Hallo zusammen,
ich beobachtet am Wochenende ein optisches Phänomen, das ich mir nicht erklären konnte
Eine Blindenschule bietet für Sehende Kulturprogramme (Theater, Kabarett, Konzerte, Menüs) in einem Dunkelraum an. Bei den Proben zu einem solchen Programm „sah“ ich trotz absoluter Dunkelheit nach wenigen Minuten (nicht sofort) die Konturen meiner Brillenfassung, die ich immer trage. Diese „virtuelle Brille“ sah ich während der gesamten Probenzeit (ca. 1,5 h) auch nach dem Abnehmen der Brille.
Hat jemand eine Erklärung für dieses Phänomen?
LG, Stefan
Guten Morgen Stefan,
Dein Gehirn hat gewusst, dass es normalerweise eine Brillenfassung auf der Nase gibt, und sich vorgestellt als wäre sie immer noch auf der Nase. Stimmt's?
Wieso sieht man die "Brille" dann nicht sofort sondern erst nach einigen Minuten und wieso sehe ich bei Tageslicht nach absetzten er Brille diese nicht mehr S ??
Nach einigen Minuten hat sich die Pupille erweitert und Du hast die Konturen gesehen. Nach Abnahme der Brille hat sich das Gehirn diese Konturen selber vorgestellt. Wenn Du sie mit Licht sehen würdest, auch wenn die Brille nicht auf ist, wären das Halluzinationen;) . Mit Licht sieht man, was wirklich um einen herum ist, also stellt sich das Gehirn nichts vor. Bei Dunkelheit sieht man nichts, aber das Gehirn will etwas sehen. Hoffentlich ist meine Meinung richtig.
Iuser schrieb
Ich finde das Ganze höchst merkwürdig, zum einen das Phänomen an sich, aber auch lusers Erklärung. Würde das denn dann nicht bedeuten, daß man andauernd im Dunkeln Dinge sieht, die man eben sehen will? An sich sieht man im Dunkeln ja auch nicht richtig schwarz, also zumindest ich nicht, aber ich sehe auch nie Dinge, die nicht da sind. Zumindest war ich bisher davon überzeugt.
Gruß
Jan
Aber wenn jemand etwas sieht, muss man dafür eine Erklärung ausdenken. Natürlich gilt eine solche Erklärung nur für den Fall, dass jemand etwas sieht, was nicht da ist;)
Jan22 schrieb
An sich sieht man im Dunkeln ja auch nicht richtig schwarz, also zumindest ich nicht, aber ich sehe auch nie Dinge, die nicht da sind. Zumindest war ich bisher davon überzeugt.
Ich sehe manchmal im hellen Dinge nicht, die da sind...
aber Spaß beiseite, wer hält sich schon freiwillig bei vollem Bewusstsein über eine Stunde in einem völlig dunklen Raum auf? Wenn ich mich gleich schlafen lege werde ich mal darauf achten, ob ich beim Einschlafen diese "virtuelle brille" immer noch "auf habe". Das berichte ich euch dann morgen (bzw. heute).
Ich versuchte mir das ganze mit üblichen optischen Täuschungen zu erklären. Weißes Blatt mit schwarzem Kreuz 2 Minuten anstarren, dann auf ein leeres Blatt und schwuppdiwupp, das Kreuz ist immer noch da, ich habe aber noch nie ausprobiert ob dieses Kreuz nach 1.5 Stunden immer noch da wäre...
LG Stefan
Hallo zusammen,
das Phänomen tritt bei mir nur bei absoluter Dunkelheit auf. Nachts ist es dafür zu hellB) .
Vielleicht hat jemand noch eine Idee wie das zu erklären ist.
Stefan
Also ich bin auch absoluter Laie. Aber trotzdem ein Erklärungsversuch
Als Du in dem Dunkelraum warst, warst Du wach und wolltest auch bestimmten Aktivitäten nachgehen. Für Deinen Körper war also alles so, als ob Du "ganz normal" irgendwelche Arbeiten verrichten wolltest. Nur tatsächlich fehlt jetzt plötzlich eine wichtige Komponente, die Dir sonst in diesen Situation immer zur Verfügung steht (Dein Augenlicht). Vielleicht hat Dein Gehirn daher einfach versucht, diese fehlende Komponente zu kompensieren, und daher bestimmte (immer vorhandene) Eindrücke vorgekaukelt?
Nachts (bzw wenn Du dich schlafen legst) bist Du auf Dein Augenlicht ohnehin nicht angewiesen, deshalb war insowiet vielleicht keine Kopmpensation erforderlich..
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, ob diese Therorie stimmnt, das sind halt nur laienhafte Überlegungen...
Ein wirklich erwachsener Mensch hat Kindlichkeit nicht abgelegt, sondern sie auf einer höheren Ebene wiedererlangt (David Steindl-Rast)