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Bild des Benutzers Abus
Verbunden: 22. August 2010 - 14:35
Doppelbilder, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen

Hallo liebe Optometrie-online User,

 

Lange habe ich in diesem Forum schon mitgelesen und wollte nun mein Problem selbst einmal schildern.

Ich bin derzeit 24 Jahre alt und habe seit einiger Zeit verstärkt Probleme mit meinen Augen.

Bei meinem letzten Besuch beim Augenarzt wurde ein latentes Schielen festgestellt, allerdings sagte die Dame von der Sehschule, dass dies bei Korrektur meiner Sehschwäche (derzeit trage ich auf beiden Augen +3,25 Diopt.) dieses vernachlässigbar klein wäre.

Beim Arbeiten stelle ich jedoch vermehrt Probleme fest. Ich fühle mich häufig total ausgelaugt und habe Kopfschmerzen und leichten Schwindel.

Ich habe durch eigene Tests gemerkt, dass mein rechtes Auge das dominante ist. Wenn ich mein linkes Auge mit der Hand verdecke und dann wieder frei mache, dann merke ich wie das linke Bild wieder recht schnell zu dem rechten wandert und mit diesem verschmilzt. Trage ich meine Kontaktlinsen habe ich eigentlich keine Doppelbilder, ich kann sie wenn ich will jedoch teilweise herbeiführen (linkes Auge schließen und langsam wieder öffnen, oder meine Augen versuchen  komplett zu entspannen z.B.). Nehme ich abends meine Linsen raus, dann strengt es mich sehr an die Bilder zu fusionieren und meistens scheitere ich daran nach einiger Zeit, weil die Augen wohl zu erschöpft sind (morgens schaffe ich es noch). Ich kann nicht genau sagen wie groß der Winkel wohl ist, gemessen in Prismen oder so, aber wenn ich den Fernseher aus 3m Entfernung ohne Linsen ansehe, habe ich bei kompletter Entspannung der Augen, zwei Fernsehen nebeneinander stehen, also noch nicht mal überlappend.

Ich würde nun gerne wissen, wie ich am besten vorgehe.

Die Dame von der Sehschule meinte, dass ich theoretisch bei Problemen zuerst einmal probieren könnte, meine Pluswerte zu erhöhen, weiil das eine Art prismatischen Effekt hätte. Ich hatte zum Spaß auch schon mal eine +1 Diopt. Brille auf während ich Linsne trug und sah damit zum Teil besser hatte ich das Gefühl. Was sagt ihr also zu der Maßnahme?

Mir graut der Gedanke daran, eine Brille mit diesen wahnsinnig dicken Gläsern zu tragen, wäre aber bereit sowas für einige Zeit zu tun, allerdings mit dem Wunsch mich dann einer Schieloperation zu unterziehen. Wie sind hierbei die Erfolgsaussichten bei einem evtl relativ kleinen Schielwinkel wie die Dame der Sehschule ja meinte, nach der OP keine prismatische Korrektur mehr zu benötigen? Ich habe zudem auch Angst vor dem häufig gelesenen Wort des Prismenaufbaus. WIe lässt sich sowas unterbinden? Wieso ist eigentlich der Schielwinkel weniger stark, wenn ich meine Sehschwäche ausgeglichen habe mit Kontaktlinsen? Oder ist dann einfach nur "mehr Kraft" für die Kompensation des Schielwinkels verfügbar?

Ich bin für jegliche Antworten, Hinweise und Empfehlungen dankbar.

Vielen lieben Dank.

 

Abus

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Abus,

 

das Beste ist, Du begibst Dich zu einem Augenoptikermeister oder Augenarzt, der sich mit einer Messmethode auskennt, die sich MKH nennt: Mess-und Korrektionsmethode nach H.J.Haase).

Habe keine Angst vor eventuellen hohen Prismen. Geringe Prismen machen oft die größten Probleme und man glaubt vorher, dass viel dahinterstehen müsste. Weniger als 4% aller Winkelfehlsichtigen, nach MKH gemessenen, brauchen so viel Prisma, dass eine OP unumgänglich wird.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Prismenaufbau ist Voraussetzung das die anschließende Schiel-OP, wenn notwendig, ein Erfolg wird.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Abus
Verbunden: 22. August 2010 - 14:35

Vielen Dank schon mal für die Antworten.

