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Bild des Benutzers Stina
Verbunden: 13. Mai 2011 - 9:49
Winkelfehlsichtigkeit
Hallo,   ich bin ganz neu hier und habe ein paar Fragen, mit der Hoffnung, diese erklärt zu bekommen Smile   Bei meinem Sohn (12Jahre) wurde eine sogenannte Winkelfehlsichtigkeit festgestellt. Die Untersuchung (nach MKH) dauerte ca. 2 Std. und der Optometrist/Optiker hatte sehr viel Geduld. Er erklärte uns dann nach Abschluss der Untersuchung die Zusammenhänge und erwähnte, dass mein Sohn ein Prisma von 30 hat und ein Brillenbau mit Vollprismen optisch und kosmetisch vorerst nicht sinnvoll erscheint. Er empfahl uns bei einem kompetenten Augenazt vorstellig zu werden, da eine Stellungs-OP warscheinlich unumgänglich sei. Wir haben nun am nächsten Donnerstag einen Termin bei Dr. Grozny in Koblenz (ca.600km entfernt von uns - würde auch nach Timbuktu fahren...) um genaueres zu errfahren und eine mögliche Behandlung bzw. OP abzuklären.   Heute kam endlich der Befundsbericht vom Optiker und da stehen soviele Dinge drauf, die ich nicht verstehe. Nun erhoffe ich mir hier etwas Erklärung, damit ich mehr Hintergrundwissen habe, wenn wir am Do. bei Dr. Grozny sind. Hier die Ergebnisse/der Befund:   Asthenopie: LRS mit Cephalgien u. zeitweiser Diplopie sowie Lesefrust   Visus:  re Auge 0,8 (ohne Korrektion), 1,00 (mit neuer Korrektion) li Auge 0,7 (ohne Korrektion), 1,00 (mit neuer Korrektion)   Refraktion: (subjektiv) re Auge sph. 0,00, cyl. -0,50, Achse 100, HSA: 14,00mm li Auge sph. 0,00, cyl. -0,75, Achse 90, PD: 28,5/28,6mm   Akkomadoation: re  + li Auge 12dpt, Motilität: re + li Auge frei, Cover Ortho, Uncover Eso   Konvergenznahpunkt: 5 cm Lichter Test Eso/Diplopie   dissoziierte Phorie (Rot/Grün Trennung): 12 BA 2 BOL stark schwankend   Fusionsbreite Ferne: Konvergenz(Basis/Aussen): Nebelpunkt 20, Dipopiepunkt >40, Fusionspunkt um 0,0 Divergenz (Besis/Innen): Nebelpunkt nmb, Diplopiepunkt 2, Fusionspunkt um 0,0   assoziierte Phorie (pos Poarisation): re Auge: 15.00 prdpt 180° 0.50 prdpt 90° li Auge: 15.00 prdpt 0°   Fragestellung: mittel bis hochgradige Pathophorie Bitte: Abklärung hinsichtlich möglicher Behandlung und/oder Stellungs-OP   So, soweit der Bericht. Wird daraus jemand schlau? Also was ich jetzt daraus verstehe ist, dass mein Sohn auf beiden Augen ein Prisma von je 15 hat, oder? Wird das zusammengerechnet, da er ja am Tag der Untersuchung von 30 sprach. Wie ist Eure Einschätzung bzgl. einer Behandlung?   Es kommen bestimmt noch mehr Fragen, aber ersteinmal würde ich den Bericht möglichst genau verstehen.   Vielen Dank für die Möglichkeit solche Fragen in einem Forum zu stellen!   LG, Stina
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GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20
*/

Hallo Stina

Eine vereinfachte "Übersetzung":

Befund: Asthenopie: LRS mit Cephalgien u. zeitweiser Diplopie sowie Lesefrust = Allgemeine Sehbeschwerden, Leserechtschreibschwäche mit Kopfschmerz, zeitweisem Doppeltsehen sowie Lesefrust.

Visus:  re Auge 0,8 (ohne Korrektion), 1,00 (mit neuer Korrektion)li Auge 0,7 (ohne Korrektion), 1,00 = Sehschärfe mit und ohne Korrektion.

Refraktion: (subjektiv)re Auge sph. 0,00, cyl. -0,50, Achse 100 = Korrektur für optimale Fern-Sehschärfe im rechten Auge; HSA: 14mm = Abstand der Messbrille vom Gesicht.
li Auge sph. 0,00, cyl. -0,75, Achse 90 = Korrektur für optimale Fern-Sehschärfe im linken Auge; PD: 28,5/28,6mm = Abstand zwischen den Messgläsern während der Messung.

Akkomadoation: re  + li Auge 12dpt = Fähigkeit zum Scharfstellen, Motilität: re + li Auge frei = Augenbeweglichkeit ist frei von Hindernissen/Lähmungen; Cover Ortho, Uncover Eso = Augen drehen bei gewissen Testbedingungen nach innen.

Konvergenznahpunkt: 5 cm = wie nah kann er ein Objekt zur Nase führen bis er es doppelt sieht; Lichter Test Eso/Diplopie dissoziierte Phorie (Rot/Grün Trennung): 12 BA 2 BOL stark schwankend = Augen drehen unter gewissen Testbedingungen zu weit nach innen und das rechte nach unten, so dass er unruhig doppelt sieht.

Fusionsbreite Ferne Konvergenz (Basis/Aussen) = Belastungstest des beidäugigen Sehens bei Blick in die Ferne, Augen werden während des Test "gezwungen" sich nach innen (zur Nase hin) zu drehen um den Test zu "bestehen".

Nebelpunkt 20 = sieht bei Belastung von 20 (Prismendioptrien) unscharf; Diplopiepunkt >40 = sieht erst bei Belastung von mehr als 40 doppelt; Fusionspunkt um 0,0 = sieht erst bei kompletter Entlastung wieder ein Bild.

