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Bild des Benutzers Brillenfuchs
Verbunden: 8. Dezember 2010 - 12:54
Fortschreitende Änderung an Prismen und Zylinder möglich?

Hallo,

an die Forenteilnehmer. Nach etwas Suchen habe ich mich heute hier eingeloggt, da ich nach Blick in die verschieden Themen den Eindruck habe, dass sich hier wirklich qualifizierte Teilnehmer "herumtreiben" Smile

Ich will versuchen, möglichst kurz mein Problem zu schildern:

Vor ca. 10 Jahren war die erste Gleitsichtbrille fällig; vorher (30 Jahre lang) hatte ich nur leichte Plus-Korrektur im Nahbereich nötig, hatte in diesen 30 Jahren aber hin und wieder (nach langen Arbeitstagen oder bei langen Nachtfahrten) ein tränendes linkes Auge. Der Optiker, der diese Gleitsichtbrille anfertigte, nahm sich viel Zeit, stellte fest, dass das linke Auge nicht über 60 % Leistung zu bringen sei - heraus kam eine Brille mit Prismen und Zylinder. Super - so gut hatte ich 30 Jahre lang mit keiner Brille gesehen; das tränende Auge gehörte ebenfalls der Vergangenheit an. Bis jetzt zumindest, trotz mittlerweile viel zu schwachen Gläsern.

Da ich öfter, nahezu ohne Pausen,  8 - 14 Stunden am PC sitze, andererseits aber dann auch wieder das Extrem habe, an einem Tag sehr lange Strecken zu fahren (können locker mal 1.000 km oder noch mehr sein) plus Arbeitszeit, wollte ich nun keine Gleitsichtbrille mehr. Egal ob am Rechner oder im PKW - sie zwingt zu einer Zwangshaltung, die für mich besonders schmerhaft ist (Nacken- und daraus Kopfschmerzen), da ich zwei Wirbelbrüche an den Nackenwirbeln hatte.

Also ging es darauf hinaus, auf eine Lesebrille (Leseabstand ca. 40 - 60 cm) und eine Fernbrille umzusteigen, da die 10 Jahre alte Gleitsichtbrille im Nah- und Fernbereich nicht mehr taugte. Zu meinem ehemaligen Optiker kann ich leider nicht mehr, da er altershalber das Geschäft schloß. Also habe ich hier, an meinem Wohnort einen Optiker aufgesucht.

Mit der der von ihm angefertigten Lesebrille Nr. 1 kam ich so lá lá hin. Die Werte für das Prisma wurden vom alten Brillenpass der Gleitsichtbrille übernommen: Das waren R: +4,50 -0,25 165°/P: 0  und L: +4,00 -0,75 155° / 1,50/180. Auch der jetzige Optiker stellte bei der Augenmessung von sich aus fest, dass aus dem linken Auge max. 60 % herauszu holen seien. Allerdings tränt mir nach 5 bis 6 Stunden Arbeit, egal ob am PC oder am Schreibtisch, das linke Auge.

Daran anschließend wurde die Fernbrille Nr. 1 gebaut: R: +2,25 -0,25 165° / P: 0 und L: +1,75 -0,75 155° / P: 1.50/180. Auch hier wurden die Werte für Prisma vom alten Brillenpass übernommen. Auf Anraten des Optikers kamen hier asphärische Gläser rein. Die Brille war fertig, aufgesetzt und ich hatte ein völlig verschwommenes Sehen, ähnlich wie Autofahren im Regen ohne Scheibenwischer und zusätzlich ein verzerrtes Bild. Der Optiker führte dies auf eine Fehlmessung zurück (Gläser zu schwach), da meine Augen nur sehr langsam adaptieren würden. Ich mußte für Fern-Sehen auf die alte Gleitsichtsichtbrille umsteigen, bis der Optiker die Fernbrille Nr. 2 fertiggestellt hatte: Darin sind jetzt folgenden Werte:
 R: +2,75 -0,50 110° / P 0,75/0 und L: 2,50 (-0,00/000° / P 0,75/180. Mit dieser Brille kan  ich jetzt zwar immerhin Autofahren, aber von gutem Sehen kann ich nicht reden. Bundesstrassen-Wegweiser z.B. kann ich erst auf ca. 30 - 40 m lesen, beim Fernsehen tränt mir bei einem Abstand von 4 bis 5 m nach ein paar Minuten das linke Auge; beim Aufenthalt im Freien bzw. im Fahrzeug fängt das Auge "erst" nach einer Stunde zu tränen an.

