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Bild des Benutzers sentapaula
Verbunden: 9. Juli 2006 - 11:50
Winkelfehlsichtigkeit und ADHS?

Hallo im Forum,

wie an anderer Stelle beschrieben, bin ich so froh über meine Prismenbrille, dass ich es wirklich kaum in Worte fassen kann.

Morgens, wenn ich aus dem Bett aufstehe, kenne ich keine Rückenprobleme mehr, was für eine Wohltat. Sicherlich kann ich mit meinem durch die Fehlhaltung erworbenen Bandscheibenvorfall keine Bäume mehr fällen, aber das muss ich auch gar nicht mehr, ich suche mir jetzt für solche Tätigkeiten Hilfe, oder lasse sie, weil ich meinen Körper jetzt plötzlich wahrnehme und ernst nehme.

Räumlich richtiges Sehen war mir bislang auch fremnd, wie schön doch die Welt ist, wenn ich sie korrekt erblicken kann.

Aber, es bleibt ein großes Aber, durch die unvermutete und stellenweise entspannte Sizuation in mir, kommen auch Dinge aus dem Unterbewußtsein, Fragen und Antworten, die mich weiterhin belasten. Und hier ist aktuell und besonders die Frage nach meinen anderen Sympthomen. Und wie es der Zufall so will, bin ich auf ADHS bei Erwachsenen aufmerksam geworden.

Zur Zeit bin ich ja in meiner dritten Psychotherapie und leider tappen wir völlig im Dunkeln, Depression, Angst, Weltflucht, Wut, alles ist gleichzeitig, oder in schneller Abfolge in mir vorhanden, stark abgeschwächt durch meine Brille, aber immernoch vorhanden. Leistungsfähig, wie im normalen Sinne, bin ich weiss Gott nicht.

Ende August lasse ich mich auf ADHS bei Erwachsenen untersuchen, meine Biographie seit früher Kindheit spricht sehr für diese Diagnose.

Weil eben auch meine Fehlsichtigkeit seit Kleinkindalter durch meine Eltern zwar bemerkt, durch Fachärzte aber unerkannt blieb, stellt sich mir die Frage, inwieweit hier en ursächlicher Bezug vorliegen könnte.

Im Netzt habe ich Hinweise, auch von Wissenschaftlern gefunden, die meine Vermutung untermauern.

Wer ist selber Betroffener oder kann mir diesbezüglich weitere Hinweise geben?

Bin wie immer um jeden Hinweis verlegen.

Übrigens, was mir noch einfällt, habe ich allein durch einige Gespräche im näheren Umfeld die Vermutung, dass die Winkelfehlsichtigkeit ein wirklich viel weiter verbreitetes und unerkanntes Problem für die Gesundheit der Menschen darstellt.

Alles Liebe
Jörg

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Jörg,

ich kann Dir bestätigen, daß ein Zusammenhang zwischen ADHS und WF besteht.
Ich habe erlebt, daß die Gabe von Ritalin verringert oder auch weggelassen werden konnte, nach Korrektion mit Prismengläsern.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers sentapaula
Verbunden: 9. Juli 2006 - 11:50

Hallo Eberhard,

danke für die Bestätigung meiner Vermutung.

Leider scheint die bestehende Lehrmeinung diesen Zusammnhang nicht wirklich ernst zu nehmen, bin deshalb auf meine Untersuchung Ende August gespannt und auf den weiteren Umgang damit.

Damit meine ich den Umgang z.B. der Krankenkasse, meines behandelnden Psychiaters und auch, ob und wieweit man mir dann doch endlich eine passende Rehabilitation anbietet.

Habe gestern in dem Zusammenhang mit dem Gesundheitsministerium telefoniert, abe auch da war die Resonanz wie bei den Ärztevereinigungen eher gleich null, denn in irgendeiner Weise interessiert.

Warum wohl?

Weiter suche ich Betroffene mit beiden Diagnosen zum ustausch von Erfahrungen.

Blos kein Ritalin oder andere chemische Stoffe der Pharmaindustrie für mich persönlich.

Lieben Gruß
Jörg

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Jörg,

gestern in einem Telefonat sagte mir ein Kollege

Warum buhlen wir Augenoptiker immer noch um die Anerkennung im medizinischen Bereich. Welcher Mediziner legt von sich aus Wert auf die Anerkennung seiner selbst von anderen Berufsgruppen.

"Winkelfehlsichtigkeit" ist anerkannt in der Augenoptik und prüfungsrelevant in der Abschlussprüfung zum AO-Meister, Optometristen oder Dipl. Ing. für Augenoptik.

Nehmen wir doch den Vergleich mit den Schuhen, wieviele nackte Füsse werden verletzt, behandelt, versorgt. Vielleicht spricht man bewusst das nötige Schuhwerk nicht an, was heute u.a. jedem Spitzensportler in völlig auf die jeweilige Sportart abgestimmter Art und weise zur Verfügung steht, keiner würde hier "nackt" um Medallien mitlaufen, auch die Australier oder Afrikaner nicht!

Aber dann kommt ein Schuhmacher ins Gebiet und wird dort sein Handwerk treiben. Es ist vorauszusehen, was mit den zerschrundenen Füssen passiert. Ob die Seele, deren grösses Einflusstor die visuelle Erlebniswelt ist, nicht in gleicher Art jammert?

Hier sind Augenoptiker, die keine medizinische Berufung haben, aber Schuhe für die Augen anfertigen, rein nach augenoptischen (physikalischen) Gesetzmäßigkeiten der Lichtablenkung und Lichtbrechung. Warten wir es doch einfach ab, ob dies nicht auch Einfluss auf die Psyche findet, nicht wenige sind davon bisher schon durch meine Tätigkeit überzeugt worden. Vielleicht meldet sich hier ja mal jemand.

Anerkenntnis von Ärzten, Kostenträgern etc. das ist eine Sache für die ich viele Jahre gestritten habe, ich habe dadurch viel Energie verbraten und rückblickend eher alles verloren! Heute suche ich nur noch das Klientel, was es mit mir im Vertrauen wagt. Ich bin überzeugt, man wird nicht enttäuscht werden. Wir machen Ihnen Schuhe für die Augen, die ihr Geld wert sind. Punkt!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

ich bin immer wieder baff, mit welchen wirklich guten Worten Du hantierst. Hut ab!
Das habe ich noch nie gekonnt.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Eberhard

die "Schuhe für die Augen" sind ein Ausspruch von meinem Freund und unserem Kollegen Klaus Fitz. Aber Gutes darf kopiert werden, und ehrlich gesagt, die Treffsicherheit in dieser Aussage aber, wird mir selbst immer bewusster.

