Ich bräuchte dringend mal eure Hilfe!!
Bei meiner 8 jährigen Tochter wurde vor über 2 Wochen bei der U10 rein zufällig festgestellt, dass sie auf dem rechten Auge fast nichts sieht, worüber ich total geschockt war, da uns noch nie etwas aufgefallen war. Es wurde ein Sehtest gemacht, wobei sie sich immer ein Auge zuhalten musste.
Daraufhin ging ich gleich noch in der Woche zum Augenarzt und ich erfuhr, dass meine Tochter an einer Amblyopie leitet mit Mikrostrabismus. Ein Auge sieht nur zu 20 % und das andere 80 %. Ist es denn dann diese Krankheit überhaupt? Sollte sie dazu nicht 100 % auf dem guten Auge haben?
Hier der Bericht der Augenärztin:
Objektive Refraktion im Zykloplegie:
Rechts + 0,5 - 0,25/17°
Links + 0,5 - 0,25/0°
Visus:
re: 0,2
li: 0,8
Fundusbefund:
bds. Makula und Papille regelrecht
Spaltlampenbefund:
bds. Hornhaut und Linsen klar
Daraufhin bekam ich eine Überweisung für die Uni nach München zu einem Professor und mir wurde gesagt, dass wir das Auge abkleben könnten, es jedoch nicht sicher wäre, ob es überhaupt noch etwas bringen würde in dem Alter. Dies sollte jedoch in München entschieden werden.
Daraufhin klebten wir bis gestern jeden Tag für 5 Std. das gute Auge ab. Nachdem meine Tochter nun jedes Mal über Kopfschmerzen klagte und noch schlechter mit dem guten Auge sah als das Pflaster abgenommen wurde, machte ich einen Termin bei einer Optometristin aus.
Dort waren wir nun gestern und es wurde alles getestet. Jetzt sieht sie auf dem guten Auge nur noch 30 % und auf dem schlechten sind es inme3r noch die 20 %
Ich sollte sofort mit der Okklusionstherapie (Abkleben) aufhören und den Termin in München abwarten, welchen ich jedoch erst in 5 Wochen habe.
Die Meinungen mit dem Abkleben gehen auch ziemlich auseinander. Erst heißt es, dass man nur noch bis 3 Jahren 100 % Sehschärfe zurückerlangen kann und danach geht gar nichts mehr. Ein anderes Mal lese ich, dass man bis ins Pubertätsalter Erfolge erzielen könne.
Auch könnte mit dem Abkleben Nebenwirkungen auftreten z. B: Dass sie einen psychischen Schaden davon trägt, dass die Motorik schlechter wird und dass das gute Auge schlechter wird.
Was jetzt ja auch der Fall ist, jedoch dies nach diesen 10 Tagen nicht sein kann. Irgendetwas stimmt hier nicht und keiner kann mir helfen. Sie war noch nie auffällig, sie stolperte nicht, war nicht tollpatschig oder griff auch nicht daneben, wenn sie etwas nahm. Dies wären so Hinweise gewesen, wenn sie so schlecht sehen würde.
Die Augenärztin weitete auch ihre Pupillen mit diesen Tropfen und konnte am Sauge selbst nichts erkennen. Auch Schielt sie nicht und hat auch noch nie geschielt.
In unserer Familie gibt es auch keinen so einen Fall. Keiner trägt Brille. Es haben alle gute Augen.
Die Optometristin meinte nun dass es eventuell möglich wäre, dass sie psychische Probleme hätte. Sie belastet irgendetwas und das will sie nicht sehen, wie wenn jemand nach einem Schicksalsschlag nicht mehr reden kann. Es ist organisch alles okay, aber es geht einfach nicht. Und das wäre vergleichbar mit ihr. Sie hat ein Problem und will es nicht sehen. Hat jemand sowas schon mal gehört?
Die Optometristin meinte, dass sie in den 30 Jahren Berufserfahrung erst 5 solcher Kinder hatte. Sie sieht wöchentlich ca. 50 Kinder. Vier von denen Kindern wurden gemoppt. Und sie wurden therapiert und die Kinder sahen wieder.
Doch meine Tochter wird zum Glück nicht gemoppt, dennoch haben wir das Problem.
Glaubt ihr auch dass das sein kann?