Divergenz (Basis/Innen): = Belastungstest des beidäugigen Sehens bei Blick in die Ferne, Augen werden während des Test "gezwungen" sich nach aussen (von der Nase weg) zu drehen um den Test zu "bestehen".

Nebelpunkt nmb = Unschärfe nicht messbar (sollte auch nicht!), Diplopiepunkt 2 = sieht schon bei Belastung von 2 doppelt, Fusionspunkt um 0,0 = sieht erst bei kompletter Entlastung wieder ein Bild.

Assoziierte Phorie (pos Polarisation): re Auge: 15.00 prdpt 180° 0.50 prdpt 90° li Auge: 15.00 prdpt 0° = beide Augen drehen unter gewissen Testbedingungen je 15 Prismendioptrien zur Nase hin. Dazu kommt noch, das beide Augen in der "Höhe" auseinander gehen: das rechte 0.5 nach unten.

mittel bis hochgradige Pathophorie = Fachwort für das Abweichen der Augen vom Fixierpunkt unter gewissen Testbedingungen.

GB

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Akkomadoation: re  + li Auge 12dpt = Fähigkeit zum Scharfstellen, Motilität: re + li Auge frei = Augenbeweglichkeit ist frei von Hindernissen/Lähmungen; Cover Ortho, Uncover Eso = Augen drehen bei gewissen Testbedingungen nach innen.

 

Witz! Beim Covern nichts und bei Uncovder was. Habe selten so was dämliches gelesen.

 

Konvergenznahpunkt: 5 cm = wie nah kann er ein Objekt zur Nase führen bis er es doppelt sieht; Lichter Test Eso/Diplopie dissoziierte Phorie (Rot/Grün Trennung): 12 BA 2 BOL stark schwankend = Augen drehen unter gewissen Testbedingungen zu weit nach innen und das rechte nach unten, so dass er unruhig doppelt sieht.

 

 

Eben solcher Schwachsinn. Das kommt davon wenn Optiker den Arzt spielen wollen. Keine Ahnung von der Materie.Wenn man das vergleicht mit dem Test danach:

 

[{quote]

Fusionsbreite Ferne Konvergenz (Basis/Aussen) = Belastungstest des beidäugigen Sehens bei Blick in die Ferne, Augen werden während des Test "gezwungen" sich nach innen (zur Nase hin) zu drehen um den Test zu "bestehen".

 

Völliger Unsinn: 

Nebelpunkt 20 = sieht bei Belastung von 20 (Prismendioptrien) unscharf; Diplopiepunkt >40 = sieht erst bei Belastung von mehr als 40 doppelt; Fusionspunkt um 0,0 = sieht erst bei kompletter Entlastung wieder ein Bild.

 

Fusionspunkt um Null. Man sollte sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Man kann 40 Prismendioptrien fusionieren aber bei über Null wäre alles doppelt, ist total unlogisch und nicht nachvollziehbar,wie auch andere Aussagen.  Hier will jemand Doktor werden und hat, was für ein Dilemma, kein Medizinstudium absolviert.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@AgnesMaria

Echauffieren Sie sich so stark über die vereinfachte Übersetzung oder über die Werte, die der Kollege gemessen hat? Das wird aus Ihrem bruchstückhaften Kommentar leider nicht so recht ersichtlich.

Bild des Benutzers Stina
Verbunden: 13. Mai 2011 - 9:49

@GB Vielen Dank für die "Übersetzung"

Weiß gar nicht, warum mein Text so unstukturiert erscheint. Habe alles schön gegliedert und viele Absätze drin gehabt. In so einem zusammenhängendem Text ist es natürlich schwer alles heraus zu lesen, sorry...

 

Aber was heißt das jetzt in Bezug auf eine mögliche Korrektur? Und wie kann ich es nachempfinden, wie mein Sohn sieht?

Und warum sollte eine Vollkorrektion mit Brille nicht möglich sein, da er doch auf beiden Augen "nur" Prismen von 15 bräuchte, oder verstehe ich das falsch?

Stina

Bild des Benutzers Mirii
Verbunden: 21. April 2010 - 20:00

Hallo, Stina

ich bin keine Fachfrau, sondern selbst Betroffene (ich hatte noh vor 1 Jahr 37 pdpt Innenschielen) und möchte Sie erst mal dazu beglückwünschen, dass Sie dieses Expertenforum gefunden haben, denn Sie bekommen hier bestimmt - auch wenn man nicht immer alles gleich versteht, was hier teilweise auch untereinander ausgetauscht wird - die richtige Unterstützung zum kontroversen Thema Winkelfehlsichtigkeit! Nur Geduld. Der erste und wichtigste Schritt ist ja, die Ursachen für die Beschwerden Ihres Sohns zu erkennen (hat bei mir etliche Ärzte und 1/2 Jahr gedauert). Diesen Schritt haben Sie bereits getan und jetzt gilt es, die geeigneten Maßn hmen zu ergreifen.
Bei meiner hoch dosierten Prismenbrille, die ich vorübergehend trug, hat man mein Innenschielen übrigens deutlich hinter der Brille gesehen (hab hier in meinem Thread ein Foto reingestellt) - auch wenn die Brille eine tolle, sofortige Entlastung war! Also 15 Prismen pro Glas sind ganz schön viel. Ich wiederhole - bin keine Fachperson - aber da man nur bis max. rund 35 pdpt auf einmal operieren kann, wurde diese relativ risikoarme OP bei mir recht schnell durchgeführt. Hauptsache ist, man findet einen erfahrenen Arzt dafür.