Ich möchte mich nur nicht mit fremden Federn schmücken!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers sentapaula
Verbunden: 9. Juli 2006 - 11:50

Hallo im Forum,

vielen Dank für die Resonanz.

Ich betreibe ja Aufklärung im privaten Bereich und habe schon mehrere Leute über die Winkelfehlsichtigkeit informiert.

Eine gute Freundin wollte meine Brille aufsetzten, war über die Klarheit ihres Sehens durch sie Überrascht und schrie auf, als sie sie wieder abgesetzt hat. Sie sah alles doppelt. Da sie seit Jahren über Nackenprobleme stöhnt und kein Orthopäde ihr helfen konnte bislang, will sie nun die Augen überprüfen lassen. Bin mir fast sicher, dass ihr geholfen werden kann. Mein Bruder ist auch dabei, eine Untersuchung anzugehen. Ich bleibe am Ball.

In meiner Lage, als Patient oder Klient oder Betroffener muss ich kämpfen, denn sonst rassel ich hier geflissentlich durch die Systeme,

deshalb noch einmal mein Begehren, betroffene Menschen zu finden, die :wink:elfehlschtig sind, die auch nicht ärztlich versorgt wurden und die eventuell unter ADHS oder anderen psyschen Problemen leiden.

Alles Liebe
Jörg

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

(deshalb noch einmal mein Begehren, betroffene Menschen zu finden, die :wink:elfehlschtig sind, die auch nicht ärztlich versorgt wurden und die eventuell unter ADHS oder anderen psyschen Problemen leiden.)

Dafuer benoetigen die Menschen schon eine aussergewoehnliche motivation.
schau dich mal in den "medizinforen" um.
da werden salben empfohlen. doppeltsehen "kann" garnicht von den augen kommen, sondern weil mann/frau rueckenschmerzen oder sonst was hat. legen marathonlaeufe von einem zum naechsten arzt hin.
oft habe ich den eindruck, die menschen moechten garkeine vernuenftige korrektion. sie suhlen sich lieber in ihren krankheitsbildern, weil sie sonst nichts zu berichten haben.
ich wuensche dir viele mitstreiter. kann aber nur die selbsthilfegruppe wf empfehlen. ob die jetzt nur fuer kinder zustaendig ist, laesst sich erfragen.

gruss
burkhard schlinkmann

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Sentapaula,

Paul-Gerhard hat es oben treffend beschrieben Man kann sehr viel Energie vergebens investieren, um um Anerkennung bzw. als Betroffener um Kostenübernahme seitens der gesetzlichen KK's zu kämpfen.

Auch ich als Leiterin der SHG im Bereich Norddeutschland betreibe sehr viel Aufklärung, selektiere aber mittlerweile auch unter den anfänglich Interessierten und tausche mich gerne weiter mit denen aus, die Vertrauen in die MKH haben. Übrigens sind wir auch für Erwachsene da. Häufig kommen die über die Kinder zu uns, weil es einen AHA-Effekt gibt (der Apfel fällt schließlich nicht weit vom Birnbaum).

Zu Deiner Frage Auch mein Sohn hat ADS und ist :wink:elfehlsichtig. Er hat zudem Nackenprobleme. Alles wurde durch die Prismenkorrektur besser. Allerdings war ich mit ihm auch bei einem Spezialisten in Sachen Nackenprobleme Es gibt sogenannte KISS / KID Kinder (Kopfgelenkinduzierte Symmetriestörungen). Unbehandelt, hat man es auch als Erwachsener (so wie ich). Ich habe diese Manualtherapie komplett selber bezahlt, sowohl bei meinem Sohn, als auch bei mir und meiner Tochter. Danch stabilisierte sich seltsamerweise die WF. Auch die Prismen zahlen wir selbst - wie alle anderen auch. Es hat keinen Sinn, gegen die laufenden Mühlen der Bürokratie zu kämpfen. Ich brauche meine Kraft anderswo, wo ich Aussicht auf Besserung und Erfolg habe. Und ich brauche meine Kraft und Gesundheit, um weiterhin die Brötchen für meine kleine Familie verdienen zu können.

Was ADS anbelangt, so hilft Ritalin nur bei Kindern. Für Erwachsene ist es ein Aufputschmittel. Kinder sediert es und ermöglicht ihnen anscheinend, Reize aus dem Umfeld zu selektieren und sich dadurch besser zu konzentrieren.

Ich versuche schon seit drei Jahren, den Bogen von WF über ADS und KISS/ KID zu spannen. Die Medizin selbst sieht da wohl noch kaum Zusammenhänge. Jeder Arzt doktort für sich auf seinem Spezialgebiet herum. Den Zusammenhang musst Du selber finden und für Dich entscheiden, in welcher Reihenfolge Du Deinen Weg gehst. Fange da an, wo Dein Leidensdruck am größten ist. Über gut korrigierte Augen fällt vielleicht manch andere Beschwerde von alleine in den Hintergrund, bzw. verbessert sich.

Über ADS bei Erwachsenen und Behandlungsmöglichkeiten ist mir selbst wenig bekannt, außer dass ich weiß, es gibt AD(H)S bei Erwachsenen. Früher wurde ein Zappelphilipp-Kind eben Postbote, da hatte es genug Bewegung. Heute müssen alle Menschen perfekt sein, am besten für alle Berufe gleich geeignet.

Ich versuche, nach vorne zu schauen und zu gehen, mit den Gaben die ich habe und mit den Fehlern, die aus mir doch erst ein Individuum machen. Das Gleiche gilt für meine Kinder und es sollte für alle Kinder gelten, findest Du nicht?