Bei der Orthoptistin ließ ich mir einen Brille aufsetzten, damit ich sehe, wie meine Tochter mich sieht. Ich war total geschockt und den Tränen nahe. Es war der blanke Horror. Alles war total verschwommen, ich würde durchdrehen. Ich war froh als die Brille wieder abnahm.
Bitte helft mir, mir tut mein kleines Mädel echt total leid.
In München lasse ich nun ein OCT machen, damit man hinter das Auge schauen kann.
Bis jetzt ist organisch alles okay. Die Netzhaut ist okay, die Linse einfach alles. Sie braucht keine Brille, weil nichts gefunden wurde.
Oder täuscht sie alles nur vor um Aufmerksamkeit zu bekommen? Ich weiß es nicht.
Wir haben in den letzten Tagen viel mit ihr gesprochen, aber alles ist bestens. Sie sagt ihr geht es gut.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich bin total am Ende. Mir tut meine kleine Maus so leid. In der Schule hat sie nun auch schon Probleme.
Vielleicht ist jemand dabei und weiß, was das ist oder wie man ihr helfen kann.
Sollte ich vielleicht zu einem Neurologen mit ihr mal gehen? Ich möchte sie halt auch nicht überfordern. Von einer Untersuchung in die nächste, das ist auch Stress für so ein Kind. Doch ich denke, man sollte alles ausschließen.
Was würdet ihr tun? Ich will nicht 5 Wochen warten und nichts tun.
Im Internet finde ich auch nichts, was mir helfen könnte. Vielleicht hatte jemand von euch auch schon so einen Fall oder hat von so etwas schon gehört und kann mir helfen.
Vielen Dank schon mal im Voraus für eure hoffentlich hilfreiche Unterstützung!!!
Viele liebe Grüße
Lexy
Hallo Lexy,
ich habe Dir eine PN geschrieben. Schaue mal rein.
LG
Helene
Hallo Lexy,
ich denke nicht, dass Eure Tochter Euch auf den Arm nehmen will und bewusst keine Angaben beim Sehtest macht.
Die Diagnose „Amblyopie mit Mikrostrabismus“ ist ein ziemlich komplexes Gebilde, wozu deutlich mehr Untersuchungen erfolgen müssen als die von Dir beschriebenen. Einige sind hier im Forum bereits beschrieben. Hier nochmals eine Auflistung des Untersuchungspakets (darf gerne ergänzt werden):
Die Crux beim Mikrostrabismus ist, dass er lange unentdeckt bleiben kann, da er kosmetisch kaum auffällt. Der Schielwinkel ist kleiner als 5 Grad und für einen Laien kaum erkennbar. Aber er verursacht unbehandelt oft eine Sehschwäche.
Die Okklusionstherapie wird auch heute noch als Therapie Nr. 1 bei Schwachsichtigkeit angesehen. Es stimmt jedoch, dass sie um so erfolgreicher ist, je früher man mit ihr beginnt. Trotzdem versucht man häufig auch bei älteren Kinder durch eine kurze, aber intensive Okklusion eine Visussteigerung zu erreichen. Da Deine Tochter jedoch mit Visusverlust auf dem besseren Auge reagiert, ist hier der Augenarzt gefragt.
Da Du weiter unten in Deinem Beitrag schreibst, dass Deine Tochter nicht schielt und auch noch nie geschielt hat, bin ich etwas verwirrt über die Diagnose der Augenärztin. Mikrostrabismus ist auch eine Form des Schielens. Der Gang zur Uniklinik ist aus meiner Sicht daher sinnvoll.
Außerdem sollte der Augenarzt eine Sehschule mit Orthoptistin (befasst sich mit Schielerkrankungen) haben. Unter www.orthoptik.de -->Infos Patienten findest Du Adressen aus Deinem PLZ-Bereich von Augenärzten mit Sehschule.
Ob die Sehschwäche auch psychische Ursachen haben kann, bin ich überfragt. Sind die Schulprobleme erst jetzt aufgetreten und vorher gab es nie Probleme, speziell beim Lesen und Schreiben?
Ob Deine Tochter Dich tatsächlich so sieht, wie Du Deine Umgebung durch die besagte Brille, halte ich für zweifelhaft. Kinder verfügen noch über ein enormes Akkomodationsvermögen, d.h. sie können –unter Anstrengung der Augenmuskulatur- durchaus scharf sehen. Ich finde derartige Schocktherapien auch nicht sonderlich originell…Trotzdem muss natürlich eine Behandlung erfolgen.
