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Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08
Jetzt bekomme ich auch eine WF Brille... ihr seht aber ein F

Kurz zu meiner Geschichte. Ich wurde mit einem Iriskolobom geboren am rechten Auge, das seither auch immer zur Erkärung herhalten mußte, dass ich kein beidäugiges Sehen hätte.

Erst mit etwa 6 Jahren habe ich die erste Brille bekommen, weil man meinen Eltern bis dato erzählte, dass das ein rein kosmetisches Problem sei und dass ich trotzdem normal sehen würde. Irgendwie war dem aber nicht so, ich weiß noch wie erstaunt ich damals den Optikerladen verlassen hatte mit meiner neuen Brille auf der Nase und dann diesen Busch gesehen habe... und da habe ich dann mit sechs Jahren endlich begriffen, dass ein Busch nicht einfach nur GRÜN ist sondern aus BLÄTTERN besteht... der Zusammenhang zwischen Blatt und Busch war mir bis zu diesem Moment immer unklar. Mir war auch nie klar, warum die Erzieherinnen in der Vorschule immer so ein Theater machten, weil ich unsauber angemalt habe, oder weil ich ein Schweinchen BLAU angemalt hatte. Wieso blau? Blau hat mir eben gefallen, die Form hatte ich ohnehin nicht erkannt. Dass das ein Schweinchen war habe ich dann erst viele Monate später erfahren...

Also, es ging dann los mit 6 Jahren, zunächst Augen abkleben, immer schön abwechselnd, auf Grund einer Plfasterallergie hat man dann schließlich nimmer die Augen abgeklebt sondern die Prille mit so komischen Folien versehen durch die man nihct durchsieht (sah immer aus wie dreckig, meine Erzieherin wollte immer meine Brille putzen...). Ab ca. 7 Jahren wurde ich dann bifokal korrigiert. Damit versuchte man wohl mein Schielen auszugleichen (wie mir heute der Optiker erzählte). Bifokale Gläser habe ich dann bis zur Pubertät getragen. Dann fand ich, dass das einfach Scheiße aussieht, mich bei fast allem behindert, sogar an der Tafel war immer alles durchgeschnitten, ich empfand die Schnittstelle immer als zu hoch. Im Sport hat es mich total ausgebremst, weil es mich wahnsinnig machte nach unten sehen zu müssen. Beim Tennisspielen war es fast untragbar. So ging ich den weg einer pubertierenden 15 jährigen. Ich warf meine Brille in die Ecke. Meine Augenärztin versuchte dann zwar mir die Geschichte erst mit Gleitsichtgläsern, später mit Nah- und Fernbrille bzw. Sport und Schulbrille wieder zum Brilletragen zu bringen, No way. Ich habe ein Jahr lang keine Brille getragen. Über ein Jahr sogar. Und hier muss ich den VTlern recht geben. Nach diesem einen Jahr hatte sich meine Dioptrienzahl mehr als halbiert und meine Augen wurden von dem Zeitpunkt an eher besser als schlechter. Allerdings war ich nach wie vor mit keiner Brille zufrieden.

Trotz meines Iriskolloboms kann man mein rechtes Auge auf 100% Sehleistung korrigieren. Warum also das Problem mit dem beidäugigen Sehen? Mir wurde letztendlich gesagt, es ginge eben nicht, ich müsse mich damit abfinden, ich würde eben nur mit dem linken Auge sehen.

Tja, warum habe ich damals nicht gekontert, dass ich sehr wohl meinen Lehrer an der Tafel verdoppel konnte wenn ich wollte und dass ich z.B. den Sehtest beim TÜV bestandne habe, weil ich WUSSTE, dass da drei Zahlenreihen stehen müssen und nicht nur zwei. Weil ich einfach die dritte Reihe hergezwungen habe. Was ich auch kann ist z.B. ein lustiges Hin- und Herschalten zwischen zwei Bildern. Mir wurde bisher gesagt, dass die Bilder in meinem Hirn seien. Ich habe an meinem Verstand gezweifelt. Heute war ich beim Optiker, der meinen beiden Söhnen schon Prismenbrillen gemacht hat.

Nur so richtig glücklich bin ich grad nicht wirklich, weil er meinte, es könne sein, dass er mich doch lieber nach Berlin zu Dr. Wolff schicken will... hm... naja, er werde es in 8 Wochen dann nochmal nachmessen und dann werden wir weiterüberlegen. Ehrlich gesagt ist es für mich schon etwas abwegig zu denken, dass ich wegen meiner Augen nach Berlin fahren müßte... ich meine, seither war das ja irgendwie auch nie zur Diskussion gestanden und ichhatte mich ja mit dem Schicksal abgefunden, dass ich trotz gut einzel korrigierter Augen mit keiner Brille glücklich geworden bin. Ich habe immer das Gefühl, dass ich mich völlig verkrampfen muss um richtig zu sehen und dass ich eigentlich immer gezwungen bin mein linkes Auge nach innen zu drehen, also richtung Nase. Seit ca. 5 Jahre ist es ganz schlimm geworden. Naja, vielleicht auch seit 7 oder 8 Jahren. Einfahc so, dass es keinen Spaß mehr mahct zu lesen oder am PC zu arbeiten.

Heute also habe ich erfahren, dass ich eigentlich Jahrzehnte belogen worden bin. Es stimmt nicht, dass ich kein beidäugiges Sehen habe. Ich habe wirklich beides gesehen, senkrechten UND wagrechten Strich, bloß dass die sich nie berührt haben. Die waren wirklich ziemlich weit versetzt. Naja, ich werde nun mal das in die Brille bekommen was meine Augen wohl akzeptieren werden. Aber ich habe da jetzt ein bißchen Angst davor, dass das nicht richtig in Griff zu kriegen ist und alles noch blöder wird als jetzt ohnehin schon. Versteht mich richtig es einfach nur so, dass ich so wie es jetzt ist schon immer lebe und mich damit einfach auch abgefunden habe, dass es so ist. *seufz*....

LG
Marion

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Liebe Marion,

das ist eine interessante, aber auch eigentlich traurige Geschichte..und du hast es auf wunderbare Weise immer geschafft, Deine Intelligenz zu nutzen, um zu kompensieren und hast alleine das hinbekommen, was andere mit VT-Übungen erreichen.

Was ich nicht ganz herauslesen kann, ist, was Du nun wirklich möchtest?

Wenn Du mit Deinem Sehen zufrieden bist, dann lasse es doch dabei - aber ich fürchte, mit zunehmenden Alter greifen die Kompensationsmechanismen nicht mehr so gut, und dann wird es schwierig. Wenn Deine bisher alltäglichen Probleme mit dem Sehen Dich belasten, dann solltest Du Dich auf die Prismenkorrektion einlassen, dann aber auch mit Deinem ganzen Herzen dahinter. Sie wird Dir helfen, aber auch ich denke, die Prismen werden im Endwert ziemlich hoch sein und es kann zu einer OP kommen. Auch die ist im Prinzip nicht das Drama, da ist eine Lasik-OP mit weitaus mehr Risiken und unangenehmen Nebenwirkungen verbunden.

Du schreibst, dass Deine Kinder bereits mit Prismenbrillen korrigiert werden (der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum....), also ist Dir das Thema zumindest schon vertraut. Und du scheinst bereits einen Optiker Deines Vertrauens gefunden zu haben. Dr. Wulff ist nicht die einzige Adresse, aber es gibt nicht viele Adressen in Deutschland, das ist wahr. Berlin ist wohl das Näheste für Euch, wenn Dein Optiker Dich dahin empfiehlt. Ich habe übrigens auch demnächst einen Termin zur Augen-OP, und bin schon gespannt.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Ich weiß, dass du schon einen Termin hast. Und nein, Berlin ist nicht grad ums Eck, Metzingen wäre näher, aber mein Optiker ist der Meinung, dass Dr. W. hier die bessere Anschrift sei. Ich weiß es nicht.

Was ich will? Das ist eine sehr gute Frage. Ich würde gerne wirklich BESSER sehen. In den letzten Jahren habe ihc nämlich wirklich zunehmend Probleme. Sag mir, wie es dir damit gegangen ist?

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Ich schreibe Dir eine PN

Lg
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

So, jetzt habe ich also seit über einer Woche meine erste Prismenbrille. Was mich völlig fasziniert ist, dass ich in diesem Mittelbereich wieder SEHEN kann. Ich bin weitsichtig. Habe ich eine Anleitung auf einer Nudelpackung (z.B wie lange koche ich die Nudeln?) konnte ich das NICHT mehr lesen seit ungefähr 10 Jahren. Da ich weitsichtig bin, kann ich das nicht direkt vor meine Augen halten, wenn ich es aber weiter weg halte, dann ist die Schrift viel zu klein oder meine Arme zu kurz Wink Man sagte mir damals schon, das käme von der Altersweitsichtigkeit. Mit ungefähr 30 Jahren? Witzigerweise ist dieses Problem jetzt auf einen Schlag behoben. Obwohl ich da ja wirklich schon lange dran rumgemacht habe. Ich bin jetzt 40 geworden und ich bin auf einmal doch nicht mehr altersweitsichtig...

So, die anderen Erfahrungen mit der Brille ich war erstmal etwas geplättet, wie TIEF plötzlich alles aussah. Mein Kopf kommt damit aber gut zuerecht, es sind keine UNBEKANNTEN Bilder. Ich habe wohl doch so etwas wie ein beidäugiges sehen. Und was ich irre finde, ist dass mein Blickfeld auf einmal um ein so vieles Größer erscheint, zumindest auf der linken Seite. Blickwechsel machen mir noch ein wenig Schwierigkeiten.

Ansonsten finde ich es total spannend grad und das blöde Gefühl oder die Zweifel ob ich das richtige Tue, verschwinden zunehmen.
LG
Marion

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Marion,

Glückwunsch. )

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

SUPER! Ich freu mich für Dich - ganz dolle -D

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!