Ich wünsche Dir Kraft und Mut, Dinge zu erkennen, die Du ändern kannst, Dinge anzunehmen, die Du nicht ändern kannst, und vor allem die Fähigkeit, das eine vom anderen unterscheiden zu können.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Doccy
Verbunden: 8. Januar 2003 - 0:00

Hallo Jörg und alle andere Diskutanten,

zunächst zu Deinem Problem Was sich über mehrere Dekaden gebildet und verfestigt hat, kann man kaum in wenigen Monaten in seinen Urzustand zurückversetzen können. Auch wenn es schwer fällt hier ist Geduld angesagt. Selbst wenn man ADHS oder Ähnliches bei Dir diagnostiziert Du weißt es auch ohne Diagnose, das bringt Dir keinen Informationsgewinn. Denn aus der Diagnose wird man kaum eine erfolgreiche Therapie entwickeln können. Es bleiben Dir nur die Korrektionsschritte der MKH.

Dann eine Information für alle, die da glauben, daß die Medizin sich dem hippokratischen Eid verpflichtet hat. Im Deutschen Ärzteblatt 99, Ausgabe 38 vom 20.09.2002 unter dem Titel „In der Fortschrittsfalle“ kann man folgende Sätze lesen

Der Wettbewerb zwingt zur Erschließung neuer Märkte. Das Ziel muß die Umwandlung aller Gesunden in Kranke sein, also in Menschen, die sich möglichst lebenslang sowohl chemisch-physikalisch als auch psychisch für von Experten therapeutisch, rehabilitativ und präventiv manipulierungsbedürftig halten, um „gesund leben“ zu können. Das gelingt im Bereich der körperlichen Erkrankungen schon recht gut, im Bereich der psychischen Störungen aber noch besser, zumal es keinen Mangel an Theorien gibt, nach denen fast alle Menschen nicht gesund sind.

Zu der Diskussion um Anerkennung Niemals (!!!) wird ein Mediziner mit einem Nicht-Mediziner ein medizinisches Thema diskutieren. Zu Recht. Ein Nicht-Mediziner ist eben kein Fachmann der Medizin. Umgekehrt Nahezu jeder Augenoptiker will den Augenheiler in seiner Nachbarschaft davon überzeugen, daß er als Augenoptiker Recht hat und helfen kann, wegen der guten „Zusammenarbeit“, die es aber gar nicht geben kann. Das eine ist Handwerk, daß ander Heilkunde. Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Nichts, absolut nichts!

Nun doch noch etwas Fachliches Der Mensch ist nicht lebensfähig, wenn er nicht einfach sieht. Menschen, die doppelt sehen, sind suizidgefährdet.

Sehen findet im Gehirn statt. Die höchste Priorität für das Gehirn ist es, Einfachsehen dauerhaft aufrecht zu erhalten. Jede Fehlsichtigkeitsart, die Unschärfe oder Doppelsehen bewirkt (Fachbegriff axial oder lateral falsche Bildlage), löst reflektorisch die Selbstkorrektion falscher Bildlage ( S f B ) aus. Das ist immer mit (meist muskulärer) Anstrengung verbunden, die Befindlichkeiten auslösen kann, die krankhaften Ursprungs zu sein scheinen. Medizinische Behandlungsversuche erweisen sich regelmäßig als therapieresistent. Die Behandlung wird trotzdem bezahlt. Wo liegt eigentlich für den Behandler der Anreiz, wirklich zu helfen?

Meine Erkenntnis Hört endlich auf, zu glauben, daß die Heilkunde in Sachen Wf ein Ansprechpartner ist. Sie kann es nicht sein. Dazu noch ein Zitat aus dem Jahre 1937 (!) von Armin Tschermak-Seysenegg

Der als Heterophorie (Stevens) bezeichnete Zustand von primärer Asymmetrie oder Inkongruenz der Grundstellung beider Augen bedeutet an sich nichts Pathologisches, sondern eine schier reguläre Unvollkommenheit des okulomotorischen Apparates, dessen beide selbständig entwickelte Hälften kaum je von vorn herein kongruent sind.

Bedarf dieses Zitat noch eines Kommentares?

Unkorrigierte Wf ist Augenmuskelungleichgewicht. Korrigierte Wf bewirkt Augenmuskelgleichgewicht. Das und nur das ist das Ziel der MKH.

Liebe Grüße an alle

Doccy

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Docy,

wenn so etwas wirlich ernsthaft im Deutschen Ärzteblatt steht und nicht ironisch gemeint ist, dann gilt mehr denn je der alte Volksmund "Geh zum Arzt oder bleib gesund."

Ich für meinen Teil weiß jedenfalls, warum mich seit 4 Jahren KEIN Augenarzt mehr gesehen hat, dafür aber regelmäßig der Optiker. Dies soll keine Anleitung sein, nicht mehr zum AA zu gehen, klar werde ich da irgendwann mal wieder hingehen, wenn mein Alter danach schreit, vielleicht doch mal den Augeninnendruck zu messen oder dergleichen, aber mein Sehen selbst lasse ich vom Handwerker korrigieren, der kann es wenigstens.

Danke Dir für diesen interessanten Auszug!

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Das Sehen und die Augen sind so wichtig, dass es ruhig zwei Partner sein dürfen.

Wenn im Jahr zweimal zahntechnische Profilaxe angesagt ist, warum nicht jedes Jahr auch mind. einmal zur Augenkontrolle?
Mal zwecks medizinischer Diagnostik zum Facharzt für Augenheilkunde.
Mal zwecks Messung bestmöglicher Sehleistung zum hierzu versierten Augenoptikermeister. Solange beide Bereiche gut stimmen, hat man so optimale Vorsorge betrieben, ansonsten rät der jeweilige Partner sicher zu einem anderen Zyclus.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Lieber Paul-Gerhard,

Du hast natürlich Recht - UNEINGESCHRÄNKT!

Aber, Hand aufs Herz Ich kenne nicht sehr viele Menschen, die ihre Augen jährlich überprüfen lassen. Man geht erst, wenn was nicht mehr zu stimmen scheint (zum Orthopäden geht man ja auch erst, wenn der Rücken weh tut...obwohl Einlagen, rechtzeitig verpasst, manchen Schmerz verhindern könnten).

