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Bild des Benutzers eric
Verbunden: 10. Juni 2003 - 0:00
hoffentlich gibts bald dünnere und leichtere Gläser

Alle stark Fehlsichtigen wissen, dass Brillengläser dick und schwer sein können.

Viele wissen nicht, dass es möglich ist, superdünne und superleichte Brillengläser in beliebigen Stärken herzustellen.

So ist es zum Beispiel möglich, ein 20-Dioptrien-Glas mit einer konstanten Dicke von 1 mm unabhängig vom Glasdurchmesser zu machen. Und das ganze mit Plexiglas, welches einen Brechungsindex von nur 1,5 hat. Dieses Glas hat ausserdem bessere optische Eigenschaften als bisherige Gläser und das über den gesamten Glasdurchmesser. Das klingt zwar unglaubwürdig, ist aber wahr!

Wie ist das möglich? Durch diffraktive Optik. Anstatt eine Linse mit konvexer oder konkaver Kurvenform zu machen, kann man die Linse plan lassen und kleine "Treppenstufen" mit einer gewissen Neigung auf die Linsenoberfläche bringen. Durch die Neigung der Treppenstufen wird die Lichtbrechung bestimmt. Dies kann durch eine Oberflächenbehandlung, z.B. von Plexiglas, erreicht werden. Einfache Varianten solcher Linsen können heute schon hergestellt werden (mittels computergesteuerter Diamantfräse).

Für die Operation des grauen Stars werden heute schon diffraktive Kunstlinsen eingesetzt. Der Vorteil Die Linsen sind dünner und korrigieren die Alterssichtigkeit besser. Dabei können die einzelnen "Treppenstufen" auf der Linse beliebig für Nah- oder Fernkorrektur eingeteilt werden. Das heisst, es ist nicht mehr so, dass man in der Mitte der Linse fernsicht und am Rand kurzsicht hat, sondern z.B. ein ständiger Wechsel von nah auf fern entlang des Linsenradius.

Es gibt leider wenige stark kurzsichtige. Vielleicht hat die Brillenglasindustrie trotzdem ein Interesse an dieser Technologie. Es wäre doch schön, wenn die Beschränkung Glasdicke und Glasgewicht wegfallen würde.

Als weiteres würde ich mir ein Brillenglas wünschen, welches die Augen nicht verkleinert, vergrößert oder verzerrt. Dieses Glas müsste das Licht, welches in Richtung Auge einfällt stärker brechen, als das Licht, welches vom Auge aus durch die Brille kommt. Das könnte physikalisch unmöglich sein. Ich habe aber bisher keinen Physiker gefunden, der mir diese Frage beantworten konnte. Es gibt neue Materialien, die einen negativen Brechungsindex haben. Vielleicht könnte man es eines Tages schaffen, so ein Brillenglas herzustellen. Alles ist möglich.

Bild des Benutzers OpTigger
Verbunden: 6. März 2003 - 0:00

Hallo eric,
Fresnellinsen sind nicht neu !
Jeder zweite Kombi.- oder Kleinbusfahrer hat eine hinten auf der Heckscheibe kleben.
Die extrem schlechten Abbildungseigenschaften und riesige Farbsäume sind der Grund warum wir Optiker keine Fresnellinsen in Brillen einbauen.
Aber auf eigenen Wunsch und Kosten wird Dir dein "Haus.- und Hofoptiker" bestimmt gerne eine Brille mit Linsenfolie anfertigen.
Oder setz Dich mal vor so eine Linse und versuch damit "Alltagstauglich" zu gucken !
MfG
Kai

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Kai Hetzel
Augenoptiker
ICQ 307037122

Sollte ich jemandem auf den Schlips getreten sein, tut es mir leid, dann muss er eben aufrecht stehen.

Bild des Benutzers eric
Verbunden: 10. Juni 2003 - 0:00

Hallo OpTigger,

Ich sprach in keinem Fall von Fresnellinsen, sondern von diffraktiven Linsen. Das ist ein großer Unterschied. Die diffraktiven Linsen haben eine hervorragende Abbildungsqualität. Die Oberflächenstrukturen sind im Mikrometerbereich, das heißt mit blossem Auge nicht einmal erkennbar. So leicht trittst du mir nicht auf den Schlips.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, ERic

ich habe den Unterschied zwischen der diffraktiven Lupenlesebrille von Eschenbach und einer ML Bino,(mit normalen Gläsern) verglichen. Es lagen Welten dazwischen. Die Diffraktive Brille hatte wesentlich schlechtere Abbildungseigenschaften. Sicher kann man diese Linsen nicht mit Fresnellinsen vergleichen, aber sie stecken noch in den Kinderschuhen und es ist fraglich, ob sie bei normalen Brillengkäsern Anwendung finden. Anders inder Chirurgie oder in der Instrumentenoptik. Da soll es ungeahnte Möglichkeiten geben.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers eric
Verbunden: 10. Juni 2003 - 0:00

Hallo zusammen,

In jedem Fall wird es noch lange dauern, bis so etwas zur Anwendung kommt. Bisher ist es technisch sehr aufwendig, eine solche Mikrostruktur herzustellen. Die Möglichkeit, eine gute Abbildungseigenschaft zu bekommen, ist aber durchaus vorhanden.

Bild des Benutzers OpTigger
Verbunden: 6. März 2003 - 0:00

Hallo eric,
das war auch nicht gegen Dich gemünzt, das mit dem Schlips.
Aber sind die Abbildungseigenschaften von diffraktiven Linsen, mit den "normalen" Gläsern vergleichbar (gut), das man sie in Brillen einbauen könnte ?
Kai