Ich behaupte mal, dass man nur schwer nachempfinden kann, wie ein Winkelfehlsichtiger sieht. Denn die sog. asthenopischen Beschwerden sind bei jeder Person anders ausgeprägt und stehen nicht unbedingt im direkten Zusammenhang mit dem gemssenen "Schiel-Wert". Aber Sie können ja mal - wenn Ihr Sohn eine Prismenbrille bekommt - diese aufsetzen. Ich habe damit in meiner Familie ganz schön Wirbel gemacht. Manchen ist völlig schwindelig geworden und andere haben fast nichts gemerkt.

Sie bekommen bestimmt bald noch gute Tipps hier.
Alles Gute schon mal für Ihren Sohn,

Miri

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

Hallo Stina,

gern geschehen.

Eine kurze Verständnisfrage:

Was war der Grund für den Besuch beim Augenoptiker bzw. welche Beschwerden beobachten Sie bei Ihrem Sohn?

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

@AgnesMaria

Echauffieren Sie sich so stark über die vereinfachte Übersetzung oder über die Werte, die der Kollege gemessen hat? Das wird aus Ihrem bruchstückhaften Kommentar leider nicht so recht ersichtlich.

Ich amüsiere mich gerade prächtig. Was anderes war ja Ihnen letztlich nicht möglich. In meinen Augen haben Sie gerade den Volltreffer gelandet. Wie nobel und souverän Sie doch damit aussehen. Seien Sie stolz auf sich.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Alterego
Verbunden: 15. März 2011 - 13:25

Dann will ich mal versuchen, Dir eine erste Einleitung in die Thematik Winkelfehlsichtigkeit zu geben, wobei ich hoffe, daß die hier vertretenen Fachleute mich korrigieren werden, wenn das eine oder andere sachlich ungenau bzw. falsch ist.

Also:

Ähnlich wie beim Schielen liegt der Winkelfehlsichtigkeit ein Ungleichgewicht der Augenmuskeln zugrunde (unterschiedliche Längenerstreckung mindestens eines der Augenmuskeln). Dieses Ungleichgewicht der Augenmuskeln führt zu einer Einschränkung des Binokularsehens – insofern in Ruhestellung des Augenpaares keine Orthostellung zustande kommt, in der es seinen Gegenstand punktgenau fixieren kann. Dadurch dass die Ruhestellung nicht mit der Orthostellung übereinstimmt, wird aber nicht nur das Objekt fehlerhaft fixiert, sondern sein Bild auch nur mangelhaft projiziert. Das Bild eines betrachteten Objekts gelangt nicht an die Stelle des schärfsten Sehens. Die Abbildung eines Gegenstandes auf der Netzhautmitte ist aber die Voraussetzung für die optimale neuronale Verarbeitung dreidimensionalen Sehens. Neben einer fehlerhaften Orthostellung besteht eine Winkelfehlsichtigkeit also vor allem in einem LATENTEN Bildlagefehler, was durch das o.g. Augenmuskelungleichgewicht hervorgerufen wird. Dieser latente Bildlagefehler kann im Einzelauge oder in beiden Augen auftreten, je nachdem ob ein oder beide Augenmuskeln betroffen sind.

Während aber beim Schielen ohne äußere Korrektur kein beidäugiges Wahrnehmen möglich ist, indem entweder die Augenpaare alternieren oder ein Seheindruck ausgeschaltet wird, wird bei der Winkelfehlsichtigkeit binokulares Sehen intern kompensiert – was sowohl ‚Segen‘ als auch ‚Bürde‘ zugleich bedeutet:

Bei einer Winkelfehlsichtigkeit ist ‚normales‘ Binokularsehen mit erhöhtem Energieaufwand möglich, was auf eine Kompensationsleistung des Gehirns zurückgeht. Das Gehirn gleicht die Längenunterschiede der Bewegungsmuskeln der Augen durch aktives Gegensteuern aus, indem sichtbare Augenstellungsfehler vermieden werden. Um die Winkelfehler auszugleichen, sind die Augenmuskeln dauernd unter Spannung. Diese Spannung muss sich lösen, um die gewünschte Bewegung ausführen zu können. Am Ende der Folgebewegung müssen die Augenmuskeln wieder ihre Kompensationsstellung einnehmen. Dadurch können langsame oder sprunghafte Folgebewegungen vorkommen. 1 Stunde Lesen kann mit jedem Augenschlag eine Unmenge von Korrektionsmaßnahmen des Gehirns erfordern. Dem Winkelfehlsichtigen ist deshalb seine Winkelfehlsichtigkeit kaum anzumerken. Kinder mit Winkelfehlsichtigkeit sind von der Augenstellung her unauffällig, weil sie das Muskelungleichgewicht aktiv ausgleichen. Sie bestehen überwiegend alle Reihen- und Vorsorgeuntersuchungen einschließlich der Tests auf ein- bzw. beidäugiges Sehen.

Tatsächlich aber KANN das Ausgleichen auch bei kleinen Fehlern eine erhebliche Dauerbelastung für Körper und Geist darstellen und führt dann zu Anstrengungsbeschwerden wie Kopf- und Bauschmerzen sowie Ermüdungserscheinungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Mit dieser Dauerbelastung gehen Lernprobleme einher, die sich insbesondere bei der Aneignung von Wortbildern (Lesen, Schreiben) sowie Raum- und Zahlvorstellungen negativ bemerkbar machen. In der Literatur wird häufig auf den Umstand hingewiesen, dass Diagnosen von ‚ADS‘, ‚ADHS‘, ‚Legasthenie‘, ‚Dyskalkulie‘ oft nicht zutreffen, insofern sich deren Symptome – zumindest teilweise – mit denen der Winkelfehlsichtigkeit überschneiden – dass also o.g. Diagnosen sich bis zu 20% auf Winkelfehlsichtigkeit zurückführen lassen.

