Hallo!
Meine Tochter ist fast 4 Jahre,. Sie hat unterschiedliche Dioptrien,rechts 4links 6. Sie schielte irgendwann und sowurde es entdeckt. Nun muß sie drei Stunden täglich abkleben und esist die Hölle. Siewütet und schreit und ist 3Stunden übelst gelaunt. Jetzt habe ich hier etwas mit Prismengläser gelesen. Trifft es auch in ihrem Fall zu? Wäredas eine Alternative? Undnoch was anderes? Ich habe das Gefühl,dass heute immer mehr Kinder abgeklebt werden. Früher gab es das in diesem Ausmaß nicht, Da sah man selten mal ein Kind, Und ich wüßte nicht, dass ich vieleMenschn in meinem Alter kenne, ich bin 47, die auf einem Auge blind sind. Das sagt mir nämlöich immer wieder die Ärztin,sie würde auf einemAuge blind werden wenn wir nicht abkleben.DasSchielen ist übringens besser geworden.
Grüße und Danke im Voraus Charu
Hallo!
Ich selber bin betroffene, bei der in der Kindheit keine Therapie durchgeführt wurde. Aus welchen Gründen auch immer.
Durch das Abkleben wird verhindert, dass das schwächere Auge nicht Schwachsichtig (Ambliopie) wird und sich "ausschaltet" (Suppression). Dann würde sie wirklich nur mit einem Auge schauen. Meinte die Ärztin das mit "blind werden"?
Ob Prismen in diesem Moment für sie geeignet sind, kann so vermutlich nicht gesagt werden. Aber wir haben ja noch Fachleute da...
LG
"Musik ist Arbeit, aber keine Mühsal." Sabine Mayer, Klarinettistin
Hallo Charu,
ich nehme an, dass Deine Tochter weitsichtig ist, also Plus-Gläser hat. Hat sie überhaupt eine Brille?
Bei einem Dioptrin-Unterschied von mehr als 1 diop zwischen Augen, kann sich auf Dauer eine Schwachsichtigkeit des schwächeren Auges (Amblyopie) einstellen, d.h., das Auge verliert seine Sehschärfe (Visus). Bleibt diese unbehandelt, kann der Visusverlust tatsächlich gravierend sein (runter auf 0,02-0,1),was faktisch blind ist. Die Schwachsichtigkeit kann aber am besten und erfolgreichsten im Kindesalter (am besten noch bis zur Einschulung, danach wird es auch schon schwierig) therapiert werden. Mittels Okklusion (Abkleben) des gesunden Auges.
Kommt Schielen hinzu, ist das eine weitere Ursache für eine Schwachsichtigkeit (in 90% aller Fälle tritt sie bei Innenschielen auf). Die Suppression unterdrückt den Seheindruck des schielenden Auges damit keine lästigen Doppelbildern entstehen, was nur im Kindesalter funktioniert (eine Anpassung des Gehirns).
Die Okklusion beseitigt übrigens nicht das Schielen oder dient dessen Behandlung, sondern sie behandelt die Schwachsichtigkeit!
Die mittelstarke Weitsichtigkeit kann auch zum Schielen führen und das Tragen einer Brille kann dieses dann auch beheben. Das nennt sich dann akkomodativ bedingtes Schielen (tritt meistens bei Fixierung eines Gegenstandes im Nahbereich auf).
Die genauen Erklärungen (dazu bräuchte man auch genaue Werte) überlasse ich ebenfalls den Experten. Auch das Thema Prismen.
Dass Deine Tochter das Abkleben nicht mag, liegt sicherlich daran, das zum einem das Gesichtsfeld eingeschränkt ist, sie auch noch mit dem "schlechten"Auge sehen muss (also, sie sieht damit ohnehin nicht gut) und Pflaster auf dem Auge generell eine 4-jährige doof findet.
Wie wäre es mit einer kleinen Piratenparty mit Schatzsuche, Lesen von Piratenbüchern, Fernsehgucken (ist auch gut für das Sehtraining, der Zweck heiligt die Mittel)?
Ansonsten bleibt nur unerbitterliche Konsequenz und ständige Motivation (auch Eigenmotaviation), auch wenn das Elternherz blutet...
Weil, man stelle sich vor (oder besser nicht), ein Unfall/Krankheit führt zum Verlust des gesunden Auges... Ein nahezu blindes Auge bleibt übrig. Deine Tochter wird Dir später nicht das lästige Abkleben vorwerfen,aber wenn Du nichts gegen die drohende und lebenslang bestehende Schwachsichtigkeit unternimmst, weil sie als 4-jährige gerade keine Lust hatte. Das könnte sie Dir schon vorwerfen. Abgesehen davon, dass eine Schwachsichtigkeit auch ansonsten zu Einschränkungen im Leben (z.B. Berufswahl) führen kann.
Vielleicht hat man heute den Eindruck, dass mehr abgeklebt wird. Zum Glück wird heute mehr Wert auf Vorsorgeuntersuchungen gelegt, früher mit Sehtests begonnen (Und es könnte meiner Meinung nach noch früher sein), bessere Aufklärung. So fallen auch mehr Kinder schon früher auf und können behandelt werden.
Alles Gute
Kugelblitz
Hallo Charu,
eine Antwort hast Du Dir ja schon selbst gegeben - ja, es laufen viel mehr Erwachsene mit nur einem sehenden Auge herum, als man glaubt! Mit einer Okklusionstherapie im Kindesalter hätte man deren Sehkraft vielleicht erhalten können. Früher gab es keine Vorsorgeuntersuchungen in der Gründlichkeit wie heute. Ich glaube, ich war mit 8 oder 9 Jahren das erste Mal beim Augenarzt, und das nur, weil meine Mutter recht "vernünftig" war (sie ist extrem übersichtig, mein Vater kurzsichtig - viele Brillenträger in der Familie).
