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Bild des Benutzers Annette
Verbunden: 30. Juni 2008 - 12:33
zustand nach 2.OP nicht zufriedenstellend

Mein Sohn hatte von der ersten Klasse an Schwierigkeiten beim Schreiben, später auch beim Lesen, ab 20er-Überschreitung auch beim rechnen. Brille (+4,75/+2,75 seit dem 4.Lebensjahr). Zunehmend heftige Kopfschmerzen, nur ganz selten kopfschmerz-freie oder wenigstens -arme Stunden. Mit 14 Jahren erste Prismenbrille (13), sofortige Besserung aller Beschwerden, über 1,5 Jahre Steigerung bis auf 38 Prismen (zum Schluss Kombi aus Gläsern + Folien bis zur 1.OP , danach kurzfristig gut, Wiederzunahme der Prismenwerte, zweite OP nach 5 Monaten (22 Prismen). Danach Zustand nie wirklich gut (Tränen der Augen, Augenschmerzen), Zunahme der noch benötigten Prismen bis auf 13. Scharfsehen sehr anstrengend, laut Aussage meines Sohnes Bilder in der Nähe andersherum überkreuzt als in der Ferne. Scharfsehen mit der Brille nur in einem sehr engen Abstand vom Auge überhaupt möglich.

Wegen der (subjektiven?) Verschlechterung seines Sehvermögens haben wir weitere Meinungen eingeholt. Die Aussagen zweier sehr renommierter Augenärzte waren sehr eindeutig, was deren Meinung über den bisher behandelnden Arzt angeht (\"Es gibt Kollegen, die sollte man köpfen\" u.Ä.) und in der Frage des weiteren Vorgehens (\"sofort von den Prismen runterkommen, das ist zwar hart, aber zum Glück sind ja Schulferien\") nahezu einig. Auf meine Fragen nach der weiteren Vorgehensweise, nachdem die Prismen entfernt sind und eine Gewöhnung stattgefunden hat, habe ich weder eine Antwort, noch eine Aussicht, noch eine Erklärung bekommen. Wenn ich es richtig verstanden habe, hofft man, durch eine Versorgung mit stärkeren Plusgläsern das Auge so zu entspannen, dass es die Prismen nicht mehr braucht. Die assoziierten Orthoptistinnen haben in beiden Fällen einigermaßen sorgfältig Brillen (diese Ausprobier-Geräte) zusammengestellt, mit denen mein Sohn aber nicht wirklich zufrieden war. Unsere Beobachtung, dass sich die Sehfähigkeit und das >Gesamtbefinden mit den Prismenbrillen zunächst sehr verbessert haben, wurde als \"subjektiv und nach so langer Zeit sowieso nicht nachprüfbar\" abgetan. Frechheit, eigentlich!

Meine Frage welche Theorie verfolgen denn diese Ärzte? Der erbitterte Krieg zwischen Befürwortern und Gegnern der MKH-Methode ist mir natürlich bekannt, aber die Argumente der Gegner erschließen sich mir überhaupt nicht. Es wird immer mit der OP als Spätfolge \"gedroht\", aber das ist ja keine Erklärung.

Ich bin inzwischen überzeugt, ein Therapeuten-Team gefunden zu haben, das mit allergrößter Sorgfalt die Bestimmung der am besten helfenden Brille übernimmt (jedenfalls war mein Sohn mit der nach zweistündigem Probieren zusammengestellten \"Testbrille\" -mit Prismen- erstmals sehr zufrieden); dennoch möchte ich unbedingt auch die Gegenseite verstehen können, um meiner Verantwortung gerecht zu werden. Die Professorin und der Privatdozent haben mir doch Angst gemacht ... wenn ich auch nicht genau weiß wovor eigentlich!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Annette,

Dein Sohn klagt über gekreuzt liegende Doppelbilder in der Nähe. Das bedeutet Aussenschielen beim Nahsehen, und Innenschielen in der Ferne.
War das Innenschielen der Grund der OP? Das hast Du leider nicht beschrieben, obwohl ich davon ausgehe.
Die 2. OP war meiner Meinung nach zu früh. Aber es hilft jetzt nichts, das zu wissen.
Das jetzt versucht wird, die beschwerdefreieste Korrektion zu finden, ist ein richtiger Ansatz.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Annette
Verbunden: 30. Juni 2008 - 12:33

Lieber Eberhard,
da ich unter "Winkelfehlsichtigkeit" gepostet hatte, dachte ich, das sei dann klar; also Die erste UND die zweite OP wurden wegen Winkelfehlsichtigkeit durchgeführt, die zweite galt als "Nachoperation" der ersten. Sie sollte übrigens noch zeitlich dichter an der ersten liegen, ich hatte eigenmächtig den Termin verschoben, weil im Prismengeschehen noch keine Ruhe eingekehrt schien. Mit dem Wert, der dann schließlich operiert wurde war der Zustand einige Wochen stabil gewesen (korrigiert mit Gläsern und regelmäßige Feinabstimmung zusätzlich mit Folien).

Bleibt für mich immer noch die Frage warum wollen die Schulmediziner unbedingt die Prismen wegnehmen? Nur wegen der Farbsäume? Gibt es überhaupt eine andere Möglichkeit mit dem Problem umzugehen? 10 Jahre lang schien es jedenfalls keine zu geben, er war ja immer sorgfältig brillenversorgt (ohne Prismen, klar) und hatte die Schwierigkeiten trotzdem.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Annette,

Du schreibst

da ich unter "Winkelfehlsichtigkeit" gepostet hatte, dachte ich, das sei dann klar; also Die erste UND die zweite OP wurden wegen Winkelfehlsichtigkeit durchgeführt

Das ist leider nicht klar. Aus Deiner heftigen Reaktion schließe ich, Du wurdest die Jahre vorher sehr einseitig informiert. Ging mir auch so.....es dauerte bei mir 6 Jahre, bis mal ein Schulmediziner (!!!!) feststellte, dass zu meiner Winkelfehlsichtigkeit zusätzlich ein Mikroschielen gehört. Vorher wurde mir immer von Optikerseite erzählt, ich hätte eine reine Wf. Die Prismen stiegen und stiegen, bis sie entgleisten und es zur OP kam. Ich glaubte sogar der These eines namhaften Optikers, dass Schielen nur die stete Abweichung eines Auges von der Geradeausrichtung sei! Alles dazwischen, vor allem das zeitweilige Wegrutschen, sein eine WF! Das behauptete er sogar bei meinem Sohn, der aber intermittierender Außenschieler ist!

