Hallo,
etlichen Sehtests, viele automatisch, einige bei Optikern, der wichtigste davon bei Eberhard haben neben einer Winkelfehlsichtigkeit ergeben, daß ich links 0.25 weniger (+)Sphäre und 0,5 weniger (-)Zylinder haben sollte. Ich dachte, 0,25 von der positiven Sphäre abziehen und um 0,5 den negativen Zylinder reduzieren, würde sich ausgleichen. Dem ist aber nicht so. Alles erscheint rechts deutlich größer als links.
Nun ist meine Computerbrille auf beiden Seiten plus 0,5 Sphäre und die Lesebrille plus 1 Sphäre. Wenn ich jetzt alle Brillen auf der linken Seite um 0,25 Sphäre senke, dann sehe ich in der Computerbrille und in der Lesebrille die Buchstaben rechts wesentlich größer als links und kann entsprechend nur rechts sehen.
Frage an die Optikergilde
1. Wie macht Ihr das nach einem Sehtest, wenn Ihr feststellt, daß die Sphäre in der Fernbrille geringer geworden ist und der Kunde alterssichtig ist. Ändert Ihr dann auch die Sphären in der Mittel und der Lesebrille?
2. Beim Sehtest wird immer gefragt, kannst du diese Zeile noch lesen. Wird das denn nicht korrigiert, wenn ich sage, ja ich kann die Zeile lesen und die Buchstaben sind mit dem rechten Auge doppelt so groß wie links?
Eberhard hat mir geraten, erst mal die richtige Sehstärke rauszufinden und \"wenn der Leidensdruck zu hoch ist\" , Prismen zu verwenden.
Daher bitte ich um einen Rat, wie Ihr das macht. Ich habe inzwischen eine Brille mit einem Satz billiger Gläser in 0,25 Dioptrin Abstufung , um Fernbrille , Mittelbrille und Nahbrille zu bauen.
Es gäbe natürlich die Möglichkeit, nur die Fernbrille um 0,25 abzusenken. Dann ist aber der Sprung in die Vergrößerung (Alterssichtigkeit) asymetrisch. Ich vermute mal, daß Ihr da aber mit Recht den Kopf schütteln werdet und meine Augen mögen sowas auch nicht.
Also was meint Ihr zu Punkt 1 und 2 ?
Vielen Dank im Vorraus
Jörn
Hallo Jörn,
zu 1
wenn die Ferne sich ändert, sind die Stärken, die für die Nähe nötig sind meistens auch zu ändern, zumindest die sog. Addition. Es kann dabei trotz allem sein, daß sich die Nahstärke nicht ändert.
Zu 2 Zuerst wird doch immer nur monokular gemessen, dabei ist ein Größenunterschied rechts/links nicht zu spüren. Bei der binokularen Augenprüfung ist eine eventuelle Aniseikonie (ungleiche Netzhautbildgrößen) am Hakentest aufzudecken.
Bei Astigmatismen (Hornhautverkrümmung/Stabsichtigkeit) gibt es je nach Achsenlage Vergrößerungen oder Verkleinerungen in Richtung der Zylinderachsen, z. B. Minuscyl. in 0 Grad läßt senkrechte Strukturen flacher erscheinen als Minuscyl 90°, die senkrecht länger zieht.
Das kann Vergrößerungen vorgaukeln, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist.
Das alles aber nur bei Korrektion mit Brillengläsern.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort und einen schönen Sonntag!
Wie geschrieben habe ich festgestellt, daß ich einseitig nicht die Sphäre absenken darf, da ich dann nur noch auf dem jeweils anderen Auge sehe. Ich habe das mal ausprobiert.
Nach mehreren Wochen Probieren habe ich die Augen mal zurück auf die alte Stärke gesetzt und kann wieder beidseitig sehen. Durch intensives Einsetzen der +0,5 Brille für den Comuputer und der +1 Lesebrille habe ich die Winkelfehlsichtigkeit auch im Griff.
Ich lasse jetzt die Fernbrille auf zuviel Sphäre, sonst hätte ich für die Nahbrillen eine ungleiche Addition und gucke mal, ob ich weiter zurecht komme.
Mein Astigmatismus ist auf beiden Augen annähernd gleich stark und liegt bei 0 Grad. Da sind dann keine Probleme zu erwarten.
Können denn irgendwelche Nebenwirkungen auftreten, wenn ich mein linkes Auge auf den alten Werten, also 0,25 Sphäre zu hoch und 0,5 Zylinder zu hoch lasse?
Das rechte hatte sich eh nicht geändert.
Jörn
Hallo Jörn,
die Gesamtwirkung ist ja dann gleich, nur kann die Sehschärfe nicht optimal sein. Wenn Du damit klar kommst, spielt es keine Rolle.
Viele Grüße
Eberhard