Hallo,
Kann mir jemand sagen wo die Einschleiftoleranzen (nicht Fertigungstoleranzen) von Gleitsichtgläser bezüglich PD, Höhe und Verdrehung (Achse) liegen?
Danke
Hallo,
Kann mir jemand sagen wo die Einschleiftoleranzen (nicht Fertigungstoleranzen) von Gleitsichtgläser bezüglich PD, Höhe und Verdrehung (Achse) liegen?
Danke
Hallo,
Meine Toleranzgrenzen
Verdrehung nicht mehr als 1 °
PD 0,25 mm pro Seite
Höhe abhängig von Stärke, Körpergröße, Arbeitshöhe. Da sind keine Toleranzgrenzen sinnvoll, grundsätzlich aber Kreuz auf Pupillenmitte bei Geradeausblick, nicht zu verwechseln mit Nullblickrichtung.
Viele Grüße
Eberhard
hallo,
entscheidend sind die Auswirkungen einer Dezentration. Je höher die Add, desto stärker wird das Blickfeld bei gleicher Dezentration eingeengt. Fixe Toleranzgrenzen halte ich entsprechend für wenig sinnvoll.
@Eberhard
Geradeausblick = Hauptblickrichtung?
Die meisten Gleiter sollten doch grade nach Nullblickrichtung zentriert werden - oder irre ich mich?
Hallo Eberhard,
Du sprichst von "Deinen Toleranzen".
Gibt es auch was offizielles, eine DIN, RAL oder so was ?
Gruß Christian
Hallo Daniel,
wenn Du alle Gleiter nach Nullblickrichtung zentrierst, sind Deine Gläser alle zu tief.
Leider vertstehen die meisten Glashersteller nicht, was wir Optiker unter Null- oder Hauptblickrichtung verstehen. Bei denen wird es in den Beschreibungen sehr verwirrend, weil sie meist von Nullblickrichtung schreiben, aber Hauptblickrichtung meinen.
( Bei Nullblickrichtung steht die Fassung senkrecht zum Fußboden, der Kopf ist entsprechend angehoben.) Das ist nichts anderes als die Forderung, daß die Achse des Brillenglases duch den Augendrehpunkt geht.
Bei Seiko ist es übrigens etwas anders Dort ist das aufgedruckte Zentrierkreuz
4 mm tiefer als bei den anderen Herstellern. Also muß ich nach Nullblickrichtung arbeiten.
Viele Grüße
Eberhard
Na Eberhard,
ich glaub da hat es dich etwas verwirrt.
Sieh doch mal hier im Wörterbuch nach ....
Lieben Gruß,
db
Hi Daniel,
ich weiß jetzt, wo das Durcheinander herkommt
Früher war die konventionelle Augendrehpunktforderung gleichbedeutend mit der Nullblickrichtung. Das bedeutete, daß der Lichtstrahl, der durch den Augendrehpunkt geht, senkrecht zur Glasebene stehen musste.
Früher heißt zu meiner Meisterprüfungszeit 1978.
Heute ist Nullblickrichtung leider nicht mehr so gemeint, mein Fehler.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Christian,
offizielle Toleranzen sind mir nicht bekannt. Selbst für Einstärkengläser gibt es keine auf Dezentrationsstrecken bezogene Toleranzen, dafür aber Vorschriften über max. zulässige prismatische Nebenwirkungen im Durchblickspunkt. Aus diesen kann dann für die jeweilige Glasstärke der noch zulässige Zentrierfehler errechnet werden.
Über Gleitsichtgläser habe ich folgendes gefunden Bei einem binokularen Zentrierfehler von 3 mm (also z.B. pro Seite 1,5 mm) wird das binokulare Gesichtsfeld bei einer Add. von +0,5 um 15% eingeengt, bei Add. 1,0 um 30%, bei Add. 2,0 um knapp 60%, bei Add. 2,5 um 72°. Bei einem binokularen Zentriefehler von 1,5 mm ist die jeweilige Einengung halb so groß. (aus Dieter Kalder, Gleitsichtgläser)
Es ist illusorisch zu behaupten eine Zentrierung auf z.B. 0,1 mm genau messen und einhalten zu können.
Die Standardabweichung verschiedener Verfahren zur Ermittlung der PD je Einzelmessung liegt nach verschiedenen Studien
bei Messung mit PD-maßstab bei ca. +/- 0,7 bis 0,8 mm
bei Messung mi PD-Gerät bei ca. +/- 0,5 mm
und selbst bei Messung mit Videozentriergeräten bei +/- 0,3 bis 0,4 mm.
(aus ZVA Schriftenreieh Heft 9 Brillenzentrierung)
Auch die modernste Fertigungstechnik ist nach wie vor nicht fehlerfrei.
Um größere Fehler zu vermeiden kommt es halt sehr darauf an ob der messende und schleifende Augenoptiker sorgfältig arbeitet oder schludert. Aber ganz ohne Abweichungen geht es bisher leider nicht.
Gruß,
db
Daniel Briem schrieb
Und auf was ganz elementar wichtiges sollte man vor dem Einschleifen noch achten, und zwar auf die Überprüfung der Stempelung der Glashersteller.
Abweichungen von bis zu einem halben Millimeter (wenn nicht noch mehr) sind da keine Seltenheit.
Was nützt einem die tollste Präzisionstechnik, wenn noch nicht einmal Zeiss, Rodenstock, Essilor, R&H...usw. in der Lage sind ihre Gleitsichtgläser richtig und perfekt anzuzeichnen!?
So viel zu Toleranzen, deren Festlegung und Einhaltung.;-)
@Eberhard Mit welchem Messwerkzeug kontollierst du denn dein Einschleifergebnis (PD und Höhe)?
Edit Stellt ihr die Vorneigung bei eurer Messbrille auch immer schön auf 0°, wenn es nach der Refra um eine Gleitsichtbrille geht?
Hallo Sterndoktor,
ich habe von P.G. Mosch eine sehr gute Zentrierkontroll-Hilfe. Auf Millimeterpapier-Basis, mit Anlegekante, Kreisbogen, Nahfeldformen u a.
Wie es genau heißt, weiß ich nicht mehr.;)
Die Messbrille stelle ich immer so ein, daß mein Kunde beim Blick auf die Optotypen senkrecht durch die Gläser schaut. Meinst Du, daß jemand die Messbrille für die Ferne neigt?
Viele Grüße
Eberhard
Eberhard Luckas schrieb
Nun ja, vielleicht ja diejenigen, die jahrelang eine Lesebrille ganz vorne auf der Nase hatten. Die sind diese Haltung ja gewohnt Kopf nach unten, um zu lesen, und wenn sie aufschauen, lassen sie die Haltung so geneigt, weil sie einfach den Blick nach oben heben und in die Ferne "plieren". Das machen irgendwie alle, die ich kenne und die so eine halbhohe Lesebrille tragen.
LG
Kerstin (dankbar für jedes halbe Jährchen mehr, wo ich noch keine Gleitsicht brauche...)
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hi Kerstin,
natürlich wird die Messbrille für die Nahprüfung geneigt und tiefer gesetzt, wenn der Kopf nicht nach unten gehalten werden soll.
Viele Grüße
Eberhard
Eberhard Luckas schrieb
Hallo Eberhard,
hast du mal ein Bild davon?
Gruss