Vor zwei Wochen wurde Lesebrille Nr. 2 fertiggestellt, diesmal ohne asphärische Gläser: R: 2,75  -0,50 110° / P: 0,75/ 0 und L: 2,50 (-0,00/000°) P 0,75/180. Diese Brille hatte ich höchstens fünf Minuten auf, dann tränte bereits das linke Auge, obwohl ich damit eigentlich recht gut sah. Auf gutes Zureden des Optikers trug ich sie über eine Woche lang, aber das Tränen verschwand nicht - im Gegenteil, es wurde unerträglich - , weshalb vor ein paar Tagen die Gläser aus Lesebrille Nr. 1 wieder eingesetzt wurden.

Akzeptabel ist momentan weder die Lese- noch die Fernbrille. Dass evtl. bei der Stärkebestimmung ein Fehler gemacht wurde ist ok - Fehler können in jedem Handwerk vorkommen.  Mich verwundert jedoch, wieso Zylinder und Prisma so einfach in diesen vier Brillen variiert wurden?

Vielen Dank im voraus an alle, die hier mit ihrem Wissen und ihren Ratschlägen einhaken.

 

Gruß - Spargel

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

 

mich stört, dass der Kollege die Prismenstärke einfach übernommen hat, dabei aber die Gesamtstärken der Gläser verändert hat. Von Prismen hat er wohl wenig Ahnung, sonst hätte er die Nahgläser nicht asphärisch gemacht. Hat er Dir gesagt, dass die Nahgläser nur in einer Entfernung optimal zu nutzen sind? Du schreibst von Schreibtisch und PC, dass kann mit einer Brille nicht klappen.

Du gehörst unbedingt wieder in die Hände eines versierten MKH-Optikers, wie es der war, der leider nicht mehr arbeitet.

MKH= Mess-und Korrektionsmethode nach H.J. Haase

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Brillenfuchs
Verbunden: 8. Dezember 2010 - 12:54

Hallo Eberhard,

 

zunächst vielen Dank für Deine Stellungnahme.

Du hast darin genau den Punkt angesprochen, der mir auch schon durch den Kopf ging: Stärken wesentlich erhöhen und gleichzeitig Prismen beibehalten. Nach physikalischen Regeln kann das nicht klappen - denke ich als Laie.

Deshalb habe ich für den 16.12. einen Termin bei einer Augenärztin vereinbart, die sich in einer augenärztlichen Praxisgemeinschaft u.a. auf WFS (u.a. Polatest/MKH usw.) spezialisiert hat.

Ich werde, sobald ich ein paar Minuten Zeit habe, über deren Diagnose berichten.

 

Danke nochmals und Gruß - Spargel

Brillenfuchs

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Hallo Eberhard,

 

zunächst vielen Dank für Deine Stellungnahme.

Du hast darin genau den Punkt angesprochen, der mir auch schon durch den Kopf ging: Stärken wesentlich erhöhen und gleichzeitig Prismen beibehalten. Nach physikalischen Regeln kann das nicht klappen - denke ich als Laie.

 

Richtig gedacht. So wird das nichts.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Brillenfuchs
Verbunden: 8. Dezember 2010 - 12:54

.... und nu?

 

Gestern war ich also beim Augenarzt.

 

Die Fernbrille soll gem. Angabe seiner Sehhilfeverordnung diese Werte erhalten:

R: +2,75

L: +2,75

Jeweils kein Zylinder, kein Prisma. Die Stärke differiert links zu den alten Gläsern also geringfügig. Kann das die Lösung sein, wenn ich mit den jetzigen Gläsern sagen muß, dass mir z.B. beim Autofahren sowohl Sehschärfe auf weite Distanzen wie auch in der Nähe (30 - 50 m: also zum rechtzeitigen und deutlichen Lesen von z.B. Bundesstrassenwegweisern) fehlt?

