe.
Nochmal kurz zu meiner Vorgeschichte: Seit Mitte 2005 nach MKH vermessene Prismenbrillen, stetig steigend, dennoch oftmals mit verhaltenem Erfolg. Janur 2006 Schiel-OP mit 36pdpt BA. Postoperativ bis 16pdpt BA, nach Optikerwechsel Reduktion auf 7pdpt (+Höhenprisma) und damit erstmalig einhergehender Beschwerdefreiheit, die jedoch unbeständig blieb. Seit Ende 2009 Wiederaufflammen asthenopischer Beschwerden, bis hin zu völliger Arbeitsunfähigkeit.
Status Quo: Seit einer Woche trage ich eine neue Brille mit 11,75pdpt BA, 0,75pdpt BO links (und etwa -10dpt). Zusätzlich dazu trage ich morgens, direkt nach dem Duschen, Kontaktlinsen in Kombination mit einer reinen Prismenbrille gleicher Stärke, und zwar etwa eine Stunde lang. Danach wechsle zurück auf die genannte Brille und überstehe den Tag mit geringen oder gar keinen Beschwerden.
Verzichte ich jedoch auf das Kontaktlinsen-Intermezzo, bauen sich für gewöhnlich binnen Stundenfrist erhebliche Verspannungen in der nasalen Augengegend auf, die Nahsehtätigkeiten zu anstrengend machen, als dass ich sie lange durchhalten könnte. Tatsächlich sind in solchen Situationen sogar jegliche Blickbewegungen unangenehm. Diese Verspannungen bauen sich dann erst nach 6-10 Stunden ab.
Nun bin ich vorgestern bei der erwähnten Strabologin gewesen, in einem kleinen Städtchen am Rhein. Wirklich ausgiebige Untersuchungen (insbesondere Polatest) wurden auf Mitte März vertagt, wohl auch, weil ich die neue Brille erst seit so kurzer Zeit trage. Immerhin scheint das gesamte orthoptistische Arsenal zum Einsatz gekommen zu sein.
Neben anderen Auffälligkeiten (Myopie anscheinend rechts über-, Heterophorie in Ferne unterkorrigiert) wurde mir insbesondere eine deutlich unterdurchschnittliche Akkommodationsbreite von 5 bzw. 6dpt bescheinigt und für die Zukunft eine Brille mit zusätzlicher Nahaddition (?) in Aussicht gestellt.
Nun frage ich mich, woher so etwas kommt, und wie sich Derartiges bemerkbar macht! Ich habe keineswegs den Eindruck, in der Nähe unschärfer zu sehen; tatsächlich strecke ich mich zum Lesen gerne auf dem Sofa aus und dann beträgt die Distanz Auge-Buch wenig mehr als 20cm...
Danke für Rat und viele Grüße!
Hydroxid
P.S.: Sorry für den langen Text. Wenn ich "kurz" etwas zu meiner Vorgeschichte schreiben will, lässt sich das kaum weiter komprimieren...
@Hydroxid
Die Akkommodationsbreite ist unter anderem altersabhängig. In welchem Jahr wurden Sie geboren?
GB
Hallo Hydroxid,
es ist bezeichnend, dass die Strabologin (ich weiß ja wer das ist) den Polatest auf März geschoben hat, weil zur Zeit ja alles im Umbruch ist. Gut finde ich, dass Dein Wechsel von KL mit Brille zu normaler Brille weniger Probleme macht, zum Glück ist die KL-Brille ja auch gemacht worden.
Viele Grüße
Eberhard
Sorry, hatte ich glatt vergessen. Jahrgang 1983. In meinen Unterlagen fand sich eine Untersuchung der Akkommodationsbreite aus dem Jahre 2005, damals wurden 10dpt beidseitig vermerkt.
Wenn du eine lange Autofahrt vor der Messung hinter dir hast, wo du in die Ferne schaust, kann es normal sein, dass die Akkobreite geringer ist. Ist getropft worden? Vielleicht is ja wirklich die myopie überkorrigert. Ansonsten hast du wohl Konvergenzexzess- artige Probleme, wogegen Bifokalbrille hilft.
, Lieber Hydroxid,
wenn die Myopie wirklich überkorrigiert ist kann das sich in einer geringeren Akkommodationsbreite bemerkbar machen. Da gebe ich Schack vollkommen recht. Aber auch eine nicht exakt korrigierte Heterophorie mit Asthenopie, und das liegt ja bei Ihnen vor, führt gelegentlich zu Einschränkungen der Akkommodation, gerade wenn schon visueller Streß vorhanden ist ( hier durch das Autofahren vor dem Praxisbesuch) . Das was mit der Akkommodation nicht stimmt, zeigt sich ja bei der Notwendigkeit morgens Kontaktlinsen aufsetzen zu müssen um über den Tag zu kommen. Diese Fehlregulation kann ständig oder aber auch nur Stunden- oder Minutenweise vorliegen.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo!
Bei der von mir im Eingangsstatement erwähnten Untersuchung fand keine Refraktion statt (wurde auf später verschoben), insofern ist die vermeintliche (rechtsseitige) Myopie-Überkorrektion vielleicht eher eine Vermutung gewesen oder wurde indirekt erschlossen, ich weiß es nicht. Bspw. bin ich beim Langtest an der Katze gescheitert, die mich jedoch mit der alten Brille bei einer früheren Gelegenheit anderswo förmlich "angesprungen" hatte...
Gegenwärtig trage ich
R -9,5 -0,25 100
L -10,25 -0,75 160
(mit 11,75 BA, 0,75 BO links).
Auf der Reservebank befindet sich (von einem anderen Optiker angefertigt)
R: -8,5 -0,25 132
L: -10,25 -0,25 150
(mit 12 BA, 0,5 BO links).
Außerdem kann ich noch mit dem Ergebnis eines Autorefraktors aufwarten, ermittelt bei weitgetropften Augen:
R: -9 -1 87
L: -10,25 -0,75 93.
Zum jetzigen Zeitpunkt (ich trage die erstgenannten Werte nun seit 3 Wochen) verspüre ich im Vergleich zur alten Brillen-/Kontaktlinsen-Korrektion mit nur 7 Prismen keinerlei Unterschied. Insgesamt scheinen es vor allem die KL zu sein, die zu meiner effektiven Beschwerdelinderung beitragen, die Prismenstärke ist scheinbar fast egal...
Viele Grüße,
Hydroxid
Hallo!
Darf ich aus den bisherigen Antworten nun schließen, dass eine reduzierte Akkommodationsbreite, wie geschildert, nicht mit einer subjektiven Unschärfewahrnehmung im Nahsehen einhergehen muss?
Viele Grüße,
Hydroxid
Jep, das ist möglich. Sehe viele kleine Patienten mit Akkommodationsbreiten von 5 Dioptrien und keine Beschwerden beim Nahsehen.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant