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Hallo,

das ist von Mensch zu mensch unterschiedlich. Ich habe Ceratokonus, habe maximal noch 50% und trage meine Contactlinsen nur nach "Lust und Laune". (Damals hatte ich ca. +3 und +1 und habe meine Brille nie getragen, weil ich mit der Brille nie zurecht kam. Heute, nachdem ich schon eigentlich seit über 20 Jahren eine Brille tragen müsste, komme ich immernoch nicht 100%ig mit der Brille zurecht.)

Ich glaube, das ich sogar mit nur 10% ohne Contactlinsen auf die Strasse gehen würde. -) Weil ich das Sehen halt ohne Sehhilfe gewohnt bin. (Ich bekomme manchmal beim Einsetzten der Contactlinsen Kopfschmerzen. Merkwürdig, oder?)

... wie gesagt, es ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Hm,

also ich war gestern eine Stunde ohne Brille in der Stadt, weil man ein neues Glas eingeschliffen hat und war erstaunt, wie blind man mit nur -1,5/0,5 sein kann...

Es reicht zumindest nicht mehr, um die Preisschilder in der Auslage des Optikers vernünftig zu erkennen und die Preisschilder an den Artikel der Karstadtwühltheke auch nicht.

Vielleicht ist es auch eine Frage der Gewöhnung. Wenn man sie regelmäßig trägt, ist man da sicherlich empfindlicher.

Anders kann ich mit ein "Rumlaufen ohne" bis -3 nicht erklären...

LG
Kersitn

Hallo,

ich hatte +3 NICHT -3! (D.h. eigentlich das ich weitsichtig bin.) Das ganze ist etwas komplizierter. Meine "Kurzsichtigkeit" kommt durch die Hornhautverkrümmung. (So habe ich das zumindest verstanden!)

Tatsächlich ist es warscheinlich die gewöhnung. Ich bin daran gewöhnt, ohne Sehhilfe durchs Leben zu gehen. Ich bekomme beim verwenden der Sehhilfe manchmal sogar Kopfschmerzen! (Eigentlich sollte das ja umgekehrt sein!) Zumindest hatte ich damals mit ca. 18 glaube ich ständig vom Brille tragen Kopfschmerzen. (Ich habe die Brille nur in der Schule getragen. ... naja gut, ich habe VERSUCHT die Brille zu tragen. Das ganze ist kläglichst an "Drücken und Jucken der Brille auf der Nase" gescheitert. Keiner konnte oder wollte mir helfen. Aber Jeder erwartete, das ich die Brille trage!

Was schlecht war, ist das man mir sagte, ich würde ja MIT Brille besser sehen als ohne! Das war bei mir aber eine Milchmädchenrechnung, die nicht auf ging. Ich habe MIT Brille nicht einmal gesehen, ob eine Ampel grün oder rot war! Welch ein trugschluss. Ich konnte wegen dem sehr starken Jucken nur auf den Fussboden gucken. Im Strassenverkehr eine Katastrophe. Ich war immer heil froh, wenn ich lebend über eine Strasse gekommen bin. (Führerschein hatte ich damals nicht gemacht. Das Jucken war so stark, das meine Nerven blank lagen. Ausserdem hätte ich ja
1. eine Hand zum "rumjucken" an der Brille gebraucht und
2. hätte ich ja ständig nach unten geguckt.

jetzt habe ich Ceratokonus. Da ist das Thema Brille schonmal gestorben. Ärgerlich für mich, denn jetzt, NACHDEM ich diese Krankheit bekommen habe, juckt die Brille kaum noch. -(

... ich will wieder zurück zur Brille. Aber Ceratokonus ist unheilbar und die Ceratokonus-Operationen sind einfach nur misst! Ich bin wegen diesem "Brillen-Horrortrip" mit dem gejucke und dem rumgeschnauze meines Augenarztes schon drauf und drann meinen Tod zu planen. So weit hat mich der "Ceratokonus" getrieben. -(

... und dabei habe ich immernoch etwa +3 Dioptrien Links. (Und +1 Rechts.) Und komme trotzt des starken Ceratokonus noch sehr gut ohne sehhilfe klar. ...