 

Bei der Lesebrille kamen lt. Augenarzt diese Werte heraus:

R: +5,50 Prisma 1,50 innen

L: +5,50 Prisma 1,50 innen

Hier ist der Optiker, mit dem ich heute Vormittag telefoniert habe, skeptisch, dass nun auch ein zweites Prisma (beide sogar mit 1,5) eingearbeitet werden soll. Daüber hinaus befürchtet er bei der Erhöhung von vorher 4,50/4,25 auf künftig 5,50/5,50 eine Überkorrektur, was seiner Meinung das Auge noch noch stärker tränen lassen könnte. Sein Vorschlag war, dass er mir für ein paar Minuten solche Glasstärken testweise auf die Nase setzt.. Macht das Sinn?

 

Gruß - Spargel

Brillenfuchs

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Ich persönlich bin der Meinung, dass das nicht stimmt.

1. war mit insgesamt 1,5 cm/m B. innen in der alten Brille alles ok und nun hat die Fernbrille keine Prismen mehr.

2. wenn der Fernblick nicht mit +2,75 mit -0,5 cyl. nicht funktioniert dann mit +2,75 sph. auch nicht. Das weißt auf eine Überkorrektur der Fernwerte hin.

3. sind Sie schon über 60 Jahre alt?

4. hat die Nahbrille auch keine cyl. Daten

5. denke ich dass das Prisma mit mit Prismen-Cover-Test herausgefunden wurde. Das ist zu ungenau.

Also Gläser beim Augenoptiker einsetzen lassen in Meßbrille  und sehen woran man ist.  

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Brillenfuchs
Verbunden: 8. Dezember 2010 - 12:54

Hallo AgnesMaria,

 

zumindest zu 3. und 4. kann ich vorab, bevor ich heute Abend beim Optiker war , schonmal sagen:

Nein, ich bin relativ jung und erst knapp 59 :).

Richtig aufgefasst - die Nahbrille soll nun keine(n) Zylinder bekommen.

 

Gruß - Spargel

 

PS: Vor einer Stunde kam ich auf eine Idee, nach dem mir nach nur 3 Stunden Arbeit am Schreibtisch das linke Auge wieder stark tränt: Vor einigen Jahren hatte ich mir für kurzfristige Überkopfarbeiten, die mit der alten Gleitsichtbrille kaum zu erledigen waren, eine "Lidl-Aldi-Schlecker-?"-Sehhilfe mit 3 Dpt. gekauft. Diese habe ich vor einer 1/2 Stunde aus den Tiefen einer "lustigen Schublade" herausgekramt und aufgesetzt. Ich glaub´s fast nicht - obwohl die Sehschärfe mehr als miserabel ist, läßt das Tränen nach.

Brillenfuchs

Bild des Benutzers Brillenfuchs
Verbunden: 8. Dezember 2010 - 12:54

Die Lesebrille mit
re. 5,50 P 1.50/ 0
li. 5,50 P 1,50/180
habe ich seit Montag, also vier Tage bisher.

Eigentlich ist die Sehschärfe ja nicht schlecht, das Bild ist ruhig, aber kaum habe ich die Brille auf der Nase, tränt das linke Auge extrem. Der Augenwinkel ist mittlerweile derart gerötet und gereizt, dass Arbeiten damit unmöglich ist - alles geht in Tränen unter.

Die Skepsis des Optikers gegenüber der Ergebnisse des Augenarztes waren also berechtigt (deshalb hatten wir dessen Verordnung über die zweite Brille, die Fernbrille, erstmal nicht in die Tat umgesetzt).

Hat jemand noch eine Idee, bevor ich kommenden Montag wieder mal meinem Optiker in die Augen schau?

Gruß und den Forumsteilnehmern einen "Guten Rutsch"

- Spargel -

Brillenfuchs