Hallo,
es ist gerade Regenzeit und ich habe wieder mal das Problem, mit dem Visier meines Motorradhelms vor den Augen nicht richtig sehen zu können.
Es sind nicht unbedingt die Regentropfen als solche, die mich stören (obwohl die bei sehr starkem Regen die Sicht schon erheblich einschränken können), es ist vielmehr ein komisches Sehgefühl, dass ich kaum beschreiben kann
Ich kann Geschwindigkeiten und Entfernungen nicht richtig einschätzen, das hat zur Folge, dass ich inzwischen schon mit sehr grossem Abstand zum Vordermann fahre, und ich habe irgend so ein komisches Gefühl auf den Augen.
Kennt das hier jemand? Könnte es daran liegen, dass die Regentropfen nur wenige Zentimeter vor den Augen den \"Autofokus\" der auf die Ferne gerichteten Augen stört? Allerdings habe ich inzwischen einmal bei nur noch leichtem Tröpfeln, mal das Visier für ein paar hundert Meter hochgeklappt, und festgestellt, dass wenige Tropfen auf der Brille nicht diesen Effekt zur Folge haben
Blöderweise denke ich nie daran, mal das trockene Visier bei schönem Wetter runter zu klappen, um zu schauen, ob ich dann das gleiche Problem habe.
Aber vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen, woher das kommt, und ob es Abhilfe gibt, den inzwischen stört mich das immer mehr.
Sorry den langen Text.
donquichote
Hallo Don,
diesen Effekt kenne ich aus eigener Erfahrung. Es ist einfach schwer, die Regentropfen, aber auch leichte Beschädigungen, bzw. Ungezieferdreck, der im Sommer unvermeidbar ist, vom Seheindruck auszuklammern.
Ich helfe mir dadurch, daß ich zwischen Tachosicht und Fernsicht häufiger wechsel, was die "Einstellung" der Augen auf die Visierscheibe verhindert.
Aber Abstand halten ist nie verkehrt.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo donquichote,
Sorry dass ich mich erst jetzt melde, wollte aber zuerst einen Gedanken im Versuch überprüfen.
Mein Gedanke bei angestrengtem Sehen durch das Visier ging in Richtung Fehlerhafte Abbildung. Dazu habe ich mir einen Motorradhelm bei einem Freund ausgeliehen und mir zwei einfache handelsübliche Laser-Pointer besorgt.
Die Laser-Pointer habe ich auf einem Stativ mit FIMO (Knetmasse) im Abstand von ca. 62mm fixiert. Das Stativ auf einer Ablage im Refraktionsraum aufgestellt und den Helm mit offenem Visier darüber. Die Lichtpunkte der beiden Laser-Pointer habe ich auf eine etwa 5m entfernte Schießscheibe (Spiegel) mittig ausgerichtet.
Als ich das Visier zu klappte erschienen die Lichtpunkte (Punkt) deutlich als zwei getrennte Ovale leucht aus der Mitte versetzt.
Dieser Versuch ist nicht sehr wissenschaftlich, da ich einen Fehler bewusst eingegangen bin. So sendet das Auge bekannter maßen kein Licht aus sonder das Licht müsste von außen durch das Visier einfallen. Jedoch ist dieses ungleich schwieriger zu untersuchen.
Dennoch habe ich die Vermutung, dass durch ein gebogenes Motorradvisier ähnliche prismatische Fehler sowie auch Abbildungsfehler höhere Ordnung auftreten wie sie uns auch bei gebogenen Sport und Lifestyle Brillen begegnen.
Leider habe ich nur einen Helm bzw. ein Visier zur Verfügung gehabt. Daher kann ich nicht sagen, ob dieses bei allen Visier-Herstellern gleich ist.
Jedoch werden bei Sport- und Freizeitbrillen gebogene Filtergläser auf einen Teil der Abbildungsfehler hin korrigiert.
Der Versuchaufbau ist auch nicht meinem kleinen Hirn entsprungen. Diesen habe ich mir erlaubt von der Firma Oakley zu „stehlen“. Unter www.Oakley.com ist der Test zu finden. Und sicherlich professionell als mein vergleichsweise einfacher Aufbau.
Mit freundlichen Grüßen
Henning Spreu
Hallo,
danke für Eure Antworten.
Scheint so (ich versuche derzeit mal herauszufinden, was da wirklich stört), dass die Regentropfen schlimmer als leichte Beschädigungen oder Dreck sind.
Habe leider kaum Kontakt zu anderen Fahrern, aber inzwischen fällt mir ein, dass sich schon mal einer bei mir "beschwerte", dass er mit Helm "komisch" sieht (der kam allerdings aus einem Land, wo man vermutlich eh ohne Helm fährt D).
Vielleicht würde Spreus Versuch erklären, warum Regentropfen auf der Brille nicht ganz so stören, wie die Regentropfen auf dem Visier. Schliesslich sollte die Brille ja eine dem Nutzer angepasste "Optik" haben.
Ich versuche mich derzeit bei Regenfahrten mit dem Kniff von Eberhard und schaue gelegentlich auf den Tacho.
(Abstand halte ich eh gerne!)
donquichote
Hallo Don,
die Regentropfen am Visier sind ja auch wesentlich weiter vom Auge weg als bei der Brille. Alleine dadurch sind sie für das Auge deutlicher zu spüren.
Viele Grüße
Eberhard