Ich kenne Deine Geschichte nicht, aber Wer hat die WF bei Deinen Sohn festgestellt und hat er, falls er Optiker war, zur zusätzlichen Abklärung beim Strabologen geraten? Wurde jemals gewissenhaft auf Mikroschielen untersucht? Auch das erkennen manche Augenärzte nicht!!!!! Zumindest nicht so schnell.

Was diagnostizierten denn die jetzigen Ärzte? Hast Du einen Befund mitbekommen? Steht da was von Esophorie, Exophorie, Heterophorie? Oder was von Esotropie, Exotropie, Mikrotropie?

Da man nun mit Plusgläsern auszugleichen versucht, gehe ich davon aus, dass es eine Esotropie ist. Dann ist die Vorgehensweise richtig und vernünftig. Plusgläser wirken der Esostellung der Augen entgegen und reduzieren Prismen. Es kann manchmal vonnöten sein, die Prismen wieder abzutrainieren. Dann wurde vorher in der Regel ein Mikroschielen übersehen und die Prismen haben den Winkel in die Höhe getrieben. Wenn Mikroschielen vorliegt, kann man die Prismen bis ins Unendliche steigern, immer bis zur OP. Und danach wieder bis zur nächsten....

Auch ich habe meine Prismen immer geliebt....bin froh, dass meine erste OP eine Punktlandung geworden ist. Mein Mikroschielen ist mir geblieben (das kann man nicht wegoperieren!), und das lasse ich auch hübsch in Ruhe. Auch ich trage derezeit lediglich supergut auskorrigerte Plusgläser, und habe mir vor allem meinen Astigmatismus mal richtig korrigieren lassen. Der nämlich verursacht ähnliche Beschwerden wie eine WF.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Annette
Verbunden: 30. Juni 2008 - 12:33

Hallo Kerstin,
danke für die lange Antwort!

Aus Deiner heftigen Reaktion schließe ich, Du wurdest die Jahre vorher sehr einseitig informiert.

Ja, so war das. Die WF-Anhänger erklären ausführlich was sie vorhaben; die Gegner, jedenfalls die, die ich kennengelernt habe, sind nicht bereit gewesen, irgendwas zu erläutern, weder den Grund ihrer Abneigung, noch die von ihnen angestrebte Behandlungsform.

Ich kenne Deine Geschichte nicht, aber Wer hat die WF bei Deinen Sohn festgestellt und hat er, falls er Optiker war, zur zusätzlichen Abklärung beim Strabologen geraten? Wurde jemals gewissenhaft auf Mikroschielen untersucht? Auch das erkennen manche Augenärzte nicht!!!!! Zumindest nicht so schnell.

Die WF festgestellt hat eine Optikermeisterin.
Abklärung beim Strabologen wurde nicht vorgeschlagen, wir waren bei Herrn Dr. G in Koblenz, der die WF bestätigt und auch operiert hat.
Dass Mikroschielen eine Erklärung sein könnte, ist mir erst gestern beim Blättern in diesem Forum aufgefallen - der Begriff ist ganz bestimmt noch nicht vorgekommen.

Was diagnostizierten denn die jetzigen Ärzte? Hast Du einen Befund mitbekommen? Steht da was von Esophorie, Exophorie, Heterophorie? Oder was von Esotropie, Exotropie, Mikrotropie?

Schriftlich habe ich nur den OP-Bericht und die Rechnungen. Es ist eine Esophorie, dazu habe ich noch die Refraktionswerte, erhoben im Abstand von 3 Tagen

a) R +3,50 / -0,50 / 160°
L +6,00 / -1,50 / 180°

b) R + 3,25 / - / -
L + 5,75 / -1,5 / 0 °

außerdem die Werte seiner momentanen Brille, erhoben vor zwei Monaten

c) R +2,5 / -0,25 / 0° /6,5 außen
L +4,75/ -1,0 / 5° /6,6 außen

Dann habe ich noch gehört, dass von "Kreuzdiplopie" getuschelt wurde, das war aber nicht für meine Ohren bestimmt, wurde auch nicht erläutert.
Schriftlichen Befund habe ich erbeten, auch angeboten den privat zu bezahlen, bin aber in allen Fällen auf den Abschlussbericht vertröstet worden - den es natürlich nie geben wird, weil ich nach all dem Leid mein Kind nicht jemandem anvertrauen werde, der nicht bereit ist offenzulegen, was er vorhat.

Wo kann ich mich über Mikroschielen laienverständlich informieren? Im Wörterbuch steht nichts für mich Verwertbares ...
Und welcher Arzt kennt sich damit aus - vorzugsweise im Raum Frankfurt, aber auch sonst irgendwo auf der Welt. Leuwen?

Da man nun mit Plusgläsern auszugleichen versucht, gehe ich davon aus, dass es eine Esotropie ist. Dann ist die Vorgehensweise richtig und vernünftig. Plusgläser wirken der Esostellung der Augen entgegen und reduzieren Prismen. Es kann manchmal vonnöten sein, die Prismen wieder abzutrainieren. Dann wurde vorher in der Regel ein Mikroschielen übersehen und die Prismen haben den Winkel in die Höhe getrieben. Wenn Mikroschielen vorliegt, kann man die Prismen bis ins Unendliche steigern, immer bis zur OP. Und danach wieder bis zur nächsten....

Das bedeutet praktisch, dass wir mit erster Priorität das Mikroschielen abklären lassen müssen, ja?
Und laut Wikipedia ist das wieder so ein Glaubenskrieg wie bei der WF. Das heißt dann also, die Anzahl der Ärzte, die sich damit auskennen, ist begrenzt --- und vor allem je höher einer auf der schulmedizinisch-augenärztlichen Karriereleiter steht, desto heftiger ist wahrscheinlich sein Widerwille gegen "Außenseitermethoden".
Darfst Du mir Namen und Adressen nennen? Vielleicht hier in mein privates Postfach? Das würde mir sehr helfen!!!

Schade, dass ich dieses Forum erst jetzt gefunden habe. Ich habe mich wirklich sorgfältig informiert, konnte aber als Laie immer nur mit einer Fragestellung suchen, und die hieß bisher "Winkelfehlsichtigkeit ja oder nein".
Danke für die große Mühe, die Ihr Euch macht!
Annette

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Annette,

die jetzige Brille ist offensichtlich viel zu schwach, die Pluswerte zu niedrig. Dadurch ist es sehr wahrscheinlich, daß mehr Esophorie gemessen wurde als wirklich vorhanden ist. Die Übersichtigkeit muß erstmal optimal korrigiert werden, erst dann kann man die eventuell noch notwendigen Prismen angehen. Auch erst dann ist es möglich, herauszufinden, ob ein Mikrostrabismus vorhanden ist.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo!

Schon mal an

Augenstern e.V. - helfen zu sehen
Postfach 500951
60397 Frankfurt
Kontakt Augenstern e. V.
Internet www.augenstern-ev.de

gedacht oder Kontakt gehabt?
Dahinter verbirgt sich Dr. med Karoline Vanselow und Prof. Dr. med Alina Zubcov-Iwantscheff, beide Augenärztinnen, die sich gerade dieser Symptomatik verschrieben haben.
Von gängiger augenoptischer Seite kenne ich noch Herrn Cagnolati (http://www.optometrie-cagnolati.de), der sich mit der Korrektur schwieriger Fälle (gerade in diesem Bereich) einen Namen gemacht hat.

LG Dirol

Bild des Benutzers Annette
Verbunden: 30. Juni 2008 - 12:33

Hallo Eberhard,
danke!
Das finde ich sehr einleuchtend, passt auch sehr gut dazu, dass unser Sohn inzwischen die größten Probleme beim Scharfstellen hat. Das belastet ihn mehr als die Doppelbilder, die noch dazukommen.
Kann ich das also so verstehen, dass man anstreben sollte, zuerst die vollständige Versorgung mit Plusgläsern sicherzustellen - und dann erst gucken, was an Schwierigkeiten übrigbleibt? Hast Du eine Ahnung, warum die WF-Hardliner fast andersherum vorgehen??
Hallo optick,
danke für den Tipp. Was bedeutet "gerade diese Symptomatik"? Gefragt hatte ich nach Mikroschielen, beziehst du dich darauf? Oder meinst du, dass diese Ärztinnen von augenstern gezielt für die Weiterbehandlungen von WF-vorbehandelten Fällen zuständig sind? Die Brillenkosten wachsen uns langsam über den Kopf, wegen der Verschreibungspflicht wäre ein Augenarzt mal wieder ganz gut.
Viele Grüße
Annette

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo!

Es handelt sich bei augenstern ev. um einen Verein, der sich allgemein den Augenerkrankungen bei Kindern verschrieben hat, da aber die Korrektion von Mikrostrabismen ein weites Feld ist, ist es gerade diesem Verein ein Anliegen gegen diese Sehfehler "anzukämpfen"!
Da der Verein, was medizinisches Know-How angeht, hochgradig besetzt ist, kann man hier auch Hilfe erwarten!
Vorstand Prof. Dr. med Christian Ohrloff (Geschäftsführender Direktor des Zentrums der Augenheilkunde der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt) Das ist ja nicht gerade irgendwer......oder? Wink
Die beiden anderen Damen sind ja auch Augenärztinnen! Frau Prof. Dr. med Alina Zubcov-Iwantscheff hat ihre Praxis in Ginnheimer Hohl 6 60431 Frankfurt am Main Tel. +49 (69) 519898 (du fragtest ja nach Frankfurter Augenärzten) In der Praxis findet man alles was man zur Schielkorrektur (in medizinischer Hinsicht)
braucht......dort wird auch selber operiert......Sehschule.....Orthoptistinnen..
...Orthoptik......etc.

OK?

LG

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

opTick schrieb

Hallo!

Es handelt sich bei augenstern ev. um einen Verein, der sich allgemein den Augenerkrankungen bei Kindern verschrieben hat, da aber die Korrektion von Mikrostrabismen ein weites Feld ist, ist es gerade diesem Verein ein Anliegen gegen diese Sehfehler "anzukämpfen"!
LG

Selbstverständlich ist der Verein gut besetzt, aber nur ein Verein und den Vorsitz führt ein Vitrektologe, kein Strabologe. Der Verein therapiert nicht. Daher UAK Frankfurt als Anlaufadresse nehmen, wenn man möchte. Wenn G. in K. das gemacht hat, dann gibt es noch andere Adressen, die sich mit MKH auskennen. Die Uni-Klinik Frankfurt ist da leider nicht so in das Thema involviert. Prismen weg kommt da bestimmt eher als Antwort. Und Cagnolati kann nun mal keine Re-OP's hinbekommen. Wir haben es hier mit einer Anisometropie zu tun. Ob Esophorie so stimmt? Das muss man sich am besten selber ansehen.

Ich würde in eine andere Trickkiste nach der 2. OP greifen. Kontaktlinsen als Interimssache. Macht die Bildgrößenunterschiede weg, es kommt zu einer anderen Akkommodations- und Konvergenzlage. Mehr Hyperopiekorrektion. Fokussierung in Nähe klappt nicht. Deswegen gekreuzte Fixation in Nähe. Dann sollte man noch mal + 1,0 dpt darüber versuchen. Nicht lachen. Wer sich in der Materie auskennt, versteht den Ansatz. Ist auch nur als ein Tipp aus der Ferne gedacht. Ohne prä- und postoperative Befunde und OP-Berichte ist korrekterweise nichts weiter an Aussage möglich.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Annette,

erstmal sind die widersprüche der "beiden Gruppen" gar nicht so groß. Ein latentes Schielen kann massive asthenopische Beschwerden auslösen und dann gehört es korrigiert und ggf. operiert. Das ist eigentlich mit wenigen Ausnahmen unumstritten. Der Streitpunkt ist wie oft das auftritt und "ab wann (wie stark sind die Beschwerden)!? Sowie die Methoden werden diskutiert - was ja auch prinzipiell gut ist.

Die Frage ist es hier ein latentes Schielen - wie hier ja schon manche geschrieben haben könnte es auch z.B. ein Mikrostrabismus sein.
Anscheinend nicht - wenn diverse Fachleute nichts festgestellt haben - denn da kann es passieren das durch die fehlende/gestörte zentrale Fusion Prismen adaptiert(besser man kann in die Dekompensation kommen) werden.

bei einer reinen Wf wäre das Vorgehen richtig - aber diverse Funktionstest sollten schon auch Berücksichtigung finden. Nur MKH sagt bei weitem nicht alles.

Ich würde in eine andere Trickkiste nach der 2. OP greifen. KL als Interimssache. Macht die Bildgrößenunterschiede weg, es kommt zu einer anderen Akkommodations- und Konvergenzlage. Mehr Hyperopiekorrektion. Fokussierung in Nähe klappt nicht. Deswegen EXO hier. Dann sollte man noch mal + 1,0 dpt darüber versuchen. Nicht lachen. Wer sich in der Materie auskennt, versteht den Ansatz. Ist auch nur ein Tipp. Ohne prä- und postoperative Befunde und OP-Berichte ist so auch nicht viel an Aussage möglich.

ja das ist auf alle Fälle ein gute Ansatz. Für mich wäre auch mal wichtig die Aniseikonie zu messen(falls vorhanden). Alternative zu den Kl ->wären auch Isokonische Gläser!
Eine MEM-Skiaskopie würde Aufschluss bringen wo die Akk. überhaupt steht ich hab da auch den Verdacht das dieser Wert deutlich zu hoch liegt......(zu sowas sage ich dann gerne "Pseudokonvergenzinsuffizienz")

Hab ich es Überlesen? -> wie sieht es denn mit dem Visus ("Sehschärfe") aus?