Die vielen von Dir angegebenen Werte kann ich nicht deuten - außer: Was Dein Optiker mit 2x15 Prismen Innenstellung (Esophorie) meint, ist, daß beide Augen, wollen sie ein Objekt in 1m Entfernung fixieren, jeweils 15cm daneben schauen wollen bzw. daß das Abbild dieses Objekts entsprechend der fehlerhaften Ruhestellung nicht am Ort des schärfsten Sehens in der Mitte der Netzhaut abgebildet würde. Was hier noch zu beachten gilt, ist, daß nicht unbedingt hohe Werte große Schwierigkeiten auslösen bzw. umgekehrt kleinere Werte nur kleinere bis keine Probleme verursachen – Das wäre, wie ich meine, je nach Einzelfall zu bewerten. Daß „Brillenbau mit Vollprismen optisch und kosmetisch“ nicht anzuraten seien, bedeutet wohl: Daß die unvermittelte Verabreichung des Prismenwertes nicht verträglich sein könnte, wobei damit zugleich zu dicke Gläser mit einen zu großen Gewicht? verbunden sein könnten.

Was ich aber glaube, ist, daß Ihr bei Dr. G. In K. gut aufgehoben seid. Zur Lektüre noch folgende Vorschläge (Die meisten Texte sind im Internet verfügbar):

Wulf, Uwe (Hg.): Winkelfehlsichtigkeit – Ein Sammelband, Idstein 2007
Gorzny, Fritz: Winkelfehlsichtigkeit: Diagnose oder Scharlatanerie?, o.O, o.J.
Gorzny, Fritz: Prismatische Korrektion gemäß MKH bei Kindern und Jugendlichen, in DOZ 1.2002
Gorzny, Fritz: Optometrische und orthoptische Untersuchungen im Vorfeld einer LRS/Legasthenie und ADHS-Symptomatik, in: DOZ 8.2005
Gorzny, Fritz: Augenärztliche Informationen für Betroffene über Augenmuskeloperationen, in: DOZ 1.2007

(Ich bitte nochmals um Nachsicht, weil ich betreffenden Text jetzt gerade heruntergeschrieben habe)

Beste Grüße

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@AgnesMaria

Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich noch nicht lange genug mit diesem Forum vertraut bin. Aber wovon reden Sie eigentlich?

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich noch nicht lange genug mit diesem Forum vertraut bin. Aber wovon reden Sie eigentlich?

Wovon Sie reden ist mir klar. Da beißt sich nur die Katze in den Schwanz. Lesen Sie sich mal ein. Vieleicht kommt Ihnen dann die Morgendämmerung zur Hilfe. Es ist natürlich möglich dass Ihr IQ über dem steht was man geboten bekommt. Da kann ich Ihnen bedauerlich nicht weiter helfen. Aber Sie schaffen das schon. So eine erhabene Intelligenz von Ihrer Seite! Dem kann man nichts entgegen stellen.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@AgnesMaria

Ich weiss immer noch nicht wovon Sie reden oder was Sie anzudeuten versuchen. Aber ich gehe wohl recht in der Annahme, dass Ihre süssen Schmeicheleien nicht dazu gedacht sind, mir den Tag zu verschönern.

Mir fällt allerdings auf, dass das jetzt Ihr dritter Beitrag ist ohne jeglichen Bezug auf die Frage der Threadstellerin. Wie wäre es, wenn Sie ab jetzt Ihre Fähigkeiten auf das Anliegen von Stina konzentrieren würden?

Nehmen Sie sich ein Beispiel an ErichEsser und Mirii! Das käme allen zu gute.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Leute,

also ich möchte auch, dass hier Stina weitergeholfen wird. Wenn der Versuch von GB nicht korrekt war, dann wäre es schön, wenn ein (anderer) Fachmann es hier tun würde - ich bin leider kein Fachmann, sonst hätte ich es jetzt getan. Aber ich verstehe nicht alles von der Diagnose, wenn auch das Meiste...

Sollte die Diagnose des Optikers von Stina in sich unrund sein, , dann würde es Stina sicherlich helfen, wenn ihr jemand hier sagen könnte, worin die Ungereimtheiten bestehen, damit sie ggf. nochmals selbst bei ihrem Optiker nachhaken kann...oder sich eine zweite Meinung holen...

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Stina
Verbunden: 13. Mai 2011 - 9:49

Hallo,

entschuldigt, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber die Zeit ließ es leider nicht anders zu.

Wir waren nun mittlerweile bei genanntem Arzt in Koblenz und fühlten uns dort sehr gut aufgehoben (ein sehr netter und geduldiger Arzt!). Er bestätigte natürlich die WFS und riet uns ebenfalls zur dringen notwendigen OP. Da wir uns zwar erst seit kurzen mit dieser Thematik beschäftigen, dafür aber sehr intensiv haben wir uns zu einer zeitnahen OP entschieden, da wir keine Zeit mehr zu verlieren haben (er ist ja schon 12) und der Leidensdruck enorm ist. Die OP wird nun am 28. Juni in der Augenklinik in Koblenz stattfinden und der Arzt selbst wird operieren.

Hier der kurze Befundbericht aus Koblenz

Diagnosen: Assoziierte Esophorie Astigmatismus

Befund

Refraktion RA: RA plan Visus 1,0 ; LA plan -0,5/90 Visus 1,0

Covertest: keine EB

Motilität: frei

Lang Test: 550 Winkel es

Wing: 11 Exo

Worth/Schober: mit 15 Pr Ba pos.

objektiver Schielwinkel: 20 Pr Ba auslösbar

Assoziierte Heterophorie

1. Polatest: 19 Pr Ba

2. Polatest: 28 Pr Ba D1

3. Polatest: 38 Pr BA

Wie sehr sich unser Sohn (warscheinlich schon seit Jahren) anstrengen muss um "vermeidlich" normal zu sehen, hat uns folgende Begebenheit deutlich gemacht: Nachdem er die eingestellten Prismen von 38 eine Viertelstunde tragen musste haben wir eine Mittagspause machen sollen. Wir wollten in einem Restaurant essen gehen und sind somit raus in die Stadt gegangen. Unser Sohn konnte plötzlich keine Treppen mehr steigen ohne zu stolpern und wäre gegen jede Laterne oder Bushäuschen gelaufen, wenn wir ihn nicht an die Hand genommen hätten. Die Speisekarte konnte er nicht lesen, es sei denn er kniff ein Auge zu. Er konnt so gar nichts scharf erkennen und war natürlich sehr erschrocken darüber (wir haben ihn natürlich die Zusammenhänge erklärt). Es dauerte knapp über 1 Stunde! bis er wieder so sehen konnte wie vorher. Für uns unglaublich! Eine Viertelstunde hat die Augenmuskulatur so entspannt, dass es so lange brauchte um wieder die Kraft und Energie aufzubringen das Auge zu kontrollieren.

Nun hoffen wir, mit der Entscheidung zur OP den richtigen Weg einzuschlagen und ihm hoffentlich damit zu helfen besser durch die Welt zu gehen.

Am gleichen Tag haben wir auch unsere jüngste Tochter (5 Jahre) dem Arzt vorgestellt. Bei ihr wurde auch eine WFS von ca. 30pdpt festgestellt. Bei ihr ist der Fall allerdings nicht so einfach, da sie aufgrund ihrer extremen Frühgeburt (25. SSW) an beiden Augen eine OP hatte um die drohende Netzhauthautablösung zu verhindern. Sie hat zur Zeit eine Brille mit folgenden Werten: Rechts Sphär -2,5 Cyl -1,5 Achse 0  Links Sphär +1,5 Cyl -2,0 Achse 9. Diese Brille haben wir erst seit März diesen Jahres, vorher hatte sie ( Rechts Shär -3,5 , Links Sphär +1,0 Cyl -1,0 ; Links s.o.) Wir kleben täglich das linke Auge für 6 Std. ab. Die Diagnose von unsererem bisherigen Augenartzt: MED rechts, halt Fixation nicht;  Mikrostrabismus Conv R, Amblyopie R,  Retropath pre nat. zu Laserkoag. (kann ich nicht so richtig entziffern, da handschriftlich verfasst).

Der Koblenzer Arzt hat uns nun erklärt, dass er andere Meßwerte für das rechte Brillenglas hat und das dringend ausgetauscht werden muss. Er hat folgendes gemessen Rechts Sphär -3,5 Cyl. -1,5 Achse 140  Wie kann sich unser bisheriger Arzt so vermessen? Vor allem bei der Achse?

Außerdem konnte der Koblenzer Arzt sich den "Erfolg" der Abklebetherapie nicht erklären, denn laut der Ausage der Orthopistin hat sie nach 2 Jahren abkleben 80% auf dem rechten Auge erreicht und wir müssten dies nun durch ganz langsames rausschleichen erhalten. Dies konnte er nicht feststellen. Im Gegenteil, das Auge war kaum zur Fixation im Stande und hat kaum Sehvermögen in der Praxis gezeigt. Das steht unserer Erfahrung entgegen, dass unsere Tochter, wenn das gute Auge abgegklebt ist, durchaus gut sehen kann. Sie fährt sogar damit Fahrrad! Wie kann das zusammenhängen?

Der Koblenzer Arzt empfahl uns jetzt das linke (also gute Auge) täglich vorm schlafen gehen mit einem Tropfen Atropin zu tropfen. Dann haben wir zusätzlich auf dem linken Brillenglas eine 30er Prismenfolie und sollen es zusätzlich mit Seife verschleiern. Dies soll nun das rechte Auge zum Sehen zwingen bei gleichzeitiger Beidäugigkeit.In 4 Wochen haben wir einen Kontrolltermin, dann will er schauen, ob das rechte Auge überhaupt Sehfähig ist und ein binokulares Sehen möglich ist. Nur dann würde eine Korrektur der WFS Sinn machen, ansonsten hätte eine OP nur kosmetischen Hintergrund.

So ganz verstehe ich die Zusammenhänge nicht, aber ich vertraue dem Arzt und werde es mir beim nächsten Termin noch einmal genau erklären. Aber vielleicht hat von Euch hier eine Erklärung dieses Behandlungsansatzes und der verschiedenartigen Messungen und Therapien.

So, das war es erst mal wieder. Ist leider lang geworden, sorry! Hoffentlich versteht jemand mein Wirrwarr....

Und es wäre wirklich nett, wenn ich konstruktive Beiträge bekomme, denn interne "Streitigkeiten" helfen mir wenig Sad

LG,

Stina

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Stina,

ich denke, der Koblenzer Arzt hat richtig entschieden, anders ist einfach nicht zu helfen. Also jetzt erstmal mit der empfohlenen Methodik 4 Wochen arbeiten und dann weitersehen.

Viel Glück.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@Stina

besten Dank für den ausführlichen Bericht.

Ich möchte gerne nochmals kurz zurückkommen auf meine Verständnisfrage:

Was war der Grund für den Besuch beim Augenoptiker bzw. welche Beschwerden/Probleme beobachten Sie bei Ihrem Sohn?

Bild des Benutzers Stina
Verbunden: 13. Mai 2011 - 9:49

Also der Grund für den Optiker war eine direkte Empfehlung einer neuen Bekannten, der ich die "Probleme" mit unserem Sohn geschildert habe.

Seit unser Sohn so ca. 2 Jahre alt ist, haben wir gespürt dass etwas an ihm "Anders" ist ohne es genau benennen zu können. Er war und ist es immer noch sehr introvertiert und unsicher. Ihm sieht man das magende Selbstbewustsein förmlich an. Er eckt ständig über all an und ist schwer zu erziehen. Im Kindergarten fiel er durch extreme Trennungsangst auf, obwohl er mit seiner 1,5 Jahre älteren Schwester in einer Gruppe war. Er beteilligte sich kaum am Gruppengeschehen, insbesondere beim basteln, malen oder ähnlichem. Er wechselte nach der Einschulung der Schwester in einen Waldorfkindergarten. Dort fiel er auch gleich durch gleiche Problematik auf und wude auch zunehmend agressiv. In dieser Zeit bekam er seine 1. Brille, die er aber nur 1 Jahr tragen musste, da nach diesem Zeitraum angeblich keine Sehschwäche mehr bestand (?). Wir bekamen eine Ergotherapie empfohlen, die er ca. 2 Jahr bekam mit geringem oder eigentlich keinem Erfolg im Sozialverhalten (das war der Hauptgrund für die Ergo). Er klagte und klagt über dauernde Bauchschmerzen und seit ca. einem Jahr über immer häufiger werdende Kopfschmerzen. Daraufhin wurden mehrere Allergietests und Lebensmittelunverträglichkeitstest durchgefürht. Die Nieren wurden untersucht und mehrere Blutbilder erstellt. Wir waren bei mehreren Heilpraktikern mit verschiedenen Schwerpunkten. Alles ohne Ergebnis. Es wurde zeitweise eine ADS Erkrankung in Erwägung gezogen, die ich aber für nicht treffend erachtete und dementsprechend auch teilweise widersprüchliche Aussagen von Ärzten bekam. Wir Eltern wurden teilweise für hysterisch gehalten. Es gab einen Arzt der uns mehr oder weniger deutlich sagte, dass wir ein Problem sehen wo keines ist und ihm durch diese Sugestion nur die Symptome übermitteln würden. Er wäre ein ganz normaler und vor allem gesunder Junge. Dies sollten wir endlich verstehen und mit der Diagnosesuche aufhören! Zum Glück taten wir dies nicht wirklich, auch wenn wir natürlich bald wirklich an uns zweifelten und für 1 Jahr versuchten keine Arzt u. Therapeutentermine mehr zu machen. Aber die Probleme hörten nicht auf - im Gegenteil - sie wurden stärker. Wir hatten bald jeglichen Zugang zu ihm verloren, er wurde immer depressiver, agressiver und einsamer. Teilweise sagte er, er möchte so nicht weiterleben (wie es da Eltern geht, brauch ich wohl keinem erklären!). Das Zusammenleben mit unserem Sohn ist und war immer schwierig und täglich eine mega Herausforderung. Kein Tag ohne Streit, Theater und Diskusionen! Auch in der Schule häuften sich ab der 3. /4. Klasse die Probleme. Eine Lehrerin empfahl uns letztes Jahr zu einer Psychologin mit dem Schwerpunkt Autismus-Spektrum-Erkrankungen zu gehen, da sie sich soetwas vorstellen könnte. Da war unser Sohn schon in der 6. Klasse und kam kaum mehr in der Schule zurecht. Die Psychologin machte eine gründliche Testung und diagnostizierte ihm dann Anfang dieses Jahres einen Asperger-Autismus. Interessant ist, dass auch eine LRS und Dyskalkulie getestet wurde, aber nicht ausgewertet werden konnte, da er in Ruhephasen ein unaufälliges Ergebnis erreichte aber in Stress-Situation das Ergebnis katastrophal ausfiel. Dies konnte sich die Psychologin nicht wirklich erklären und will in ein paar Monaten erneut testen.

Unser Sohn liest nichts, außer er muss (für die Schule), dann aber unwillig. Seit zwei Jahren liest er wenigstens Comics. Referate oder Aufsätze schreiben ist für die ganze Familie blanker Horror! In Mathematik ist er eigentlich recht gut, seit es Textaufgaben gibt wird es schwierig. Texte (ob Diktate, Aufsätze, Briefe oder Abschriften) trotzen nur so von Rechtschreibfehlern. Wenn sie korrigiert werden, macht er neue. Er steht tendentiell zu dicht an Leuten dran, so dass diese sich teilweise bedrängt fühlen, rempelt oft Sachen an oder muss sie bewußt berühren oder ankicken. Er hat keine Freunde ist sehr einsam. Ach ich könnte noch 1000 anderer "Macken" (die es ja nicht sind) oder Probleme aufzählen....Dabei ist er ein so toller Kerl und hat viele positive Seiten und Stärken, die will oder kann er bloß nicht sehen!

Zufällig lernte ich eine Heilpraktikerin kennen und erzählte ihr von meinem Sohn. Da sie selbst und auch ihre Kinder von der WFS betroffen sind hat sie natürlich schnell Parallelen entdeckt und mir davon erzählt. Sie empfahl mir den Optometristen wo wir waren und tja ich glaube es war der Volltreffer! Jetzt endlich, zum ersten Mal, haben wir das Gefühl wirklich die Ursache seiner Probleme gefunden zu haben. Ob zusäztlich wirklich noch ein Asper-Autismus besteht lassen wir ein halbes Jahr nach der OP überprüfen. 

Wir haben natürlich viel Hoffnung in der OP aber auch gleichzeitig Angst vor den Risiken und davon von der Hoffnung entäuscht zu werden, falls jemand nachfühlen kann was ich meine.

So, nun kennt ihr die Geschichte meines Sohnes.

LG,

Stina

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Liebe Stina,

gut dass Euer Sohn solche Eltern hat, die sich nicht unterkriegen und abwimmeln lassen!!!

Wenn es schon für uns Erwachsene so schwer ist, das Chaos vor den Augen zu benennen und damit klar zu kommen, wie schlimm muss es dann für Kinder sein...

Ich denke, außer mir drücken hier noch ganze viele die Daumen!