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Doccy
Verbunden: 8. Januar 2003 - 0:00

Liebe Kerstin, Lieber Paul-Gerhard,

ganz sicher ist die Aussage des Professors nicht ironisch gemeint. Der vollständige Wortlaut belegt das. Das "Deutsche Ärzteblatt" hatt keine ironische Rubrik. Wer den vollständigen Text dieses Professors haben möchte, der teile mir doch bitte seine Email-Adresse mit. Er bekommt ihn dann als PDF-Datei.

Der Vergleich mit dem Zahn, lieber Paul-Gerhard, ist so eine Sache. Wenn da ein Loch drin ist, dann ist der Zahn krank. Wenn das Loch nicht repariert wird, kann sich eine Entzündung bilden, die den ganzen Körper vergiften und sogar zum Tode führen kann. Natürlich mit dem Warnsignal des unerträglichen Schmerzes. Alles, was weh tut, ist ungefährlich, weil man darauf reagieren kann. Gefahr geht von Krankheiten aus, die kein Warnsignal senden, also nicht weh tun.

Vielleicht kommt nun jemand auf die Idee, einen Vergleich mit den Ohren anzustellen. Auch den kann ich nicht akzeptieren. Wer nicht mehr richtig hören kann, hat entweder mit MP3-Player Mißbrauch getrieben, sein Gehöhr in Discos überfordert oder mit seinen Ohren sonstwie Schindluder getrieben.

All das geht mit den Augen nicht. Wenn ein Bildlagefehler vorliegt, ist die Auswirkung lediglich unscharfes Sehen, sonst nichts. Und das kann man bis zu seinem Lebensende ertragen. Zugegeben Bestimmte Fehlsichtigkeitsarten (z.B. Wf) können Befindlichkeiten auslösen, die krankhaften Ursprungs zu sein scheinen, aber auch nicht mehr. Mit anderen Worten Vergleiche der Sinnesempfindung "Sehen" mit anderen sind immer zum Scheitern verurteilt. Besonders dann, wenn man damit Erklärungsversuche glaubhaft machen will.

Viele Grüße

Doccy

Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Hallo Doccy!

Es liegt im Wesen von Vergleichen verschiedener Sachverhalte oder Dinge, dass die Vergleichbarkeit nur in Grenzen möglich ist. Sonst wären diese Dinge ja im Wesentlichen gleich.

So oder so, jedenfalls sind Vergleiche durchaus nicht unangebracht, zwei Beispiele
1.) Soweit ich weiß, ist es doch eine weitverbreitete Meinung (Tatsache?), dass, wer eine Disposition zur Kurzsichtigkeit besitzt, diese durch intensive Naharbeit vorantreiben kann. (Zumindest trifft dies auf mich zu, der ich ein Musterbeispiel bin, bei dem auf Jahre intensiver PC-Arbeit Jahre absoluter PC-Abstinenz gefolgt sind, mit korrespondierendem Anstieg der Myopie.) Ergo kann man mit seinen Augen durchaus auch "Missbrauch" treiben - wie mit den Ohren.
2.) Wenn ich mich nicht irre, sind Weisheitszähne per se nichts Krankhaftes. Wink Dennoch können diese krankheitsähnliche Beschwerden verursachen - man vergleiche dies mit dem Ursache-Wirkungs-Prinzip des vielbeschworenen lateralen Bildlagefehlers der WF.

Gruß,
Monoxid

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Zu der Diskussion um Anerkennung Niemals (!!!) wird ein Mediziner mit einem Nicht-Mediziner ein medizinisches Thema diskutieren. Zu Recht. Ein Nicht-Mediziner ist eben kein Fachmann der Medizin. Umgekehrt Nahezu jeder Augenoptiker will den Augenheiler in seiner Nachbarschaft davon überzeugen, daß er als Augenoptiker Recht hat und helfen kann, wegen der guten „Zusammenarbeit“, die es aber gar nicht geben kann. Das eine ist Handwerk, daß ander Heilkunde. Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Nichts, absolut nichts!

Dann würde sich diesen Forum als Nonsens entpuppen. Und das was Sie nicht wahrhaben wollen, nämlich Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen, die gib es und sie funktioniert.

Den Rest snippe ich einfach. Ich müsste da so viel korrigieren und konkretisieren. Die Zeit habe ich gar nicht.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Eberhard Luckas schrieb

Hallo Jörg,

ich kann Dir bestätigen, daß ein Zusammenhang zwischen ADHS und WF besteht.
Ich habe erlebt, daß die Gabe von Ritalin verringert oder auch weggelassen werden konnte, nach Korrektion mit Prismengläsern.

ADHS ist eine Neurotransmitterstörung. Wir haben nur eine bestimmte Menge an biochemischen Botenstoffen im Gehirn und gut 65% des Hirnstoffwechsels werden für die Verarbeitung von visuellen Informationen benutzt. Wenn hier mehr erforderlich ist z.B. für die Kompensation einer Fixationsdisparation, ist weniger für anderes da.

Die Wirkung von Mph grob einfach gesagt Methylphenidat besetzt die Transporter der Präsynapse und verhindert, dass Dopamin aus dem Spalt gepumpt wird. Das ist die Hauptwirkung. Mehtylphenidat wird statt Dopamin
in die Präsynapse gepumpt und wird dort von den Vesikel aufgenommen.
Das führt dazu, dass dort das vorliegende Dopamin verdrängt wird.
Methylphendiat beschäftigt auch die MAO und verhindert, dass Dopamin
abgebaut wird. Summasummarum verfügt die Synapse daher über eine genügende Menge Dopamin in einer bestimmten Wirkzeit.

Das gilt auch für andere Neurotransmitter.

Wenn also visuelle Wahrnehmungsstörungen eine Konzentrationsschwäche verstärken beim Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und eine prismatische Korrektion nun die Wahrnehmungsprobleme minimiert, sind nun genügend Botenstoffe für andere Hirnbereiche vorhanden. Dann bedarf es nicht mehr soviel an medikamentöser Therapie.

Aber nur, Herr Luckas, wenn das zutrifft.

Ich kann Ihnen auch unter vier Augen verraten wer das in seinen Vorträgen bei der IVBV erwähnte. Herr Dr. Friederichs war das nicht.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00


Weiter suche ich Betroffene mit beiden Diagnosen zum ustausch von Erfahrungen.

Blos kein Ritalin oder andere chemische Stoffe der Pharmaindustrie für mich persönlich.

