Hallo ihr lieben,
ich hätte da mal wieder ein paar fragen, zu denen mir der/die eine oder andere von euch ja vllt einen denkanstoß geben kann.
Kurz zum aktuellen verlauf meiner augen-geschichte:
Ich hatte ja vor ca. 1,5 jahren nach der rücknahme einer starken überkorrektur 7,5 pdpt ESO und 3 pdpt höhe in der brille. Die überkorrektur war auf grund eines nicht erkannten mikrostrabismus entstanden. Seitdem ermittle ich die nötigen prismenwerte - auch nach anraten einer entsprechenden expertin - auf der basis meines wohlempfindens, da auch kleinste prismenabweichen inzwischen zu asthenopischen beschwerden bei mir führen und ich zielsicher fühlen kann, in welche richtung ich wie viel korrigieren muss.
In den letzten 1,5 jahren ist die ESO erst einmal (nach der restlichen überkorrektur) von 7,5 pdpt auf 6,75 gesunken und nimmt seit ca. einem halben jahr nun stetig aber langsam wieder zu - ca. 0,2 pdpt pro monat.
Der höhenwert hat sich von ursprünglich 3 pdpt auch sehr stetig auf 1 pdpt in die ANDERE richtung verändert - ca. 0,2 pdpt pro monat.
Da meine augen so empfindlich auf falsche prismenwerte reagieren, korrigiere ich eines der brillengläser ca. jeden monat. Die werte passen dann eine weile, bis ich spüre, dass die werte allmählich wieder zunehmen. Ich bin mir sicher, dass ich inzwischen abweichungen von ca. 0,05 in der seite und ca. 0,03 in der höhe einordnen kann. Die werte ermittle ich übrigens mit 0,25er-gläsern, die ich schief in einen testbrillenclip setze und mit hilfe des sinus auf die kleinen werte umrechne. (Wenn es jemanden interessiert, kann ich das verfahren gerne näher beschreiben. )
Übrigens komme ich durch meine "hypersensibilität" zu einigen für euch vllt interessanten einsichten. Z.B. ändern sich die prismenwerte manchmal deutlich schubweise. So kann sich zb. fast von einem tag auf den anderen der höhenwert um 0,125 ändern und dann relativ stabil bleiben. Auch habe ich den eindruck, dass der höhenwert an den ESO-wert gekoppelt ist. Ich hatte schon mal den fall, dass ich nur die höhe nachkorrigiert habe, und einen tag später hatte der ESO wert einen deutlichen sprung gemacht, obwohl der vor der nachkorrektur 1-2 wochen lang recht konstant war. Ich habe natürlich auch schon einmal probiert, mit den brillenanpassungen zu warten, bis ich einen größeren sprung in der nachkorrektur machen kann, aber es hat den anschein, als ob ich immer erst einmal nachkorrigieren muss, bevor die werte wieder den nächsten sprung machen.
So, nun zu meinen fragen:
1) Natürlich frage ich mich immer wieder zwischendurch, ob diese entwicklung und vorgehensweise so richtig ist. Bin ich auf dem richtigen weg oder konstruiere ich mir zur zeit selbst eine überkorrektur auf grund des mikrostrabismus?
Ich habe folgende gründe zu glauben, dass dies der richtige weg ist:
- Ich habe auch schon einmal das "aussitzen" einer nachkorrektur versucht, aber irgendwann wird es mir einfach zu nervig. Es ist also nicht so, dass sich meine augen an eine korrektur mit der zeit gewöhnen. Auch die beschwerden werden mit der zeit nicht weniger. Erst wenn ich nachkorrigiere, entspannten sich die augen wieder, bis es zum nächsten anstieg der werte kommt.
- Die änderung der prismenwerte verläuft stetig und seitdem ich die vorherige überkorrektur abgebaut habe sogar nahezu linear (s. obige werte).
- Die überkorrektur durch vollständige MKH - vermutlich auf grund des mikrostrabismus - ging früher viel viel schneller von statten - 20 prismen in weniger als einem jahr. Dagegen sind die jetzigen werte sehr moderat. Hinzu kommt, dass die überkorrektur früher immer einen höhenfehler in die ANDERE richtung erzeugt hatte als es jetzt der fall ist.
