Guten Abend!
Ich habe einige Fragen zum Thema Schielen/ Schiel OP.
Ich schiele bereits seit kurz nach meiner Geburt, also 27 Jahre lang. Es handelt sich um Höhenschielen auf dem linken Auge, bzw. auf dem rechten Auge, wenn ich versuche, mit links zu fixieren.
Wenn ich wie üblich mit rechts fixiere (Weitsichtig, +1,25dpt und Hornhautverkrümmung) dann habe ich auf dem linken Auge noch ca. 10 Grad (Schätzung der Orthoptistin bei der letzten Brillenanpassung vor 2 Monaten) Schielwinkel, nach unten gerichtet. Wenn ich mit links fixiere, dann rutscht der Blick meines rechten Auges sofort nach oben, so sehr ich mich auch anstrenge, es nicht zu tun. Auf dem linken Auge brauche ich keine, bzw. kaum Stärke (+0,25 dpt). Allerdings merke ich am Ende des Tages, wenn ich dann kurzzeitig versuche, mit links zu fixieren, dass die Bilder seltsam konstrastiert sind. Haben Sie vllt. eine Idee, woran das liegen könnte?
Vor 7 Jahren hatte ich eine Schiel-OP, die den Schielwinkel auf die geschätzen 10Grad reduzierte. Es wurden, so wurde es mir gesagt, 3 Muskeln des linken Auges gefaltet.
Seit der OP habe ich hin und wieder stechende Kopfschmerzen, im Bereich hinter dem linken Auge. Besteht durch eine 2.te OP die Chance, dass diese Kopfschmerzen weniger werden/ verschwinden? Ist es realistisch zu hoffen, dass der Schielwinkel durch eine zweite OP verkleinert werden kann?
Leider habe ich links auch ein leicht hängendes Lid. Ließe sich dieses durch Sehtraining mit dem linken Auge etwas lindern?
Bitte entschuldigen Sie meine laienhafte Ausdrucksweise, ich habe leider keine konkreten Angaben zur Hand, bis auf die Sehstärke. Und vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung!
Beste Grüße,
MM
Hallo MM,
Das Schielen ließe sich mit einer erneuten OP sicher weiter reduzieren. Ob die Kopfschmerzen am Sehen liegt wage ich zu bezweifeln, da Sie ja alternieren.
Das Lid wird auch durch Sehtraining nicht besser. Wenn das Lid über die Pupillenmitte geht kann man diese Fehlstellung auch operativ beseitigen.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Wenn die Störung kleiner wird, können die Befindlichkeiten zunehmen, das ist schon denkbar.
Es bleibt hier die offene Frage, was passiert nach einer weiteren OP? Evtl. kann man das trotz des noch großen Winkels im Vorfeld durch Korrektion versuchsweise mal genauer eingrenzen. Zumindest mit Prismenfolie, weit besser über möglichst sensible Brillenkorrektion. Bei solchen Höhenfehlern kann, wenn hier keine Lähmung vorliegt, sogar noch einiges an Überraschungen auftreten, ich denke hier erstmal nur positiv. Denn dieser Fehlwinkel konnte nicht kompensiert werden. Aber Sie haben Ihr Sehen bis heute gemeistert, egal wie, wenn auch eher schlecht als recht.
Welche Kopf- bzw. Körperhaltung nehmen Sie denn ein? Gibt es eine deutliche Zwangsneigung nach rechts?
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Vielen Dank für Ihre Einschätzungen! Ich denke, ich werde es nochmal wagen, mich ein zweites Mal operieren zu lassen. Ein wenig hege ich noch die Hoffnung, doch irgendwann "normal" sehen zu können, auch wenn das bisher von ärztlicher Seite ausgeschlossen wurde.
Nein, eine Lähmung liegt nicht vor. Gesagt wurde mir, dass es sich um eine Augenmuskelschwäche handelt.
Als Kind hatte ich eine Kopffehlstellung, welche mit Physiotherapie und Gymnastik behoben wurde. Bei längeren Arbeiten am Computer und schlechten Lichtverhältnissen neige ich noch dazu, die rechte Gesichthälfte in den Vordergrund zu drehen.
Die aktuelle Brille hat keinerlei Prismenausgleich. Das linke Glas ist Fensterglas. Ich besitze auch eine "Monokel" Linse, für das rechte Auge. Allerdings ist das Sehen mit Kontaktlinse anstrengender und das Schielen wird durch die Müdigkeit verstärkt.