Lieben Gruß
Jörg

Ritalin kann helfen. Da müssen aber viele Faktoren zutreffen. Die Diagnose, die multimodalen Therapien, der medikamentöse Einschleichversuch und der Wille es zu wollen. Ohne Therapieeinsicht und -willigkeit auch kein Erfolg.

Aber nicht immer benötigt man bei AD(H)S auch Medikamente.

Betroffene mit AD(H)S und "Winkelfehlsichtigkeit" findest du auch hier

http://www.juvemus.de/

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Agnes Maria,

danke für den Link und Deine Info - ist für mich sehr nützlich...

Ich kann wirklich bestätigen, dass durch die Korrektion der WF mit Prismen bei meinem Sohn Ritalin nur in einer minimalen Dosis notwendig ist. Ich hoffe, wenn er einmal vollkorrigiert ist, dass das Ritalin auch wegbleiben kann. Er muss den leidigen Legasthenikerkurs (er empfindet ihn als leidig, weil er früher in die Schule muss, als die anderen) in der Schule besuchen und ist dort mit Abstand der Beste...leider hat sich die Legastheniebeauftragte noch nicht mit WF befasst, und ich bin zur Zeit ein wenig zu müde, um an sie heranzutreten.

Ich habe meinem Sohn mittels der Prismen eine Hilfe an die Hand gegeben, die auch in anderen Bereichen "Linderung" gebracht hat, und ich freue mich über die kleinen Fortschritte - soweit jedenfalls.

Gruß
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Kerstin Harms schrieb

Was ADS anbelangt, so hilft Ritalin nur bei Kindern. Für Erwachsene ist es ein Aufputschmittel. Kinder sediert es und ermöglicht ihnen anscheinend, Reize aus dem Umfeld zu selektieren und sich dadurch besser zu konzentrieren.

Nur als kurze Notiz Methylphenidat hilft auch bei Erwachsenen. Sehr gut sogar. Es ist bei richtigem ADS niemals ein Aufputschmittel sondern seine pharmakologische Wirkung ist dieselbe wie bei Kindern. Nur weil man 18 Jahre und älter ist hat es auf einmal eben keine andere Wirkungsweise.

Ritalin, Concerta, Equasym oder wie die Präperate alle heißen sind jedoch bis 2005 für die Behandlung Erwachsener vom Bundesausschuß der Krankenkassen nicht zur Behandlung zugelassen worden. Ein erwiesener Wirksamkeitsnachweis war in den Augen der Verantwortlichen nicht erbracht. Eine multizentrische große Studie, von Novartis und Lilly mitbetreut, läuft zur Zeit an der Uni Homburg/Saar dazu.

Ritalin etc.darf zur Behandlung von ADS bei Erwachsenen nun verordnet werden, allerdings nur auf Privatrezept, weil es noch Off Label Use ist. Wenn eine Kostenübernahme durch die GKV erreicht werden soll, das sind zur Zeit immer Einzelfallentscheidungen, gehören mehrere andere Komponenten noch dazu.

Die Behandlung von Narkolepsie bei Erwachsenen mit Ritalin dagegen wird von den Kassen voll getragen.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Dieter
Verbunden: 25. September 2006 - 9:38

Ich zitiere AgnesMaria

"ADHS ist eine Neurotransmitterstörung."
Hier wird doch wohl eine Wirkung zur Ursache umetikettiert.

"Wir haben nur eine bestimmte Menge an biochemischen Botenstoffen im Gehirn und gut 65% des Hirnstoffwechsels werden für die Verarbeitung von visuellen Informationen benutzt. Wenn hier mehr erforderlich ist z.B. für die Kompensation einer Fixationsdisparation, ist weniger für anderes da."

Ritalin soll - so habe ich AgnesMaria verstanden - vereinfacht gesagt den Botenstoffklau in anderen Gehirnteilen verhindern.
Dann sind es aber im Sehzentrum zu wenige Botenstoffe - ich weiss nicht, was besser sein soll.

"Werden Wahrnehmungsprobleme durch Prismengläser minimiert, sind nun genügend Botenstoffe für alle Hirnbereiche vorhanden."

Wenn immer noch nicht, dann fehlt es wohl an Omega-3-Fettsäuren wegen Fettstoffwechselstörung oder falscher Ernähnung.

AD(H)S ist für mich keine Diagnose, sondern der untaugliche Versuch, einer Gruppe von Symptomen einen Namen zu geben. Das geschieht meist mittels standardisierter Fragebögen, was Objektivität vortäuschen soll. Damit kann die Sache bzw. der dahinterstehende Mensch leichter in eine Schublade geschoben und bedenkenlos die Droge Ritalin zur Ruhigstellung verschrieben werden. Wenn dies nicht hilft oder noch weiter aufputscht, ist der schulische und soziale Abstieg, der sich oft "geräuschvoll" vollzieht, vorprogrammiert.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Lieber Dieter,

auch ich stand dem Ritalin genauso vehement opponent gegenüber. Mittlerweile sehe ich es etwas anders. Mein Sohn erhält eine Minimaldosis. Damit ist unser häuslicher Teufelskreis durchbrochen, er sagt selber, es feuert nicht mehr so in seinem Kopf. Er kann sich besser konzentrieren. Trotzdem ist er noch ein ganz normales lebhaftes Kind, das lieber spielt als lernt. Zudem kommt mein Einsatz, ihm einen strukturierten Tagesablauf zu bieten, Regeln 1000 mal wie eine Gebetsmühle zu wiederholen und auf Einhaltung zu bestehen. Das ist auch für mich manchmal oberste Reizgrenze, aber ohne Ritalin wäre ich schon längst zerbrochen, denn das Kind wäre Regeln gar nicht zugänglich geworden, weil es sie gar nicht aus dem Gehörten hätte filtern können. Aber wie kann ein Kind Regeln einhalten, die so doch gar nicht akkustisch bei ihm ankommen?!?! Es gibt gute Lektüre zu ADS, mir hat das Buch Das A.D.S. Buch - neue Konzentrationshilfen für Zappelphilippe und Träumer (Dr. med. Elisabeth Aust-Claus und Dr. Petra-Marina Hammer) sehr zugesagt. Mein Kinderarzt hat es auch im Regal, wie ich gesehen habe, also kann es so schlecht nicht sein.

Anmerkung Mein Sohn ist ein komplizierter Prismenfall (intermittierender Außenschieler mit V-Schielen) und noch nicht auskorrigiert. Seit den Prismen kann ich Ritalin außerhalb der Schule komplett absetzen und ich hoffe, wenn er einmal vollkorrigiert sein bzw. operiert sein sollte, dass wir mit dem Ritalin auch wieder aufhören können.

Das Thema mit den Omega-3-Fettsäuren ist mir neu, ich werde mich einmal schlau lesen. Ich merke aber, dass ihn phosphathaltige Lebensmittel hibbelig machen. Ob die auch etwas damit zu tun haben?

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Liebe Kerstin

Phosphate bringen oft das Säure-Basen-Gleichgewicht durcheinander. Also schon wieder etwas das die BALANCE stört.

Buchempfehlungen
Die heimliche Droge Nahrunsphosphat (Ursachen für Verhaltensstörungen, Schulversagen und Jungendkriminalitt) von Herta Hafer, ISBN 3-7785-2577-8

Schulversagen durch falsche Ernährung (Selbsthilfe bei Phosphatempfindlichkeit und Allergie) von Sabine Bernau, ISBN 3-7785-2346-5

Auch ein sehr spanndenes Thema, die Ernährung.

Herzliche Grüsse
Urs

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Lieber Urs,

danke für den Tipp und damit die Bestätigung einer rein mütterlichen Beobachtung. Das Schlimmste für ihn sind Bockwürstchen (Cola darf er nicht, nur an Geburtstagen anderer Kinder, und danach habe ich meine liebe Mühe mit ihm). Was mich nur wurmt - das Kind schreit geradezu nach solchen Lebensmitteln....ich habe sie regulär gar nicht mehr im Haus. Es ist wie eine Sucht bei ihm.

Weißt Du, ich finde es sehr mühsam, dieses riesen Puzzle zusammenzusetzen und manchmal nehme ich mir fest vor, mir kein weiteres Wissen mehr anlesen zu wollen, denn das Puzzle scheint unendlich viele Teile zu haben und man muss bei solchen Kindern auf wahnsinnig viel achten. Als Alleinerziehende ohne Verwandtschaft in der Nähe ist das ein Rund-um-die-Uhr Job. Aber, wenn ich ausgepowert bin, nütze ich dem Kind auch nichts. Insofern halte ich auch immer mal wieder inne und lasse ihn einfach so "laufen". Es ist mein Kind, und die Liebe für ihn darf bei aller Wissenschaft nicht auf der Strecke bleiben. Gestern war ich mit ihm morgens joggen und anschließend sind wir ins 15 Grad kalte Wasser gesprungen. Alleine diese Zeit, die ich nur mit ihm verbracht habe, mit ganz normalen Dingen ohne "Gänglei" und Ermahnen hat ihn für den Rest des Tages zu einem ganz anderen Kind gemacht.....Zudem ist da ja auch noch eine Zwillingsschwester, die auch Aufmerksamkeit braucht, und so ein Sonntag ist immer sehr kurz.

Liebe Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Liebe Kerstin

Das Puzzle wird immer grösser, je weiter aussen du an den „Zweigen“ suchst. Die Zweige sind die Auswirkungen. Die Ursache liegt an den „Wurzeln“.
Nochmals in aller Kürze zum optimalen Weg
Nachdem bisher periphere Störungen bestmöglich behoben wurden (KISS, WF) geht es so weiter
1. Frühkindliche Reflexe wirklich aufarbeiten.
2. Verpasste motorische und sensorische Stimulationen nacharbeiten (entsprechend dem normalen Verlauf der Entwicklung.
3. Senso-motorische und neurologische Empfindungen und deren Verarbeitung ausbalancieren.
4. Umweltfaktoren optimieren, sofern noch nicht geschehen (Ernährung, Elektrosmog, Entgiftung usw.)
5. Allfällig veränderte peripheren Störungen neu beurteilen und nachkorrigieren.

Ich weiss, es ist schwer zu glauben, dass es so einfach sein kann.

Hab Vertrauen.... insbesondere in die Fähigkeiten deines Sohnes
Urs

Bild des Benutzers Mäxus
Verbunden: 6. November 2005 - 0:00

Liebe Kerstin,
ich kann den Ausführungen von Urs nur zustimmen.
Meine Tochter hatte im Februar 2006 eine Augenmuskel-OP, bei der ca.36 Prismen korrigiert wurden. Das war schon mal eine große Verbesserung in ihrer ganzen "Problematik". Nach der OP kam wieder das Thema Ergotherapie auf, um die neuen Seheindrücke auch gut zu integrieren. Nach einem Jahr Pause wollte meine Tochter aber absolut keine Ergotherapie mehr. Sie hat diese Therapieform mit Unterbrechungen bestimmt 4 Jahre tapfer durchgehalten. Also sah ich mich gezwungenl evtl. Alternativen ausfindig zu machen. Und wie so oft im Leben entdeckte ich zufällig im Internet eine Praxis für Mototherapie in unserer Nähe. Als ich die Indikationen für diese Therapieform gelesen hatte, war meine Entscheidung klar. Seitdem besucht meine Tochter diese Praxis mit ungetrübter Begeisterung. Dort werden die von Urs genannten Punkte 2. und 3. bearbeitet, und zwar mit viel Bewegung und Spaß, Punkt 1. ist dort sicherlich auch im Blick. Ich merke deutliche Veränderungen in vielen Bereichen und unser Alltag ist entspannter geworden. Ein interessantes Buch hierzu Bausteine der kindlichen Entwicklung von Jean Ayres. Dieses Buch hat mir endlich mal Zusammenhänge erklärt.
LG Mäxus

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Mäxus,

zahlt eine Krankenkasse die Mothotherapie? Für Ergo und SI-Therapie musste ich ja schon kämpfen, und das ist Jahre her. Mittlerweile soll es noch schwieriger sein, eine Verordnung zu bekommen. Aber danke Dir für den Tipp. Und danke auch Dir, lieber Urs.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Mäxus
Verbunden: 6. November 2005 - 0:00

Hallo Kerstin,

die Verordnung lautet über "sensomotorisch perzeptive und psychisch-funktionelle Behandlung". Ist bei uns fast so wie bei der Ergo-Verordnung. Ich habe den Eindruck, daß das Problem aber eher der Arzt als die Krankenkasse ist. Aber dieses Thema ist wohl allen bekannt ( .