Edith die Besserung durch die erste Prismenbrille über 1,5 Jahre ist aber schon auch ein zeichen das der Ansatz nicht ganz verkehrt war Wink

viele Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Georg Scheuerer schrieb


ja das ist auf alle Fälle ein gute Ansatz.

Selbstverständlich ist der gut. Wobei ich bei diesen Anisometropiewerten und den damals vorhandenen Prismenwerten und den Problemen jetzt danach nicht an eine "WF" denke.

Und das Augentränen- Schmerzen ist auch nur ein Symptom von verschiedenen Möglichkeiten. Unmöglich aus der Ferne festzustellen was die eigentliche Ursache ist. Ich vermute zwar was. Aber ohne Untersuchungsergebnis ist das sowieso nur ein Raten.

Da wäre jetzt die Frage wie es sich um die Prismenwerte in Ferne und Nähe jetzt verhält.

Ferne Basis außen und Nähe Basis innen?

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo!

Das hier eine Anisometropie vorliegt, liegt auf der Hand. Bei einem Unterschied in den beiden Hauptschnitten (aktuelle Brille) von einmal 2,25 dpt und 1,50 dpt zum Gegenglas, kommt denn da ein Bildgrößenunterschied von >5% zu Stande? Wohl kaum, außer er hat extrem gewölbte und dicke Gläser! Aber was haben die Bildgrößenunterschiede mit der Akko-lage zu tun? Geschweige denn mit der Konvergenz??
Und bitte nicht die Aniseikonie mit der Messbrille messen......OK?!
Georg Scheuerer schrieb


Für mich wäre auch mal wichtig die Aniseikonie zu messen(falls vorhanden). Alternative zu den Kl ->wären auch Iseikonische Gläser!

Was soll der gute denn noch erleiden?

Wie sieht es denn mit der monokularen Refraktion unter Mydriatika aus? Upps....Grenzen der Augenoptiker aufgezeigt? Wo wir gerade dabei sind....wir AO's sollten (müssen) die Finger von Strabismus Korrekturen lassen!!
Wurde denn schon mal der gute alte ACA Quotient ermittelt? Oder wurde nur MKH angewendet? Da die aktuellen Lehrmeinungen der meisten deutschen Institute die MKH kritisch betrachten, sollte man auch mal wieder einen Schritt zurück wagen!
Laut Haase ist ein Mikrostrabismus ein Ausschlusskriterium für die MKH. Eine Prävalenz, die durch ungleiche Visuswerte oder Mikrostrabismen hervorgerufen wird, wird durch die MKH nicht korrigiert!
Falls es sich hier um eine Esotropie handelt, dürfen wir AO's eh gar nix ohne ärztliche Verordnung! Ja Ja ...ich weiß...die können nix die AA's...wir können vieles besser....mag ja sein, das wir manches besser könne, es gibt aber klare Vorschriften, Regeln und Grenzen, die unseren Beruf bestimmen und dazu zählt, das AO's die Finger von Strabismuskorrektionen zu lassen haben.
Die Empfehlung von Hr. Cagnolati sollte auch nicht auf eine Korrektion enden, sondern auf eine qualifizierte Feststellung des Sehstatus. So, jetzt reichts mir für heute....fahre jetzt nach Hause...laugh
Wünsch euch was.

LG

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

opTick schrieb

Laut Haase ist ein Mikrostrabismus ein Ausschlusskriterium für die MKH. Eine Prävalenz, die durch ungleiche Visuswerte oder Mikrostrabismen hervorgerufen wird, wird durch die MKH nicht korrigiert!

LG

jupp, das ist es! Das Gemeine ist nur, und das haben wir hier schon oft diskutiert, dass die einen es noch als eine FDII der höheren Unterart abtun, und mit voller MKH beigehen, während andere schon sagen, hier ist die Grenze zum Mikrostrabismus. Genau an diesem Punkt spucken sich die beiden Fachrichtungen nämlich gegenseitig in die Schüssel (sorry, für den Ausdruck). Mir hat man jahrelang was von einer uralten eingebrannten FDII erzählt! Ich war totaler Laie, so wie Annette. Vor 12 Jahren (da wusste ich noch gar nichts über Schielen und Wf) hat mir mal ein AA gesagt, ich hätte halt kaum Stereosehen, aber das macht nix. Das Wort Strabismus hat er nicht genannt. Ergo konnte ich auch nur abnicken, als der Optiker fragte, ob ich schon mal beim AA war und der alles für normal befundet hat. Das war für ihn dann der Freifahrtschein, um loszulegen Mit vollsensorisch ermittelter MKH am Stereovalenztest! Es musste erst noch ein dritter Augenarzt genau hingucken, um dann endlich zuzugeben, ja, ich habe auch einen Mikrostrabismus. Also sieht den auch nicht jeder AA gleich. Komischerweise gibt es aber einige gute Optiker, die ihn erkennen.....

Und auch ich sage es mittlerweile immer wieder Erst mal die optimalen Plus- oder Minuswerte ermitteln. Ebenso wichtig Den Asti gut auskorrigieren! Meine Sehprobleme auf dem linken Auge (das mikroschielende) rühren nämlich zum großen Teil daher! Dank gut auskorrigierter Übersichtigkeit (bin eso) habe ich auch mit Brille jetzt keine asthenopischen Beschwerden mehr und auch besseres Stereosehen (zumindest ein wenig...).

Ich hatte sogar mal einen Optiker, der hat mich kurzsichtig gemessen - und schwupps gingen noch mehr Prismen in die Brille rein....

Will sagen Fehler werden auf beiden Seiten gemacht - der ärztlichen und der augenoptischen...ebenso gibt es auf beiden Seiten richtig Gute! Man muss sie nur (zufällig?) finden.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Schade....hätte ich mich schon früher in diese Dikussion(en) einklinken sollen Wink
Solch "theologische" Diskussionen haben was........B)

Wie du schon sagst Auf beiden Seiten gibt es Gute! Ja!!! Lasst uns zusammenarbeiten!!! :woohoo:

Gute Nacht!

LG

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

opTick schrieb

Hallo!

Das hier eine Anisometropie vorliegt, liegt auf der Hand. Bei einem Unterschied in den beiden Hauptschnitten (aktuelle Brille) von einmal 2,25 dpt und 1,50 dpt zum Gegenglas, kommt denn da ein Bildgrößenunterschied von >5% zu Stande? Wohl kaum, außer er hat extrem gewölbte und dicke Gläser! Aber was haben die Bildgrößenunterschiede mit der Akko-lage zu tun? Geschweige denn mit der Konvergenz??

Entschuldigen Sie bitte, aber hier scheinen Sie an die Grenzen Ihres Wissens zu kommen.

Bei so hoher Anisometropie kann ein Bildgrößenunterschied schon Beschwerden auslösen und die Hyperopie wird mit Gläsern nicht voll korrigiert. Warum wurde denn 2 mal einen Strabismus OP durchgeführt und nach der 2. ging es mit den Problemen los und die 1. Prismenkorrektion war verträglich?

Immmer hübsch überlegen, bevor man schreibt.

Die objektiven Refra-Werte sind unter a) und b) genannt, die subjektiven unter c).

Und es geht hier momentan nicht um den ACA. Sie kennen G. nicht? Schauen sie mal in seiner Praxis rein, dann wissen Sie wer misst, was misst etc..pp...

Laut Haase ist ein Mikrostrabismus ein Ausschlusskriterium für die MKH. Eine Prävalenz, die durch ungleiche Visuswerte oder Mikrostrabismen hervorgerufen wird, wird durch die MKH nicht korrigiert!

Laut Haase diskutierte er "Grenzfälle" zum Strabismus nicht. z.B. gefundene von Lang und Oogle.

"Winkelfehlsichtigkeit mit Fixationsdisparation" Hans-Joachim Haase, Verlag Bode 1999, ISBN 3-9800378-7-8, S. 23, S. 24, S. 29, S39, S. 58.....


Die Empfehlung von Hr. Cagnolati sollte auch nicht auf eine Korrektion enden, sondern auf eine qualifizierte Feststellung des Sehstatus.
LG

Dafür brauchen wir den aber nicht. Da gab es die Augenoptikmeisterin die nicht zu einem Strabologen schickte, einen Dr. G. und diversen anderen.

Die Frage ist doch, wie bekommen wir die Sehschwierigkeiten nach der 2. OP mit gekreuzten Doppelbildern in der Nähe und den Augentränen/Schmerzen in den Griff. Und da scheinen ja alle Therapeuten nicht an einem Strang zu ziehen und dem Kind geht es immer schlechter.

Und hier unterscheiden sich die Leute, die sich Gedanken darum machen und welche die eben nicht wissen, was als nächstes kommen könnte.

Ehrlich, mein Bauchgefühl sieht hier keine dekompensierte Esophorie. Und ich schreibe es gerne noch einmal für Sie auf Wir raten hier und wir wissen es erst genau wenn die Befundung vorliegt. Die "Pseudokonvergenzinsuffiziens kann man als noch Schonhaltung nach OP interpretieren, als Fokusierungsproblem, wenn in Ferne noch Eso besteht, als postoperative Nebenwirkung, sollten die Medialii zuweit zurückgelagert sein.

Auf jeden Falll muss in den Akkommodations-Konvergenz-Regelkreis Ruhe rein. Also Hyperopie so hoch wie nötig korrigieren und Anisometropie ausgleichen. Und wie macht man das am besten? Und wie untersützt man die "Pseudkonvergenzinsuffiziens? "

Haben Sie darauf eine gescheite Meinung als Nichtmediziner?

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Liebe Annette,

ich habe den eindruck, dass dieser thread für dein anliegen ein wenig zu fachlich geworden ist. Hier fliegen fachbegriffe, thesen und gegenthesen durch die gegend, die dich hoffentlich nicht weiter verunsichern. Wink

Ich selbst bin betroffener in punkto WF und mirkostrabismus und war auch schon zweimal zu einer WF-operation in koblenz angemeldet - für jeweils 26-30 prisemn ESO. Ich habe beide male gott sei dank rechtzeitig gemerkt, dass jedoch mit dieser diagnose etwas nicht stimmen konnte, und bin dann bei der kontrolle an die richtigen leute geraten. Beim ersten mal hat das der erwähnte herr Cagnolati in duisburg herausgefunden, der nur noch 6 prismen gemessen hatte. Im zweiten fall hat ein AO, der hier als moderator bekannt ist, alarm geschlagen.

Aus meiner sicht ist es extrem wichtig, dass du jetzt an die richtigen spezialisten gerätst, die sich weiter um den fall deines sohnes kümmern. Maßstab sollte dabei immer sein, dass dein sohn sich mit den durchgeführten korrekturen wohl fühlt!

Die fronten zwischen den MKH-hardlinern und anti-MKH-lern sind leider teilweise wirklich etwas verhärtet. Ich habe in den letzten jahren jedoch auch gerade hier in diesem forum gemerkt, dass es spezialisten gibt, die beides akzeptieren und ausschließlich im sinne des patienten denken und handeln. Diese grundeinstellung halte ich für absolut wichtig bei deiner wahl des bzw. der nächsten spezialisten. In meinem fall liegt nämlich tatsächlich eine WF und ein mikrostrabismus vor. Und wie du bei kerstin siehst, bin ich nicht der einzige.

Zum thema mikrostrabismus

Deine frage danach, was das eigentlich ist, wurde ja noch nicht wirklich geklärt. Ich weiß nicht, ob du dich inzwischen woanders informiert hast. Aber ich will eine kurze und "laienhafte" erklärung für dich versuchen

Bei einem "normalen" auge, bei dem weder WF noch mikrostrabismus vorliegen, fallen die lichtstrahlen beim sehen auf die optimale (mittige) stelle der netzhaut hinten im auge. Wenn das kind nun aber in frühen jahren leicht schielt, so hat das auge verschiedene möglichkeiten, das zu "kompensieren"

1) Einmal, indem es die augenmuskulator einsetzt, um das auge gerade auszurichten. Das kann ein leben lang "gut gehen". Es kann mit der zeit aber auch dazu führen, dass es zu anstrengungsbeschwerden (asthenopie) kommt wie kopfschmerzen und schnelles ermüden beim sehen. Das ist im wesentlichen WF.

2) Das junge auge kann jedoch auch einfach lernen zu sehen, indem es aktzeptiert, dass die lichtstrahlen nicht in die mitte der netzhaut fallen, sondern leicht daneben. Das führt zwar nicht zu einer opitmalen sehqualität, entlastet aber die augenmuskulatur. Das auge gewöhnt sich dann daran und entspannt sozusagen in einer leichten schiefstellung des auges am meisten.

Während der erste fall relativ unumstritten als WF akzeptiert und entsprechend mit prismen korrigiert wird, scheiden sich beim zweiten fall die geister WF-hardliner sagen, dass die "anormale netzhautkorrepondenz" (die lichtstrahlen fallen hinten nicht in die mitte der netzhaut) in jedem fall mit prismen korrigierbar ist, geht man beim mikrostrabismus davon aus, dass diese vom gehirn so fest erlernt ist, dass man diese nicht korrigieren sollte.

Bei der vollständigen MKH-untersuchung, die du bei deinem sohn ja sicherlich schon oft hast durchführen lassen, werden nun beide anteile (siehe die beiden punkte oben) erkannt und durch prismen korrigiert. Liegt jedoch ein mikrostrabismus vor, so wird das auge die augenmuskulatur einsetzen, um das auge in die alte gewohnte "schiefstellung" (anormale netzhautkorrespondenz) zurückzuführen - mit dem effekt, dass sich die anstrengung der augen erhöht hat und bei der nächsten MKH diese schiefstellung wieder gemessen und womöglich erneut korrigiert wird. Dieser kreislauf kann sich dann beliebig wiederholen.

In meinem fall hatte sich die ESO ca. jeden monat wieder um 3 prismen erhöht - und zwar regelmäßig. In wirklichkeit entsprachen diese 3 prismen aber genau dem wert, der dadurch entstand, dass mein auge sich wieder auf die gewohnte falsche netzhautstelle im auge zurückstellte - der mikrostrabismus.

Übrigens, jetzt an alle, habe ich den eindruck, dass gerade mikrostrabismus-menschen schon auf kleine abweichungen in den prismen empfindlich mit sehanstrengungen und kopfschmerzen reagieren - vermutlich gerade WEIL die netzhautkorrespondenz so stur ist. Ich weiß nicht, ob man daraus generell ableiten kann, dass solche hochempfindlichen WF-ler auch einen mikrostrabismus haben, aber ich halte es für möglich. Die erfahrungen der entrsprechenden forumler hier scheinen diese these zu stützen.

In meinem fall kann ich inzwischen bestätigen, dass ich selbst abweichen von 0,06 prismen deutlich spüren kann! Ich habe den eindruck, dass die hohen korrekturversuche im laufe meiner ESO-odysee diese empfindlichkeit noch deutlich gesteigert hat.

Liebe annette, ich wünsche dir also, dass du die richtigen leute für die weitere "behandlung" deines sohnes findest! Achte darauf, dass sie verständnis und interdisziplinäre offenheit ausstrahlen. Idealerweise werden diese experten von anderen betroffenen "schwierigen fällen" empfohlen werden. Dein sohn sollte sich zudem mit den durchgeführten schritten spontan wohler als vorher fühlen.

Und versuche, dich nicht in den "glaubenskrieg" der einen oder anderen seite hineinziehen zu lassen. Aus meiner erfahrung heraus, haben sowohl WF als auch (mikro)strabismus ihre berechtigung. Es kann aber natürlich auch sein, dass da tatsächlich noch andere faktoren hineinspielen. Dazu können dir aber andere mehr sagen.

LG
Chris

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Chris,

super das Du dich als betroffener zu Wort meldest - das ist hier wirklich sehr hilfreich!

trotzdem möchte ich noch ein paar Worte in Richtung OpTick richten

Geschweige denn mit der Konvergenz??

was hat eine Aniseikonie mit der Fusion, Fusion mit bin. Sehen zu tun? Was hat denn Einfluss auf den Konvergenzimpuls?

Wie sieht es denn mit der monokularen Refraktion unter Mydriatika aus?

das wurde wohl längst gemacht

Wurde denn schon mal der gute alte ACA Quotient ermittelt?

sehr schwierig - na wie wird denn der AC/A speziell hier sein....Sie dürfen raten, ich helfe Ihnen dann (ferne Eso, nähe Exo - den AC/A ist eine der wenigen Funktionsteste die man hier wohl nicht messen muss)

a Ja ...ich weiß...die können nix die AA's...wir können vieles besser....mag ja sein,

ist das Ihre Meinung? ansonsten hat niemand was in diese Richtung auch nur Ansatzweise geschrieben - und sicher gehören Schieler in augenärztliche/orthoptische Hände......was ja auch hier der Fall ist

ich könnte jetzt weitermacen aber ich möchte den Thread nicht unnötig sprengen......sorry Annette, wir sind etwas vom Thema abgekommen. Aber ich glaube es sind doch ganz gute Infos im Thread. Wahrscheinlich hast Du noch weitere Fragen -> nur zu )

liebe Grüße an alles gute
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Stop! Wink

alles ist ja schön und gut und vieles richtig, was geschrieben wurde, aber eines wurde doch vollkommen vergessen

Das Kind ist hoffnungslos unterkorrigiert, die Differenz zwischen Mydriasis und subjetiver Refraktion ist viel zu hoch. Ich bleibe dabei. Erstmal die Hyperopie bds. voll auskorrigieren, dann kann man weitersehen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

stimmt Eberhard

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Dann sind ja schon 4 Personen hier einer Meinung! Ich kann es nur bestätigen - aus eigener Erfahrung Gute Pluskorrektion bei Eso ist das Non-Plus-Ultra, ehe mit Prismen begonnen wird.

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Upps....na, hier weht aber ein Wind.....ohmy

netter Ton hier...."immer hübsch überlegen".....Najadry

Es tut mir ja unendlich leid, wenn ich jemanden auf den Schlips getreten bin.

Aber Aniseikonie hat NICHTS mit einer geänderten Akko und somit Konvergenzlage zu tun! Das gibt es laut Lehrmeinung nur bei asymmetrischer Konvergenz und Akkomodation! Binokulare symmetrische Akko ändert an der Aniseikonie nix.
Und was hat die sensorische Fusion der Aniseikonie mit der Konvergenzlage zu tun?
(Beachten nicht die Fusion von Bildverschiebungen!)

Ach ja....nochmal zurück zu den iseikonischen Brillengläser...(KL war schon eine tolle Alternative!!!)...Eine mit einem Brillenglas korrigierte Anisometropie bewirkt außerdem noch eine Anisophorie. Korrigierte Aniseikonie und induzierte Anisophorie können durch unterschiedlich große und disparate Abbildungen Fusionsschwierigkeiten verursachen. (aus dem Skript einer AO-Fachschule)
Habe die Aniseikonie mal spasseshalber durchgerechnet, selbst mit normalen Kurve 4 Gläsern (beschriebener Stärke) bekomme ich keine Aniseikonie von >4% hin.

Und wegen den unnötigen ACA Messungen....(da muss aber was durchgegangen sein, das ist kein Funktionstest!)....gerade diese Messung ist optimal geeignet als Basis einer guten und stimmigen Hyperopiekorrektion! Und die ist es, worauf es hier ankommt! (s.o. einhellige Meinung)

Oh, fast vergessen....Danke für den Buchtip.....haben dieses Buch Korrektur gelesen.

LG Smile

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo opTick,

das ist ja alles wunderbar und richtig, was Du schreibst, hilft in diesem Fall aber nicht weiter. Was nützen alle tolle Messungen, wenn noch nichtmal die reine Fehlsichtigkeit richtig gemessen ist. (

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Annette
Verbunden: 30. Juni 2008 - 12:33

Hallo, Ihr alle!
Danke wieder mal für die ausführlichen Zuschriften. Es wird noch eine Weile dauern, bis ich alles so weit verfolgt habe, dass ich das zumindest laienhaft einigermaßen nachvollziehen kann. Klar ist das Fachsprachen-Pingpong ein bißchen verwirrend - aber was ich dringend brauche, ist ja der Überblick übers Fachgebiet und die denkbaren Weiterbehandlungsrichtungen.

Besonders hilfreich natürlich die Erklärung von CaptainMu; was WF angeht wusste ich das schon, die Mikrostrabismuserklärung war prima, ich kann jetzt alles, was ich zum Thema gelesen habe zusammenführen.

Praktischerweise haben wir uns gestern der Gruppe der "4 Einigen" angeschlossen, in einer mit Unterbrechungen fast 3stündigen Sitzung wurden Brillengläser zusammengestellt, die für meinen Sohn beim ausgiebigen "Probesehen" angenehm waren wie bisher nie erreicht. Es sind tatsächlich erheblich höhere Pluswerte nötig, in der Ferne weniger Prismen - aber (Futter für die Eso-Zweifler) in der Nähe 5 Prismen Basis innen und noch ein bisschen mehr Plus.Genaue Werte krieg ich noch schriftlich, die sind wahrscheinlich für Euch interessant.
Ich fand überzeugend, dass wirklich zum ersten Mal die Sehfähigkeit in der Nähe genauso umfassend getestet wurde, wie die in der Ferne. Dazu braucht es eine zusätzliche Ausrüstung, die alle WF-Vorgänger (im Ganzen 2 Optiker, eine Orthoptistin, ein Augenarzt) ganz offensichtlich nicht besitzen und anscheinend für unnötig halten. Ich hatte jeden gefragt, warum die Nähe nicht separat getestet wird, da mein Sohn genau darüber immer klagte, dass die jeweils neuen Gläser in der Ferne ganz ok, aber für die Nähe unbrauchbar waren. Die Antwort war wenn überhaupt eine die, dass man die benötigten Prismen in der Neutralstellung, und das sei der Blick in die Ferne, austesten müsse.

Jetzt warten wir auf die Gläser (wir können bald einen Laden mit gebrauchten Brillengläsern in allen Preislagen und für fast alle Zwecke aufmachen) und sehen dann mal weiter.

Eure Zuschriften, die ja alle einen kompetenten Eindruck machen, zeigen mir vor allem, dass man , wenn man das möchte, den armen Kerl durch noch viele Instanzen schicken könnte, damit möglichst viele Denkmodelle in die Tat umgesetzt werden können Wink
und denen, die zwischendrin mal wieder an das Kind erinnern, bin ich natürlich besonders zugetan...! Durch "trial and error" an die richtige Adresse zu kommen ist am lebenden Objekt irgendwie unangebracht.

Und abschließend noch ich akzeptiere gern die AA-Aussage "nach den vorliegenden Befunden ist das hier meiner Meinung nach keine WF", aber nach meinem Informationsstand ist es fachidiotisch zu behaupten "WF gibts garnicht". Wer schon so anfängt, der hat m.E. schlechte Karten für die Weiterbehandlung einer meinetwegen unangebrachten oder schiefgegangenen WF-Schielkorrektur-OP. Mit Scheuklappen sieht man so schlecht. ODER????

Viele Grüße an Alle!!!
Annette

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Lieber Eberhard

du sagst es.....das ist die Crux der Geschicht.
Aber die direkte Hilfe war ja auch nicht mein Ansinnen im ersten Thread.....sondern die Vermittlung dessen......aber......

LG Smile

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo annette,

das klingt doch zunächst mal sehr gut! Ich freu mich für dich und deinen sohn! )

Was ist denn die "gruppe der 4 einigen"? Hab ich hier irgend etwas verpasst? Wink

Du schreibst, dass jetzt 5 prismen basis INNEN gemessen wurden. Bei den werten am anfang des threads hast du von insgesamt 13 prismen AUSSEN geschrieben. Ist das richtig so? Das würde dafür sprechen, dass dein sohn durch die OPs und die letzte brille insgesamt um 18 prismen ESO überkorrigiert war. Das würde natürlich deutlich erklären, wieso sich dein sohn nicht wohl gefühlt hat.

Aber mit 5 prismen in der brille kann man ja sehr gut leben. Und wenn dann auch noch die weitsichtigkeit komplett auskorrigiert ist, dann lässt das doch deutlich hoffen, oder?!

Viel erfolg mit den neuen gläsern und LG
Chris

Bild des Benutzers Annette
Verbunden: 30. Juni 2008 - 12:33

Hallo!

Die neuen Gläser werden so aussehen

Nahbrille
sph cyl Achse
R. +5,5 -0,25 180°
L. +7,75 -1,75 176°

deltaP horizontal= 5,00 cm/m innen

Fernbrille
R. +3,00 -0,25 180°
L. +5,25 -1,75 176°

deltaP horizontal = 9,00 cm/m außen

(Der Versuch, einen Mittelwert für die Versorgung von Nah- und Fernsehen zu finden war demnach wohl sinnlos.)
Die Entscheidung für zwei Brillen hat unser Sohn selbst getroffen, weil er die Brillen mit dem unten eingesetzten Nahsehfeld häßlich findet. Ich kann mir vorstellen, dass er auf Dauer für die Schule (10.Klasse) doch noch eine Brille mit bifokalen Gläsern braucht, um nicht andauernd wechseln zu müssen (Tafel / Heft). Hat jemand damit Erfahrungen?
Oder vielleicht ein subnotebook zum Mitschreiben (er kann blind tippen)?