Du brauchst Dir auch keinen Vorwurf zu machen, dass Euch nie was aufgefallen ist. Damit stehst Du sicherlich nicht allein. Viele Kinder mit Mikrostrabismus durchlaufen die U-Untersuchungen beim Kinderarzt ohne aufzufallen. Und ohne entsprechende Auffälligkeiten bereits in der Famillie wie starke Fehlsichtigkeiten oder Schielen, kommt man auch nicht auf Idee, zusätzlich zum Augenarzt zu gehen, wenn doch beim Kinderarzt alles in Ordnung ist. Leider ist in Deutschland eine zusätzliche augenärztliche Untersuchung bei Zweijährigen nicht Bestandteil der Versorgeuntersuchungen wie z.B. in Österreich. So könnten sicherlich vielen Kindern viel früher geholfen werden.
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und viel viel Stärke und Kraft
LG Kugelblitz
Hallo lieber Kugelblitz,
danke dir vielmals für das ausführliche Schreiben.
Die besagten aufgeführten Untersuchungen wurden bereits alle gemacht. Es fahlt nun nur noch ein OCT, was, hoffentlich in München gemacht wird.
Es wurde insoweit alles ausgeschlossen von der Optometristin. Das Auge ist völlig okay. Kein Schielen vorhanden einfach rein gar nichts.
Das OCT müsste nun Gewissheit bringen, ob es nun ganz ausgeschlosse werden kann, ob etwas am Auge ist.
Das mit den Tropfen wurde auch schon alles beim Augenarzt gemacht.
Ich denke, dass sich die Augenärztin nihct auskannte und anhand der Angaben meiner Tochter einfach die Diagnose Amblyopie stellte.
Der Mikrostrabismus konnte bei der Optometristin nicht bestätigt werden.
Sie muss ja irgendeine Diagnose stellen.
Wusste aber schon im Ggenzug nicht, wie sie weiter verfahren sollte. Evtl. Abkleben könnte man versuchen, aber besser sollte ich zum Prof. nach München gehen.
Das sagt mir schon, dass sie sich nicht sicher ist.
Fakt ist auch, dass keine Sehschwäche vom Auge her bestätigt werden konnte, eben nur anhand der Angaben,welche meine Tochter machte. Das bestätigte mir auch die Ärztin. Eine Brille würde nichts bringen, da hier alles okay ist.
Sie hatte schon von Anfang an Probleme in der Schule.Konnte sich manche Sachen schlecht merken und erlente das Lesen sehr spät. Hat auch heute noch Probleme das Gelesene vom Sinn her zu verstehen.
Vielleicht ist sie auch hier in der 3.Klasse überfordert.
Es wäre wirklich sehr wichtig, dass alle Kinder mit 2 Jahren auf jeden Fall alle zu einem Augenarzt oder Optometristen gehen sollten. Da hast du echt recht. Das wissen viele nicht und machen auch viele nicht, wenn nichts auffällig ist.
Schönes Wochenende und nochmals vielen Dank!
LG. Lexy
Hallo lieber Kugelblitz,
danke dir vielmals für das ausführliche Schreiben.
Die besagten aufgeführten Untersuchungen wurden bereits alle gemacht. Es fahlt nun nur noch ein OCT, was, hoffentlich in München gemacht wird.
Es wurde insoweit alles ausgeschlossen von der Optometristin. Das Auge ist völlig okay. Kein Schielen vorhanden einfach rein gar nichts.
Das OCT müsste nun Gewissheit bringen, ob es nun ganz ausgeschlosse werden kann, ob etwas am Auge ist.
Das mit den Tropfen wurde auch schon alles beim Augenarzt gemacht.
Ich denke, dass sich die Augenärztin nihct auskannte und anhand der Angaben meiner Tochter einfach die Diagnose Amblyopie stellte.
Der Mikrostrabismus konnte bei der Optometristin nicht bestätigt werden.
Sie muss ja irgendeine Diagnose stellen.
Wusste aber schon im Gegenzug nicht, wie sie weiter verfahren sollte. Evtl. Abkleben könnte man versuchen, aber besser sollte ich zum Prof. nach München gehen.
Das sagt mir schon, dass sie sich nicht sicher ist.
Fakt ist auch, dass keine Sehschwäche vom Auge her bestätigt werden konnte, eben nur anhand der Angaben,welche meine Tochter machte. Das bestätigte mir auch die Ärztin. Eine Brille würde nichts bringen, da hier alles okay ist.