Viele Grüße
Mäxus

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00


"ADHS ist eine Neurotransmitterstörung."
Hier wird doch wohl eine Wirkung zur Ursache umetikettiert..

Nein, das stimmt absolut nicht.

Im Pet läßt sich das ganz objektiv nachweisen.


Ritalin soll - so habe ich AgnesMaria verstanden - vereinfacht gesagt den Botenstoffklau in anderen Gehirnteilen verhindern.
Dann sind es aber im Sehzentrum zu wenige Botenstoffe - ich weiss nicht, was besser sein soll..

Da haben Sie mich absolut falsch verstanden.

Sollte wirklich eine Neurotransmitterstörung vorliegen, gekoppelt mit starken visuellen und/oder auditiven Wahrnehmungsstörungen kombiniert mit einer assoziierten Phorie, die zum größten Teil die visuelle Wahrnehmungsstörung ausmacht oder beeinflußt, so kann eine prismatische Korrektion diese Wahrnehmungsstörungen minimieren und beseitigen und damit werden weniger Neurotransmitter für Sehaufgaben benötigt. Das erfolgt nicht in irgendeinem Sehzentrum. Für die Augen sind immer mehr Neurotransmitter vorhanden als für Magen und Darm oder das Herz etc.pp. Denn über 80% unserer Sinneseindrücke erhalten wir über unsere Augen.

Es gab da eine nette Studie von n=48 Kindern mit AD(H)S die Methylphenidat einnahmen und nach prismatischer Korrektion keine medikamentöse oder nur noch eine geringe medikamentöse Therapie benötigten.

Ich selber kenne einen Buben der in der vierten Klasse, über Tische und Bänke gehend, mit einem IQ von um die 120 auf die Sonderschule sollte. Es war ein ADS diagnostiziert worden. Ich weiß jetzt nicht wieviel genau er an Stimulanzien einnahm. Eine prismatische Korrektion brachte innerhalb 4 Wochen einen Überflieger zum Vorschein. Die Diktate waren nun nur noch 1-2 statt 5-6 usw. Er ist nun auf dem Gymnasium der Klassenbester. Schieloperiert, trägt noch immer eine geringe Korrektion und nimmt wesentlich weniger Methyphenidat. Das ist natürlich ein krasses Beispiel. Aber sowas und so ähnlich erlebe ich häufig.


"Wenn immer noch nicht, dann fehlt es wohl an Omega-3-Fettsäuren wegen Fettstoffwechselstörung oder falscher Ernähnung..

Nein, daran liegt es nicht.

Arnold LE, Kleykamp D, Votolato NA, Kontras SB, Tobin K Gammalinoleic acid for Attention-Deficit Hyperativity Disorder placebo-controlled comparison to D - Amphetamine. Biol Psychiatry, 25, 222 - 228, 1989


AD(H)S ist für mich keine Diagnose, sondern der untaugliche Versuch, einer Gruppe von Symptomen einen Namen zu geben. Das geschieht meist mittels standardisierter Fragebögen, was Objektivität vortäuschen soll. Damit kann die Sache bzw. der dahinterstehende Mensch leichter in eine Schublade geschoben und bedenkenlos die Droge Ritalin zur Ruhigstellung verschrieben werden. Wenn dies nicht hilft oder noch weiter aufputscht, ist der schulische und soziale Abstieg, der sich oft "geräuschvoll" vollzieht, vorprogrammiert.

AD(H)S ist eine Diagnose. Es gibt Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene die sehr darunter leiden mit den vielfältigsten Problemen. Wer das nicht selber erlebt hat, im Verwandten- ,Bekannten- , Freundeskreis oder in der Sprechstunde, der kann das ganz schlecht nachvollziehen.

Zur Erhebung der Diagnose gehören nicht allein irgendwelche Fragebögen. Da gehört viel, viel mehr dazu. Alle Organische Ursachen die Aufmerksamkeitsstörungen verursachen können müssen abgeklärt werden. Blutbild also, ein großer Gesundheitscheck, Herz-Kreislaufsystem muss untersucht werden. Epilepsien ausgeschlossen werden, Schlafprobleme (Schlafapnoen) HNO (Hörprobleme), Neurologe, Psychologe der auch eine IQ-Test machen sollte, denn Kinder die nicht so intelligent sind oder cerebrale Schädigungen haben können ja auch ein ADS mit Hyperaktivität oder Hypoaktivität vortäuschen, die Augen selbstverständlich auch, Ergotherapeuten die Wahrnehmungsstörungen erkennen können, die auch wegen der Einschränkungen ein ADS impliziern, wo in Wirklichkeit keines ist. usw. usf. Das kann wirklich 1 Jahr und länger dauern bis die Diagnose AD(H)S steht. Und die medikamentöse Therapie ist ja nur eine Möglichkeit. Ritalin ist keine Droge. Wer das meint hat sich mit der Wirkungsweise nicht richtig auseinandergesetzt. Hyperaktive Menschen können sich besser sammeln, angepaßter reagieren, hypoaktive Menschen dagegen erwachen aus ihrer Tagträumerei und können besser kommunizieren, sie bekommen ihr Leben besser in den Griff. Nur wer wirklich unter einer Neurotransmitterstörung leidet die AD(H)S macht, der profitiert von Stimulanzien. Die Therapieansätze sind immer multimodal. Es gehört auf jeden Fall eine begleitende Psychotherapie dazu. Eine Ergotherapie. Kinder mit Schulproblemen müssen individuelle Förderungen erhalten. Die gesamte Familie muss sich darauf einstellen und teilweise umstellen. Angefangen von einem streng reglementierten Alltag. Ein Rädchen grift in das nächste. Und man muss die familiäre Situation der Kinder sehr genau kennen. Eine Mutter die ihr Kindergartenkind den ganzen Tag jahrelang nur in der Wohnung hält und sich mit dem eigenen Kind nicht beschäftigt, dieses Kind wirkt sicher in der Kindereinrichtung hyperaktiv und aufmerksamkeitsgestört. Kann es doch nichts weil es vom Elternhaus überhaupt nicht gefördert wird.

