Hallo zusammen
Ich bin auf euer Forum gestossen, weil ich mich über das ganze Thema "verstecktes Schielen" informieren wollte.
Ich hatte als Kind schon immer Kopfschmerzen, Probleme mit der Fein- und Grobmotorik, Gleichgewicht, fühlte mich immer unsicher beim gehen/ Fahrrad fahren/ später auch beim Autofahren.
Vor drei Jahren hatte ich eine Gehirnerschütterung und als ich dann wieder mit der Arbeit begonnen habe, begannen starke, einseitige Kopfschmerzen. Nach einem Jahr hatte ich dann auch den Eindruck, dass sich das Sehen verschlechtert hat und hab deswegen mal wieder einen Sehtest machen lassen. (rechtes Auge: - 0,75; linkes Auge: + 0,25) Ich bekam dann eine Brille, welche ich aber nur beim Autofahren trage, weil ich sonst keine wirkliche Besserung merke.
Da ich den Sommer durch fast zweimal wöchentlich die Kopfschmerzen hatte (ich bin dann jeweils ganz "beduselt" vor Schmerzen), ging ich nochmals zu einem Augenoptiker. Dieses Mal zu einem "besseren" Ich habe eine neue Brille ausgelesen und konnte dann geich einen Sehtest machen. Ich habe auch die Kopfschmerzen erwähnt (alles andere nicht, für mich war das ja normal, ich dachte jeder sieht Doppelbilder) und deswegen hat er dann auch diesen Test gemacht um latentes Schielen festzustellen. Er kam dann auf einen Wert von 25 Prismen. Er hat eigentlich direkt zu einer Operation geraten und mir einen Augenarzt empfohlen. (Aja, er hat noch eine Kurzsichtigkeit von rechts - 1,0 und links -0,25 festgestellt)
Bei dem war ich nun und er kam bereits auf 35 Prismen in einer 30minütigen Messung. Er fand es auch sehr erstaunlich, dass ich nie Probleme mit Rechtschreibung und Lesen hatte und sogar freiwillig Bücher lese.
Ich hab dann auch die Gehirnerschütterung erwähnt und er hat mir dann auch erklärt, weshalb es sich seit dem verschlimmert hat. Die Fusion der Augen wurden dadurch wieder komplett durcheinander gebracht. Um zu testen, ob die Kopfschmerzen wirklich von den Augen kommen, habe ich beim letzten "Anfall" versucht Doppelbilder zu sehen, also die Augen zu entspannen und es trat eine sofortige Besserung ein (leider nur so lange wie ich es halten konnte). Während Dunkelheit oder schlafen nie geholfen haben.
Er hat mir auch zu einer Operation geraten, was bei diesen Werten eigentlich immer gemacht werde. Ich habe dann noch gefragt, ob nun im Voraus noch eine Prismenbrille nötig sei (mein Optiker hat mir das prophezeit), aber er meinte bei solchen Werten bringe es gar nichts mehr, weil man gar nicht viel mehr operieren könne. Er hat mir aber eine Folie mitgegeben, die ich am Abend vor der letzten Messung für ein paar Stunden tragen soll. Die Operation findet Mitte November statt.
Ich hab leider noch ein paar Sachen vergessen zu fragen bei der ganzen Aufregung
- Was wird für eine Betäubung gemacht?
- Wie lange darf man danach keinen Sport machen? (ich mache Krafttraining...)
- Ist es möglich, dass ich danach gar keine Brille mehr brauche? Der "hohe" Wert ist ja beim rechten Auge, ich vermute dieses wird auch operiert (oder werden immer beide Augen operiert?) Er hat gesagt, ich soll nach 6 Wochen zum Optiker und dann die neue Brille verschreiben lassen.
Hallo Ela,
vor drei Wochen wurde ich operiert.Ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten.
- Was wird für eine Betäubung gemacht?
Vollnarkose, vorher gab's eine Pille, Schmerzen (vorher, nachher) keine.
- Wie lange darf man danach keinen Sport machen? (ich mache Krafttraining...)
Zwei Wochen sollte man sich nicht belasten. Ich bin Radler. Nach 2,5 Wochen bin
ich eine grössere Tour gefahren. Richtig belasten werde ich mich wieder 5-6 Wochen nach der Operation.
Das ist mein Meinung, nicht allgemeingültig.
Zur Brille kann ich nichts sagen.
Wenn's Du willst können wir telefonieren, schick mir eine PN.
Mit freundlichen Grüssen Lothar
Hallo Ela,
warum kein längerer Prismentrageversuch? Der ist meines Erachtens absolut notwendig, um überhaupt festzustellen, ob Deine Problematik sich mit Prismen bessert. Außerdem ist der operierte Wert umso verträglicher, je länger man ebendiesen vorher stabil in Prismen getragen hat. Auch wenn schon Dein Eingangswert hoch ist, solltest Du diese 35 Prismen über 6 - 8 Wochen vor der OP täglich tragen.
Kurzsichtig wirst du bleiben, daran wird sich nichts ändern. Warum ist das eine Auge nun plötzlich auch kurzsichtig, nachdem es vorher mit Plus gemessen wurde? Allein schon die Stärkenunterschiede von re nach li können massive Probleme verursachen.
Wenn Du beim absichtlichen Provozieren von Doppelbildern Linderung verspürst, klingeln bei mir die Alarmglocken....die OP wird ja schließelich gemacht, um das beidäugige Sehen optimaler zu gestalten. Was ist, wenn das nach der OP immer noch nicht klappt und Du nicht mehr absichtlich auf Schielen stellen kannst? Vielleicht liegen Deine Probleme auch in einem Bildgrößenunterschied?
Schielst Du eigentlich nach innern oder außen? Alles in allem kann ich Dir nur raten, die OP nicht zu überstürzen und zunächst einen Prismentrageversuch über einen längeren Zeitraum zu machen, am besten die Prismen gleichmäßig in beide Brillengläser verteilt. Wenn es Dir damit besser geht, bist Du auf dem richtigen Weg mit der OP. Ansonsten heißt es weiter nach den Ursachen suchen, ehe Du Dich zu schnell unters Messer begibst.
Viel Erfolg!
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Danke für deine Antworten
Ich hab irgendwo gelesen, dass bei Erwachsenen keine Vollnarkose gemacht wird (vielleicht ist das nur in der Schweiz so?)
Ich denke, dass ich im neuen Jahr wieder beginnen werde mit Sport. Frage aber noch den Arzt zur Sicherheit.
Hallo Ela,
unbedingt Vollnarkose machen lassen! Alles andere wäre Leichtsinn. Zumal bei der OP an einem Augennerv gezogen wird, der in Verbindung mit der Herzfrequenz steht - dann gibt es Herzrasen....hat mir eine Ärztin erklärt, tut mir leid, wenn ich das nun nicht so fachlich wiedergeben kann. Aber sie macht die OP's prinzipiell aus ebendiesem Grund nur in Vollnarkose, weil dann der Narkosearrzt ein entsprechendes Mittelchen mitlaufen lassen kann....
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hey Kerstin!
Mein Augenarzt hat erklärt, dass er viel mehr gar nicht aufs Mal operieren könnte und da würden nur unnütze, hohe Kosten entstehen.
Ich vermute der erste Optiker (irgendein Billigoptiker) hat falsch gemessen... oder ich habe falsche Aussagen gemacht. -Aber der Augenarzt hat nun auch was gemurmelt, dass er nochmals auf andere Werte kommt.
Wenn ich Doppelbilder sehe, sind meine Augen ja entspannt und nach der OP ist das ja dann immer der Fall, weil ich mich ja nicht mehr anstrengen muss, das rechte Auge gerade zu halten.
Ich weiss gar nicht ob ich nach innen oder aussen schiele. Ich glaube aber nach aussen. Das Bild verschiebt sich nach rechts (zum Beispiel bei dem Kreuz-Test, war der senkrechte Strich viel zu weit rechts)
Das mit der Vollnarkose klingt einleuchtend. Aber ich glaube nicht, dass ich da gross wählen kann. Wird wohl das gemacht, was die Krankenkasse bezahlt.
Liebe Grüsse
Ela
Also bei mir war er auch nach rechts - ich bin Innenschieler. Die Stellung des Balkens hat nichts zu sagen, denn die Testbilder können auch auf inverse Stellung gebracht werden....Du solltest Dir den Befund des AA einmal aushändigen lassen. Dann wüsstest du selbst auch besser über die Diagnose Bescheid. Ich finde es immer schade, dass man als Patient oft so unmündig gehalten wird, wohl weil die Ärzte meinen, man würde doch nicht verstehen, was sie sagen....
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!