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Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00
Wahrnehmungsstörungen – Schulversagen – wann kann eine Prism

Zu dem Artikel von Urs Keller über
\"Wahrnehmungsstörungen – Schulversagen – wann kann eine Prismenbrille helfen?\"
muss angemerkt werden, dass er die Funkional-Optometrie über den Einstieg der Winkelfehlsichtigkeit erklärt. Zur Winkelfehlsichtigkeit wird vieles wertvoll und richtig dargestellt.

Aber ...

- Die Berufsauflistung stammt ursprünglich von den Optometristen aus der USA, wurde von Kollegen Duschner eingedeutscht, und wird hier vom Verfasser im Bereich der Orthoptisten noch weiter unterteilt.
Ich frage, zu wessen Vorteil steht diese Auflistung hier?

Das Fortbildung und Titel nicht alles ist, bestätigt der Autor selbst im Skript sehr richtig.
[... entsprechend arbeitenden Fachpersonen (nur ausgebildet zu sein genügt nicht!)].

- Die Lehre, die hinter diesem Artikel steht, ist nur bedingt die MKH, sondern die Funktional-Optometrie. Dies machen alle Teilbereiche ersichtlich, die den \"vier Elementen des Sehens\" ursprünglich den so genannten Skeffingston-Kreisen zugeordnet sind.

\"Bei jeder Therapie sollte der Nutzen grösser sein als die Beeinträchtigungen, die eine solche Therapie ins tägliche Leben, in den Schulalltag, in die Freizeitgestaltung oder auch ins Familienleben bringt. Diese Forderung gilt auch für eine Prismenbrille. Der zu erwartende Nutzen muss grösser sein als die Beeinträchtigungen durch das Tragen einer Brille. Es ist nicht sinnvoll, durch überdeckendes Therapieren ein funktionelles Defizit des Sehens oder Hörens eliminieren zu wollen.

Nach der Korrektur einer Winkelfehlsichtigkeit mittels einer Prismenbrille beginnt die eigentliche Therapiearbeit. Menschen, welche jahrelang eine unkonstante visuelle Wahrnehmung kompensieren mussten, haben meistens einen partiellen Entwicklungsrückstand oder ein partielles Lerndefizit.

Aufgabe der Lehrer, Heilpädagogen, Legasthenietherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Psychomotoriktherapeuten ist es, diese teilweise versteckten oder mit diversen Strategien überdeckten Defizite aufzuspüren, bewusst zu machen und durch einüben der richtigen Funktionen abzubauen.\"

Ich überlasse es den Lesern den Hintergrund dieser Formulierungen für sich richtig zu interpretieren. Verweisen möchte ich darauf, dass bei richtig angewandter Messtechnik nach MKH der Nutzen die möglichen vorübergehenden Beeinträchtigungen im visuellen System bei weitem übersteigt.

\"BRILLE\" bleibt eigenständig, sie ist nicht THERAPIE und stützt als solche alle anderen sinnvollen Massnahmen, natürlich auch therapeutische Ansätze mit!

Merke
Wer BRILLE in oder mit einem Therapiekonzept vertreibt oder den ermittelten Messwert anderen Kriterien unterordnet, vertritt nicht die Basis der MKH, der ein solcher Ansatz völlig fehlt. Hans-Joachim Haase hat die durch Ihn begründete Messmethodik, ja geradezu im Gegensatz zu schon damals bekannten Verfahren der amerikanischen Optometrie, u.a. dem Optometric-Extention-Program (OEP), entwickelt, gelehrt und angewandt. Er hat zeitlebens eine Verquickung derselben, strickt abgelehnt und für unvereinbar gehalten.

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Meine Güte,

ich stelle mir eine Mutter vor, die den Artikel gelesen hat und erst einmal glücklich ist, dass sie ein Gebiet gefunden hat, was vielleicht helfen kann. Und dann stößt sie auf dieses Posting und ist erst einmal wieder total verunsichert...

Ganz ehrlich Jeder muß und darf sich seine eigene Meinung bilden. UK steht hinter seiner Sache so wie PG hinter seiner. Ich sage Erlaubt ist was hilft.

Kritik ist gut, aber ich habe ein bisschen das Gefühl, dass jeder Artikel der auch nur ein klitzekleines bisschen von der Therorie des GOTT HAASE abweicht wird erst mal negativ kommentiert wird, "richtig" gestellt und auseinandergenommen.

Als Mutter oder Betroffene ist mir das völlig egal, ob ich der "echten Haase-Theorie" erliege oder der von Funktionaloptometrie wie Urs Keller sie beschreibt. . Warum darf nicht einfach mal unkommentiert beides seine Berechtigung haben?

Kann man so ein Zerfledder dann nicht im MKH-Anwenderforum diskutieren, wo es keine "dummen Betroffenen" verunsichert?

Ich bin selber immer begeistert von multiprofessionellen Teams und bemühe mich immer, auch für andere Ideen offen zu sein. Nur so konnte ich mich auch der MKH öffnen. Wenn ich den Eindruck habe, hier wird eine einig wahre Wahrheit dogmatisiert und alles andere verdammt und verteufelt, dann schreckt mich solch eine allein-verherrlichende Methode erst einmal ab. ich weiß nicht, ob das wirklich im Sinne der MKH und Haase ist. Vielleicht würde der sich eher freuen, dass man seine Methode weiterentwickelt hat und hierauf neue Überlegungen aufbaut. Ich weiß es nicht, es ist auch müßig, er ist tot.

Als Mutter eines verlogotherapierten Kindes frage ich mich allmählich sowieso, ob man nicht lieber die Kpmpensationsmechanismen stärken sollte, als immer nur in den SCcwächen rumtherapieren und dem Kind schon frühzeitig das Gefühl des Krankseins und des Nicht-Normal-Seins suggeriert...aber das ist ein anderes Thema...

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Kerstin

Du brauchst nicht zu verzweifeln!

In meinem "Posting" ging es ausschließlich um die "Etikette", wo MKH drauf steht, muss MKH drin sein.

Es geht mir hier nicht um eine Bewertung, die steht mir im Falle von Urs Keller überhaupt nicht zu. Zudem schätze ich Ihn als Fachmann in der Optometrie durchaus.

Wo FUNKTIONAL-OPTOMETRIE (F-O) draufsteht, werden Teilbereiche der MKH heute teilweise mit abgedeckt. So schreibt Urs im Skript z.B., in einigen Fällen ist auch eine OP angesagt, während andere Anwender von F-O, ursprünglich der Visual-Therapie (VT), im Falle von höheren Werten lieber auf Trainingseinheiten setzen und sich rühmen, nie zu einer OP geführt zu haben, wieder andere VT-ler nutzen Prismengläser, oft nichtmal nach MKH ermittelt, noch zu einer Einstiegsbrille und setzen anschließend ganz auf Übungen. Die ursprüngliche VT selbst, hat Prismen allermeist nur zu Übungszwecken (vorhalten) genutzt. Also alles ist möglich und das Feld der VT-Variablen bleibt offen.

Du hast Recht der Verbraucher entscheidet, aber er sollte die Kriterien zumindest grob kennen. Immerhin beschreibt Urs sich als Spezialist in Sachen MKH, der die MKH, streng nach den Richtlinien der IVBV anbietet. So unter "Adressen" nachzulesen. Dies dürfte im Verlauf einer Messung, in seinem Fall sicher stimmen, im Gesamtverlauf der "Therapie" hört man aus seinem Skript aber einen anderen Tenor heraus. Von daher sehe ich meinen Einwand als notwendig an und auch als korrekt platziert.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers optimalsehen
Verbunden: 30. November 2005 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,
Paul-Gerhard Mosch schrieb


[...]Wo FUNKTIONAL-OPTOMETRIE (F-O) draufsteht, werden Teilbereiche der MKH heute teilweise mit abgedeckt. [...]

ist es denn verwerflich, mehr als nur eine Messmethode anzuwenden oder anzubieten? Es ist sicherlich nicht jedem Kunden mit VT zu helfen, aber anders herum kann ich auch nicht jedem mit einer prismatischen Korrektion helfen. Oder der Kunde lehnt eine Prismenbrille ab.
Ich sehe den Optometristen als Spezialisten für optometrische Messtechniken, der in der Lage ist das visuelle System des Kunden mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu untersuchen und zu "vermessen". Ich unterlasse ja auch nicht die Inspektion mit der Spaltlampe, nur weil der Kunde keine Linsen haben will.Oder dieOphthalmoskopie weil der Kunde sagt es alles i.o. Und um einen Kunden rundum und komplett Beraten zu können und ihm Alternativen aufzuzeigen, ist es doch nur förderlich, wenn ich mit mehr als nur eine Methode messen kann. Ich denke die MKH ist durchaus eine durchdachte und gute Methode zur "Behandlung" von visuellen Problemen, komischer Weise wird aber nur im deutschspracjigen Raum akzeptiert und anerkannt. Der engl. sprachige Raum hat sich seit mehr als 80 Jahren mit anderen Möglichkeiten beschäftigt und diese Erforscht und verbessert, ich denke nicht, dass die amerik., engl. oder austral. Optometristen alle Scharlatane sind!?
Eine gegenseitige Akzeptanz und der Blick über den Tellerrand würde sicherlich mal sinnvoll sein. Wenn sich die Berufsgruppe jetzt auch noch untereinander anfeindet, ist sicherlich keinem geholfen, außer denen, den eigendlich nicht mehr zu helfen ist.

OptimalSehen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Freunde,

ich sehe das so
MKH soll MKH bleiben, VT soll VT bleiben. Vermischen ist der Sache nicht dienlich.
Und das meinte Paul-Gerhard ja Wo MKH drauf steht muß MKH drin sein.
Wenn Defizite bleiben, die ich mit MKH nicht beseitigen kann, hat VT seine Berechtigung. (Ich selber mache kein VT).
Ich habe bisher nur noch nicht erlebt, daß nach prismatischer Korrektion bzw. OP Defizite blieben.
Wenn sich ein Kunde über alle möglichen Korektions-und Messmethoden schlau gemacht hat und sich für MKH entschieden hat, darf der Augenoptiker/Optometrist diese nicht verwässern, das wäre Betrug, oder?
Wenn ich dem Kunden beides anbiete und er mit beidem einverstanden ist, ist es legitim, auch nach erfolgter Prismenkorrektion restliche Defizite mit VT aufzuarbeiten.

Ich stehe schon immer (und nicht alleine)auf dem Standpunkt VT ja, aber nur nach binokularer Vollkorrektion. (Wenn dann noch etwas zu therapieren ist)

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Ich kann aber auch eine Mutter verstehen, die nach jedem Strohhalm greift und wenn sie Wahl hat, zwischen einer dicken Brille + evtl. OP und einen "Training", dass sie sich erst mal für das Training entscheidet.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Lieber Paul-Gerhard

Wie festgefahren sind doch gewisse Denkweisen !

Wo in meinem Artikel habe ich geschrieben, dass ich bei Therapie an Visual-Training oder Augenübungen denke?

Dies ist eine Interpretation (oder Unterstellung) von dir, lieber Paul-Gerhard.

Haase hat nirgends geschrieben, dass mit einer Prismenbrille kein Therapiebedarf mehr besteht.

Jeder vernünftig denkende Mensch wird doch einsehen, dass im Falle einer Lese-Rechtschreibschwäche (die allenfalls durch eine Winkelfehlsichtigkeit mitverursacht wurde) eine gezielte Therapie dieser LRS, durch eine geschulte Fachperson, auch mit einer Prismenbrille sinnvoll ist.
Eine Prismenbrille wird niemals die fehlende Strategie oder die mangelhafte Lesetechnik ersetzen. Solche Kenntnisse und Fähigkeiten müssen gerade im Falle einer MKH-Versorgung neu geprüft und beurteilt werden, damit die nötigen Fördermassnahmen optimiert und angepasst werden können. Bei einem solchen Vorgehen wird der Erfolg durch die Prismenbrille nochmals merklich verbessert.

Gleich noch ein anderes Beispiel
Der so oft verwendeten Vergleich einer WF mit einem Menschen der ein kürzeres Bein hat und dem logischerweise mit einer Therapie die Beinlänge nicht ausgegelichen werden kann. Hier braucht es richtigerweise eine Einlage.

Aber! Mit dieser Einlage, hat dieser Mensch noch nicht gelernt richtig zu gehen. Er kennt seine oft seit Jahren angeeigneten Schonungsstrategien.
Erst so richtig geholfen wird diesem Menschen, wenn ihm ein geschulter Fachmann (oft Physiotherapeut) die falschen, jahrelange eingeübten Bewegungsabläufe
1. bewusst macht,
2. optimale Bewegungsabläufe zeigt und
3. diese so lange einübt bis das richtige Gehen funktioniert.

Dies nenne ich Hilfe zuende gedacht.

Um so arbeiten (sowie denken und handeln) zu können, wäre es gut, wenn alle MKH-Anwender vermehrt die Zusammenhänge zu ergründen bereit wären.

Damit habe ich hoffentlicht "der lesenden Mutter" wieder etwas Zuversicht vermittelt.

Urs

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Für mich hieße das, dass der VT quasi der Logopäde für die visuelle Verarbeitung ist und die Prismenbrille quasi die "Zahnklammer für´s Auge" -D

Beides zusammen macht Sinn.
Ich finde Urs´ Einstellung schlüssig. Und ich denke, damit trifft es auch die Einstellung Eberhards. So begründet wie bei Urs, könnte ich als "lesende Mutter" vermutlich beides annehmen und würde mich "rundherum betreut" fühlen :woohoo:

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Urs schrieb

Lieber Paul-Gerhard

Wie festgefahren sind doch gewisse Denkweisen !

Wo in meinem Artikel habe ich geschrieben, dass ich bei Therapie an Visual-Training oder Augenübungen denke?

Dies ist eine Interpretation (oder Unterstellung) von dir, lieber Paul-Gerhard.

Urs

Urs dürfte wissen, dass er mit dem oben "nachgestelltem Text" auch bei mir offene Türen einrennt.

Er hat aber die "MKH" in seinem Artikel mit der F-O bzw. VT ummantelt, wie es die klassischen Bilder und der nachfolgende Text (teilweise von mir zitiert) eindeutig belegen.

Ich danke Ihm sehr für die meines erachtens nach notwendige Erklärung, im Zusammenhang mit Winkelfehlsichtigkeit nicht an VT etc. gedacht zu haben!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Dieter
Verbunden: 25. September 2006 - 9:38

Dies ist die beste Darstellungen der Zusammenhänge bezüglich Winkelfehlsichtigkeit, die ich bisher fand. Ich recherchiere seit knapp zwei Monaten im Internet, seit unser Kind die Androhung eines zeitweiligen Schulausschlusses erhielt und uns ein Unbeteiligter zufällig auf WF aufmerksam machte.

Wie wir inzwischen auch recherchiert haben, lag die Diagnose akkommodativer konvergenter Strabismus seit der Kindergartenzeit in den Schubladen von Augenarzt und Hausarzt sowohl unseres früheren wie auch des jetzigen Wohnortes, ohne dass auch nur Einer etwas unternommen oder uns informiert hätte.

Dabei waren den Hausärzten die Probleme unseres Kindes bekannt, der jetzige Hausarzt hatte dann auch Ritalin verschrieben, was wir wegen der unübersehbar negativen Folgen wieder absetzten.

Ein jahrelanger Leidensweg und die Vorhaltungen von Lehrern hätte uns erspart werden können. Konsequentes Erziehen und häufiges Nachsitzen sollte angeblich helfen.

Ebenso zufällig wurden wir auf einen möglichen Omega-3-Fettsäuremangel aufmerksam gemacht. Es gab Hinweise (von Kinesiologe und von Mesologe), dass bei unserem Kind eine Fettstoffwechselstörung vorliegt aber keine brauchbare Diagnose vom Hausarzt.

Laut der Durham-Studie haben mindestens 40% der auffälligen Kinder Omega-3-Fettsäuremangel.
Interview mit Dr. Portwood Schulpsychlogin der Durham Local Education Authority unter
www.cenaverde.com/infos/de/lernstoerungen/adhs/presse/balance_sonderdruc...

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo Dieter

Omega-3-Fettsäuren haben sehr verschiedene Wirkungen.
Im Falle von „Funktionsstörungen“, sprich ADHS, WF, Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten können Betroffene besonders davon profitieren, dass die Myelinisierung der Nervenfasern optimiert wird. Die sehr wichtige Ummantelung der Nervenfaser, die Myelinscheide wird durch Omega-3-Fettsäuren aufgebaut.

Die oben genannten „Funktionsstörungen“ können auch dadurch begünstigt werden, dass zuwenig Elektropotential im Vorderhauptlappen des Gehirns zur Verfügung steht oder aktiv ist. Dies kann durch verschiedene Ursachen zustande kommen. Eine ist ein Defizit der Dopamin-Ausschüttung in den Synapsen, eine andere kann als „dünne“ oder schlecht myelinisierte Nervenfasern beschrieben werden.
Damit Nervenfasern im Gehirn optimal arbeiten, braucht es viel Wasser und eine gute Myelinisierung.

Folgerung Omega-3-Nahrungsergänzung gehört in jede Therapie von „Funktionsstörungen“.

Liebe Grüsse
Urs

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Urs schrieb

Hallo Dieter

Omega-3-Fettsäuren haben sehr verschiedene Wirkungen.
Im Falle von „Funktionsstörungen“, sprich ADHS, WF, Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten können Betroffene besonders davon profitieren, dass die Myelinisierung der Nervenfasern optimiert wird. Die sehr wichtige Ummantelung der Nervenfaser, die Myelinscheide wird durch Omega-3-Fettsäuren aufgebaut.

Soviel Unsinn hab ich ja selten in meinem Leben lesen dürfen.

Die Myelinscheiden werden von Sphingolipiden mitaufgebaut. Die Sphingolipide enthalten statt des dreiwertigen Alkohles Glycerin den Aminoalkohol Sphingosin.

Palmitoyl - CoA reagiert mit Serin unter Decarboxylierung des Serins zunächst zu Sphinganin. Diese Reaktion ist Pyrodoxalphospat- und NADPH+H(+)- abhängig. Das Sphinganin wird unter Einführung einer Doppelbindung mit Hilfe von FAD zu Sphingosin oxidiert.

Durch Enzymdefekte im Abbau von Sphingolipiden kann es zur Speicherung von Abbauprodukten kommen. Diese Produkte werden vor allem im Gehirn, Leber, Milz, Niere und Knochenmark abgelagert. Ursache ist ein genetischer Mangel an Hydolasen.

Sphingomyelin entsteht durch Bildung einer Säureamidgruppe zwischen Sphingosin und einer Fettsäure (Ceramid), nachfolgend wird an die endständige - OH - Gruppe des Ceramids ein Phosporcholynrest verester.

Als Ceramide kommen hier allerdings nur Glykolipide in Betracht.

Nichts mit Omega - 3 - Fettsäuren.

Das nur ganz kurz dazu.

Herr Keller. Bitte befassen Sie sich mit Biochemie, Anatomie und Physiologie bevor Sie sich wieder dazu äußern.

Das ist peinlich, nur noch peinlich.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Mal abgesehen von dem Tonfall von AgnesMaria, könnte es sein, dass neuere Forschungsergebnise etwas anderes an den Tag bringen

In einer Testreihe, in der man schwangere Tiere mit einem hohen Anteil an Omega 3-Fettsäuren fütterte, konnte eindeutig belegt werden, daß die Neugeborenen deutlich schneller Myelin ausbilden als bei jeder anderen Fütterungsart.

http://www.ms-therapiezentrum.de/faq.html

Auf die Schnelle hier noch etwas gefunden, aber noch nicht richtig gelesen

Omega-3 Fakten - Therapie und Dosierung

Gehirn- und Sehleistung von Kleinkinder 2,0g/Tag DHA & EPA spätestens ab 4. Monat der Schwangerschaft.
In Fachzeitschriften wurden folgende Artikel über Omega-3 publiziert. Die Liste dieser Publikationen wurde im April 2003 kompiliert und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Quelle MEDLINE.


http://www.omega-3.ch/Dosierung/Kleinkinder.htm

Werde ich dann nachher mal in Ruhe nachlesen.

lg
Nicole

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Urs schrieb


Omega-3-Fettsäuren haben sehr verschiedene Wirkungen.
Im Falle von „Funktionsstörungen“, sprich ADHS, WF, Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten können Betroffene besonders davon profitieren, dass die Myelinisierung der Nervenfasern optimiert wird. Die sehr wichtige Ummantelung der Nervenfaser, die Myelinscheide wird durch Omega-3-Fettsäuren aufgebaut.

dazu passt

Essential fatty acids in visual and brain development.
Uauy R Institute of Nutrition and Food Technology (INTA), University of Chile, Santiago, Chile; Hoffman DR, Peirano P, Birch DG, Birch EE
Lipids 2001 Sep 36885-95
Abstract
Essential fatty acids are structural components of all tissues and are indispensable for cell membrane synthesis; the brain, retina and other neural tissues are particularly rich in long-chain polyunsaturated fatty acids (LC-PUFA). These fatty acids serve as specific precursors for eicosanoids, which regulate numerous cell and organ functions. Recent human studies support the essential nature of n-3 fatty acids in addition to the well-established role of n-6 essential fatty acids in humans, particularly in early life. The main findings are that light sensitivity of retinal rod photoreceptors is significantly reduced in newborns with n-3 fatty acid deficiency, and that docosahexaenoic acid (DHA) significantly enhances visual acuity maturation and cognitive functions. DHA is a conditionally essential nutrient for adequate neurodevelopment in humans. Comprehensive clinical studies have shown that dietary supplementation with marine oil or single-cell oil sources of LC-PUFA results in increased blood levels of DHA and arachidonic acid, as well as an associated improvement in visual function in formula-fed infants matching that of human breast-fed infants. The effect is mediated not only by the known effects on membrane biophysical properties, neurotransmitter content, and the corresponding electrophysiological correlates but also by a modulating gene expression of the developing retina and brain. Intracellular fatty acids or their metabolites regulate transcriptional activation of gene expression during adipocyte differentiation and retinal and nervous system development. Regulation of gene expression by LC-PUFA occurs at the transcriptional level and may be mediated by nuclear transcription factors activated by fatty acids. These nuclear receptors are part of the family of steroid hormone receptors. DHA also has significant effects on photoreceptor membranes and neurotransmitters involved in the signal transduction process; rhodopsin activation, rod and cone development, neuronal dendritic connectivity, and functional maturation of the central nervous system.

( http://www.omega-3.ch/Dosierung/Kleinkinder.htm )

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo miteinander,

ich entschuldige mich schon im vorab, wenn nachfolgende Erfahrungen "nicht" zum momentanen Disput passen. Ich könnte mir aber verschiedene Verbindungen denken und bin über die von mir gemachten Erfahrungen sehr froh.

Das "Miller-Fisher Syndrom" eine seltene Sonderform des Guillain-Barré Syndrom (GBS) wurde mir in bislang zwei Fällen wegen Doppelbildern von der hiesigen neurologischen Reha-Klinik zwecks Korrektionsversuch zugewiesen. Als einfachste Darstellung wird u.a. angegeben, dass wegen fehlender Isolierschicht der Nervenverbindungen Nervenimpulse schlicht auf benachbarte Nerven fehlgeleitet werden. Dies führt zu Lähmungen und Fehlfunktionen, u.a. oft zu Doppelbildern. Dabei ist das interessante des "Miller-Fisher Syndroms" die vollständige Rückbildung der Erkrankung bei korrekter Behandlung. Betroffen sind hier insbesondere die Gesichtsnerven.

In beiden Fällen konnten die DB sehr gut korrigiert werden. In einem Fall waren dazu nur 4.0 cm/m horizontal und 0.75 cm/m vertikal erforderlich. Eine Folgeversorgung nach drei Monaten ergab 4.5 cm/m horizontal bei gleichem Vertikalprisma.

Im zweiten Fall waren an die 50.0 cm/m außen erforderlich. Dies wurde durch eine Leihprismenbrille mit vierzig cm/m + Prismenfolie 8.0 außen erreicht. Auch diese Brille wurde über ca. 2-3 Monate voll getragen.

Nun das Ende
In beiden Fällen konnte nach Abklingen der Erkrankung auf die Prismatische Korrektion verzichtet werden. Dies selbst ist aber für mich noch nicht so überraschend.

Interessant blieb von mir aus die Beobachtung, das Kundin 1, bis heute nur bei Bedarf (z.B. beim Autofahren) lieber die prismatisdche Korrektion trägt. Da sie bis heute meine Kundin geblieben ist, kann ich bestätigen, dass ich während der Erkrankung praktisch den kompletten prismatischen Fehlwert ermitteln konnte, der heute zwar wieder kompensiert wird, aber dennoch bei hochwertigen Sehaufgaben vorgezogen wird.

Im zweiten Fall wurde mir die Leihbrille nach ca. sechs Monaten zurückgegeben. Als die Kundin auf meine Frage verneinte, durch die Brille nun DB zu bekommen, habe ich Sie, selbst völlig überrascht, nochmal auf den Prüfstuhl gebeten und den Polatest eingeschaltet. Sie konnte mit und ohne Brille das Kreuz in Nullstellung bringen! D.h. doch, dass die Patientin/Kundin wieder in der Lage war, den "WF-Fehlwert" der völlig dekompensiert war, vollständig auszugleichen.

Für beide Fälle zeigt das Ergebnis den überraschenden Schluss auf, dass die Erkrankung selbst scheinbar keinen "veränderlichen" Einfluss auf die Grösse der Korrektion ausgeübt hat. Dies ist mir deshalb, mit den bislang gemachten Erfahrungen bei medikamentös mitbehandelten AD(H)S Personen eine Bestätigung, da es i.a.R. wohl kaum grosse Auswirkungen durch medikamentöse Behandlung auf die WF-Korrektion selbst gibt. Evtl. lässt sich der Fehlwert einer WF unter der durch Medikamente erhöhten Konzentrationsfähigkeit jedoch besser ermitteln.

Eine Frage bleibt für mich offen, in wie weit Dauer-WF-Stress sich negativ auf die Bildung von guten Nervenverbindungen / nervlichen Abschirmungen auswirkt und so AD(H)S indirekt fördert.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Tut mir leid, wenn ich mit meiner "volkstümlichen" Erklärung nicht genau bei den wissenschaftlichen Fakten geblieben bin.
Ich dachte, es wäre einfacher zu verstehen.

Halte mich gerne zurück, wenn einfache Erklärungen hier fehl am Platz sind.

Bis.....
Urs

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Ich bitte ausdrücklich weiterhin um Deine "einfachen" Erklärungen, Urs!

Ich schreibe hier immer aus Sicht der Mutter, nicht als Fachfrau. Und ich möchte eben auch die "lesende" und sorgende Mutter hier vertreten.

Hör nicht auf, "einfach" zu schreiben!!!

Kerstin

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Liebe Nicole,

es ging hier um den Aufbau von Myelin im Gehirn und wenn man sich das genau durchliest handelt es sich um solche essentiellen Fettsäuren (hier werden Omega 3 - und Omega 6 Fettsäuren zusammengewürfelt von dem Ernährungsberaterunter diesem Link) die für die Entstehung von Prostaglandinen, Thromboxane und Leukotrienen notwendig sind. Sogenannte Eicosanoide. Die Vorstufe ist die Arachidonsäure. Es sind hormonähnliche Substanzen.

Das Sphingomyelin wird genauso gebildet, wie ich es schon beschrieb. Natürlich braucht es da auch Fettsäuren, doch diese werden aus Kohlenhydraten durch Glykolyse gebildet. Da bedarf es keiner Omega-3 Fettsäuren.

Nehmen sie sich einfach mal ein Biochemiebuch in die Hand und lesen Sie es sich durch.

Ich gebe zu, es ist für Laien und auch für Ernährungsberater schwer da durchzusteigen und es wird da vieles durcheinandergewürfelt.

Gerade die Schweizer stehen ja sehr auf alternativ. Aber wenn man hier als Profi Ratschläge gibt, dann muss das Hand und Fuss haben. Es mag so aussehen dass ich verbal entgleist bin, aber ich habe nur meine Fassungslosigkeit zum Ausdruck bringen wollen. Ich bin von Urs Keller andere Beiträge gewohnt.

Genauso ist es mit dem Säure-Basen-Haushalt oder mit der Phosphatreduzierten Diät.

Laien denken tatsächlich der Säure-Basen-Haushalt hätte was mit der Ernährung zu tun. Das stimmt nicht. Hier geht es um das Puffersystem im Plasma und den extrazellulären Flüssigkeiten. Es geht hier um das Konzentrationsverhältnis Hydrogencarbonat/Kohlensäure.

Ein Abfall des Blut pH-wertes unter dem Normbereich bezeichnet man als Acidose, einen Anstieg als Alkalose.

Falls es Sie und eine Urs Keller wirklich interessiert kann ich Ihnen ja mal einen schnellen Exkurs in dieser Frage geben.

Dabei ist wirklich unerheblich was sie essen.;-)

Was die phosphatreduzierte Diät betrifft wie auch die Feingold-Diät so hat das keine Auswirkungen auf eine echte Neurotransmitterstörung. Eine Wirksamkeit über den eines Placeboefektes besteht nicht. Man kann sich dazu auch die Stellungnahme der deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde zur Frage der phosphatarmen Diät bei Kindern mit hyperkinetischem Syndrom durchlesen. Noch besser ist die Studie von Baumgärtel A Alternative and controversial treatments for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder, Ped Clin North Am, 46, 977-992, 1999.

Ganz wichtig um ein AD(H)S wirklich als solches zu diagnostizieren sind viele, viele Untersuchungen. Ich hatte schon ein Ganzteil davon vorher erwähnt. Unter anderem muss natürlich auch eine Nahrungsmittelallergie ausgeschlossen werden. Und nur in diesem einen Punkt gehe ich mit Urs Keller konform. Es gibt Kinder die eine Nahrungsmittelallergie besitzen und die mit ADS-Symptomatik reagieren. Bei denen hilft auch kein Methylphenidat. Hier muss das Allergen eleminiert werden. Das kann über eine Diät erfolgen. Das sind aber nur wenige wirkliche Fälle.

Wenn Sie noch dazu Fragen haben dann stellen Sie die ruhig. Aber vielleicht sollten wir dann ein neues Thema unter einer anderen Forumsrubrik eröffnen. Was meinen Sie?

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Urs schrieb

Tut mir leid, wenn ich mit meiner "volkstümlichen" Erklärung nicht genau bei den wissenschaftlichen Fakten geblieben bin.
Ich dachte, es wäre einfacher zu verstehen.

Halte mich gerne zurück, wenn einfache Erklärungen hier fehl am Platz sind.

Bis.....
Urs

Es tut mir leid wenn ich so heftig reagiert habe. Sehr geehrter Herr Keller, sonst sind Ihre Beiträge immer sehr informativ und lehrreich. Aber hier haben Sie sich geirrt und etwas empfohlen was nicht unbedingt auch wirklich so in Ordnung geht.

Sie sind doch der Profi hier und daher meine große Enttäuschung. Ich entschuldige mich falls meine Reaktion für Sie zu aufbrausend war.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

AgnesMaria,

Welche berufliche Qualifikation haben Sie eigentlich?
Ich habe bisher nichts darüber gelesen, woraus hervorgeht, welchen Beruf Sie haben/ausüben.
(Da ich bisher nicht alle Beiträge gelesen habe, kann es durchaus sein, dass es irgendwo steht und ich es nicht mitbekommen habe.)

Gruß
Nicole

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Paul-Gerhard Mosch schrieb

Hallo miteinander,

ich entschuldige mich schon im vorab, wenn nachfolgende Erfahrungen "nicht" zum momentanen Disput passen. Ich könnte mir aber verschiedene Verbindungen denken und bin über die von mir gemachten Erfahrungen sehr froh.

Das "Miller-Fisher Syndrom" eine seltene Sonderform des Guillain-Barré Syndrom (GBS) wurde mir in bislang zwei Fällen wegen Doppelbildern von der hiesigen neurologischen Reha-Klinik zwecks Korrektionsversuch zugewiesen. Als einfachste Darstellung wird u.a. angegeben, dass wegen fehlender Isolierschicht der Nervenverbindungen Nervenimpulse schlicht auf benachbarte Nerven fehlgeleitet werden. Dies führt zu Lähmungen und Fehlfunktionen, u.a. oft zu Doppelbildern. Dabei ist das interessante des "Miller-Fisher Syndroms" die vollständige Rückbildung der Erkrankung bei korrekter Behandlung. Betroffen sind hier insbesondere die Gesichtsnerven.[qoute]

Weil Ihnen bis jetzt niemand geantwortet hat, denke ich es ist nicht so schlimm wenn ich das hier mal tue

Herr Mosch, beim Miller-Fisher Syndom kommt es zu einer Opthalmoplegie, also dem Unvermögen die äußeren und inneren Augenmuskeln in Aktion zu setzen. Man vermutet ja das es sich um eine Immunreaktion auf eine Infektionskrankheit oder sogar eine Schutzimpfung handeln kann. Stress kann Ursache sein. Bei MS kommt es auch vor und selbst in der Schwangerschft. Die genaue Ätiopathogenes ist bis heute nicht vollständig geklärt deswegen nennt man das Guillain-Barré-Syndrom und damit auch die Sonderform das Miller-Fisher-Syndrom als idiopathische Polyneuritis, wobei beim Miller-Fisher-Syndrom in nahezu 100% !!! der Fälle der Nachweis von IgG-Antikörper gegen das eher seltene Gangliosid GQ1B beschrieben wurde. Beim Guillain-Barré-Syndrom waren diese Antikörper ebenfalls nachweisbar wenn diese Patienten ebenfalls eine Ophthalmoplegie entwickelt haben.

Und jetzt kommt es Biochemische Analysen zeigten, dass ein höherer Gehalt des Gangliosid GQ1B im Nervus oculomotorius vorliegt als z.B. in der Vorderwurzel des Rückenmarkes. Der immunhistochemische Nachweis entsprechender Antikörper ausschließlich in optomotorischen Hirnnerven zeigt dann dass hier der pathogenetische Angriffspunkt der Antikörper ist.

Am Polatest können Sie die vorhandenen Paresen schlecht ausmessen. Was ist hier der objektive Winkel, was der subjektive und selbst die Kopfhaltung ist schwer einzuhalten in den Blickrichtungen und auch nur bei den Kontrolluntersuchungen verifizierbar.

Was Sie hier so schildern Herr Mosch, das würde ich aus der Ferne so interpretieren Die Patienten kamen nicht im akuten Schub zu Ihnen. Die Opthtalmoplegie war schon im Rüchzug begriffen und die beiden Personen hatten nun mehr Schwierigkeiten ihre assoziierte Phorie, die ja noch heute besteht, zu kompensieren. Eher deswegen die Diplopie. Eine echte Opththalmoplegie braucht, wenn sie vollständig ist, mit Prismen nicht versorgt werden. Die Patienten können nur geradeaus sehen, weder zur Seite , noch nach oben, noch nach unten. Wenn eine FD vorliegt dekompensiert die in diesem Fall, daher Diplopie. Wenn keine vorliegt dann keine Diplopie.

Wenn jedoch die Opthalmoplegie nicht ganz komplett war dann kann es bei Blicksenkung oder Hebung, besser beim Versuch dabei zu Doppelbildern kommen. Beim Geradeausblick dagegen wieder seltener. Außer es besteht eben wieder eine recht große FD.

Deswegen dieselben Werte heute wie damals. Deswegen auch die Kompensation heute und damals nicht.

Ist das soweit verständlich?

Die Ophtalmoparesen machen selbstverständlich Doppelbilder

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Besten Dank, AgnesMaria für Deine Antwort!

die Erkrankung bestand in beiden Fällen seit vier-fünf Wochen und es gab anfangs noch sehr erhebliche Einschränkungen aufgrund der neurolog. Störungen (Sprache, Schlucken, Kopf- und Körperhaltung etc.) Die beiden Personen waren nach dem Krankenhausaufenthalt von ca. zwei Wochen, seit acht, 14 Tagen in der Reha und dann fand jeweils unser erster Kontakt statt. Nach ca. 2-3 Monaten erfolgte die Entlassung aus derselben. Zu der zweiten Patientin hatte ich dann nochmals nach etwa drei Monaten den bislang letzten Kontakt mit der Brillenrückgabe.

Dass die Beeinträchtigungen schon gemindert waren, ist so aber ganz sicher korrekt. Dein Erklärungsmodell ist deshalb durchaus denkbar.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Nicole,

die berufliche Qualifikation von AgnesMaria zu von Ihr gemachten Aussagen steht außer Frage. Es gibt andere Gründe, die einer Veröffentlichung entgegen stehen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Hallo Paul-Gerhard

Da AgnesMaria in ihrem Profil keine Berufsbezeichung angegeben hat, ist es doch legitim, nachzufragen, oder?
Ich möchte schon gerne wissen, wie ich Aussagen von Benutzern einzuschätzen habe.

Aussagen eines Optikers mit langjähriger Berufserfahrung sehe ich z.B. anders als Aussagen von jemandem, der gerade seine Ausbildung macht.
Nur mal so als Beispiel.

lg
Nicole

Bild des Benutzers granosana
Verbunden: 14. Januar 2006 - 0:00

Hallo Nicole,

mal eine Gegenfrage Was soll „aus dem medizinischen Bereich“ bedeuten?
Diese Angabe hilft mir nicht wirklich weiter, deine fachliche Qualifikation einzuordnen. Deinen Beiträgen konnte ich zwar einiges entnehmen, aber wenn du andere um Klartext bittest, dann sollte das doch als erstes für Dich selbst gelten, oder?

Grüße
G.

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Hallo Granosana

Da ich hier keine medizinischen Tipps und Abhandlungen von mir gebe, dürfte es egal sein, oder?
Ich frage auch keinen der hier anwesenden Studenten nach dem Studienfach, solange ich sehe, dass es überwiegend Laien sind, die sich hier austauschen.

Bei jemandem, der hier mit fachlichen Beiträgen auftritt und mit Rat und Tat zur Seite steht, sehe ich es aber für mich persönlich anders.
Merkwürdig, dass es auf eine einfache Frage so eine Diskussion gibt.....

Gruß
Nicole