ADS nicht gleich ADS und wer weiß wie schwer diese psychische Störung das Leben negativ prägen kann, der darf auch mitreden ob nun zeitweise oder auf Dauer eine Medikation sinnvoll ist. Ein schwer von seiner Neurotransmitterstörung Betroffener sollte genauso ohne Hintergedanken sein Ritalin erhalten können, welches sein Leben erst lebenswert macht. Oder sollte ein Diabetiker der Insulin benötigt dieses nicht erhalten, weil er auch hier einen Mangel hat?

Und noch was zur Methylphenidathysterie die von manchen Kreisen gerne praktiziert wird 2% bis 6% aller Menschen haben ein ADS. Ob nun mit Hyperaktivität, oder ohne, oder als Mischform... Das weltweit. Es gibt da wirklich sehr gute Studien dazu. AD(H)S kann sich nicht verwachsen. Gut 50% der Erwachsenen die das als Kinder hatten haben auch später Schwierigkeiten und benötigen auch weiterhin Therapien. Die anderen 50% haben Strategien entwickelt irgenwie gut durch das Leben zu kommen.

Die Uni Homburg hat viele Studien, sehr neu, publiziert und sie sind zu dem erschreckenden Ergebnis gekommen das z.B. 70% der Depressivkranken eigentlich nichtbehandelte ADS-ler sind und 17 % der Borderliner ebenfalls usw.usf. Wären die in der Kindheit richtig behandelt worden, würden Sie heute mit großer Wahrscheinlichkeit nicht daran leiden. Die Uni Homburg hat auch zwei neuen Gene für die Serotonin-Speicherung und Abbau gefunden die für die AD(H)S Problematik verantwortlich sind.

AD(H)S ist eine real exisitierende Krankheit, keine Modediagnose. Der soziale Abstieg erfogt dann wenn diese Krankheit nicht erkannt und nicht therapiert wird. Dann ist es tatsächlich vorprgrammiert.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Dieter
Verbunden: 25. September 2006 - 9:38

Liebe AgnesMaria,

Sie widersprechen mir, vielleicht weil ich zu laienhaft formuliert hatte und geben mir in den Erklärungen doch wieder recht

Sollte wirklich eine Neurotransmitterstörung vorliegen, gekoppelt mit starken visuellen und/oder auditiven Wahrnehmungsstörungen kombiniert mit einer assoziierten Phorie, die zum größten Teil die visuelle Wahrnehmungsstörung ausmacht oder beeinflußt, so kann eine prismatische Korrektion diese Wahrnehmungsstörungen minimieren und beseitigen und damit werden weniger Neurotransmitter für Sehaufgaben benötigt.
Es gab da eine nette Studie von n=48 Kindern mit AD(H)S die Methylphenidat einnahmen und nach prismatischer Korrektion keine medikamentöse oder nur noch eine geringe medikamentöse Therapie benötigten.
Ich selber kenne einen Buben der in der vierten Klasse, über Tische und Bänke gehend, mit einem IQ von um die 120 auf die Sonderschule sollte. Es war ein ADS diagnostiziert worden. Ich weiß jetzt nicht wieviel genau er an Stimulanzien einnahm. Eine prismatische Korrektion brachte innerhalb 4 Wochen einen Überflieger zum Vorschein. Die Diktate waren nun nur noch 1-2 statt 5-6 usw. Er ist nun auf dem Gymnasium der Klassenbester.

Nach einer darauf folgenden langen Erklärung zu AD(H)S steht
... wer weiß wie schwer diese psychische Störung das Leben negativ prägen kann, der darf auch mitreden ...

Nun, ich weiß, wie schlecht es meinem Sohn und anderen Kindern ging, bei denen vom Arzt AD(H)S diagnostiziert und Ritalin verschrieben worden war aber eine vorhandene WF nicht erkannt oder ignoriert wurde. D. h. ich darf mitreden!

Mit Prismenbrille und Omega-3-Fettsäurekapseln geht es unserem Sohn nach nicht mal einem Monat und ohne Ritalin deutlich besser. Sogar eine positive - fast ungläubig klingende - Email seiner Klassenlehrerin bekamen wir schon.

Auf einer US Website stieß ich auf den Brief des Leiters einer Grundschule in Berlin-Steglitz (http://www.children-special-needs.org/vision_therapy/success_stories/pri...), der an hundert auffälligen Kindern seiner Schule WF nach der MKH-Methode überprüfen ließ und bei zwei Drittel der Kinder von einer drastischen Verbesserung des Verhaltens nach Korrektur mit Prismenbrillen berichtet. Bei lediglich 3% der auffälligen Kinder wurde keine Verbesserung festgestellt!

Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob es AD(H)S wirklich gibt, wenn es in 97% tatsächlich WF ist und nur in 3% vielleicht AD(H)S.

Jedenfalls haben mir viele Eltern, mit denen ich sprach oder deren Bericht ich gelesen habe, von einer negativen Wesensveränderung nach Einnahme von Ritalin berichtet und sie waren nach wie vor verzweifelt auf der Suche nach Hilfe. Z. B. im AD(H)S-Forum von http://www.dr-gumpert.de/

Dort lese ich zur „AD(H)S-Diagnose“ - leider in der Reihenfolge weit hinter sonstigen monatelangen Beobachtungen „ ... Auch eine körperlichen Untersuchung zum Ausschluss von Augen- und Ohrenerkrankungen, ...“.

Wenn aber genau diese körperlichen Untersuchungen eine WF und/oder einen Omega-3-Fettsäuremangel aus Unwissenheit oder Ignoranz verneinen, dann bestreite ich lieber, dass es AD(H)S gibt und verschaffe den 97% eine Hilfe mit Brille. Oder anders ausgedrückt, lieber 3% Fehldiagnosen als 97% Fehldiagnosen!

Ich bin wütend, weil den Ärzten seit Jahren die Diagnose akkommodativer konvergenter Strabismus - wie wir heute wissen – bei unserem Sohn bekannt war und wir nicht informiert wurden. Erst ein völliger Laie gab uns den richtigen Tipp zu WF.