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Bild des Benutzers ChrisX
Verbunden: 30. Januar 2011 - 1:06
Meinungen zu i.Scription?

Hallo zusammen,

laut Suchfunktion wurde das Thema schon 2007 hier leidenschaftlich diskutiert, aber damals lagen noch keine Erfahrungswerte bei den Beteiligten vor. Mich würde mal interessieren, wie es inzwischen aussieht.

Kann ich wirklich intensivere Farben und bessere Kontraste erwarten, obwohl ich auch mit Standardgläsern einen Visus von mindestens 1,25 und keinerlei Probleme bei Dunkelheit habe?

Ich habe kein Binokularsehen und kann zwischen beiden Augen "hin und her schalten", dabei wirken Farben und Kontraste auf dem linken intensiver. Kann das durch i.Scription korrigiert werden oder ist es eine Folge der Tatsache, dass ich auf dem linken Auge -4,0D habe und auf dem rechten nur -1,0D?

 

Viele Grüße

Chris

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

i.Scription ist eine Messtechnik zur Bestimmung des besten Glases, es bedeutet aber keine andere Fertigungstechnik des Glases selbst.

Beispielhaft für Einstärkengläser kann man festhalten: Jeder der zwei optisch wirksamen Oberflächen sind entweder Sphären oder Asphären (Also entweder "hyperboloid", "prolate", oder "oblate" mit der jeweiligen Stärke der Asphärizität). Die optimalen Werte lassen sich objektiv bestimmen (i.Scription) oder subjektiv. Definitionsgemäß kann keine objektive Messung ein besseres Ergebnis erreichen als eine korrekt durchgeführte subjektive Bestimmung. Sie kann nur schneller gehen und sich daher auch lohnen. Aber eben nur deswegen.

Es gibt natürlich noch einen weiteren Fakt, den man bedenken muss: Bei der sogenannten Standardgläsern wird häufig bei der Bestimmung der optisch besten Basiskurve geschlampt (z.B. der HSA nicht korrekt in die Berechnung der Basiskurve eingebracht) bzw. einfach stark gerundet. Deswegen kommt es häufig zu nicht ganz sauberen Randschärfen bei den einfachen Gläsern.

Viele Grüße,

Nitram

Bild des Benutzers ChrisX
Verbunden: 30. Januar 2011 - 1:06

Was bedeutet denn dann konkret die Aussage, dass die individuellen Brechungsfehler höherer Ordnung berücksichtigt werden? Ist es schlicht gelogen, dass mit i.Scription Verbesserungen der Sehleistung möglich sind, die durch die Einstellgrößen Sphäre und Zylinder allein nicht erreicht werden können?

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Was bedeutet denn dann konkret die Aussage, dass die individuellen Brechungsfehler höherer Ordnung berücksichtigt werden?

Diese können berücksichtigt werden, aber eben nicht über Brillengläser korrigiert.

Bei Brechungsfehlern hoherer Ordnung können nur Kontaktlinsen oder chirurgische Maßnahmen eine Korrektion erreichen.

Ist es schlicht gelogen, dass mit i.Scription Verbesserungen der Sehleistung möglich sind, die durch die Einstellgrößen Sphäre und Zylinder allein nicht erreicht werden können?

Bisher habe ich keine Aussage von ZEISS gesehen, die das auch unverblümt so behauptet hätte.

Von daher würde ich "gelogen" lieber gegen "unrichtig" austauschen.

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

"Kann ich wirklich intensivere Farben und bessere Kontraste erwarten" - genau das würde mich mal interessieren, und zwar von jemandem, der tatsächlich Gläser trägt, die auf Grund von i.Scription gefertigt wurden. Vielleicht gibt es ja jemanden hier im Forum, der mal von seinen Erfahrungen berichten könnte?

(Interessiert mich übrigens genauso für Eyecode - vielleicht gibt es auch hierfür jemanden?)

Bild des Benutzers ChrisX
Verbunden: 30. Januar 2011 - 1:06

Diese können berücksichtigt werden, aber eben nicht über Brillengläser korrigiert.

Bei Brechungsfehlern hoherer Ordnung können nur Kontaktlinsen oder chirurgische Maßnahmen eine Korrektion erreichen.

 

Hier habe ich ein begriffliches Problem. Wie kann man Fehler denn sonst noch berücksichtigen, außer indem man sie (wenigstens teilweise) korrigiert?

 

Bisher habe ich keine Aussage von ZEISS gesehen, die das auch unverblümt so behauptet hätte.

Von daher würde ich "gelogen" lieber gegen "unrichtig" austauschen.

Die Website deutet zumindest sehr stark in diese Richtung. Außerdem gibt es dann noch folgendes Video, von dem ich allerdings nicht weiß, wer dafür verantwortlich ist: http://www.youtube.com/watch?v=KNetH7wnmzQ

 

Viele Grüße

Chris

 

Edit: Leider kriege ich die Zitate hier nicht richtig hin, sorry.

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hier habe ich ein begriffliches Problem. Wie kann man Fehler denn sonst noch berücksichtigen, außer indem man sie (wenigstens teilweise) korrigiert?

Für ein astigmatisches Auge kann man das "beste sphärische Glas" bestimmen, welches zwar die unterschiedlichen Refraktionswerte in die verschiedenen Achs-Richtungen berücksichtigt, aber eben nur, um so den besten Kompromiß zu finden, der mit einem rein sphärischen Glas möglich ist.

In gleicher Weise gilt:

Für ein Auge mit Aberrationen höherer Ordnung kann man das "beste sphäro-zylindrische Glas" bestimmen, welches zwar die unterschiedlichen sphäro-zylindrischen Refraktionswerte je Topographie-Zone berücksichtigt, aber eben nur, um so den besten Kompromiß zu finden, der mit einem rein sphäro-zylindrischen Glas möglich ist.

Die Website deutet zumindest sehr stark in diese Richtung. Außerdem gibt es dann noch folgendes Video, von dem ich allerdings nicht weiß, wer dafür verantwortlich ist: http://www.youtube.com/watch?v=KNetH7wnmzQ[/quote]

Dieses Werbe-Video bezieht sich auf ein "sphärisches Glas" als "normale Methode". Das ist zwar schon ein bisschen grenzwertig, aber es ist schließlich ist die Anfertigung eines "besten sphärischen Glases" eben wirklich eine immer noch existente "normale Methode". Ich will das nicht gutheißen, aber es ist schließlich "Werbung". Ziel von Werbung ist es, den Umsatz zu fördern. "Maximale Aufklärung" ist noch nie das Ziel einer Werbung gewesen. Zumindest kenne ich keine solche.

Viele Grüße,

Nitram

Bild des Benutzers ChrisX
Verbunden: 30. Januar 2011 - 1:06

Alles klar, danke für die Erläuterungen.

 

Viele Grüße

Chris

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Gerne.

Übrigens:

Edit: Leider kriege ich die Zitate hier nicht richtig hin, sorry.

 

Wenn man den Zeilenumbruch zwischen ]  und dem zitierten Text entfernt und auch alle anderen Zeielnumbrüche im betreffenden Zitat, dann sieht's so aus, sie sich die Autoren normalerweise die Darstellung des Zitats wünschen.

(Ist wohl ein kleiner Bug der Foren-Software.)

Edit: Leider kriege ich die Zitate hier nicht richtig hin, sorry.

Viele Grüße,

Nitram

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Freunde,

 

es ist nicht richtig, dass i´scription Gläser nicht anders gerfertigt werden als andere.

Zeiss fertigt diese Gläser nach eigener Berechnung der gemessenen Werte auf 0,01 dpt Genauigkeit. Diese Art Ferigung ist theoretisch überall möglich dank moderner Maschinen, aber die Berechnungsart ist entscheidend und dadurch entsteht der Kontrastgewinn bei Fehlern höherer Ordnung.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers ChrisX
Verbunden: 30. Januar 2011 - 1:06

Hallo Eberhard,

verwendest du auch selbst das i.Scription-System? Bringt es deiner Erfahrung nach Vorteile bei Leuten, die auch mit normalen Gläsern keine Probleme bei schlechtem Licht haben?

Und wie sinnvoll ist eigentlich eine Bestimmung auf 0,01 Dioptrien, wenn laut Myopie-Eintrag bei Wikipedia im Tagesverlauf Schwankungen bis zu 0,3 Dioptrien auftreten können?

 

Viele Grüße

Chris

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Chris,

ja, ich messe alle Leute vor der eigentlichen Augenprüfung mit diesem Gerät. Nein, nicht jeder braucht I´scription und wer keine Probleme in der Dunkelheit hat, hat auch keine Vorteile.

Die Schleifgenauigkeit führt auch bei täglichen Werteschwankungen immer noch zu mehr Genauigkeit. Je geringer ein Teilfehler ist, umso geringer ist der Gesamtfehler. Eigentlich reine Mathematik.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers ChrisX
Verbunden: 30. Januar 2011 - 1:06

Danke für die Info.

 

Viele Grüße

Chris