Habe gestern meine erste Gleitsichtbrille bekommen. Bin gut 51 jährig.
Meine Werte: R: Sph. -1.50 Cyl -0.25 Achse 30, Add. 2.00; L: Sph. -1.25, Add. 2.00
Vorher habe ich die Brille beim Lesen abgesetzt. Ich habe mich für die teuersten Variluxgläser entschieden. (Kosten: ca. 680 Fr. pro Glas).
Gestern habe ich die neue Brille einer Art Alltagstest unterzogen.
Meine positiven Erfahrungen:
-Ferne perfekt
-Joggen problemlos, keine Unsicherheit, keine Stolpergefahr, perfekt scharfer Blick auf die Pulsuhr.
-Kochen/Essen: Keine Probleme beim Lesen der Packungsangaben, Backtemperaturen, ungewohnt scharfes Bild auf die Speisen.
-Handy: perfekt
Meine Probleme:
-Lesen na ja, ich muss versuchen, die Unschärfen am Rand nicht zu beachten und mich auf das scharf Sichtbare zu konzentrieren. Probleme gibt es beim Lesen der Zeitung, wenn der Blick auf einer relativ grossen Fläche umherschweift. Das ist mühsam, ich muss den Ort des scharfen Sehens förmlich suchen. Weil der schärfste Lesepunkt unten im Glas ist, sehe ich den Rand der Fassung, wenn ich die volle Nahschärfe nutzen möchte. Bei Kopfbewegungen schaukelt der Text, Rechtecke werden zu Rhomben.
-Computer schwierig, ich muss den Kopf förmlich in den Nacken stemmen, um scharf zu sehen.
Ich bin mir bewusst, dass ich sehr lange gewartet habe, bis ich mich zur Gleitsicht durchgerungen habe.
Die Prognose? Was von den Einschränkungen wird bleiben, was wird mit zunehmender Gewöhnung problemlos und selbstverständlich?
Noch eine Frage an die Fachleute: Meine Brille hat oben Minuswerte, unten Pluswerte. Das ist daran sichtbar, dass eine im Brillenglas sichtbare fallende Linie im oberen Teil des Glases nach rechts läuft, wenn ich die Brille auf Armlänge vor mich halte und rechts bewege, unten läuft die Linie nach links. Ist es ein Nachteil, wenn man im Plus- und Minusbereich ist? Haben jene einen Vorteil, d.h. weniger Verzerrungen und weniger Schaukeln, deren Brille z.B. -3.00 Add. 2.00 ist. Dann wäre ja auch der Lesezusatz eine Minuskorrektur, wenn ich das richtig verstanden habe.
Freundliche Grüsse und vielen Dank
Thomas
Hallo Thomas,
Du bist etwas ungeduldig mit Dir selbst. Der 1. Tag mit Gleitsicht und der schon recht hohen Nahstärke kann nicht ohne irgendwelche Probleme ablaufen.
Die seitlichen Unschärfen wirst Du nach ein bis zwei Wochen sicher nicht mehr spüren. Die Sucherei des schärftsen Sehfeldes wird verschwinden.
Einzig die Computerarbeit wird schwierig bleiben. Warum? Du mußt durch lden relativ engen Zwischenbereich auf den Bildschirm schauen. Dazu ist der Kopf in hochgehobener Stellung.(Nackenbeschwerden!) Frage Deinen Optiker nach dem Zweitbrillenangebot, was Essilor (Lieferant der Varilux-Gläser) im hochpreisigen Segment innerhalb 2 Monaten anbietet.
Bei mjir z.B. spezielle Gläser für die PC-Arbeit zusätzlich zur normalen Gleitsichtbrille für den halben Preis innerhalb 2 Monaten.
Die Stärken spielen zwar auch eine Rolle, aber nicht so, wie Du vermutest. Sphärische Gläser sind leichter zu vertragen, hohe Cylinderwerte können bei nicht ganz optimalen Gläsern Schwierigkeiten machen. Aber Du hast ja offensichtlich das beste Glas gewählt, bist also auf der richtigen Linie.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard
Ganz herzlichen Dank für deine Antwort.
Das mit der Zweitbrille überlege ich mir. Vielleicht lässt sich der Bildschirm noch etwas geschickter positionieren.
Spannend sind die Aha-Erlebnisse mit der neuen Brille. Vorhin habe ich entdeckt, dass ich das Datum auf meiner Uhr wieder lesen kann. Das war vorher auch bei abgesetzter Brille nicht möglich.
Glaube, meine neue Brille wird zu einer Erfolgsgeschichte.
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Thomas