Eure Tochter ist schon 4, und fing plötzlich an zu schielen. Es ist gut, dass gleich gehandelt wurde und das Abkleben ist sehr wichtig, wie meine Vorgänger schon schrieben. So kann die Sehkraft erhalten und sogar wieder aufgebaut werden.
Ob gleichzeitig eine Prismenbrille von Vorteil ist, kann man hier andhand der bekannten Fakten nicht sagen. Ist sie übersichtig oder kurzsichtig? Schielt sie nach innen oder außen? Wenn sie nach innen schielt, ist schnelles Handeln (Abkleben) wichtig - das Auge kann sehr schnell an Sehkraft verlieren, das kann innerhalb weniger Wochen passieren und dann schaltet es schnell ganz ab.
Ich wünsche Euch viel Kraft und Durchhaltevermögen, ich weiß, es ist nicht einfach (ich hatte auch zwei okkludierte Kleinkinder....)
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo Charu,
im Nachgang zu meinem letzten Beitrag fällt mir noch Folgendes ein:
- wurden beim Kinderarzt Sehtests durchgeführt (bei der U7a oder U8)?
- verfügt sie über räumliches Sehen?
- arbeitet Euer Augenarzt mit einer Orthoptistin (befasst sich mit der Behandlung von Schielerkrankungen) zusammen, Stichwort "Sehschule"? Sich an eine solche Praxis zu wenden, ist empfehlenswert.
Nochmals alles Gute und halte durch zum Wohle Deines Kindes.
Auch ich bin Mutter eines Schielkindes (knapp 3 Jahre), welches seit rd. 3 Monaten eine Okklusionsbehandlung über sich ergehen lassen muss (ebenfalls 3 h täglich). Morgen ist der nächste Kontrolltermin...Wir sind gespannt wie die Flitzebogen.
Ach so, hilfreich war auch die Aufklärung von Freunden und Bekannten, was es mit dem Pflaster auf sich hat. Und auch die Bitte, von Mitleidsbekundungen (ach, das arme Kind, muss das denn sein, es verwächst sich doch etc.etc. pp) abzusehen.
LG Kugelblitz
An Alle,
vielen Dank für Eure Antworten.
Ja sie ist weitsichtig und trägt Brille. Das Schielen ist auf dem schlechteren Auge nach innen. Die Brille trägt sie seit 2 Jahren ungefähr und abgeklebt wird sie seit 1/2 Jahr ungefähr. Zuerst sagte man dass man mitder Brille das Schielen verbessern möchte, esaber nicht weiß ob es reicht, dann müsste vielleicht irgendwann abgeklebt werden. Bei jeder 'Folgeuntersuchung fiel die Diskrepanzbeider Augen mehr auf. und dann folgte eben das 'Abkleben.Das Schielen ist jetz etwas besser, ist aber immer noch da.
Was uns auffiel war das sie als Säugling einenSchiefhals hatte. Da wurde auch alles mögliche hintervermutet. Abernichts wirklichgefunden. haben auch ergo gemacht. heute sagen die ärztedas das vielleicht mit den unterschiedlichen Sehstärken zusammenhängen kann
Mir leuchtet das alles ein was ihr mir schreibt. Genauso hat es mir auch der Sehschule erklärt am Klinikum Ludwigshafen. Da war ich eine Weile mit ihr,. Jetzt bin ich bei einem Augenarzt mit Sehschule. Meintest Du das mit Orthoptist?
Reicht das ? Habe auch gelesen dass man einen Strabologen aufsuchen soll.
U8 folgt im November. DenSehtest machen wir am 25.10. bei der Sehschule mit Tropfen.
Ob sie über räumliches Sehen verfügt weiß ich garnicht aber gute Frage werde ichmal stellen
Grüße
Auf jeden Fall bin ich jetzt wieder motivierter. Irgendwie war ich verunsichert.Da ist z.B: dieseSache mit den Zahnspangen. Daskommt mir auch sovor, als wollten da vor allem die Kieferorthopäden verdienen. Dachte das mit dem Abkleben wäre ähnlich.
Das Argument mit der Gefahr bei einem Unfall das bessere Auge zu verlieren leuchtet mir auch ein.
Hallo Charu,
das Klinikum Ludwigshafen verfügt vlt. sogar über eine Strabologie-Abteilung. Ich halte es für sehr wichtig, diesbezüglich in guter Behandlung zu sein, denn nichts ist jetzt wichtiger, als die Sehkraft des schielenden Auges zu erhalten! Ich musste damals alle 10-14 Tage zum Kontrolltermin, so engmaschig wurde überwacht. Die Abklebezeiten wurden auch ständig anders angepasst. Und es ist alles richtig gelaufen. Meine Tochter hat kein räumliches Sehen entwickelt, weil sie von Geburt an schielte, aber man kann auch ohne räumliches Sehen gut leben (ich hab auch kaum welches...). Wichtig ist die Sehkraft, und meine Tochter hat auf beiden Augen die gleiche Sehkraft erhalten können.
Innenschielen und übersichtig ist ok, denn dann hilft schon die richtige Plusstärke in der Brille viel. Man kann gerne auch etwas mehr Plus in die Brille packen. Die Plusgläser bewirken, dass die Augen nach außen gehen - wirken also dem Innenschielen entgegen. Also: Brille immer aufsetzen!
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo Charu,
ich hoffe, Euer Termin in der Sehschule war erfogreich und Ihr seit mit der Therapie vorangekommen.
Weiterhin alles Gute
LG Kugelblitz