Da das alles ziemlich teuer ist (das sind vielleicht immer noch nicht die letzten Gläser) freue ich mich über Hinweise und Erfahrungsberichte von Leuten mit ähnlichen Konstellationen. Danke!
Viele Grüße! Annette

Bild des Benutzers Annette
Verbunden: 30. Juni 2008 - 12:33

Hallo Agnes Maria!
Falls Sie das hier lesen, hab ich eine Frage zu Ihrem Statement in einem andren Forum

"Ein gutes OP-Ergebnis sieht jedenfalls für mich anders aus als ein bißchen Winkelverkleinerung für die Nähe und weiterhin postoperative Divergenzstellung in der Ferne. Da muss man eben beide geraden an dem betreffenden Auge operieren mit einem Verhältnis von 12 oder 13. Damit bekommt man die unterschiedlichen Winkelwerte von Nähe und Ferne fast problemlos in den Griff."

Bedeutet das, man hätte eventuell bei unserem Sohn die (jetzt erst entdeckten) unterschiedlichen Winkelwerte für Nahe und Ferne mitbedenken können/müssen? Jetzt ist es für ihn zu spät - aber ich bekomme immer mal wieder Anfragen betreffend unsere WF-Erfahrungen. Und falls bei der OP so ein wichtiges Detail nicht bedacht wurde, müsste ich das anständigerweise allen, die mich fragen berichten. Vor der OP wurde nämlich der Nähe-Winkel nicht separat gemessen; Lesen und Schreiben wurde nur mit den für die Ferne ermittelten Gläsern ausprobiert.

Grüße von Annette

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Annette schrieb


Bedeutet das, man hätte eventuell bei unserem Sohn die (jetzt erst entdeckten) unterschiedlichen Winkelwerte für Nahe und Ferne mitbedenken können/müssen? Jetzt ist es für ihn zu spät - aber ich bekomme immer mal wieder Anfragen betreffend unsere WF-Erfahrungen. Und falls bei der OP so ein wichtiges Detail nicht bedacht wurde, müsste ich das anständigerweise allen, die mich fragen berichten. Vor der OP wurde nämlich der Nähe-Winkel nicht separat gemessen; Lesen und Schreiben wurde nur mit den für die Ferne ermittelten Gläsern ausprobiert.

Grüße von Annette

Hallo Annette,

ich will AgnesMaria nicht vorgreifen, aber Du vermutest richtig Man hätte Ferne und Nähe bestimmen müssen. Und wer da große Unterschiede misst, sollte hellwach werden, egal ob Augenoptiker oder Augenarzt. Ich kann, ehrlich gesagt, auch nicht glauben, dass Dein Sohn eine reine Wf hat....aber das ist so ein Bauchgefühl. Außderm fehlen hier wichtige Angaben zum Visus, vor allem im jahrelangen Korrektionsverlauf, die Du natürlich nicht machen kannst. Wer kann das schon als Mutter...

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo Annette!

Nur zu der Frage, ob jemand Erfahrung mit solchen bifokalen Brillen hat.
Haben wir! Zuhauf! Bei guter Korrektur (wie gesagt, kein Statement betr. der Richtigkeit der Stärke) werden solche Brillen (richtig angepasst) durch die Bank als gut verträglich angesehen. (Erfahrung der Versorgten) Nur modisch nicht gerade der Renner....aber technisch anders nicht möglich.

Wenn er mit einem Notebook gut zurecht kommt und die Schule nichts dagegen hat, kann man es probieren (wenn ihr keins habt...erst mal leihen!).

LG Smile

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Kurz ein paar worte zum einsatz eines notebooks im unterricht

Ich verstehe das so, dass das notebook dann das schulheft ersetzen soll. Das stelle ich mir allerdings in der praxis recht kompliziert vor. Es wird ja nicht immer nur rein text von der tafel abgeschrieben - gerade in so fächern wie mathematik, physik, kunst, etc. werden sicherlich immer wieder formeln, tabellen, schemata, skizzen etc. abgeschrieben werden müssen. Das ist mit einem notebook sicherlich nicht so ohne weiteres umsetzbar bzw. nicht ohne großen zeitaufwand.

Natürlich sollte es versucht werden, wenn dein sohn überzeugt ist, dass das klappt... und die lehrer zustimmen. Allerdings wäre das halt ein recht teures experiment, wenn ihr nicht schon ein gerät habt. Wink

LG
Chris

Bild des Benutzers Annette
Verbunden: 30. Juni 2008 - 12:33

Hallo Kerstin,
zum Visus
Schriftlich hab ich nie was gesehen, aber der Optiker, der ihn seit beginn der WF-Geschichten betreut, war in den ersten Monaten geradezu euphorisch, denn "vollkorrigiert" kam 160 raus. (Wenn ich mich richtig erinnere, war das etwas, was immer an beiden Augen zugleich gemessen wurde ...??) In den ersten Monaten nach der 2.OP war es schlechter, ich glaube 130. Das könnten auch noch akute Nachwirkungen sein, hieß es.
Ich vermute, dass wegen des erfreulichen Visus' in der Kinderzeit nie jemand vermutet hat, dass da außer der Weitsichtigkeit noch was sein könnte.
Grüße von Annette!

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Annette,

schön wäre es halt zu wissen, wie der Visus einzeln pro Auge ist - mit und ohne Korrektion. Nach der OP ist es zunächst nicht so gut, auch das stimmt. Bei mir waren es für ca. 6-8 Wochen nur 1.1 bis 1.2. Dann waren es wieder 1.6 (beidseitig mit Korrektion - ohne Korrektion waren es auf dem operierten Auge "nur" 1.0 kurz nach der OP)

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

opTick schrieb

. (aus dem Skript einer AO-Fachschule)
Habe die Aniseikonie mal spasseshalber durchgerechnet, selbst mit normalen Kurve 4 Gläsern (beschriebener Stärke) bekomme ich keine Aniseikonie von >4% hin.

Oh, fast vergessen....Danke für den Buchtip.....haben dieses Buch Korrektur gelesen.

LG :)

Nicht zu danken, Herr Dr. Wie sieht die HFAK denn diesen Fall? Wissen Sie was darüber?

Aber mal ernsthaft, Aniseikonien auch von wenigen Prozentpunkten können subjektive Beschwerden verursachen. Sie stecken nicht drin und ich in diesem Fall auch nicht. Aber ich mache mir da so meine Gedanken. Ich darf doch?

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

laugh Sie dürfen.......und wie!!!

Da ich jetzt...ja JETZT..in den Urlaub fahre....will ich hier nicht auf die Schnelle ein Statement abgeben, welches nicht weiter erörtert werden kann!

Mit der Aniseikonie haben Sie natürlich recht. Die 5% sind natürlich nur ein durchschnittlicher Wert....wie fast alle physiologischen Toleranzwerte.
Mir sind auch Unverträgichkeiten bei ca. 3% bekannt, dass waren in den letzten 20 Jahren aber nur 2 Personen!

LG Smile