Wie ich gesehen habe, nehmen an diesem forum auch Leute "vom Fach" teil. Vielleicht kann mir ja einer von Euch helfen
Ich habe vor 4 Wochen eine neue Brille mit folgenden Werten bekommen
R -3.00 -0.5 60°
L -3.00 -1.0 118°
Damit sehe ich zwar ganz ordentlich, aber in die Ferne (zB bei Straßenschildern) fehlt mir gegenüber meiner vorigen Brille die letzte Schärfe. Ich habe das Gefühl, daß ich jetzt (fern) nicht mehr die volle Sehleistung erreiche.
Meine alte Brille hatte die Werte
R -3.50 -0.50 80°
L -3.50 -0.75 130°
Die Fernsicht war super, nur in der Näe hatte ich manchmal das Gefühl, sie sei zu stark.
Kann mir jemand sagen, ob das Problem an einer ungenauen Messung durch den Optiker liegt (der übrigens 6 Wochen vor der letzten Messung Werte ermittelt hatte, die immer um 0.25 von den jetzt neuesten abwichen) oder aber daran, daß ich in der neuen Brille statt 1,6er-Markengläsern 1,7er-"no name"-Gläser habe?
Würde mich über Antwort sehr freuen!
Gruß,
Kalle
4. März 2001 - 22:34
#1
Neue Brille - falsche Werte?
Lässt sich aus der ferne sehr schlecht beurteilen welche brille die richtige ist.
Die abweichung der zylinderachse könnte aber auf eine falsche refraktion hindeuten.
Aber wie gesagt , ohne eine erneute messung lässt sich dazu nicht viel sagen ..
gruss
dirk
Die neue Brille ist für die Ferne offensichtlich leicht unterkorrigiert, tendiert deshalb mehr zur Lesebrille. Die alte Brille hat Vollkorrektur, ist deshalb im Nahbereicht nicht ganz scharf. Ab dem mittleren Lebensalter 35-45 wird die erste
Lesebrille erforderlich.
Schwankungen bei der Brillenglasbestimmung sind normal und von vielen Faktoren abhängig. Die Rechtsprechung läßt bis zu 0.75 dptr. gelten. Die Zylinderstärke und Achslage liegt im Bereich der zulässigen Fertigungstoleranzen.
Hallo Kalle ,
mit großem Interesse habe ich Deinen Beitrag
verfolgt.Zeigt er mir doch noch einmal gánz deutlich , welche Defizite in der deutschen Optometrie vorliegen.
Es gibt keinen absoluten Wert in der Augen-
glasbestimmung! Jeder der daran glaubt , hat die Zusammenhänge im Zusammenspiel der einzelnen Körperfunktionen und der psychischen Aspekte im Sehen nicht verstanden.Niemand kann Dein Problem letztendlich lösen , ohne eine ausreichende Menge an Informationen über die Gesamtheit
Deines "Visualen Systems" zu betrachten.
Die Reduktion einer Problemlösung auf den Re-
fraktiven Wert ist in den meisten Fällen zum
Scheitern verurteilt.
Solltest Du an einer ganzheitlichen Lösung
Deines visualen Problems interessiert sein
und nicht nach dem Schuldigen einer Fehlrefraktion suchen , empfehle ich Dir den
Kontakt zu einem Funktional Optometristen.
Entspechende Adressen erhältst Du bei der WVAO in Mainz oder beim VDC in Muenchen.
Mit fröhlichem Gruß
Jochen