Könnt ihr im Norddeutschen Bereich einen Augenoptikermeister/Augenarzt empfehlen (gerne auch per PN).

Und Eberhard, ich glaube, du hast mich falsch verstanden, hohe oder niedrige Prismen hin oder her, mir ist nur wichtig irgendwann eine Operation machen zu können, da ich auf Dauer keine Brille tragen möchte (im Idealfall stelle ich mir bspw. eine Operation vor um danach wieder regülär nur Kontaktlinsen tragen zu können ohne jetzige Probleme zu haben).

Eine solche Schieloperation muss doch auch bei kleinen Werten erfolgreich durchführbar sein oder nicht?

Wie lange dauert so ein Prismenaufbau im Regelfall?

Einen schönen Restsonntag,

Abus!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Abus,

 

wenn Du nicht mehr als 5 cm/m zu korrigieren hast, wird Dich keiner operieren.

Wenn Du wirklich operiert werden mußt, kann die Vorbereitungszeit 1 Jahr dauern.

 

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Lieber Abus,

auch wenn ich mich wiederhole: zuerst eine saubere Diagnostik machen lassen, danach die Therapie (Prismen) tragen, wenn der Befund stabil ist kann operiert werden, wenn machbar und notwendig,

 

M.f.G.

 

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Abus,

wenn Du bei Pluswerten ein latentes Innenschielen (Mikroschielen vielleicht) hast, dann immer zuerst die Pluswerte optimal auskorrigieren! Allein das Plus wirkt dem Innenschielen entgegen. Dann erst MKH hinsichtlich der nötigen Prismenwerte machen lassen - aber ein guter Augenoptiker weiß das und es ist für ihn so selbstverständlich, dass es hier vielleicht deshalb nicht erwähnt wurde ;)

Auch ich habe gerade vor 3 Wochen +0,25 mehr in das linke Glas bekommen, sehe damit nah und fern super scharf und auch wieder besser räumlich! Ohne Prismen! Ich habe einen Mikrostrabismus (ganz kleiner Schielwinkel, der aber räumliches Sehen verschlechtert bzw. sogar verhindern kann)

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Abus
Verbunden: 22. August 2010 - 14:35

Hallo,

möchte nun demnächst mal zu einem Augenoptikermeister und die MKH-Methode durchführen lassen.

Könntet ihr mir bitte via PN eine Empfehlung für einen solchen in Norddeutschland geben (am besten nicht "südlicher" als Hamburg). Vielen Dank.

Ich habe in einem anderen Beitrag gelesen, dass Mikrostrabismus und Winkelfehlsichtigkeit unterschiedliche DInge sind. Ich dachte immer, dass Mikrostrabismus einfach nur eine sehr geringe Winkelfehlsichtigkeit ist. In diesem Beitrag wurde Mikrostrabismus auch als "Prismenfresser" bezeichnet. Ist die Behandlung von Mikrostrabismus also problematischer als die einer Winkelfehlsichtigkeit??

Herr Luckas, Sie schreiben etwas von 5cm/m. Ist das äquivalent mit  5 Prismendioptrien (pdpt?)? Wieviel Prismen würde bspw. ein Schielwinkel von 5° bedeuten?

Vielen Dank schon mal für jegliche Erläuterungen.

VG, Abus

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Abus,

 

ein Schielwinkel von 5° entspricht etwa einer Prismenstärke von 9 cm/m (pdpt). Prismendioptrien nimmt man in der gewöhnlichen Schreibweise nicht mehr, sondern "cm pro Meter" = cm/m

Annäherungsformel: cm/m  * 0,57 = Prismengrad

Schau auch mal unter www.ivbv.org und dann in die Mitgliederliste, rufe jemanden in Deiner Nähe an, der in der Liste steht und frage, ob er die MKH nach Vorschrift durchführt.

Oder schau rein bei : www.selbsthilfegruppe-winkelfehlsichtigkeit.de

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Abus,

könnte Dir Adressen in Itzehoe oder Tönning geben - wäre das Deine "Kragenweite"?

viele Grüße

Kerstin

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