... ich glaube, ich würde mir das Leben nehmen, sobald ich von einer Sehhilfe abhängig bin ...

Hi bigcoder,

da hab ich mich mißverständlich ausgedrückt!
Die minus3 waren auch nicht auf Dich bezogen, sondern generell. Wie es mit +3 ist, weiß ich überhaupt nicht. Minus3 weiß ich auch nicht, schließlich habe ich nur die Hälfte. Es war mir nur als Vergleich so rausgerutscht, weil ich einige kenne, die bis minus3 noch ohne Brille rumgelaufen sind.

Bitte nicht persönlich nehmen!

Davon mal abgesehen solltes es auch keine Negativkritik sein, mehr ein Ausdruck von Unvorstellbarkeit, als von Unverständnis!

Ich finde, solange keiner blind fährt und somit andere gefährdet, muß das jeder selber entscheiden, was ihm angenehm ist.


Bigcoder das mit dem Jucken ist sicherlich die Hölle. Dass es so intensiv sein kann hätte ich nicht gedacht. Aber dass einen das wahnsinnig machen kann, das kann ich mir schon vorstellen.

Vielleicht erzählst du mal - wenn Du magst - was schon alles abgeklärt wurde.

Ich habe 4 jahre lang rumgesucht, bis man heruasgefunden hat, dass meine Schilddrüse nicht ok ist. Auch ich kenne solche Juckattacken, allerdings nicht auf der Nase, aber am ganzen Körper.
Seit der Einnahme von opoeligen Schilddrüsentabletten sind viele Beschwerden, mit denen ich mich - teilweise Jahrzehnte lang - rumgequält habe, spurlos verschwunden.

Zu Deinem (Juck-)Problem fallen mir spontan noch mehr Möglichkeiten ein, aber ich vermute, Du hast da einiges schon abgeklärt.

Es wäre echt schade, sich wegen einer Brille das Leben zu nehmen. Das isses doch echt nicht wert...

Im übrigen hatte meine Schwägerin einen Keratokonus (das hab ich schriftlich gesehen), der - nach ihrer Aussage - wieder weg ist und [angeblich] durch Streß ausgelöst wurde.
Kommt mir zwar auch komisch vor, aber sie hat keinerlei Beschwerden mehr.

LG
Kerstin

Ich kenne Zwillingschwestern, mit denen ich beruflich zu tun habe. (Ich leite einen Jugendtreff.) Die eine hat um die -4, die andere um die -5. Die verlassen in ihrer Freizeit das Haus ohne Brille. Nur wenn's wirklich nicht anders geht, setzen sie ihre Brillen auf, sprich in der Schule, im Klassenzimmer, aber nicht auf dem Schulhof.

Ich habe schon oft versucht, sie dazu zu bewegen, doch wenigstens ihre Brille mitzunehmen, so dass sie sie im Bedarfsfall bei sich hätten. Aber sie sind sehr beratungsresistent.
Sie sind in dieser Beziehung gewissermaßen krankhaft eitel und bestärken sich gegenseitig darin.

Die beiden kommen aber erstaunlich gut zurecht.
Ich sie schon einige Wochen gekannt, und mir ist nicht aufgefallen, dass sie kurzsichtig sind.
Eine hat bei mir an einem Seminar teilgenommen, und die hat u. A. souverän am Fels geklettert.

Ich halt's zwar für ziemlich blödsinnig bei dieser Kurzsichtigkeit ohne Brille das Haus zu verlassen, aber - zumindest wenn daran gewöhnt ist - kann man dabei ziemlich gut funktionieren.

An Kerstin
Ich selbst bin mit -1,25 Dioptrien auch kurzsichtig, komme aber ohne Brille bestens aus und fühle mich alles andere als blind.
Und hätte ich nicht vor einigen Jahren spaßeshalber eine Brille aufgesetzt, so wüsste ich wahrscheinlich nicht mal von meiner Kurzsichtigkeit.
Ich kann's nicht so ganz nachvollziehen, dass du dich ohne Brille so blind fühlst.
Aber vielleicht hast du einen heftigen Astigmatismus, so dass sich die Kurzsichtigkeit stärker auswirkt.

Hallo,

das mit dem Jucken ist jetzt (nach etwa 12 Jahren) weg. Der Grund war mehr als nur primitiv! Man hatte schlicht weg vergessen mir zu sagen, das man sich an eine Brille LANGSAM gewöhnen muss. (Man hatte aber immer Druck gemacht, das ich die Brille soooo unbedingt tragen muss!) Als ich die Brille mal nur eine Stunde pro Tag und das zwei bis drei Monate lang getragen hatte, ging es plötzlich. Nur zu meinem Frust hat meine Augenärztin direkt beim nächsten Termin gesagt, das ich die Brille weg werfen kann. - Ich brauche "harte formstabile Contactlinsen". - Und damit begann die nächste Horrostory ...

... die harten formstabilen Contactlinsen wurden mir ca. 1/2 Jahr später verordnet und dann angepasst. Danach brauchte die Krankenkasse nochmal 2-3 Monate und dann nochmal 3 Wochen für die Bestellung der Contactlinsen. Ich bekam meinen ersten Satzt Contactlinsen. Mit diesen Contactlinsen nam das Unglück seinen lauf. Was mir (mal wieder) nicht gesagt wurde ist, das diese Contactlinsen in den Augen höllische Schmerzen verursachen können! Die Schmerzen war so höllisch, das ich die Kontrolle über mich verlor. Ich schrie mitten in der Innenstadt urplötzlich richtig laut rum, verprügelte mich selbst, haute leicht auf meine Augen (in der Hoffnung zu erblinden) und ... griff irgendwann Ende November letzten Jahres zum Messer ...

... danach ging dann der ganze "Psycho-Kram" los. Psychiatrie, Medikamente (damit ich die Kontrolle behalte - hilft nur sehr wenig) usw. ...

Hallo allerseits,

wie man lesen kann, gibt es ja nichts, was es nicht gibt. Als Kind bin ich auch mindestens drei Jahre (im Alter von ca. 9-12) brillenlos herumgelaufen, am Ende mit Werten von um die -1,5 und -3,0, und es ist niemandem aufgefallen, noch nicht einmal den LehrerInnen.
Im Nachhinein frage ich mich allerdings, ob dadurch nicht die Entwicklung meiner Winkelfehlsichtigkeit begünstigt wurde, denn das schwächere Auge hat ja außer beim Lesen gar nicht fixieren müssen, sondern abgeschaltet.

Zu bigcoder natürlich leidet das gesamte Wohlbefinden, wenn man nicht gut gucken kann. Aus eigener Erfahrung kann ich dazu nur sagen, dass es am besten ist, sich abzulenken, denn je mehr man sich darauf konzentriert, desto stärker empfindet man die Beeinträchtigungen.

Was die unzureichenden Auskünfte deiner AAs angeht ich würde bei ÄrztInnen niemals darauf warten, dass sie in den 3min, die sie für mich Zeit haben, von sich aus alle notwendigen Infos geben. Da hilft nur, immer wieder nachzufragen und sich auch anderswo zu informieren. Meiner Erfahrung nach wird man von ÄrztInnen sogar ernster genommen, wenn sie merken, dass man informiert ist.
Manche haben sich anscheinend auch deshalb abgewöhnt, alles ausführlich zu erklären, weil die PatientInnen es gar nicht so genau wissen wollen.

Gruß,
Anna

...unter den Blinden ist der Einäugige König...


Ich glaube, es ist alles relativ. So lange man nicht weiß, wie perfektes Sehen "aussieht", meint man immer, alles ist o.k. Man hat ja keinen anderen Vergleich! Zudem verstärken sich die Werte ja schleichend, und nicht von heute auf morgen (ist bei Schwerhörigkeit bestimmt ähnlich).

Hat man dann mal den AHA-Effekt, sei es durch einen Zufall, weil man die Brille eines anderen aus Spaß sich selber auf die Nase setzt, oder weil man erstaunt feststellen kann, dass der Beifahrer im Auto die Straßenschilder schon viel früher lesen kann, als man selber, wird man endlich tätig und lässt die Augen messen.

Kinder können eine Übersichtigkeit von bis zu 5 Dpt. ausgleichen, habe ich mal gehört, als Erwachsener kann man das irgendwann nicht mehr. Ich brauche schon bei Werten unter +1,00 meine Brille, um mich hundertprozentig wohl zu fühlen, und keine Kopfschmerzen zu haben - das Sehen ist nicht schärfer, aber entspannter. Wie sich das bei Kurzsichtigkeit verhält, kann ich nicht sagen, ich glaube aber, hier greifen Kompensationstechniken nicht so gut und eine Brille wird schneller nötig sein.

Dem einen langt halt ein Visus von 80 %, der andere braucht seine 140% - ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Im Straßenverkehr sollte aber jeder verantwortlich handeln, und seine Sehhilfe auch tragen.

Viele Grüße
Kerstin

Hallo!

Zitat Im Nachhinein frage ich mich allerdings, ob dadurch nicht die Entwicklung meiner Winkelfehlsichtigkeit begünstigt wurde, denn das schwächere Auge hat ja außer beim Lesen gar nicht fixieren müssen, sondern abgeschaltet.

Gestern habe ich eindringlich einem MKH-Anwender meine Geschichte erzählt (mit 13 zum AA geschleppt worden, -2 dpt. beidseits gemessen und verordnet, Brille 3-4x jeweils am TV und in der Schule getragen, irgendwann im Ranzen kaputt gegangen; mit 19 wollte ich dann den Führerschein in den Händen halten und bekam mit -4,5 dpt. meine ersten KL).

Er bezweifelt in meinem Fall eine erworbene Heterophorie, nimmt vielmehr an, dass ich lieber unscharf sah als scharf angestrengt. Da ist was dran!!! Zumal es erwiesen ist, dass die Kids ihre Prismenbrille tragen, wenn sie merken, wieviel besser das Sehen damit ist. Und ich sah mit der ersten Brille wirklich nicht entspannt.

Ob aber in anderen Fällen ein latentes Schielen durch Nichttragen der Brille erworben wurde, wer weiß es?

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Grüße

Ralf

Zur Frage "Tabelle, ab wann man richtig kurzsichtig ist".....

Man ist richtig kurzsichtig, wenn man -0,25 dpt hat. (Als Augenoptiker kann man es nicht anders definieren)
Die Frage, ob es den jeweiligen Menschen behindert, wenn ihm seine -1,0 oder -5,0 fehlen, scheint ja unterschiedlich "gefühlt" zu werden.
Ich würde jedenfalls nicht herumlaufen wollen mit so einem Sehdefizit. Ich will sehen ! Wenn mir -0,25 dpt fehlen, dann ändere ich meine Gläser. Das ist eine Einstellungs- und Sicherheitsfrage für mich.
Was nützt es mir, wenn ich den Weg zur Post auch ohne Brille schaffe und dabei Leute übersehe, veränderte Öffnungszeiten nicht wahrnehme und für andere teilweise sichtbar hilflos wirke, wenn ich überall auf 25 cm rangehen muß, um deutlich sehen zu können? Wenn ich meine Augen zumachen will, dann....aber auch nur dann setze ich meine Brille ab. Na gut, und beim Nahkampf .

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Beste Grüße von Mutti

Hallo,

also ich denke, das ist Ansichtssache. Wenn ich daran denke, WIE ich früher die Brille getragen habe ... was nützt es mir, wenn ich den Fussboden mit 100% sehe, aber nicht sehe, ob die Ampel grün oder rot ist. (Zur Erklärung Damals hatte mich das starke Jucken der Brille zum "Blick auf dem Boden" gezwungen.)