- Nach jeder nachkorrektur fühlen sich meine augen für eine weile deutlich entspannter an und das 3D-sehen ist super!
Was denkt ihr?
2) Da sich die werte (ESO und höhe) nahezu linear aufbauen, plane ich jetzt eine langfristige strategie für die nächsten brillengläser, damit ich mir nicht mehr jeden monat ein neues brillenglas kaufen muss. Ich denke mal, dass es erst mal nicht wichtig ist, wie diese strategie aussieht. Aber ich hätte gerne von euch gewusst, ob es ein problem ist, wenn die prismenwerte in den gläsern deutlich ungleich verteilt sind.
Mir ist klar, dass die sehqualität mit steigendem prisma im brillenglas abnimmt. Aber da mein linkes auge eh mein schwaches auge (rechts dominant) ist, wären deutlich höhere prismenwerte im linken glas im vergleich zum rechten glas ja vllt gar nicht mal so verkehrt.
Was denkt ihr?
So, das war leider wieder mehr text, als ich beabsichtigt hatte. Aber ich fand, diese details waren wichtig.
Ich freue mich auf eure ideen
LG
Chris
Hallo Chris,
der binokualre Zustand ist bei jedem Mensch einzigartig und benötigt daher unterschiedliche Vorgehensweisen. Auch das wissen das ein Mikrostrabismus vorliegt alleine reicht bei weitem noch nicht. Hier kann das Management auch sehr unterschiedlich ausfallen.
zu Frage1:
sowie mir scheint reguliert Dein System immer wieder nach - ob Du ersmal zentral landest und die ARK sich wieder einstellt oder rein die Motorik (was ich eher glaube - durch das meist vorhandene Zentralskotom) sei mal dahingestellt.
Es ist nicht sehr wahrscheinlich das Du diesen Regelkreis mit dem jetztigen vorgehen durchbrichst. Ich persönlich würde das keine Überkorr. nennen - aber wie lange soll das so gehen?
zu Frage 2:
Es ist kein Problem wenn die Prismen ungleich verteilt sind (nur in extrem seltene Ausnahmefällen). Und Richtig, vor das "schwächere Auge" ist es meist besser den größeren Wert zu packen.
liebe Grüße
G'eorg
Hm, bist du Optiker oder hast du Dir bei Ebay einen Gläserkasten und ne Testbrille geordert?
Ich antworte mal als Ahnungslose. Ich habe das Gefühl, da ist so ziemlich alles durcheinander...aber wie man sowas wieder hinbekommt, weiß ich leider auch nicht. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass Du das jemals hinbekommst, wenn Du nicht mal mindestens 3 Montage lang ein und die gleiche Brille aufsetzt und dann erst nachmessen lässt.
Möge mich die Fachwelt korriegieren, wenn ich Müll schreibe.
Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!
Liebe Kerstin EP,
ich denke, Chris weiß was er schreibt. Wobei du auch nicht ganz unrecht hast. Man sollte wirklich mal einige Monate nicht an den Gläsern schrauben, sonderm dem Gehirn gestatten, sich zu bzw. die Augenstelllung zu stabilisieren, wenn die asthenopischen Beschwerden auszuhalten sind.
LG
AM
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Lieber Herrr Scheurer,
es geht nicht um das Durchbrechen des Regelkreises. Ich würde wirklich mal einige Wochen eine konstante Korrektion tragen und nicht immmer gleich nachziehen. Gerade die Motorik ist ja auch etwas "streßbelastet" und nicht auf 0,02 cm/m oder weniger genau einzustufen. Die Neurotransmitter sind nicht zu jeder Uhrzeit gleich vorhanden in 24 Stunden. Sieht man z.B. sehr gut im Körper beim Blutzuckerspiegel oder Augeninnendruck.
Schön, wenn das Acetylcholin an der neuronalen-muskulären Endplatte konstant wäre. Was würde ich nach meinen Schiel-OP's gut schlafen.
LG AM
P.s. Kennt einer eine Frau Dr. Peine aus Olbernhausen bei Duisburg? Die muss ja ein Schätzchen von Orthoptistin haben.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant