Hallo allerseits,
vor einigen Jahren habe ich mir einmal meine Kunststoffgläser ruiniert, als ich damit in eine heiße Ofenöffnung geschaut habe. Wie ich erst danach von meinem Optiker erfuhr, mögen Kunststoffgläser es anscheinend nicht so warm.
Da ich nun wieder Plasteträgerin bin, möchte ich doch gerne einmal wissen, was man solche Gläser zumuten darf
in einen heißen Backofen schauen, Sauna,
Fönen, ...?
Gibt es dabei Unterschiede je nach Materialart oder Härtung?
Grüße,
Anna
22. Oktober 2003 - 14:33
#1
Wieviel Hitze vertragen Kunststoffgläser?
Hallo Anna,
gute Frage. Folgende Antwort habe ich auf der Seite eines optikers im Internet gefunden. Genauere Aussagen zu bestimmten Materialien/Beschichtungen können sicher nur die Brillenglasfabrikanten machen.
Temperatur-Beständigkeit
Organische Brillengläser(Kunststoffgläser)sollten keinen hohen Temperaturen oder Temperaturschwankungen ausgesetzt werden!
Es kann davon ausgegangen werden, dass im Alltag vorkommende Temperaturen bis 60 Grad C dem Brillenglas keinen Schaden zufügen. Eine absolute Grenztemperatur kann aber nicht angegeben werden, da diese je nach Beschichtungstyp, Einwirkungsdauer usw. schwanket.
Brillengläser sollten Temperaturen von über 80 Grad C nicht ausgesetzt werden. Diese Temperaturen werden zum Beispiel in der Sauna, und unter Umständen im Sommer auf dem Amaturenbrett im Auto (bei praller Sonne) erreicht.
Bei hochbrechenden organischen Brillengläsern ist die Wahrscheinlichkeit höher als bei anderen Materialien, dass diese Temperaturen Schäden an der Beschichtung verursachen.
Für die Verwendung von Brillengläsern bei im Winter vorkommenden tiefen Temperaturen (Minusgrade) sind keine negativen Auswirkungen bekannt.
ich persönlich hätte nicht gedacht, dass in den Backofen gucken oder Haare fönen kritisch wäre. da es sich dabei ja meist um kurzzeitige Temperaturerhöhungen handelt. Bei Hitze auf den Autoarmaturen liegen lassen oder in die Sauna gehen ist da vielleicht schon schlimmer.
Gruß
Birgit
Hallo!
Was manchmal auch schädlich ist für eine Entspiegelung sind extreme Temperaturschwankungen, z.B. wenn man im Winterurlaub in den Bergen von draußen in die sehr gut geheitzte Berghütte kommt.
Dabei muß nichts passieren, aber kann....
Es kommt auch ganz darauf an, aus welchem Material die Gläser sind und von welchem Hersteller sie kommen.
Gruß Jenny
p.s. Wie heiß war denn der Ofen?
Hallo!
Hatte vor ein paar Jahren auch Kunststoffgläser, die Schichtrisse bekamen. Einzige Erklärung ist bis heute für mich, daß diese Schädigung beim Abspülen mit heißem Wasser verursacht wurde. Also mit Vorsicht reinigen!
Gruß, Sven
Mann muß seine Brille ja nicht kochen
Im Ernst, handwarmes wasser reicht völlig aus, dann verbrennt man sich auch nicht die Finger.
Liebe Grüße
Jenny
Also Hoya wirbt ja mit bis zu 120 Grad hitzebeständigkeit!Würde ich nicht ausprobieren.Obwohl ich könnte ja mal ein Hilux Hard HVA in den Ofen klatschen und schauen was passiert dann wissen wirs!
Hallo, Freunde
neuerdings gibt es Empfehlungen der Glashersteller für hochbrechende Kunststoffgläser niemals erhitzen, keine hohen Temperaturschwankungen, keine Lösungsmittel, welche Bohrergeschwindigkeit, usw.
Es fehlt nur noch eine Kundenbroschüre, damit wir diese Angaben nicht ständig erzählen müssen, denn das schleift sich ein und irgendwann vergißt man die Hälfte.
Es ist immer spannender, Optiker zu sein.
Viele Grüße
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Guten Tag Ihr alle und besonders an Anna schöne Grüße.
Also bis 1993 habe ich mit Kunststoffgläsern mit allen Schichten auch Probleme gehabt. Einen Tag im Sommer die Brille im Auto vergessen hat schon gereicht. Die Härteschicht bekommt lauter kleine Risse und sieht aus wie die Glasur einer alten Tasse von Uroma.
Danach hatte die Firma optovision die Smaragd-Schicht. Ich habe mit Stahlwolle- und Wärmetests bis heute keinen Hersteller gefunden, der härtere, bessere Schichten fertigt.