Sie hatte schon von Anfang an Probleme in der Schule.Konnte sich manche Sachen schlecht merken und erlente das Lesen sehr spät. Hat auch heute noch Probleme das Gelesene vom Sinn her zu verstehen.
Vielleicht ist sie auch hier in der 3.Klasse überfordert.
Es wäre wirklich sehr wichtig, dass alle Kinder mit 2 Jahren auf jeden Fall alle zu einem Augenarzt oder Optometristen gehen sollten. Da hast du echt recht. Das wissen viele nicht und machen auch viele nicht, wenn nichts auffällig ist.
Schönes Wochenende und nochmals vielen Dank!
LG. Lexy
Danke. Kann ich nur unterschreibenl
Hallo Lexy,
wenn Deine Tochter Probleme beim Lesen und Schreiben hat, wurde auch auf Winkelfehlichtigkeit überprüft? Dies wird i.d.R. allerdings nicht beim Augenarzt untersucht, sondern bei spezialisierten Augenoptikern. Leider habe ich derzeit den Unterschied zwischen Augenoptiker und Optometrist nicht parat. Vielleicht wurde bei Deiner Optometristin dies ja bereits geprüft.
LG Kugelblitz
Hallo Lexy,
eine Sehschwäche eines Auges hat in den meisten Fällen keine organische Ursache, d.h. das Auge ist (zum Glück) gesund. Man geht davon aus, dass sie die Folge einer unzureichenden Sehentwicklung in der Kindheit ist.
Das OCT wird sicherlich Gewissheit bringen. Lasse am besten auch gleich alles andere nochmals untersuchen.
Vielleicht ist eine Brille doch ein Versuch wert, auch wenn die Werte im Grenzbereich liegen.
LG Kugelblitz
Nur mal so zum Nachdenken,
Ein Kind mit ca. 16 cm/m in der Brille, gerät zu einem Augenarzt und dann in die Sehschule. Die Diagnose habe ich schriftlich. Die Prismenbrille sei unnötig, ein Schielen nicht vorhanden. Das Kind brauche garkeine Brille. (und mündlich: die Schulprobleme hätten nichts mit den Augen zu tun).
Das Kind wurde kein Jahr später mit 35 cm/m von Dr. Wulff operiert, übrigens die Schulprobleme waren Vergangenheit.
ES GIBT KEINEN SOLCHEN VISUSVERLUST, OHNE URSACHE!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Lexy
Das ein Mensch, der schielt angeblich von irgend etwas weg schaut habe ich von meiner Heilpraktikerin auch gehört. Aber ich als Betroffene setze dann doch auf die Ärzte und Optiker, die sich richtig gut auskennen.
Ich möchte dir ein paar tröstende Worte schreiben: (Ich habe seit dem Vorschulalter eine Winkelfehlsichtigkeit) Ich denke Kinder stecken das viel leichter weg, als Erwachsene. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich Pobleme mit den Augen hatte, als ich klein war. Ich wußte ja nicht, wie es hätte besser sein können. Meine Augen haben das, als ich klein war gut gemeistert. Erst ab dem 20 Lebensjahr habe ich Probleme gemerkt. Viele fragen z.B. ob es nicht schrecklich ist, kein räumliches Sehen zu haben, aber wie sollte ich etwas vermissen, was ich nicht kenne :-) Mein linkes Auge schaut eine ganze Ecke schlechter als das rechte, aber das war schon immer so, anders kenne ich es nicht.
Vielleicht konnte ich dir etwas helfen, als Betroffene? Glaub der kleinen Maus halt nur alles, was sie über ihre Augen und Schwierigkeiten in der Schule erzählt. Soetwas kann sich ein Kind doch nicht ausdenken. Es ist nur sehr schwierig diese Gefühle jemandem zu erzählen, aber du als Mama bekommst das schon hin.
Melly
Hallo Lexy,
was kam eigentlich bei Eurem Termin in München bei raus. ich hoffe, alles ist o.k.
LG Kugelblitz
@ Lexy:
Wenn das amblyope Auge immer noch 20% sieht, so kann das führende Auge durch Occlusionstherapie nicht auf 30% absacken. Eher denke ich hier an eine Fehlsichtigkeit, die zugenommen hat. Die Fixationsprüfung würde das innerhalb einer Minute an den Tag bringen.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant