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Bild des Benutzers Birgitt
Verbunden: 11. Dezember 2003 - 0:00
Gleitsichtgläser?

Hallo zusammen!
Ich bin 42, weitsichtig und trage seit vielen Jahren eine Fernbrille. Seit mehr als einem Jahr habe ich zusätzlich eine Brille für die Nähe und mittlere Entfernung, also Bildschirm, weil es mit der blöden Alterssichtigkeit schon los geht.

Mein Optiker hatte mir geraten, mit der Anschaffung einer Gleitsichtbrille noch zu warten, weil die Gläser halt recht teuer sind und weil sich die Werte noch schnell ändern können.

Nun geht mir nach einem Jahr die ständige Wechselei aber ziemlich auf den Wecker und ich überlege, mir eine Gleitsichtbrille anzuschaffen.

Dazu meine Fragen Würdet ihr mir dazu raten? Oder soll ich tatsächlich noch warten? Und - man hört so viel "Blödes" über die Gewöhnung an Gleitsichtgläser. Ist das tatsächlich so kompliziert?

Mit welchen Kosten für Kunststoffgleitsichtgläser muss ich bei den Stärken +2,0 für die Ferne und +3,0 für die Nähe rechnen? Kann man das beziffern? So als Hausnummer...

Und - vielleicht ne blöde Frage Ich hab den Eindruck, dass ich mit der Lesebrille auch weit gar nicht sooo viel schlechter sehe. Könnte man nicht einfach die Fernbrille ein bisschen stärker machen und ich seh dann damit auch nah gut? Worin liegt der Unterschied zwischen Lese- und Fernbrille?

Viele Fragen auf einmal. Ich hoffe, das ist nicht schlimm.

Vielen Dank und viele Grüße,
Biggi

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Birgit

Dein Optiker hat weder Interesse am Geld verdienen (komisch), noch an fähiger guter Beratung(schlimm).

Grundsätzlich ist der Einstieg in das Zeitalter der Mehrstärkengläser desto einfacher, je geringer die Unterschiede zwischen oben und unten ausfallen. Deshalb ist es sinnvoller in "jüngeren" Jahren einzusteigen, statt bis 45 - 48 zu warten!

Die Kosten pro Glas liegen bei 100 bis 350 Eur, je nach Qualität und Komfort. Hier sollte man unbedingt auf eine individuelle Beratung Wert legen. Am Besten ist es, wenn Augenglasbestimmung und Anpassung von Gleitsichtoptiken in einer Hand liegen. Einerseits ergeben sich bei der Messung und Anamnese evtl. wichtige Zusatzerkenntnisse, andererseits wäre es auch bei auftretenden Problemen sehr sinnvoll, alles aus einer Hand erhalten zu haben. Übrigens geben die seriösen Hersteller (über den Optiker) immer eine Verträglichkeitsgarantie (z.B. Zeiss innerhalb eines Jahres).

Wenn eine Dioptrie noch kaum verschwommen auf die Ferne ist, wird der Fernwert selbst, wohl noch zu schwach korrigiert sein, denn 1 dpt Nahwert zusätzlich, legt die Schärfeebene auf einen Meter Abstand vor die Augen. Dies bedeutet schon eine deutliche Reduzierung der Sehschärfe beim Blick in die Ferne.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Birgitt
Verbunden: 11. Dezember 2003 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

> Dein Optiker hat weder Interesse am Geld verdienen (komisch), noch an fähiger guter Beratung(schlimm).

Also das mit dem Geld verdienen - wir sind mit drei Brillenträgern in der Familie gute Kunden eines kleinen Fachgeschäftes. Da erwarte ich auch, dass er nicht um jeden Preis verkauft. Aber das mit der Beratung verwundert mich doch sehr. Bisher hatte ich mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt...

> einfacher, je geringer die Unterschiede zwischen oben und unten ausfallen.

Wenn das so ist, dann werde ich nicht mehr lange zögern.
Und ich werde meinen Optiker dann auch mal befragen, ob er das nicht weiß, oder warum er es mir nicht gesagt hat....

Danke auch für die Preisspanne.

> Am Besten ist es, wenn Augenglasbestimmung und Anpassung von Gleitsichtoptiken in einer Hand liegen.

Versteh ich das richtig Du empfiehlst also, beides, also auch die Augenuntersuchung beim Optiker machen zu lassen. Zumindest in diesem Fall?

> Verträglichkeitsgarantie (z.B. Zeiss innerhalb eines Jahres).

Innerhalb EINES Jahres???? Auweia. -(

> wird der Fernwert selbst, wohl noch zu schwach korrigiert sein,

Das ist möglich, keine Ahnung. Gibt es einen sinnvollen Grund, unter der optimalen Korrektur zu bleiben?

Vielen Dank auf jeden Fall schon mal,

Birgit

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Das mit der Verträglichkeitsgarantie wirst Du falsch interpretiert haben, denke ich.
Zeiss, wie auch etliche andere Markenhersteller gewähren Dir das Rückgabe- Tauschrecht (gegen andere Gläser) innerhalb eines Jahres. Du hast also ein Jahr Zeit mit der Enscheidung, ob Du mit den Gläsern zurechtkommst. Dies sollte allemal ausreichend sein. Die Gewöhnung sollte sehr viel schneller geschehen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers shorty
Verbunden: 27. Juli 2002 - 0:00

Hallo Birgitt,
es ist interessant, wie sich manche Dinge ähneln. Ich bin seit über zwanzig Jahren etwas kurzsichtig. Ab dem 39.Jahr war es angenehmer, ohne Brille zu lesen. 2 Jahre später, wurde mir ein Brillenwechsel empfohlen, zwischen Fernbrille und Gleitsichtbrille für den Innenraum, wie bei Dir für nahe und mittlere Entfernungen. Problem bei mir war aus Sicht der Orthoptistin beim Augenarzt, daß ich für die Ferne Prismen benötige, nicht aber für die Nähe. Nach einiger Zeit war mir der Wechsel aber zu umständlich, und ich ließ mir eine gute Gleitsichtbrille anfertigen (wo aus technischen Gründen die Prismen auch für die Nähe wirken). Ich hatte mich nach weniger als 1 Woche vollkommen daran gewöhnt.
Was Paul-Gerhard sagt, ist vollkommen richtig je früher, desto besser.
Ich möchte den Komfort von Gleitsichtgläsern nicht mehr missen.
Wichtig ist allerdings, daß sie von einem guten Optiker optimal eingemessen werden (Lage der Schärfebereiche, etc.).
Übrigens Eine gewisse Gewöhnungszeit ist vollkommen normal.

Viele Grüße

Rainer

Bild des Benutzers Birgitt
Verbunden: 11. Dezember 2003 - 0:00

Hallo Rainer,

ihr habt mich schon überzeugt. Ich werde dann im neuen Jahr auch mal die Gleitsicht angehen...

Vielleicht ne doofe Frage, aber was sind Prismen?

Grüße, Birgitt

Bild des Benutzers shorty
Verbunden: 27. Juli 2002 - 0:00

Hallo Birgitt,
Prismen benötigt man i.d.R. zum Ausgleich einer Winkelfehlsichtigkeit.
Die W. wird oft gar nicht festgestellt obwohl sie vorhanden ist. Es braucht schon einen guten AA oder AO der entsprechende Erfahrung hat.
Bei mir hat sich der Wechsel des AA vor 6 Jahren gelohnt.

Gruß
Rainer

Bild des Benutzers bigcoder
Verbunden: 24. Februar 2003 - 0:00

Hallo,

wie kann man denn eine Winkelfehlsichtigkeit feststellen? (Kann das NUR ein Augenarzt feststellen, oder kann man selber auch irgendwie feststellen, OB man :wink:elfehlsichtig ist?)

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo bigcoder,

eine Winkelfehlsichtigkeit wird meist von Optikern festgestellt, da Ärzte der entsprechenden Meßmethode meist kritisch gegenüberstehen.

Man selbst kann Verdachtsmomente erkennen, z.B. (die Profis mögen mich korrigieren) Kopfschmerzen oder "wegrutschen" eines Auges unter Alkoholeinfluß/Müdigkeit. Die meisten Menschen sind :wink:elfehlsichtig, jedoch muss nicht jede WFS korrigiert werden, da viele Menschen problemlos mit ihr leben können.

Gruß Lucccy,
die hofft, sich mit Halbwissen nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt zu haben

Bild des Benutzers shorty
Verbunden: 27. Juli 2002 - 0:00

Hallo Lucccy,
die Ausnahme bestätigt die Regel.
Bei mir wurde die W. bei der Erstuntersuchung bei meinem neuen Augenarzt durch dessen Orthoptistin festgestellt.
Nachdem ich ihm von nicht erkannten Netzhautproblemen berichtet habe, hat er eine Komplettuntersuchung der Augen durchgeführt. Dazu gehörte u. a. die Vorstellung bei der Orthoptistin.

Gruß
Rainer

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo shorty,

genau deshalb schrieb ich meist. Mir wäre auch Dr. Wulff durch das Forum hier als "WFS-tauglicher" Arzt bekannt.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers bigcoder
Verbunden: 24. Februar 2003 - 0:00

Hallo,

so wie das hier beschrieben wurde, kann ich bei mir KEINE Winkelfehlsichtigkeit feststellen. ABER das ist ja keine 100%ige Garantie, das ich keine Winkelfehlsichtigkeit habe.

(Kopfschmerzen bekomme ich aus irgend einen Grund manchmal von meiner Sehhilfe. "Wegrutschen" tuen meine Augen eigentlich nicht. Von daher ... )

Auch wenn ich eine Winkelfehlsichtigkeit hätte, würde ich die dazu gehörige Brille warscheinlic nur sehr selten tragen. -)

MfG Michael alias BigCoder