Seit 3 Jahren lasse ich sogar meine 2 Sonnenbrillen im Auto. Die Schichten blieben heil !!! Die Maximaltemperatur im Auto während der Parkzeit war 72°C und die Minimaltemperatur war -18°C. Das wurde mit einem digitalen Thermometer gemessen. Da haben die Brillen also schon einiges erlebt.
Trotzdem würde ich niemandem unbedingt zur Nachahmung raten - sicher ist sicher.
Ich sehe eher das Problem darin, daß zunehmend billige einfache Härteschichten verarbeitet werden, die dann die gleichen Erscheinungen zeigen, wie Brillen vor 1993.
Für n Appel und n Ei werden uns manchmal Gläser angeboten, die super Eigenschaften haben sollen, aber schon ohne Temperaturbelastung nur wenige Wochen durchhalten und mit Belastung halten sie genau einen Tag.
Jeder muß wissen, womit er handelt. Jeder kann dadurch auch weitgehend die Quote seiner Reklamationen beeinflussen. Wer heute die "Premiumklasse" eines seriösen Herstellers kauft kann meist sicher sein, daß er gute Gläser hat. Die Basis - und andere Preiswert-Angebote können dies meist nicht.
Ich persönlich bleibe bei der Smaragdschicht der Firma optovision.
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Beste Grüße von Mutti
Hallo,
soviele kompetente Antworten auf einen Schlag, vielen Dank!
Ich finde es ja nicht weiter tragisch, meine Gläser ein bisschen zu behüten, damit ihnen nicht zu heiß wird.
Tragisch ist nur, dass mich bisher keinE OptikerIn je darüber aufgeklärt hat - warum gehört das nicht zum Repertoire??
Warten die Damen und Herren Geschäftsleute nur darauf, dass man die Randlose mit heißem Wasser abspült, damit auch ja alle Fettflecken weggehen, um dann einen umso getrübteren Blick auf die Pizza im Ofen werfen zu können?
Oder rechnen sie bewusst damit, dass man nicht blind um sich tastend in die Sauna gehen möchte und einem spätestens dann die Haare zu Berge stehen, wenn man die Brille ein bisschen mitgeföhnt hat?
Man muss ja nicht erst bis zur nächsten Hitzewelle warten, in der jemand möglicherweise in ein vorgewärmtes Auto zu steigen versucht ist...
Nun ja, seitdem meine Brille Bekanntschaft mit jenem Ofen (kein Back-, sondern ein mit Feuer beheizter) gemacht hat, lasse ich lieber andere in die Röhre schauen.
Grüße,
Anna
schon 2 Monate in Plastik und immer noch mit vollem Durchblick
Da laufe ich seit Sommer erstmals mit Kunststoffgläsern (entspiegelt!!!) herum, und lese dies hier zum ersten Mal - Mahlzeit!!
Dann hab ich wohl nur Glück gehabt, dass das Teil noch heile ist...(wahrscheinlich, weil ich die Brille zuhause meist zur Seite packe - allerding ist der Stammplatz auf der Küchenfensterbank...)!
Vielleicht könnte man die Hersteller mal animieren, zumindest ein Faltblatt zur ihrem jeweiligen Kunststoffglas herauszugeben, oder kleine Papp-Anhänger, die der Optiker dann an die Brille bändselt. In empfindlichen Textilien sind ja auch "Gebrauchsanweisungen" drin, bzw. am Nylonfaden dran.
Jedenfalls werde ich meinen Optiker nochmals um genaue Aufklärung hinsichtlich meiner Gläser bitten (sind von Zeiss, und irgendwie sehe ich häufig lila Ränder bei Lichteinfall von vorne - sinds die Prismen oder schon ein Defekt?)
viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo Kerstin!
Lila Ränder entstehen nicht durch eine defekten Entspiegelung, habe ich zumindest noch nicht gehört. Das wird wohl eher mit der Glasstärke und vor allem dem Glasmaterial zusammen hängen. Wenn es dünnere Kunststoffgläser sind (Clarlet 1.6 oder 1.67) kann es zu Farbsäumen kommen. Die können durchaus auch lila sein. (Wenn dich das sehr stört, kannst du sie umtauschen in ein anderes Material.)
Wenn die Entspiegelung kaputt geht, dann sieht man in der Glasoberfläche kleine Risse und man kann nicht mehr so gut durchgucken, wenn es arg schlimm ist, weil die Risse dann sehr stören.
Zeiss gibt eine zweijährige Garantie darauf, das die Beschichtung bei sachgemäßer Behandlung hält. Meine Empfehlung wäre, so ungefähr halbjährlich einfach mal den Optiker darum zu bitten, die Brille zu überprüfen, ob noch alles ok ist. Brille putzten und biegen lassen kostet ja nichts.
Wenn dir selbst etwas auffallen sollte, geh halt früher zu deinem AO, damit er sich das ansieht.
Grüße
Jenny