 

LG, Bernadette

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

 

Ich will nichts gegen Dr. G. sagen, aber bei einer Esophorie hat man erstens keine Nahexophorie und bei über 30 Prdpt. sind immer Einstellbewegungen zu sehen. Nach nur einem Tag zu entscheiden:" Wir machen eine OP." wäre nicht mein Ding. Dazu bedarf es einem Winkels der wenigstens 3 Monate stabil sein soll. Selbst eine Einleitungs-OP  muss man erst einmal mehrer Wochen ausmessen bevor man den Eingriff macht.

Ich denke nicht das sich ihr bisherige AA so vermessen hat. Bei KIndern kann sich die Refraktion manchmal sehr schnell ändern. Und die Diagnose von ihm stimmt mit den Befunden (außer der Sehschärfe) überein. Sie haben schon richtig bemerkt dass das Sehen mit Occlusion keine großen Schwierigkeiten machten. Das widerspricht dem Befund von Dr. G. Er selber operiert nicht mehr, sonden ein Kollege aus der Praxis. So war der Stand jedenfalls bis vor 3 Tagen .

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Stina
Verbunden: 13. Mai 2011 - 9:49

@AgnesMaria

Was bedeudet es, wenn ein Winkel stabil ist? Und was ist eine Einleitungs-OP? Was verändert sich bei mehreren Messungen?

Ich habe es so verstanden, dass sowieso nur ein Winkel von höchstens 40pdpt operiert werden kann?

Was und wie wäre dein Vorgehen? Was sind die Risiken, wenn jetzt sofort operiert wird?

Mein Sohn hatte einige Prismenbrillen in der Praxis von Dr. G gezeigt bekommen, die noch nicht mal annähernd seine Stärke hatten. Da fing er fast an zu weinen und flehte fömlich bloß nicht so ein Gestell mit so riesig-dicken Gläsern tragen zu müsssen. Er leidet so schon genug unter dem Mobbing der Klassenkameraden.

Für eine Aufklärung wäre ich dir sehr dankbar, denn wir möchten natürlich das Richtige entscheiden!

LG,

Stina

Bild des Benutzers annegret
Verbunden: 16. Februar 2011 - 5:33

Liebe Stina,

 

es stellt sich wirklich die Frage was Dein Sohn hat. Eine Eso oder Exo. Was ist davon die Übersteuerung. Erst das muß man präzise ermitteln. Was machst du wenn die die Eso operierst und er hat tatsächlich ne exo. Oder eine Übesteuerung in Beides. Wenn das der Fall ist hilft denn dann überhaupt eine OP?.Ich spreche aus Erfahrung, habe selber Erahrung mit solchen OPs, die voll nach hinten los gingen und falsch operiert ist nox wert, verschlimmert sich alles mehr. Erst testen was ist was, zur Not wenn Werte zu hoch sind mit Folien. Frage sieht er verzerrt, verschwommen, sieht er manchmal garnichts. Ich kann da nur Agnes Maria voll beipflichten in Ihren Äusserungen.

 

LG Annegret

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

@AgnesMaria

Was bedeudet es, wenn ein Winkel stabil ist? Und was ist eine Einleitungs-OP? Was verändert sich bei mehreren Messungen?

Wenn der Winkel sich nicht mehr drastisch ändert.

Ich habe es so verstanden, dass sowieso nur ein Winkel von höchstens 40pdpt operiert werden kann?

Richtig.

Was und wie wäre dein Vorgehen? Was sind die Risiken, wenn jetzt sofort operiert wird?

Ich würde erst mal mit einer Prismenfolie arbeiten.

Für eine Aufklärung wäre ich dir sehr dankbar, denn wir möchten natürlich das Richtige entscheiden!

Kann ich gut verstehen. Nur ist meine Herangehensweise  vielleicht anders als von Dr. G.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Stina,

wenn Dein Sohn eine Viertel Stunde lang 38 Prismen auf der Nase hatte und danach über eine Stunde brauchte, um wieder "normal" zu sehen, dann klingeln bei mir die Alarmglocken, dass da auch Mikrostrabismus dahinter stecken könnte, so wie bereits bei Deiner Tochter diagnostiziert - so was vererbt sich gerne. ein Mikrostrabismus allein macht in der Regel nicht so die Probleme, erst wenn sich eine WF obendrauf packt.  Aber bei der Prismenkorrektion muss man eben anders vorgehen, wenn Mikrostrabismus MIT einer WF daherkommt. Das solltet Ihr nochmal abklären lassen, eventuell beim behandelnden AA der Tochter. Eine zweite Meinung schadet nie, besonders wenn es um die Frage geht, OP oder nicht, bzw. wann die OP. Vorschnelle Entscheidungen könnten hinterher die falschen gewesen sein. Bei mir haben übrigens 3 AÄ das Mikroschielen nicht erkannt, immer hieß es nur: WF...beim 4. Mal hatte ich dann des Rätsels Lösung zu meinen plötzich steigenden Prismenwerten bei prismatischer Vollkorrektion...

Wie dick waren denn die Brillen, die Euch gezeigt wurden? Ich bin über 7 Monate mit 20 Prismen durch die Gegend gelaufen und empfand es nicht als so schlimm. Die richtige Glaswahl, Größe des Brillengestells und gutes Einschleifen können da schon viel ausmachen. Meine Tocher hatte 30 in der Brille, das was dann schon recht dick, aber sie hatte eine größere Fassung und außerdem nahm ich günstiger Gläser, weil es nur für 3 Monate bis zu OP sein sollte.

Noch kurz zu Deiner Tochter: Wenn sie unter Okklusion des guten Auges Fahrradfahren kann, dann hat sie auch Sehschärfe und Fixation. Das Abkleben war total wichtig, um die Sehkraft zu erhalten und das Auge muss weiterhin in engmaschen Abständen kontrolliert werden. Sobald die Sehkraft wieder schwindet, muss eventuell wieder mit Abkleben gegengesteuert werden. Jeder Fall ist anders gelagert, da bedarf es erfahrener Behandler..

