Hallo zusammen,
leider leider, muss ich mich schon wieder an Euch wenden.
Ich habe MS und seit ca. 1,5 Jahren Doppelbilder, erst 8 dann ca 40 Prismen im Linksblick (die letzten 9 Monate recht stabil).
Dann wurde ich am 30.09 in der Uniklinik Ffm operiert.
Am "kranken" linken Auge.
Der eine Muskel wurde 7 mm verkürzt, der andere um 5 mm "versetzt" (sofern ich das richtg verstanden habe.
OP war alles ok, 1 Tag nach der Op hatte ich so ca 5-10 Prismen und von 20° KZH auf 5° reduziert.
Soweit so gut, nach vier Wochen (sldo vor zwei Wochen, war ich wieder zur Kontrolle. Wieder 35 Prismen im Linksblick. Starke KZH, auch wieder 20°.
Ich trage jetzt wieder eine Prismenfolie mit 20 cm/m, Basis ausßen auf dem linken Auge.
ICh bin sehr unglücklich damit.
Mit allem ehrlich gesgt, denn für mich steht irgendwie in den Sternen was man da jetzt noch machen kann.
Folgende Fragen:
1. Warum kann ohne Schub das Doppelsehen nach der OP genauso stark sein wie vorher? Der OA hat mir erklärt das mein Gehirn den Eingriff nicht akzeptiert.... Sorry, versteht ich nicht.
2. In ca. 5 Monaten erneute OP, diesmal splitten, gesundes und krankes Auge.
Ich bin dagegen, denn wenn auch da dann alles wieder wird wie vorher hab ich auch noch mein gesundes Auge belastet....
3. Gibt es irgendeine "Chance" für die Zukunft? Ich kann mir ehrlichgesagt nicht vorstellen noch 40 Jahre mit dieser beschissenen Folie rumzulaufen....
Vielen Dank für Eure Antworten
Sunny
Sorry, ich kann dir deine Fragen leider nicht beantworten. Aber ich hätte eine an dich: hat man bei dir kosmetisch VOR der OP etwas gesehen? dass du geschielt hast? Und wie ist es jetzt nach der OP? Stehen die Augen nun sichtlich anders?
Hallo mkus,
ja man hat es vorher gesehen, und sieht es auch jetzt.
Die Augenbeweglichkeit des linken Auges reicht nur noch bis kanpp an die "Mittellinie", d.h. mein linkes Auge kann nicht mehr nach Links schauen....
Hallo Sunny,
Zu Deinem ersten Punkt: Die Augen nehmen immer zwei Bilder wahr (wie zwei Kameras, die etwas entfernt voneinander stehen und daher dieselbe Szene aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln aufnehmen). Erst das Gehirn verschmilzt diese zwei Bilder dann zu einem einzigen Bild. Normalerweise sind geradestehende Augen zwar eine Voraussetzung dafuer, dass dem Gehirn diese Verschmelzung gelingt, aber keine Garantie, dass dies auch wirklich klappt. Wenn das Gehirn aus irgendwelchen Gruenden nicht mehr fusionieren kann, dann sieht man Doppelbilder.
Folgende Weiterfuehrung habe ich mir teilweise selbst zusammengereimt - die Fachleute hier im Forum werden mich hoffentlich korrigieren, wenn ich was Falsches schreibe... Wenn das Gehirn es ueber laengere Zeit gewohnt ist, Doppelbilder zu sehen, dann hat es unter Umstaenden das Bestreben, diese moeglichst weit auseinanderzuhalten, damit sie sich nicht zu sehr ins Gehege kommen und man wegen der engen Ueberlagerung gar nichts mehr richtig erkennen kann. Diese Bildtrennung ist natuerlich umso leichter, je groesser der Schielwinkel ist. D.h. das Gehirn hat in diesem Fall quasi ein Interesse daran, dass die Augen auseinanderdriften. Wenn nun durch eine OP die Augen geradegestellt werden, ohne dass aber die Fusionsfaehigkeit wiederkehrt bzw. wiederhergestellt wird, dann ist (ausser vom kosmetischen Standpunkt her) nicht viel gewonnen. Die Augen fallen dann bald wieder in eine Schielstellung, damit das Gehirn die Bilder wieder besser auseinanderhalten kann.
Zu den anderen beiden Punkten kann ich leider nichts sagen. Vielleicht solltest Du aber Deinen AA einfach mal konkret fragen, was nach der geplanten Folge-OP (also der erneuten Geradestellung der Augen) getan werden wird, um Deine Fusionsfaehigkeit wiederherzustellen.
LG und alles Gute,
doris
Hallo Sunny,
Dein Grundproblem ist die MS - da kann man gar nichts vorhersagen. Die Prismenwerte können auch schwanken. Ich bin kein Arzt, aber ich bin mir nicht sicher, ob es ratsam ist, alles zu operieren oder ob man nicht lieber versucht, stets verträgliche Prismen anzupassen, je nachdem, wie die Krankheit gerade verläuft. Wenn Dein Allgemeinzustand gut ist, kannst Du auch das Schielen ggf. besser kompensieren, in schlechten Phasen dagegen weniger. Falls Du Medikamente nimmst, die tun ihr übriges, um Probleme mit dem Sehen zu machen...Du brauchst einen Arzt, der gut mit einem Augenoptikermeister zusammenarbeitet, der wiederum ein gewisses medizinisches Grundwissen mitbringt.
LG
Kerstin
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