Seit mehreren Jahren leide ich unter Augenprobleme. Ich habe das Gefühl, dass die Seheindrücke nicht richtig verarbeitet werden. Ich war bei mehreren Augenärzte, doch es hieß immer, es sei alles i.O. Meine Sehleistung ist bei über 100 % mit Brille, es bestehe eine leichte Exophorie, die aber bei den meisten Menschen vorhanden sei.
Vor kurzem war ich nun bei einer Funktionaloptometrisin. Folgendes kam bei der Eingangsuntersuchung raus:
- Die Vergenzreserven sind sehr klein, speziell im Nahbereich. Hier sind die Reserven, welche zum entspannten Lesen notwendig sind nicht messbar gewesen.
Was kann ich unter Vergenzreserve genau verstehen?
- Weiter wurde festgestellt, dass leichte Defitite in den Augenbewegungen ( Folgebewegungen sowie Blicksprünge ) vorhanden sind.
Kann mir dies jemand genau erklären?
Danke!
Mone
Hallo Mone,
wenn Du eine Exophorie hast, können Dir Konvergenzübungen helfen. Z. B.: Stift in die Hand nehmen (senkrecht) - in Armlänge mittig vor die Augen packen und dann langsam auf die Augen zuwandern lassen. Das mit den Blicksprüngen solltest Du abklären lassen - es kann einer doch recht hohen Exophorie liegen, die Du bisher noch recht gut kompensieren kannst (mit zunehmendem Alter schwindet diese Fähigkeit aber und mit 30 oder spätestens mit 40 kommen die Probleme erst richtig zutage). Es kann aber auch ein Nystagmus sein. Ursachen hierführ gibt es viele, komischerweise können auch Otolyten ("Steinchenbildung" in der Bogengangflüssigkeit des Ohres) ein Auslöser sein. Wie ist es mit Deinem Gleichgewichtssinn bestellt? Was passiert, wenn Du die Augen zumachst und auf einem Bein stehst?
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo Kerstin,
danke für Deine Antwort.
Von Nystagmus habe ich bisher noch nie etwas gehört. Was ist darunger genau zu verstehen?
Was hälst Du von Sehtraining? Können dadurch die Beschwerden verringert werden?
Viele Grüße
Mone
Hallo Mone,
Nystagmus ist ein Augenzittern - kann durch Kopfbewegungen ausgelöst werden. Es gibt aber auch noch die reinen Blickfolge-Störungen. Hier ist die Neuroopthalmologie gefragt, um genauere Diagnostik zu betreiben. Erst diese Diagnose zeigt an, welcher weitere therapeutische Weg zu befolgen ist...u. U. kann auch Sehtraining helfen. Ich würde aber nicht damit anfangen, ehe nicht ärztlicherseits abgeklärt wurde.
Ich hab z. B. einen Rotationsnystagmus nach Kopfbewegungen - habe aber nichts weiter abklären lassen. Ich habe seit Kind Gleichgewichtsprobleme, wenn ich schnelle Kopfbewegungen mache, aber ich lebe ganz gut damit. Alles hat auch seinen Sinn und so lange ich nicht krank bin, will ich gar nicht wissen, wieso und warum mein Auge den Nystagmus hat. Nobody is perfect
Viele Grüße
Kerstin
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