Drück Euch die Daumen und weiterhin alles Gute

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Stina
Verbunden: 13. Mai 2011 - 9:49

Hallo,

nachdem ich hier im Forum weiter quergelesen habe kommen noch ein paar Fragen auf. Vielleicht kann sie mir jemand beantworten.

Mehrfach las ich über Zusammenhänge der Atlaswirlbel mit der Augenproblematik. Wie hängt das Zusammen, was sagt es aus? Bei meinem Sohn waren wir mehrmals zu einem KISS-Spezialisten zur manual Therapie. Jedesmal zeigten sich kurzzeitig Verbesserungen in seinem Sozialverhalten. Grund der Besuche war ein sog. Räuspertic, der dann auch immer für mehrere Monate verschwand.

Außerdem scheint es, als wenn es Zusammenhänge mit der Hashimoto Erkrankung gibt? Wenn ja, ist die Info evtl. wichtig, dass meine Mutter einen diagnostizierten Hashimoto hat und auch ich jahrelang aufgrund einer Schildrüsenunterfunktion behandelt wurde. Mittlerweile soll diese seit ca. 7 Jahren nicht mehr bestehen (nehme auch keine Tabletten mehr). Hashimoto wurde nie festgestellt. Meine Mutter riet mir nun abe,r dies erneut überprüfen zu lassen, da sie seit neustem bei einem Speziallisten in Behandlung ist und viele meiner Beschwerden doch als solche erkennen zu meint. Da es ja eine vererbare Erkrankung ist, könnten die Augenprobleme meines Sohnes evtl. auch auf einen unentdeckten Hashimoto zurückzuführen sein? Bisher wurde er nie auf Schildrüsenerkrankungen od. ähnliches untersucht.

LG,

Stina

Bild des Benutzers Alterego
Verbunden: 15. März 2011 - 13:25

Auf oben gestellte Fragen, weiß ich keine Antwort, aber:

Viele von den geschilderten Symptomen habe ich auch im Blick auf unsere Situation wiedererkannt. Explizit möchte ich hier nur auf das stark eingeschränkte Selbstwertgefühl und einer - wie ich meine - daraus resultierenden Zögerlichkeit Bezug nehmen, die uns schon viele Diskussionen eingebracht hat. Auch den Unterschied von Ruhephasen und aus Streßsituationen resultierenden 'Katastrophen' (Schule!) kann ich nur bestätigen - Und doch sind unsere Kinder die Allerbesten, die man sich nur wünschen kann.

Mit der Prismenbrille, die unsere Tochter seit Oktober letzten Jahres trägt, haben sich einige deutliche Verbesserungen eingestellt, obschon gewisse Grundschwierigkeiten - Selbstwertschwäche und Unaufmerksamkeit - geblieben sind. Dennoch sind die Verbesserungen Indiz dafür, den richtigen Weg beschritten zu haben, nur:

Das hat uns die vergangene Zeit auch gelehrt, daß hier nichts ohne Besonnenheit zu erreichen ist, mag der Leidensdruck und die Nötigung, Änderungen herbeizuführen, noch so groß sein. Es ist eine Sache der kleinen Schritte, die hoffentlich in ihrer Quantität dann einen qualitativen Umschlag hervorrufen - so meine Hoffnung.

Genau diese Besonnenheit, die ich mir im Laufe der Zeit versucht habe, anzueignen (die ich aber nicht immer durchhalte), läßt mich danach fragen, ob Du nicht etwas genauer Auskunft darüber geben kannst, wie der Besuch bei Dr. G. in K. war. Wie war das Procedere der Untersuchung, wie war sein Umgang mit Euren Kindern? In Kürze werden auch wir einen Termin bei betreffenden AA in Anspruch nehmen.

Beste Grüße

ErichEßer

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Stina,

Hashimoto hat enormen Einfluss aufs Sehen, gerade bei vorliegender WF - die Werte sind nie stabil und abhängig von den Hormonwerten!

KISS/KID und WF stehen in SEHR engem Zusammenhang!!!!! Die KISS Problematik entsteht, weil die Kinder den Kopf leicht schräg halten, um einen Höhenfehler auszugleichen. Allerdings weiß man nicht, was zuerst da war: Henne oder EI. Manche sagen auch, die WF entsteht durch KISS....und vielleicht ist Beides richtig und jeweils fallgelagert. Behandelt werden muss Beides - aber bitte NIE nach einer Manualtherapie gleich innerhalb der nächsten 2 Wochen zum Augenmessen. Aber auch nicht zu lange warten, sonst blockieren die Wirkbel wieder.  Wichtig auch: hat Dein Sohn den Kopf bei der MKH-Messung gerade gehalten?

Euer Sohn hat viele Baustellen, aber Du kannst nicht alle auf einmal beschicken - das bringt enormen Stress in sein System. Nimm erst mal eine Baustelle vor, oft bewirkt das schon Besserung auf den anderen Baustellen, weil er wieder Kraftressourcen zur Kompensation frei hat. Die SD-Werte solltet Ihr unbedingt ganz bald überprüfen lassen. Und wenn er Hashimoto hat, dann wird es echt schwierig mit der richtigen Prismenbestimmung. Hier im Forum sind einige Betroffene, es gibt auch schon Threads dazu, die sind aber bereits etliche Jahre her...

Überstürzt die OP nicht, versucht es zunäächst mit einer stabilen Prismenkorrektion. Wie gesagt, 30 gehen gut in Gläser. Durch den Hashimoto schwanken die Werte enorm....vielleicht braucht er manchmal nur 5, dann wieder 40....mein Sohn schwankte zwischen 2 und 60..ohne Hashimoto....er ist intermittierender Außenschieler und ich habe ihn auch nicht operieren lassen, weil er nicht wollte.

Viel Erfolg!

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!